AG Experimentelle Lasermedizin


Leitung:
Dr. med. Lynhda Nguyen, D.A.L.M.

Die Arbeitsgruppe „Experimentelle Lasermedizin“ der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie widmet sich der Erforschung und Weiterentwicklung von nicht-ionisierenden Strahlquellen zur Diagnostik und Therapie in der Dermatologie. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die biologischen Wirkmechanismen von Laser- und Energie-basierten Systemen auf zellulärer Ebene zu verstehen, neue klinische Anwendungsfelder zu identifizieren und bestehende Verfahren hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit weiterzuentwickeln.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Lasertechnologie für bildgebende Verfahren, personalisierte Therapiekonzepte und Kombinationstherapien mit immunmodulatorischen oder pharmazeutischen Substanzen.

Durch die enge Verzahnung von experimenteller Grundlagenforschung, präklinischen Modellen und klinischen Studien schafft die Arbeitsgruppe eine wissenschaftlich fundierte Basis für moderne Lasertherapien. Als Teil der Klinik für Dermatologie am UKE verfügt die Arbeitsgruppe über ein modernes Laserzentrum mit gängigen und innovativen Laser- und Energie-basierten Systemen auf dem aktuellen Stand der Technik. Die enge Einbindung in die klinische Versorgung erlaubt eine direkte translationale Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Patientenversorgung.

Forschungsschwerpunkte

Multiphotonen-tomographische Untersuchungen der Haut

Multiphotonen tomographische Untersuchungen der Haut

Ein zentraler Forschungsbereich der AG ist die nicht-invasive, hochauflösende Bildgebung mittels der Multiphotonen-Tomographie mit Fluoreszenz Lifetime Imaging (MPT-FLIM).

Mit dieser Laser-basierten Technologie lassen sich morphologische Veränderungen der Haut in subzellulärer Auflösung sowie metabolische Prozesse in vivo und ohne Biopsie sichtbar machen. Im Fokus steht dabei die Analyse von entzündlichen Prozessen, Gefäßveränderungen, der epidermalen und dermalen Architektur sowie des intrazellulären Verhaltens von Wirkstoffen.

Die MPT-FLIM erlaubt es, die Effekte verschiedener Therapien zu visualisieren und damit neue Marker für Therapieansprechen oder Nebenwirkungen zu definieren.

Interaktion zwischen nicht-ionisierenden Strahlquellen und der Haut

Radio Frequenz Mikro Needling

Ein aktuelles Projekt widmet sich der Gewebeinteraktion von nicht-ionisierenden Strahlquellen mit der Haut. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf strukturverändernde, entzündliche und immunologische Prozesse, die nach einer gezielten Applikation von Energie entstehen. Dies umfasst mikroskopische und metabolische Veränderungen der Haut ebenso wie zelluläre Stressantworten, Zytokinexpression, vaskuläre Reaktionen sowie Prozesse der Geweberegeneration und -remodellierung.

Mittels verschiedenen Bildgebungsmethoden – darunter Immunhistochemie, Multiphotonen-Tomographie und 3D-Hautmodelle – werden sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf das Gewebe analysiert.

Ein zentrales Ziel ist es, die Mechanismen auf zellulärer und subzellulärer Ebene besser zu verstehen, um daraus sichere und individualisierte Therapiestrategien ableiten zu können.

Laser-Assistierte Applikation von Wirkstoffen

Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung der laser-assistierten Applikation von Wirkstoffen (engl.: Laser-assisted drug delivery, LADD). Fraktionierte Lasersysteme erzeugen mikroskopische Öffnungen (engl.: microthermal zones, MTZ) in der Hautbarriere, über die Wirkstoffe gezielt und kontrolliert in tiefere Hautschichten eingebracht werden können.

In laufenden Projekten werden unterschiedliche nicht-ionisierende Strahlquellen, Applikationsverfahren und Substanzen hinsichtlich ihrer Penetrationstiefe, therapeutischen Wirksamkeit und lokalen Immunantwort untersucht.

Die Kombination mit immunmodulatorischen oder antientzündlichen Substanzen eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von Hauttumoren und chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen.

Vaskuläre Hauterkrankungen: Feuermale und Rosazea

Der Nävus flammeus (Feuermal) und die Rosazea stellen eines der häufigsten vaskulären Veränderungen in der Dermatologie dar. Die Behandlung dieser Hauterkrankungen mit nicht-ionisierenden Strahlquellen stellt einen weiteren Schwerpunkt dar.

Dabei werden verschiedene Laser- und Energie-basierte Verfahren (z. B. gepulster Farbstofflaser, KTP-Laser, Nd:YAG-Laser) hinsichtlich ihrer klinischen Effektivität und Sicherheit untersucht.

Ergänzt werden diese Studien durch nicht-invasive Bildgebung und immunhistologische Analysen, um entzündliche Reaktionen und Abbauprozesse zu charakterisieren.

Forschungsinteresse geweckt?

Wir vergeben laufende Forschungsprojekte an interessierte medizinische Doktorand:innen.Bei Interesse melden Sie sich gerne per E-Mail .