Informationen zur Forschung

Die Forschung in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik gliedert sich in die Schwerpunkte Versorgungsforschung und Klinische Forschung.

Versorgungsforschung

  • Im Arbeitsbereich "Patientenorientierung" beschäftigen wir uns mit der Perspektive der Patienten im Rahmen zahnmedizinischer Behandlungen. Wir untersuchen, wie Patienten in Entscheidungsfindungsprozessen eingebunden werden können und wie Patienten Effekte unterschiedlicher zahnmedizinischer Therapien wahrnehmen. Unser zentrales Ziel ist die stärkere Einbindung der Patientenperspektive innerhalb der Zahnmedizin.

    Forschungsthemen

    • Entscheidungsfindung:

    Wollen Patienten bei zahnmedizinischen diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen eingebunden werden, welche Faktoren spielen dabei eine Rolle und wie lässt sich die Einbindung der Patienten erhöhen? In dem Arbeitsbereich "Entscheidungsfindung" geht es schwerpunktmäßig um die Teilhabe bzw. Partizipation von Patienten an Entscheidungsfindungsprozessen. Dazu untersuchen wir unter anderem, inwieweit äußere Umstände die Partizipationspräferenzen beeinflussen, welche diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen besonders prädestiniert für eine aktive Teilhabe der Patienten sind und wie Patienten ihre tatsächliche Rolle in Entscheidungsfindungsprozessen wahrnehmen. Zur Förderung der Teilhabe der Patienten werden in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Gesundheit der Universität Hamburg evidenzbasierte Patienteninformationen und Entscheidungshilfen entwickelt und deren Effekte getestet.

    Ausgewählte Projekte:

    • Partizipationspräferenzen und Informationstransfer bei Entscheidungsfindungsprozessen im Rahmen der oralen Rehabilitation (Leiter: Reißmann; Förderung: Forschungsförderungsfonds der Medizinischen Fakultät Hamburg; Laufzeit: 2010-2012)

    • Therapieeffekte:

    Der Arbeitsbereich "Therapieeffekte" untersucht die Ergebnisqualität zahnmedizinischer Behandlungen aus Sicht der Patienten. Dabei wird erfasst, wie Patienten kurz-, mittel- und langfristige Effekte der Behandlung wahrnehmen. Diese Effekte umfassen nicht nur Selbsteinschätzungen der Mundgesundheit sondern auch weitreichendere Wirkungen auf die wahrgenommene Allgemeingesundheit. Ziel dabei ist neben der Bestimmung der Größe der Effekte auch die Erfassung deren Länge, um verschiedene Therapieoptionen in ihrer Kosten-Nutzen-Relation besser vergleichen zu können und umfangreichere Informationen für eine umfassendere Aufklärung der Patienten im Rahmen von Entscheidungsfindungsprozessen zu gewinnen.

    Ausgewählte Publikationen:

    • Aarabi G, John MT, Schierz O, Heydecke G, Reissmann DR (2015). The course of prosthodontic patients' oral health-related quality of life over a period of two years. J Dent 43(2):261-268
    • Sukumar S, John MT, Schierz O, Aarabi G, Reissmann DR (2015) Location of prosthodontic treatment and oral health-related quality of life - An exploratory study. J Prosthodont Res 59(1):34-41.
    • Reissmann DR, John MT, Schierz O, Kriston L, Hinz A (2013). Association between perceived oral and general health. J Dent 41(7):581-589.
    • Reissmann DR, Dietze B, Vogeler M, Schmelzeisen R, Heydecke G (2013). Impact of donor site for bone graft harvesting for dental implants on health-related and oral health-related quality of life. Clin Oral Implants Res 24(6):698-705.
    • Reissmann DR, Schierz O, Szentpetery AG, John MT (2011). Improved perceived general health is observed with prosthodontic treatment. J Dent 39(4):326-331.

Klinische Forschung

  • Leitung: Dr. Christine Mirzakhanian, M.Sc.

    Dentale Implantate sind ein anerkanntes Therapiemittel zum Ersatz fehlender Zähne. Neue technische Entwicklungen zur Geometrie der Implantate, zur Beschichtung von Implantatoberflächen sowie in klinischen Behandlungsprotokollen und -konzepten werden in der Arbeitsgruppe "Implantologie" wissenschaftlich untersucht.

    Forschungsthemen

    • Implantat-prothetische Therapiekonzepte

    In mehreren klinischen Studien untersuchen wir in dem Arbeitsbereich "Implantat-prothetische Therapiekonzepte" zusammen mit internationalen wissenschaftlichen Kooperationspartnern und mit Unterstützung von Industriepartnern den langfristigen klinischen Erfolg von Implantaten und prothetischen Rekonstruktionen bei verschiedenen klinischen Situationen und Belastungsprotokollen. Ziel dabei ist, den Patienten zukünftig für einen weiten Bereich von Indikationen minimalinvasive Therapiekonzepte mit geringer Belastung und sicherem langfristigen Therapieeffekt anbieten zu können.

    • Handhabung und Nutzerverhalten

    Ein wichtiger Punkt für den Erfolg von zahnmedizinischen Behandlungen ist eine einfache und sichere Handhabung und Durchführbarkeit, dies trifft auch für die Versorgung mit Implantaten zu. Wir untersuchen in dem Arbeitsbereich "Handhabung und Nutzerverhalten", wie sich einzelne Therapieschritte (z.B. Implantation und Abformung) aus Sicht der Behandler optimieren lassen. Dazu erfassen wir die Behandlerperspektive über die Bestimmung der gefühlten Unsicherheit und Zufriedenheit. Unser Ziel ist, Techniken zu identifizieren, welche einfach zu handhaben sind und mit einer geringen Fehleranfälligkeit sowie wenig Komplikationen verbunden sind. Dies soll einen Beitrag zur Erhöhung der Prozess- und Ergebnisqualität in der Implantatprothetik leisten.