Tschüss

Krebszellen gezielt ausschalten, um Patient:innen individuell helfen zu können – das strebt Prof. Dr. Dr. Sonja Loges an. Die Elbe hat sie gegen Rhein und Neckar getauscht, doch sie versichert: „UKE und Hamburg behalte ich immer im Herzen.“

Nach dem Abitur studierte sie zunächst Biochemie an der Uni Hamburg, dann Medizin am UKE. 2004 reichte sie ihre naturwissenschaftliche Doktorarbeit ein, 2005 dann die medizinische Promotion. Es folgten Facharztausbildung, Heisenberg-Professur, ERC Grant – die Liste der Qualifikationen und Auszeichnungen ließe sich beliebig fortsetzen. Ihre Vision: maßgeschneiderte Therapien für Krebspatient:innen zu kreieren, die mit geringen Nebenwirkungen maximalen Erfolg erzielen.

Für Leukämiepatient:innen hat sie mit ihrer Arbeitsgruppe im UKE ein solches Medikament entwickelt; es hemmt die Signalübertragung und macht Leukämiezellen empfindlicher für eine Chemotherapie. „Weltweit sind inzwischen 90 Patient:innen mit dem Wirkstoff behandelt worden. Verläuft die geplante Zulassungsstudie erfolgreich, könnte das Medikament in zwei bis drei Jahren Marktreife erlangen“, sagt die 46-Jährige mit einem bisschen Stolz in der Stimme.

Die Arbeiten an dem Wirkstoff setzt sie jetzt in Mannheim und Heidelberg fort. Schon im UKE ist sie im Arbeitsalltag zwischen Labor und Krankenzimmer hin und her gewechselt; nun füllt sie eine Brückenprofessur am Deutschen Krebsforschungszentrum und der Uniklinik Mannheim aus, bei der sie Ergebnisse ihrer Grundlagenforschung unmittelbar in der klinischen Versorgung überprüfen kann. Bereut hat sie den Schritt, den sie zusammen mit Mann und Tochter (8) gegangen ist, nicht. „Das UKE ist ein tolles Klinikum in einer attraktiven Stadt“, sagt sie. Doch hier und jetzt „fühlt sich alles richtig an“.

Text: Uwe Groenewold
Foto: Axel Kirchhof