AKTUELL
Liebe Besucherinnen und Besucher,
das Museum ist am Mittwoch, Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr für Sie geöffnet.
Ihr Team des Medizinhistorischen Museums
Begleitprogramm zur Sonderausstellung
Pandemie. Rückblicke in die Gegenwart
Sept. 2022 – April 2023, jeden 2. Mittwoch | 18:00h | Eintritt frei
Die Sonderausstellung Pandemie. Rückblicke in die Gegenwart stellt die aktuellen Maßnahmen und Konzepte der Corona-Pandemie, die erfolgreichen und die weniger klugen, in den Kontext ihrer Geschichte. Denn auch bei Pest, Cholera und Spanischer Grippe bemühten sich Menschen, von vorausgegangenen Pandemien zu lernen. Das Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung bietet mit Konzerten, Filmabenden, Lesungen und Diskussionsrunden vielfältige Reflektionsmomente, die Pandemie als einen kulturellen Zustand und gesellschaftliche Transformation zu begreifen. Alle Veranstaltungen starten mittwochs um 18h im Medizinhistorischen Museum, der Eintritt ist frei, die Ausstellung kann zuvor besucht werden.
Das Veranstaltungsprogramm wurde kuratiert von Anna Götz und Janina Kriszio.
Einweihung des Rahel Liebeschütz-Plaut Hörsaals
23.02.2023, 16 Uhr
Hörsaal Physiologie (N43)
Am 23. Februar 1923 hielt die 28-jährige Physiologin Rahel Plaut ihre Antrittsvorlesung an der Medizinischen Fakultät Hamburg. Sie war die erste und blieb für viele Jahrzehnte die einzige habilitierte Ärztin an der Hamburger Universität. 1924 heiratete sie den Historiker Hans Liebeschütz. Da ein Gesetz verheirateten Frauen die Ausübung öffentlicher Ämter verbot, verlor sie daraufhin ihre Stellung in Eppendorf. Der Antisemitismus wurde in der deutschen Gesellschaft und auch im akademischen Umfeld immer bedrohlicher. 1933 begann mit aller Gewalt die nationalsozialistische Verfolgung. Die Universität Hamburg entzog ihr als Jüdin die Lehrerlaubnis. Ende 1938 emigrierte sie nach England.
Auf den Tag genau 100 Jahre nach ihrer Antrittsvorlesung benennt das UKE den Hörsaal der Physiologie nach Rahel Liebschütz-Plaut. Zahlreiche Mitglieder ihrer Familie werden aus Großbritannien zu uns kommen, um das mit uns zu feiern. Sie sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Alle Informationen finden Sie in der Einladung !
Gedenkveranstaltung zur Hamburger Universitätspsychiatrie im Nationalsozialismus
Gemeinsam mit der Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie veranstaltet das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin am 27.1.2023 ab 13.15 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Hörsaal des Fritz-Schumacher-Hauses (N30b).
Alle Informationen finden Sie im Flyer zur Veranstaltung: hier .
Interessierte sind herzlich eingeladen. Wir bitten um eine formlose Anmeldung per Email an Frau Birgit Hansen .
Pandemie. Rückblicke in die Gegenwart
September 2021 - April 2023
Gruppenführungen hier buchbar!
„Wann ist es vorbei?“ war zu Beginn eine oft gestellte Frage. Mit ihr verband sich das Vertrauen, die moderne Medizin werde die Corona-Krise in den Griff bekommen. Kinder hängten bunte Regenbogen-Bilder in die Fenster, das Symbol des guten Ausgangs verheerender Katastrophen. Schon die Überlebenden don Pest prägten ihn auf Erinnerungsmedaillen.
Die Ausstellung stellt aktuelle Maßnahmen und Konzepte in den Kontext ihrer Geschichte. Denn auch bei Pest, Cholera und Spanischer Grippe bemühten sich Menschen, von der vorangegangenen Pandemien zu lernen.
Ein Highlight sind die Original-Zeichnungen von Axel Scheffler. Er gestaltete ein Kinderbuch über Corona, das in mehr als 60 Sprachen übersetzt wurde.
Von Cholera bis Corona: ein Rundgang durch die Geschichte
Das Museum ist geschlossen? Macht nichts! Erleben Sie hier einen Streifzug durch die Hamburger Seuchengeschichte mit Museumsdirektor Philipp Osten
Aus Seuchen lernen? Themenblätter für die Schule
Die größten Krisen in der Geschichte sind neben Kriegen stets Seuchen gewesen. Sie sind dabei nicht "nur" ein Stresstest für das Gesundheitssystem einer Gesellschaft, sie bringen auch Ungleichheit und gesellschaftliche Schieflagen zum Vorschein. Die Ungewissheit über Herkunft und Verbreitungswege bringt außerdem oft die Stigmatisierung bestimmter sozialer Gruppen mit sich, die als Sündenböcke gebrandmarkt werden.
Die neuen Themenblätter "Aus Seuchen lernen" der Bundeszentrale für politische Bildung bieten ab sofort Lehrkräften und Schüler/innen die Möglichkeit, das Thema im Unterricht zu behandeln. Die Autoren Philipp Osten und Malte Thießen geben eine ausführliche Einführung ins Thema sowie methodische Hinweise zum Einsatz der Arbeitsblätter im Unterricht. Die gedruckte Ausgabe enthält zusätzlich den Spicker "Alles eine Verschwörung?" zum Heraustrennen.
Weitere Infos, Bestellmöglichkeiten und die Broschüre als pdf finden Sie hier!
Handreichung für Schulklassen: "Seuchen und Gesundheit"
Gemeinsam mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung haben wir eine Handreichung für Schulklassen ab Stufe 10 entwickelt, die verfügbar ist. Die Broschüre bietet Materialien für das fächerübergreifende Arbeiten: von der Entstehung der modernen Krankenhäuser über die Verbesserung der Wohnverhältnisse zu den großen Seuchen, unter denen Generationen von Hamburger:innen litten.
Maßgeschneiderte Programme für die Verknüpfung mit einem Museumsbesuch (buchbar über den Museumsdienst Hamburg) finden Sie hier
Corona Journal
Die Corona-Epidemie bestimmt derzeit das öffentliche Leben. Infektionskrankheiten und ihre Bekämpfung brachten auch in vergangenen Zeiten gravierende Einschnitte für die Menschen mit sich. In unserem "Corona Journal" stellen wir Ihnen regelmäßig Objekte und Inhalte unserer Sammlung und Ausstellung vor.
Anhand ausgewählter Exponate erzählen wir die Geschichte der großen Seuchen, die unsere Stadt seit dem 18. Jahrhundert heimsuchten.
Mehr...
Die kompletten Beiträge des Corona Journals als Begleitheft finden Sie hier...
Wissen vom Frosch: Der Stoffwechsel im Versuchsaufbau
Rahel Liebeschütz-Plaut (1894-1993) gehörte zu den ersten Ärztinnen am UKE. Am Physiologischen Institut forschte sie seit 1919 u.a. zum Stoffwechsel. Für ihre Untersuchungen konstruierte sie einen Respirationsapparat. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen Doris Fischer-Radizi und Johann Fischer sind der Sache auf die Spur gegangen und haben den Versuch kurzerhand nachgebaut. Mehr im Video!
Was ist Provenienzforschung?
Das deutsche Zentrum Kulturgutverluste versteht darunter eine sehr enge Fokussierung auf Handel und Besitzverhältnisse.
Eine Untersuchung, beispielsweise zu der Frage wie Schädel aus kolonialen Kontexten vor 1945 in Völkerschauen, Museen und universitären Sammlungen zur Konstruktion von "Rasse" genutzt wurden, und durch welche Hände sie in diesem Zusammenhang gingen, sei wissenschaftshistorische Kontextforschung und könne nicht gefördert werden.
Die Forschungsstelle ‚Hamburgs (post-)koloniales Erbe‘ und das Medizinhistorische Museum Hamburg halten die Einengung des Provenienzbegriffs durch eine staatliche Institution für eine unzulässige Beschränkung historischer Forschung aus politischen Motiven.
Einen teilweise bewilligten, gemeinsam gestellten Antrag zur Erforschung der neuropathologischen Schädelsammlung der ehemaligen Psychiatrischen Universitätsklinik Friedrichsberg haben wir daher am 23. Oktober 2019 zurückgezogen.
Näheres finden Sie hier...
Initiative zur Öffnung der Museumsinventare
Das Medizinhistorische Museum Hamburg unterstützt die Initiative zur Öffnung der Museums-Inventare , um die Recherche nach Kulturgütern und Human Remains aus kolonialen Kontexten zu erleichtern.
Im Medizinhistorischen Museum Hamburg befinden sich 75 Human Remains aus der Sammlung der ehemaligen Staatskrankenanstalt Friedrichsberg, die 1919 zur Psychiatrischen Universitätsklinik erhoben wurde. Das Inventar finden Sie hier...
The Museum of Medical History of Hamburg supports the Initiative to open the Museum Inventories to facilitate the research of cultural goods and human remains regarding their colonial contexts.
The museum holds a collection of the former Psychiatric Hospital Friedrichsberg containing 75 human remains, including several human remains from Africa.
Link to our inventory.
Ausstellung "Ärztin werden"
Vor genau 100 Jahren begannen in Hamburg die ersten Medizinstudierenden mit ihrer Ausbildung. Anlässlich des Universitätsjubiläums widmet sich ein neuer Teil der Dauerausstellung der Geschichte der medizinischen Lehre. Sie beleuchtet die Wechselwirkungen von Medizin, Gesellschaft und Politik von der umstrittenen Gründung einer medizinischen Fakultät in Hamburg, der umkämpften Zulassung von Frauen zum Medizinstudium, über die Komplizenschaft universitärer Institute mit der nationalsozialistischen Diktatur bis hin zu den Forderungen der 68er-Bewegung nach einem neuen Ärztinnen/Ärzte-Bild. Der weiße Arztkittel, ein zentrales Exponat, steht dabei stellvertretend für den Status und das Ansehen, welches dem Arztberuf bis heute zuteil wird.
Weitere Infos hier
Ein Blick zurück: Die Geschichte der Pavillons O53 und O55
Historisches Gebäude-Ensemble weicht für Klinik-Neubau
Für den Neubau der Martini-Klinik müssen zwei historische Pavillons auf dem Gelände des Universitätsklinikums weichen. Sie gehören zu den ersten Gebäuden des 1889 eröffneten Allgemeinen Krankenhaus Eppendorf. Gemeinsam mit dem früheren UKE-Mitarbeiter Klaus Pinker hat Prof. Dr. Adolf-Friedrich Holstein, langjähriger Leiter des Freundes- und Förderkreises die Vergangenheit der nun vor dem Abriss stehenden Gebäude recherchiert. Mehr...
Medizinverbrechen im Nationalsozialismus
Der Lern- und Gedenkort Medizinverbrechen im Nationalsozialismus ist Teil der Dauerausstellung des Museums. Er erinnert an die Hamburger Opfer der NS-Euthanasie, der Zwangssterilisationen und der Humanexperimente im Nationalsozialismus und thematisiert die Verantwortung der Wissenschaften für die Herleitung eines an Eugenik, Rassenideologie und Produktivität orientierten Menschenbilds.
Fortschritt und Erfassung
Unter dem Titel „Fortschritt und Erfassung“ schildert ein Ausstellungsteil die ambivalente Geschichte der öffentlichen Gesundheit in den Jahren 1890 bis 1930. Vor über 125 Jahren forderte in Hamburg Europas letzte große Cholera-Epidemie über 8 600 Tote. Die Hafenstadt wurde zum Symbol der verkommenen, ungesunden Großstadt – ohne adäquate Wasserversorgung und mit Slums, in denen Tuberkulose grassierte. In den 1920er Jahren aber entwickelte sich das Schlusslicht urbaner Sanierung zu einer Vorzeigemetropole. Lebensbedrohliche Krankheiten verschwanden durch Prävention, die Säuglingssterblichkeit wurde halbiert. Der Aufbau einer effektiven kommunalen Gesundheitsfürsorge war einer der größten Erfolge der jungen Weimarer Demokratie – sie führte dennoch in eine Katastrophe. Erfassung und Kontrolle verwandelten den Sieg über die Krankheiten in einen Krieg gegen Kranke.
Führungen, Angebote für Kinder und Jugendliche, Vermietung
Reportagen & Berichte
Pandemie. Rückblicke in die Gegenwart
Pest, Cholera, Spanische Grippe, Corona: Das Medizinhistorische Museum Hamburg auf dem UKE-Gelände zeigt in einer sehenswerten Ausstellung, wie Seuchen Geschichte schreiben und die Gegenwart prägen.