Lieblingsplatz: Der Michel

Das bekannteste Wahrzeichen Hamburgs fasziniert Christine Oelschner immer wieder aufs Neue.

Die Transplantationsbeauftragte des Universitären Herz- und Gefäßzentrums im UKE ist seit 15 Jahren Gemeindemitglied der evangelischen Hauptkirche St. Michaelis; sie unterstützt im Team der ehrenamtlichen Helfer:innen bei Gottesdiensten, Konzerten und Firmenfeiern. „Wenn ich diese Kirche betrete, spüre ich das Weite und Große, und jedes Mal bin ich erstaunt, was das mit mir macht. Ich fühle mich mitgenommen“, sagt sie.

Der prächtige Barockbau mit seiner fast 400-jährigen wechselvollen Geschichte – zweimal musste er nach Bränden komplett wieder aufgebaut werden – lässt wohl kaum eine:n der bis zu 1,5 Millionen Besucher:innen jährlich kalt. Sie kommen aus aller Welt, um die größte Kirche Hamburgs mit ihren 2500 Sitzplätzen, den fünf Orgeln und dem Gewölbekeller zu bestaunen – und den wohl schönsten Ausblick auf die Stadt zu genießen. „Ich kann allen Besucher:innen nur empfehlen, den Fahrstuhl oder, noch besser, die 452 Stufen hoch auf den Turm des Michel zu nehmen und den Blick schweifen zu lassen. Das ist ein Erlebnis.“

Am schmiedeeisernen Kerzenbaum neben den Altarstufen entzündet sie stets ein Licht in Gedenken an die Organspender:innen
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Christine Oelschner entzündet ein Licht für Organspender:innen

Dank an Organspender:innen und Angehörige

Christine Oelschner betreut Patient:innen ab dem Moment, wo sie einen Platz auf der Warteliste für ein Spenderorgan erhalten – bis zur möglichst glücklichen Entlassung mit einem neuen Herzen. „Bei meiner Arbeit habe ich es auch mit viel Leid zu tun“, sagt die Expertin. Am schmiedeeisernen Kerzenbaum neben den Altarstufen entzündet sie stets ein Licht in Gedenken an die Organspender:innen, „und ich danke den unbekannten Angehörigen, dass sie sich in ihrer schwersten Stunde bereit erklärt haben, das Organ freizugeben.“

Text: Ingrid Kupczik; Fotos: Ronald Fromann