Prof. Dr. Raphael Twerenbold

Moin

Wie kommt es dazu, dass in einem gesunden Körper Herz- und Kreislauferkrankungen entstehen? Dieser Frage geht Raphael Twerenbold in einem großen Forschungsprojekt auf den Grund.

Vor einem Jahr ist der Schweizer Kardiologe vom Universitätsspital Basel dem Ruf ans Universitäre Herz- und Gefäßzentrum des UKE gefolgt – ein beruflicher Meilenstein und eine Rückkehr „in diese schöne Stadt im Norden“. Prof. Twerenbold hatte schon einige Zeit zuvor im Rahmen eines zweijährigen Stipendiums im Herz- und Gefäßzentrum geforscht.

Hier arbeitet er jetzt für die Patient:innen im Herzkatheterlabor und in der Notaufnahme. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist die Forschung im Bereich Genomik und Biomarker. Im Rahmen eines von der Kühne-Stiftung geförderten Projekts soll das Erbgut von 9000 Menschen komplett entschlüsselt werden. Dazu gehören 8000 Teilnehmende der Hamburg City Health Study (HCHS); die Vergleichsgruppe bilden 1000 herzkranke Personen, die bereits mit 40 Jahren einen Herzinfarkt erlitten hatten und bei denen das Erbgut hierfür vermutlich eine Rolle spielt. Darüber hinaus sollen Biomarker, zum Beispiel Proteine im Blut, identifiziert werden, die auf ein höheres Krankheitsrisiko für Herz und Kreislauf hindeuten. „Wenn es uns gelingt, die krank machenden Faktoren frühzeitig zu erkennen, haben wir auch eine Chance gegenzusteuern“, ist der Wissenschaftler überzeugt.

Seit einigen Wochen ist Familie Twerenbold in der Hansestadt vereint. Seine Frau ist mit den beiden Kindern nachgezogen – in die Nähe der Speicherstadt. „Schöne Orte gibt es in der Schweiz auch. Aber das Tuten der Schiffshörner, das Kreischen der Möwen, die Elbe vor der Tür – das ist einmalig“, schwärmt der Forscher.

Text: Ingrid Kupczik; Foto: Eva Hecht