Aktuelles aus dem IGEM

Bild Organspendeausweis
Annerose Böhrer: Zur Soziologie der Organspende
Vortrag am 17. April

Vortragsreihe Schnittstellen

Geschichte, Ethik und Museologie der Medizin

April 2024 – Juli 2024 | mittwochs | 18:00 – 19:30 Uhr | Fritz-Schumacher-Hörsaal | Eintritt frei

Die Vortragsreihe des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin greift aktuelle Themen aus der Forschung in den Bereichen Geschichte, Ethik und Museologie der Medizin auf. Die Veranstaltungen starten mittwochs um 18 Uhr im Fritz-Schumacher-Hörsaal (N30).

Vor der Veranstaltung ist ab 17 Uhr der kostenfreie Besuch des Museums möglich.

Das vollständige Programm finden Sie hier.

Eine Schulklasse im Biologieraum mit einem menschlichen Skelett
Hamburger Schüler:innen beforschen Human Remains
Foto: UHH/Feuerböther

Projekt "HUMANS"

Woher stammen menschliche Überreste in Schulsammlungen?

Das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin beteiligt sich am Citizen-Science-Projekt „HUMANS“. Gemeinsam mit der Universität Hamburg, dem Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Hamburg (LIB), dem Hamburger Schulmuseum und dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung erforschen Hamburger Schülerinnen und Schüler die Herkunft von Human Remains in Biologie-Lehrsammlungen. Das Projekt wird für ein Jahr von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke im Rahmen der Landesinnovationsförderung „Science for Society“ gefördert.

Was genau untersucht wird, legen die Schülerinnen und Schüler eigenständig fest. Sie entscheiden, ob sie zu den menschlichen Überresten zum Beispiel in den Bereichen Geschichte, Religion, Philosophie, Ethik, Forensik oder Soziologie forschen wollen. Dabei lernen sie durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wissenschaftliches Arbeiten kennen. Für ihre Recherchen nutzen sie unter anderem Archivmaterialien bekannter Lehrmittelhersteller.

Im Rahmen des Projekts soll ein Leitfaden entwickelt werden, der Schulen bundesweit beim Umgang mit Human Remains helfen soll. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bieten im Anschluss außerdem Workshops für Lehrerinnen und Lehrer an.

Weitere Infos zum Projekt finden Sie hier.

Aktuelle Publikationen aus dem Institut

Titelseite der Handreichung mit einem historischen Foto aus dem Rassenbiologischen Institut der Universität Hamburg
Neu erschienen:
Handreichung für Schulen und Bildungseinrichtungen

Neue Handreichung für Schulklassen: "Medizin im Nationalsozialismus"

Die Publikation „Medizin im Nationalsozialismus“ ist als zweiter Teil der „Unterrichtsmaterialien zur Medizin- und Sozialgeschichte Hamburgs" im Februar 2024 erschienen. Wie der 2020 publizierte erste Teil „Seuchen und Gesundheit“ ist auch diese Veröffentlichung in Kooperation mit dem Landesinstitut für Lehrerfortbildung und Schulentwicklung , der Körber-Stiftung und dem Fachverband Geschichte und Politik Hamburg entstanden.

Das Heft regt an, sich mit der Geschichte der Medizin im Nationalsozialismus zu befassen: mit der »rassenbiologisch« begründeten Ausgrenzung gesellschaftlicher Gruppen, mit Krankenmorden und Menschenversuchen. Mit der Vertreibung jüdischer Ärzte. Und mit den auch von Wissenschaftlern verbreiteten Ideologien, die millionenfach verübte Morde, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Vertreibungen und Verstümmelungen rechtfertigen sollten.

Programme für die Verknüpfung mit einem Museumsbesuch (buchbar über den Museumsdienst Hamburg) finden Sie hier

Cover Tagungsband
Neu erschienener Tagungsband
Zur Geschichte der NS-"Euthanasie" und Zwangssterilisation

Tagungsband: Umgang mit der Geschichte der NS-"Euthanasie" und Zwangssterilisation erschienen

Der vorliegende Band präsentiert Forschungsergebnisse, die auf der Frühjahrstagung des Arbeitskreises zur Erforschung der nationalsozialistischen “Euthanasie” und Zwangssterilisation vorgestellt wurden. Die Tagung fand vom 10. bis 12. Juni 2022 an zwei Orten in Hamburg statt: in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und im Institut für Geschichte und Ethik der Medizin sowie Medizinhistorischen Museum Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. An beiden Standorten gibt es Lern- und Gedenkorte der NS-“Euthanasie” und Zwangssterilisation resp. der “Medizin im Nationalsozialismus”. Beide Orte sind Ausdruck für einen „Umgang mit der Geschichte“ einer solch unfassbar menschenverachtenden Zeit, der Forschen, Lernen und Gedenken als Teil unserer Verantwortung in Gegenwart und Zukunft sieht.

Neben zahlreichen Beiträgen zum aktuellen Stand der historischen Aufarbeitung, Erinnerungskultur und Gedenkarbeit in Bezug auf die NS-"Euthanasie" legt der von Rebecca Schwoch herausgegebene Band einen besonderen Schwerpunkt auf die Rolle der Hamburgischen Universitätpsychiatrie im Nationalsozialismus und den Lern- und Gedenkort des Medizinhistorischen Museums.

Das vollständige Inhaltsverzeichnis finden Sie hier .

Erwerben können Sie den Band können über den Psychiatrie Verlag oder den Büchertisch des Medizinhistorischen Museums.

Woellert - Versorgungsqualität braucht Organisations- und Führungsethik
Woellert - Versorgungsqualität braucht Organisationsethik
Eßler - Krankheit gestalten
Eßler - Krankheit gestalten
Woellert - Klinische Ethik systemisch betrachtet
Woellert - Klinische Ethik systemisch betrachtet
Mechler - Das weibliche Becken – sammlungs-, wissenschafts- und sozialgeschichtliche Zugänge
Mechler - Das weibliche Becken
Osten - Evaluation historischer Eindämmungsmaßnahmen
Osten - Evaluation historischer Eindämmungsmaßnahmen

Philipp Osten: Nach der Seuche: Wie und wozu wurden historische Eindämmungsmaßnahmen evaluiert? In: Lohse, Ansgar; Mettenleiter, Thomas (Hg.): „Infektionen und Gesellschaft – Was haben wir von COVID-19 gelernt?". Berlin/Heidelberg 2022, S. 42-51. Online unter: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-66073-7_7

Philipp Osten: Pathologie und Attraktionen. Human remains in medizinischen Sammlungen. In: Mersmann, Jasmin; Rulffes, Evke (Hg.): unBinding Bodies - Zur Geschichte des Füßebindens in China. Bielefeld 2023, S. 108-118. Online unter: https://www.transcript-open.de/doi/10.14361/9783839468340-008

Katharina Woellert: Klinische Ethik systemisch betrachtet – Vom Einfluss systemischer Grundannahmen und Methoden auf die Gestaltung einer effektiven Ethikberatung. In: Ethik in der Medizin 34 (2022), S. 529-548. Online unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s00481-022-00710-0

Katharina Woellert: Versorgungsqualität braucht Organisations- und Führungsethik. In: Riedel, Annette; Lehmeyer, Sonja (Hg.): Ethik im Gesundheitswesen. Springer Reference Pflege – Therapie – Gesundheit, Berlin/Heidelberg 2022, S. 1-22. Online unter: https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-662-58685-3_7-1

Ulrich Mechler und Karen Nolte (Hg.): Themenheft. Das weibliche Becken - sammlungs-, wissenschafts- und sozialgeschichtliche Zugänge. In: Medizinhistorisches Journal 58, Heft 1-2 (2023). Online unter: https://biblioscout.net/journal/medhist/58/1-2

Henrik Eßler: Krankheit gestalten. Eine Berufsgeschichte der Moulagenbildnerei. Bielefeld 2022. Online unter: http://doi.org/10.14361/9783839455265

Henrik Eßler: »Aus wohnhygienischen Gründen alsbald zu ersetzen« – Städtebau und Hygiene in Altona am Beispiel der südlichen Holstenstraße. In: Fehr, Rainer; Augustin, Jobst (Hg.): Nachhaltige StadtGesundheit Hamburg II. Neue Ziele, Wege, Initiativen. München 2022, S. 50-60. Online unter: https://doi.org/10.14512/9783962389512

Vergangene Veranstaltungen des IGEM

Akten der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg
Foto: Monika Ankele

Eppendorfer Gedenken
Verantwortung der Wissenschaft

Gedenkveranstaltung zur Hamburger Universitätspsychiatrie im Nationalsozialismus

Freitag, 26. Januar 2024, 13 Uhr | Hörsaal Fritz Schumacher Haus (N30)

Sehr herzlich lädt Sie die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE zu ihrer Gedenkveranstaltung für die Opfer der Medizin im Nationalsozialismus ein. Das Symposium mit dem Titel „Eppendorfer Gedenken – Verantwortung der Wissenschaft“ beginnt am 26.1.2024 um 13 Uhr im Hörsaal des Medizinhistorischen Museums Hamburg (UKE, Geb. N30) mit einer Begrüßung durch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und die Dekanin der Medizinischen Fakultät.

Wir freuen uns besonders darüber, dass Antje Kosemund eine Ansprache halten wird. Ein Vortrag von Michael Wunder analysiert die Konsequenzen aus der Geschichte der Krankenmorde für die Gegenwart. Die Ärztin Leonora Frank berichtet auf der Basis historischer Krankenakten über den Alltag in der Psychiatrie Anfang der 1940er Jahre. Im Anschluss werden Sie Gelegenheit haben, den Lernort zu den NS-Medizinverbrechen im Museum zu besuchen.

Um eine Anmeldung wird gebeten: Kersten Annette Wübben (Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie)

Das vollständige Programm finden Sie hier .

Rahel Liebeschütz-Plaut im Kittel an einem Laborgerät
Rahel Liebeschütz-Plaut:
die erste habilitierte Ärztin in Hamburg

Einweihung des Rahel Liebeschütz-Plaut Hörsaals

23.02.2023, 16 Uhr
Hörsaal Physiologie (N43)

Am 23. Februar 1923 hielt die 28-jährige Physiologin Rahel Plaut ihre Antrittsvorlesung an der Medizinischen Fakultät Hamburg. Sie war die erste und blieb für viele Jahrzehnte die einzige habilitierte Ärztin an der Hamburger Universität. 1924 heiratete sie den Historiker Hans Liebeschütz. Da ein Gesetz verheirateten Frauen die Ausübung öffentlicher Ämter verbot, verlor sie daraufhin ihre Stellung in Eppendorf. Der Antisemitismus wurde in der deutschen Gesellschaft und auch im akademischen Umfeld immer bedrohlicher. 1933 begann mit aller Gewalt die nationalsozialistische Verfolgung. Die Universität Hamburg entzog ihr als Jüdin die Lehrerlaubnis. Ende 1938 emigrierte sie nach England.
Auf den Tag genau 100 Jahre nach ihrer Antrittsvorlesung benennt das UKE den Hörsaal der Physiologie nach Rahel Liebschütz-Plaut. Zahlreiche Mitglieder ihrer Familie werden aus Großbritannien zu uns kommen, um das mit uns zu feiern. Sie sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.

Alle Informationen finden Sie in der Einladung !

Gedenkveranstaltung am 27.1.2023
Am 27.1.2023 um 13.15 Uhr im Fritz-Schumacher-Hörsaal (N30)

Gedenkveranstaltung zur Hamburger Universitätspsychiatrie im Nationalsozialismus

Gemeinsam mit der Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie veranstaltet das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin am 27.1.2023 ab 13.15 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Hörsaal des Fritz-Schumacher-Hauses (N30b).

Alle Informationen finden Sie im Flyer zur Veranstaltung: hier .

Interessierte sind herzlich eingeladen. Wir bitten um eine formlose Anmeldung per Email an Frau Birgit Hansen .

Mahnwache auf dem Joseph-Carlebach-Platz
Anschließend "Grindel leuchtet" - Gedenken an den Stolpersteinen

Mahnwache anlässlich des 84. Jahrestags der Reichsprogromnacht

Am 9.11. findet von 15.30 bis 17 Uhr eine Mahnwache auf dem Joseph-Carlebach-Platz (Grindelhof) statt.

An diesem Ort wurden im faschistischen Deutschland am 9. November 1938 die Bornplatz-Synagoge angezündet.

Es sprechen:

  • Prof. Dr. Ursula Büttner (Historikerin)
  • Dr. Regula Venske (Autorin)
  • PD Dr. phil. Rebecca Schwoch (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, UKE)
  • Sophie Lierschof (Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e. V.)
  • Prof. Dr. Hauke Heekeren (Universität Hamburg)
  • Galina Jarkova (Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg)
Moderation: Traute Springer-Yakar (VVN-BdA Hamburg)

Veranstalter:

  • Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA Hamburg)
  • Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg
  • Universität Hamburg

Link zum Flyer

Lern- und Gedenkort Alsterdorf
Lern- und Gedenkort Alsterdorf
Das Bild zeigt die Versetzung des Altarbildes am 26.5.2021.

Tagung des Arbeitskreises zur Erforschung der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und Zwangssterilisation

Die Tagung findet am 10.-12. Juni 2022 in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf statt.

Das Programm zur Tagung finden Sie hier.

Anmelden können Sie sich bis zum 1. Juni formlos per Mail - geben Sie bitte dabei auch Ihre Wunsch-AG an!

Die Tagungsgebühr beträgt 45€ (regulär) / 25€ (Studierende) und sollte im Vorfeld überwiesen werden.

Eine Liste mit kostengünstigen Hotels in der Nähe der Tagungsorte finden Sie hier.


Interdisziplinäres Ethikseminar Wintersemester 2019/2020
Details

Aktuelles im Medizinhistorischen Museum

Liebe Besucherinnen und Besucher,

das Museum ist am Mittwoch, Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr für Sie geöffnet.

Ihr Team des Medizinhistorischen Museums

Schülerinnengruppe mit Guide im Sektionssaal des Museums
Von Cholera bis Corona
Auf den Spuren der Medizingeschichte

Handreichung für Schulklassen: "Seuchen und Gesundheit"

Gemeinsam mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung haben wir eine Handreichung für Schulklassen ab Stufe 10 entwickelt, die verfügbar ist. Die Broschüre bietet Materialien für das fächerübergreifende Arbeiten: von der Entstehung der modernen Krankenhäuser über die Verbesserung der Wohnverhältnisse zu den großen Seuchen, unter denen Generationen von Hamburger:innen litten.

Maßgeschneiderte Programme für die Verknüpfung mit einem Museumsbesuch (buchbar über den Museumsdienst Hamburg) finden Sie hier

Themenheft der Bundeszentrale für politische Bildung
Jetzt neu:
Materialien für den Unterricht

Aus Seuchen lernen? Themenblätter für die Schule

Die größten Krisen in der Geschichte sind neben Kriegen stets Seuchen gewesen. Sie sind dabei nicht "nur" ein Stresstest für das Gesundheitssystem einer Gesellschaft, sie bringen auch Ungleichheit und gesellschaftliche Schieflagen zum Vorschein. Die Ungewissheit über Herkunft und Verbreitungswege bringt außerdem oft die Stigmatisierung bestimmter sozialer Gruppen mit sich, die als Sündenböcke gebrandmarkt werden.

Die neuen Themenblätter "Aus Seuchen lernen" der Bundeszentrale für politische Bildung bieten ab sofort Lehrkräften und Schüler/innen die Möglichkeit, das Thema im Unterricht zu behandeln. Die Autoren Philipp Osten und Malte Thießen geben eine ausführliche Einführung ins Thema sowie methodische Hinweise zum Einsatz der Arbeitsblätter im Unterricht. Die gedruckte Ausgabe enthält zusätzlich den Spicker "Alles eine Verschwörung?" zum Heraustrennen.

Weitere Infos, Bestellmöglichkeiten und die Broschüre als pdf finden Sie hier!

Masken mit Klammern an einer Wäscheleine befestigt
Neuerscheinung:
Seuchengeschichte in Objekten

Corona Journal

Die Corona-Epidemie bestimmt derzeit das öffentliche Leben. Infektionskrankheiten und ihre Bekämpfung brachten auch in vergangenen Zeiten gravierende Einschnitte für die Menschen mit sich. In unserem "Corona Journal" stellen wir Ihnen regelmäßig Objekte und Inhalte unserer Sammlung und Ausstellung vor.
Anhand ausgewählter Exponate erzählen wir die Geschichte der großen Seuchen, die unsere Stadt seit dem 18. Jahrhundert heimsuchten.

Mehr...

Die kompletten Beiträge des Corona Journals als Begleitheft finden Sie hier...