Interdisziplinäre Notfallversorgung

Behandlungstresen der Notaufnahme
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Behandlungstresen der Notaufnahme

Interdisziplinäre Notfallversorgung bedeutet, dass bei den verschiedenen Erkrankungs- und Verletzungsbildern in unserer ZNA je nach Bedarf mehrere verschiedene Fachdisziplinen gemeinsam an der Untersuchung und Festlegung einer bestimmten Therapie beteiligt sind.

  • Hubschraubertransport
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    Rettungshubschrauber

    In der ZNA werden täglich Kinder und Erwachsene mit Verletzungen des Skelett- und Bewegungssystems behandelt. Ein Schwerpunkt ist die Versorgung schwerstverletzter Patient:innen (Polytrauma). Leichte Verletzungen wie Prellungen, Platzwunden oder einfache Brüche versorgen wir in der Regel ambulant. Ist eine Operation nötig, z.B. bei komplizierten Brüchen, erfolgt eine stationäre Aufnahme.

    Schwerstverletztenversorgung am UKE - Traumanetzwerk

    Für schwerstverletzte Patient:innen, die mit dem Rettungswagen oder -hubschrauber gebracht werden, steht in unseren speziellen Schockräumen ein ganzes Team aus Unfallchirurgen, Anästhesisten und Ärzten weiterer Fachrichtungen bereit. Ist ein lebensrettender Eingriff notwendig, wird der Patient:in sofort in einen der Operationsäle in unmittelbarer Nähe des Schockraums gebracht und versorgt. Das Traumanetzwerk ist ein Zusammenschluss der unfallchirurgischen Abteilungen der Hamburger Krankenhäuser, durch das die Versorgung von Schwerstverletzten besser koordiniert, die hohe Qualität in der Behandlung dieser Patient:innen sichergestellt und ständig verbessert werden kann. Als Zentrum der Polytraumaversorgung ist das UKE dafür als überregionales Traumazentrum zertifiziert. Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung werden alle Verletzungen am Kopf, den Extremitäten und den inneren Organen auf höchstem Niveau behandelt. Besondere Schwerpunkte liegen dabei in der Versorgung des Beckens und der Wirbelsäule.

    weitere Informationen zur Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie

    weitere Informationen zum Traumanetzwerk Hamburg

  • Notfalldiagnostik per Ultraschall
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    Notfalldiagnostik per Ultraschall

    Circa 30% aller Notfälle der ZNA sind internistisch erkrankte Patienten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier bei den Erkrankungen des Herzens, wie z.B. unterschiedlichen Herzrhythmusstörungen. Patienten, die mit Beschwerden zu uns kommen, die auf eine Durchblutungsstörung des Herzens hindeuten, werden in der Chest-Pain-Unit von Ärzten aus der Kardiologie des Universitären Herz- und Gefäßzentrums UKE Hamburg betreut.

    Der Herzinfarkt ist eine akute und lebensbedrohliche Erkrankung des Herzens. Bei Symptome wie plötzlich auftretendem und anhaltendem Brustschmerz, ausstrahlend in Schultern, Arme, Unterkiefer und/oder Oberbauch sollten Sie frühzeitig reagieren.
    Wenn ein Herzinfarkt nicht innerhalb weniger Stunden behandelt wird, kommt es zum Absterben großer Teile des Herzmuskels. Lebensbedrohliche Herzrhytmusstörungen können die Folge sein.
    Bei entsprechenden Symptomen sollte daher sofort die Feuerwehr (112) alarmiert oder eine der Notfallambulanzen der Krankenhäuser aufgesucht werden. Im Juli 2010 wurde die Brustschmerzambulanz (englisch Chest-Pain-Unit) der Zentralen Notaufnahme des UKE eingeweiht und von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert. Neben EKG und Blutuntersuchungen können bei Bedarf Ultraschall, Belastungs-EKG, Computertomographie (CT) oder auch Herzkatheter sofort durchgeführt werden. Durch die Bündelung dieser Methoden ist eine besonders schnelle Untersuchung und Behandlung von Patienten mit neu aufgetretenen Brustschmerzen möglich.

    Außerdem finden wir bei unseren Patienten das gesamte Spektrum akuter internistischer Notfälle, mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Nephrologie und Onkologie/Hämatologie.

    weitere Informationen zum Zentrum für Innere Medizin

  • Schwerpunkt der Versorgung neurologischer Notfälle ist der akute Schlaganfall.

    Plötzliche Lähmungen, Seh- und Sprachstörungen, auch vorübergehender Natur, können ein Warnhinweis oder erstes Symptom für einen akuten Schlaganfall sein. Das "Schlag"-artige Auftreten von Ausfällen bestimmter Hirnfunktionen tritt meistens als Folge von Durchblutungsstörungen eines bestimmten Gehirnbezirks auf, kann aber z.B. auch Folge einer akuten Blutung ins Gehirngewebe sein.In beiden Fällen bleibt dem Gehirn nur wenig Zeit, bis es zu einer dauerhaften Schädigung der entsprechenden Gewebebezirke kommt. Eine möglichst frühzeitige Diagnostik und entsprechende Therapie sind daher unbedingt erforderlich. Der diensthabende Neurolog:in der ZNA sorgt dafür, dass genau dieses so schnell wie möglich passiert.

    weitere Informationen über die Klinik für Neurologie

    In der Zentralen Notaufnahme steht an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr ein Team der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie bereit, um Notfälle zu versorgen. Es beteiligt sich beispielsweise an der multidisziplinären Versorgung von Schwerverletzten im Schockraum. Das Team leitet alle diagnostischen und therapeutischen Schritte zur zügigen Genesung der Patientinnen und Patienten ein, und führt, falls medizinisch erforderlich, zu jeder Tages- und Nachtzeit Operationen durch.

  • Schwerverletzte und lebensbedrohlich erkrankte Patient:innen werden in der Regel mit Notarztwagen oder Rettungshubschrauber gebracht. Sie kommen zunächst in einen speziellen, mit modernster Technik ausgestatteten Schockraum. Ein sogenanntes "Schockraum-Team", bestehend aus Ärzt:innen und Gesundheits- und Krankenpfleger:innen verschiedener Fachdisziplinen, übernimmt dort die Stabilisierung des Kreislaufs und leitet die erste Diagnostik und weitere unmittelbar erforderliche Behandlungsschritte ein.

    Direkt vor Ort vorhandene Röntgengeräte inklusive eines Computertomographen (CT) der allerneusten Generation helfen bei der Diagnosefindung. Ist ein lebensrettender Eingriff notwendig, wird der Patient:in sofort in einen der Operationssäle oder beispielsweise in das Herzkatheterlabor gebracht und versorgt. Bei Bedarf wird der Patient:in in der Klinik für Intensivmedizin weiter betreut.

  • Weitere in der ZNA tätige Fachdisziplinen:

    • Allgemeinmedizin
    • Augenheilkunde
    • Dermatologie
    • Gefäßchirugie
    • Gynäkologie
    • Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO)
    • Hepatobiliäre Chirurgie
    • Herzchirurgie
    • Kinderchirurgie
    • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG)
    • Neurochirurgie
    • Neuroradiologie
    • Pädiatrie
    • Psychiatrie
    • Radiologie
    • Rechtsmedizin
    • Urologie

    Die Klinik für Anästhesie ist mit ihren Mitarbeiter:innen in der ZNA in die Versorgung häufig lebensbedrohlicher Notfälle eng mit eingebunden. Als Teil des Schockraumteams werden sie bei jeder Reanimation in der ZNA zu den bereits anwesenden Teams hinzugerufen.

  • Übung für den Massenanfall von Verletzten
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    Übung für den Massenanfall von Verletzten

    Für den Fall eines Massenanfalls von Verletzten (sogenannter MANV) oder Erkrankten, gibt es für das UKE und die ZNA einen Katastrophenplan, der die Versorgung einer überproportionalen Anzahl betroffener Patient:innen im UKE sicherstellt.

Da Patient:innen nach der Schwere der Verletzungen oder Erkrankungen behandelt werden, kann es in der ZNA immer wieder auch zu Wartezeiten kommen. Hierfür bitten wir Sie um Verständinis.