Unikliniken bilden bundesweites Netzwerk

UKE an sieben Projekten beteiligt

Das „Netzwerk Universitätsmedizin“ bündelt die Forschungsaktivitäten der deutschen
Universitätskliniken. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Netzwerk mit 150 Millionen Euro; neben dem zuvor beschriebenen Autopsie-Netzwerk ist das UKE an sechs weiteren Projekten beteiligt.

Zu den ambitionierten Zielen des Netzwerks gehört, die Behandlung von COVID-19 weiter zu verbessern und die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Hier die weiteren UKE-Beteiligungen:

Projekt RACOON: Radiological Cooperative Network. In einer deutschlandweiten Radiologie-Plattform werden Röntgenaufnahmen von Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf COVID-19 gesammelt und mit den klinischen Daten zusammengeführt. Mithilfe künstlicher Intelligenz soll eine schnellere und präzisere Diagnose der Erkrankung und ihres Verlaufs möglich werden.

Leitung UKE: Prof. Dr. Gerhard Adam, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin. Fördersumme UKE: 243 000 Euro.

Projekt NAPKON: Nationales Pandemie Kohorten Netz. Es soll ein bundesweites Netzwerk erstellt werden, über das neben klinischen und radiolo­gischen Daten auch Bioproben wie Blut oder Speichel gesammelt werden. Diese können zwischen den Einrichtungen ausgetauscht werden, um verschiedene Fragestellungen zu COVID-19 zu erforschen.

Leitung UKE: Prof. Dr. Marylyn Addo, I. Medizinische Klinik, Prof. Dr. Stefan Kluge, Klinik für Intensiv­medizin, Fördersumme UKE: 150 000 Euro.

Projekt FoDaPl: Forschungsdatenplattform der Me­dizininformatik-Initiative. Zur Unterstützung der Pandemiebekämpfung wird eine sichere, erweiterbare und interoperable Infrastruktur zur Bereit­stellung von Forschungs- und Labordaten angestrebt, die die Unikliniken untereinander verbindet.

Leitung UKE: Dr. Jan Gewehr, Geschäftsbereich Informationstechnologie. Fördersumme UKE: bis zu 358 000 Euro.

Projekt COVIM: COVID-19 vermittelte Immunität. Um messen zu können, ob sich nach Infektion oder Impfung gegen SARS-CoV-2 eine Immunität ent­wickelt und was diese für den Menschen bedeu­tet, ist die Bestimmung von Immunitätsmarkern not­wendig. Außerdem soll erforscht werden, wie mittels Plasma- oder Antikörpertherapie Immunität zwischen Menschen übertragen werden kann.

Leitung UKE: Prof. Dr. Marylyn Addo, I. Medizinische Klinik. Fördersumme UKE: 130 000 Euro.

Projekt Organo-Strat: Organspezifische Stratifika­tion. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann zahlreiche Organe betreffen. Modelle, anhand derer im Labor organspezifische Effekte untersucht werden können, sollen im Netzwerk ausgetauscht werden. Langfristiges Ziel ist die individuell auf jeden Patienten zugeschnittene Therapie gegen COVID-19.

Leitung UKE: Prof. Dr. Martin Aepfelbacher, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und
Hygiene. Fördersumme UKE: 105 000 Euro.

Projekt MethodCov: Methodennetzwerk zur Unterstützung von COVID-19 Forschungsprojekten bei der Messung sozialer und kontextueller Faktoren. Beruf, Einkommen, Vermögen und Lebensumfeld bestimmen das Risiko einer Infektion und den Verlauf einer COVID-19 Erkrankung mit. In dem Netzwerk sollen soziale Faktoren analysiert werden, um neue Präven­tionsansätze und klinische Therapiekonzepte für Bevölkerungsgruppen zu schaffen, die in der Pandemie besonderen Schutz benötigen.

Leitung UKE: Prof. Dr. Volker Harth, Dr. Claudia Terschüren, Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin.

Hier geht’s zum Netzwerk www.netzwerk-universitaetsmedizin.de

Foto: Axel Kirchhof, Illustration: Björn von Schlippe (Stand: 1. Dezember 2020)