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    „BENGALO – Behandlungs- und Erziehungsangebots für Gefangene mit Gewalt- und Suchtproblemen“

    Das durch die Justizbehörde Hamburg, Amt für Justizvollzug und Recht geförderte Beratungs- und Erziehungsangebot „BENGALO“ wurde auf der geschlossenen sozialtherapeutischen Jugendabteilung der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand in Hamburg durchgeführt. An der wissenschaftlichen Evaluation nahmen 54 Inhaftierte teil, die v.a. ihre Emotionsregulationsfähigkeiten gegenüber einer Kontrollgruppe verbesserten. Das Projekt wurde im Dezember 2019 mit dem zweiten Platz des European Crime Prevention Award (ECPA) ausgezeichnet.

    Baldus, C., Lachmanski, A. & Thomasius, R. (2018). Optimierung eines Behandlungs- und Erziehungsangebots für Gefangene mit Gewalt- und Suchtproblemen in einer sozialtherapeutischen Haftstation des Jugendstrafvollzugs – BENGALO. Endbericht. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ).

    Baldus, C.& Thomasius, R. (2018). Ein Behandlungs- und Erziehungsangebot für junge Gefangene mit Gewalt- und Suchtproblemen im Jugendstrafvollzug – erste Ergebnisse einer kontrollierten Studie [Abstract]. Sucht, 64 Supl. 1, 48-49.

    Kooperationspartner: JVA Hahnöfersand, Jugendanstalt Hameln

    Förderung: Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg

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    „CAN Stop – Gruppenprogramm für junge Menschen mit problematischem Cannabiskonsum“

    Das manualisierte Gruppenprogramm CAN Stop besteht aus acht 90-minütigen Sitzungen und basiert auf den Prinzipien der Verhaltenstherapie und des Motivational Interviewings. An dem stark strukturierten Programm nehmen durchschnittlich acht Teilnehmende im Alter von 14 bis 21 Jahren in verschiedenen Settings teil. Eine durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Studie mit 306 Jugendlichen und jungen Erwachsene belegt die Wirksamkeit, insbesondere im Setting der Jugendvollzugsanstalten und der ambulanten Jugend- und Suchthilfe. Teilnehmende des CAN Stop Gruppenprogramms hatten sechs Monate nach Beendigung des Programms die Zahl ihrer Konsumtage pro Monat signifikant verringert, in der Kontrollgruppe gab es keinen derartigen Effekt.

    Abschlussbericht: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien /5_Publikationen/Drogen_und_Sucht/Berichte/Forschungsbericht/Abschlussbericht_CAN_Stop.pdf

    Baldus, C., Miranda, A., Weymann, N., Reis, O., Moré, K. & Thomasius, R. (2011). “CAN Stop” – implementation and evaluation of a secondary group prevention for adolescent and young adult cannabis users in various contexts – study protocol. BMC Health Services Research, 11: 80.

    Baldus, C., Haevelmann, A., Reis, O. & Thomasius, R. (2014). Internalisierendes Problemverhalten und Cannabiskonsum in einer Querschnittsuntersuchung 14- bis 23-jähriger Cannabiskonsumenten: Zusammenhänge und Einflussvariablen. Praxis der Kinderpsychologie und -psychiatrie, 63 (3), 200-218.

    Weymann, N., Baldus, C., Miranda, A., Moré, K., Reis, O. & Thomasius, R. (2011). Trainereffekte in einem Gruppentraining für junge Cannabiskonsumenten – Ergebnisse der Multicenterstudie „CAN Stop“. Sucht, 57 (3), 193-202.

    Kooperationspartner: 49 Kooperationspartner in elf Bundesländern der Jugend- und Suchthilfe, des Jugendstrafvollzug sowie der medizinischen Versorgung; Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des Zentrums für Nervenheilkunde der Universitätsklinik Rostock

    Förderung: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

    Link: https://canstop-alt.med.uni-rostock.de/

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    "Can Stop Gruppentraining gegen problematischen Cannabiskonsum in der Jugendhilfe" (CANJUStop)

    Cannabis ist weltweit ‑ und auch in Deutschland ‑ die am häufigsten konsumierte (noch) illegale Substanz. Der Konsum im Jugendalter ist besonders riskant und wird deshalb für Jugendliche in Deutschland auch weiterhin verboten bleiben. Zudem ist das Risiko, an Suchtstörungen zu erkranken, für Jugendliche, die in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe betreut werden, besonders hoch. Sie konsumieren vergleichsweise viel Cannabis und stellen eine überdurchschnittlich belastete Risikogruppe dar. Dennoch gibt es kaum evaluierte Präventions- und Hilfsangebote für diese Zielgruppe. Das Vorhaben verfolgt deshalb den Ansatz, ein bereits in einem anderen Kontext erprobtes und wirkungsvolles Gruppentraining gegen problematischen Cannabiskonsum auf den Kontext der stationären Jugendhilfe zu übertragen.

    Hauptziel des Projektes ist es, in einem wissenschaftlich begleiteten und beteiligungsorientierten Verfahren das Gruppentraining „CAN Stop“ gegen problematischen Cannabiskonsum auf die stationären Jugendhilfe zu übertragen. Dabei wird wissenschaftlich überprüft, ob die Übertragung des Konzeptes gelungen ist und wie gut es auf die Zielgruppe wirkt. Insbesondere soll mit dem Training erreicht werden, dass die Jugendlichen weniger Cannabis konsumieren (Intensität und Häufigkeit) und auch das Ausmaß einer möglichen Suchtproblematik bei den einzelnen Jugendlichen reduziert wird. Insgesamt wird das Projekt mit mindestens 100 Jugendlichen aus mindestens 10 Einrichtungen in Norddeutschland (Hamburger Raum) durchgeführt. Das Gruppentraining umfasst acht wöchentliche Sitzungen, die etwa 90 Minuten dauern.

    Da es bundesweit und international einen Mangel an evaluierten Suchtpräventionsprogrammen im Kontext der Jugendhilfe gibt, können die Ergebnisse einen sehr guten Beitrag leisten, die Versorgung für eine besondere Risikogruppe zu verbessern. Sollte die Erprobung gelingen und positive Ergebnisse zur Reduktion von Cannabiskonsum bei den Jugendlichen zeigen, kann dieses Programm sehr gut bundesweit in anderen Einrichtungen der Jugendhilfe angewandt werden. Hierfür werden übertragbare Empfehlungen für die Umsetzung des Gruppentrainings abgeleitet und Materialien erstellt, die eine bundesweite Implementierung ermöglichen. Nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten werden von Anfang an berücksichtigt. Der Wissenstransfer der praxisnahen Ergebnisse in die Fachöffentlichkeit, die Sucht- und Jugendhilfe sowie das Gesundheits- und Gesundheitsbildungssystem findet im Rahmen bereits vorhandener Netzwerke zur Prävention und Gesundheitsförderung statt.

    Kooperationspartner: N.N.

    Förderung: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

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    „CAN Stop Intramural“ (Implementierung des Gruppentrainings CAN Stop gegen Cannabiskonsum in Einrichtungen des Jugendstrafvollzugs in Deutschland)

    Im Rahmen des Projektes CAN Stop Intramural konnte das evaluierte Gruppentraining CAN Stop in Einrichtungen des geschlossenen Jugendstrafvollzugs (u.a. Hahnöfersand) deutschlandweit verbreitet werden. In der durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Studie wurden insgesamt 110 neue CAN Stop Trainer geschult und supervidiert. An der Evaluation nahmen insgesamt 115 Inhaftierte aus Jugendstrafanstalten im Alter zwischen 16 und 24 Jahren teil. Die Teilnehmer waren im Hinblick auf ihre Teilnahme beim CAN Stop Gruppenprogramm ähnlich zufrieden wie in der vorangegangenen Studie „CAN Stop“.

    Abschlussbericht: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/drogen-und-sucht/details.html?bmg%5Bpubid%5D=3022

    Baldus, C., Lachmanski, A. & Thomasius, R. (2016). CAN Stop Intramural – Implementierung des Gruppenprogramms CAN Stop gegen Cannabiskonsum in Einrichtungen des Jugendstraf-vollzugs in Deutschland – Abschlussbericht. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ).

    Kooperationspartner: diverse Einrichtungen des Jugendstrafvollzugs (bundesweit) und Justizministerien der Länder

    Förderung: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

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    „Erfassung der Prävalenz substanzbezogener Störungen bei Kindern und Jugendlichen“

    Im Vergleich zu anderen psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter wird die Prävalenz substanzbezogener Störungen in dieser Altersgruppe derzeit auf einer mangelhaften Grundlage geschätzt. Bisher liegen Studien zum Ausmaß von Missbrauchs- und Abhängigkeitsdiagnosen in der erwachsenen Bevölkerung (18 bis 64 Jahre) vor (Epidemiologischer Suchtsurvey, ESA). Die Gebrauchsformen psychoaktiver Substanzen für Kinder und Jugendlichen sind ebenfalls gut abgebildet (BZgA-Drogenaffinitätsstudie, Robert-Koch-Institut-KiGGS). Allerdings existieren derzeit keine aktuellen Daten zur klinischen Epidemiologie bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ziel des Projektes ist die Erfassung der Prävalenz substanzbezogener Störungen (Tabak, Alkohol, Cannabis) und weiterer komorbider psychischer Störungen anhand einer repräsentativen Stichprobe von 4000 12- bis 17-jährigen Jugendlichen. Die Schätzung der Prävalenz soll einen Beitrag für eine verbesserte Bedarfsplanung in der Krankenversorgung und die Abschätzung der Inanspruchnahme/ Erreichbarkeit von Hilfen leisten. Das Projekt ist Teil des Forschungsverbundes IMAC-Mind („Improving Mental Health and Reducing Addiction in Childhood and Adolescence through Mindfulness: Mechanisms, Prevention and Treatment“), der im Rahmen der „Förderinitiative Gesund – ein Leben lang“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Übergeordnetes Ziel des Verbundprojektes ist es, Risikofaktoren für die Entstehung von Suchterkrankungen zu identifizieren und die suchtbezogene Wirksamkeit (achtsamkeitsbasierter) Prävention und Intervention in verschiedenen Zielgruppen zu untersuchen (siehe www.imac-mind.de).

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    "EVA HALT - Basisevaluation HaLT-Hamburg (reaktiv)"

    Die HaLT-Hamburg Basisevaluation ist eine durch die Sozialbehörde - Drogen und Sucht der Stadt Hamburg geförderte Maßnahme zur langfristigen Qualitätssicherung und Evaluation des im Rahmen des HaLT-Hamburg Projektes eingeführten Beratungsangebotes für Kinder und Jugendliche mit akuter Alkoholintoxikation in teilnehmenden Hamburger Kliniken. Kriterien der Evaluation sind u.a. die Reichweite der Maßnahme, Beschreibung der Teilnehmer*innen und Umstände der Intoxikationen sowie die Ermittlung weiterer Anpassungsbedarfe des HaLT-Hamburg Programms. Im Auftrag der Sozialbehörde hat das DZSKJ im Jahr 2017 die Digitalisierung der HaLT-Hamburg Basisevaluation in Zusammenarbeit mit der GESS GmbH umgesetzt. Seit Januar 2018 setzen die HaLT-Hamburg Berater*innen die Tablet-basierte Basisevaluation im Rahmen der motivierenden Kurzinterventionen am Krankenbett ein. Im Rahmen der fortlaufenden Weiterentwicklung der Basisevaluation wurde in 2020 ein Algorithmus zur automatischen Risikorückmeldung in Bezug auf Alkoholkonsum, Drogenkonsum und Entwicklungsgefährdungen eingeführt, die den Berater*innen zu Beginn des Beratungsgesprächs Hinweise auf individuelle Schwerpunktsetzungen für das Gespräch gibt. Diestelkamp, S., Thomasius, R. (2017). Riskanter Alkoholkonsum bei Jugendlichen Manual zur Durchführung einer motivierenden Kurzintervention. Springer, Berlin, Heidelberg. https://www.springer.com/de/book/9783662493144#aboutBook

    Kooperationspartner: Referat Drogen und Sucht, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) Hamburg

    Förderung: Eigenmittel

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    „Familien stärken“: familienbasierte Suchtprävention

    Im Rahmen des Forschungsprojektes „Familien stärken“ wurde das evidenzbasierte US-amerikanische Programm „Strengthening Families Program 10-14“ an lokale Verhältnisse angepasst und im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie überprüft (durchgeführt wurde das Programm in sozial-benachteiligten Bezirken in den vier Ballungsräumen Hamburg, München, Hannover und Schwerin). Die Studie wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Keine Macht den Drogen e.V. München, Förderverein für suchtgefährdete Kinder und Jugendliche e.V. Hamburg. Kooperationspartner waren Einrichtungen der Jugend- und Suchthilfe (u.a. Jugend hilft Jugend e.V. Hamburg). In mehreren randomisiert-kontrollierten Studien konnte belegt werden, dass Kinder und Jugendliche, die mit ihren Familien an dem Programm teilnahmen, besser in der Schule zurechtkommen, weniger psychische und Verhaltensprobleme entwickeln und bis zu 6-Jahre nach Programmteilnahme seltener und in der Menge weniger Tabak, Alkohol oder illegale Drogen wie Cannabis konsumieren. Die Ergebnisse der deutschen Evaluationsstudie (Baldus et al., 2016; Bröning et al., 2017) zeigen zusammenfassend, dass (a) die Programmteilnahme signifikant den Einstieg in den Zigarettenkonsum reduziert, (b) Familien, deren Kinder bereits Verhaltensauffäligkeiten zeigen, besonders von der Programmteilnahme profitieren und (c) das Programm von den teilnehmenden Familien und den durchführenden Fachkräften in Deutschland akzeptiert und innerhalb der Strukturen des psychosozialen Hilfesystems (v.a. der Jugendhilfe-Settings) als gut durchführbar eingeschätzt wird.

    Baldus C, Thomsen M, Sack PM, Bröning S, Arnaud N, Thomasius R (2016). Evaluation of a German version of the Strengthening Families Programme 10-14. Eur J Public Health 1-7; doi: 10.1093/eurpub/ckw082.

    Bröning S, Baldus C, Thomsen M, Sack PM, Arnaud N, Thomasius R (2017). Children with elevated psychosocial risk load benefit most from a family-based preventive intervention: exploratory differential analyses from the German 'Strengthening Families Program 10-14' adaptation trial. Prevention Science 18:932-942.

    Kooperationspartner: Einrichtungen der Jugend- und Suchthilfe (u.a. Jugend hilft Jugend e.V. Hamburg)

    Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Keine Macht den Drogen e.V. München, Förderverein für suchtgefährdete Kinder und Jugendliche e.V. Hamburg

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    „Familien achtsam Stärken“: achtsamkeitsorientierte familienbasierte Suchtprävention

    Im Rahmen des Projektes wird das vorhandene evidenzbasierte Familienpräventionsprogramm „Familien Stärken“ um achtsamkeitsbasierte Programmkomponenten erweitert und aktuell in Hamburg implementiert. Achtsamkeit bezeichnet eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, die absichtsvoll ist, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und nicht wertend ist. Bisherige Befunde zeigen, dass durch achtsamkeitsbasierte Übungen in Familienprogrammen die psychische Gesundheit und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen günstig beeinflusst werden kann. Die Wirksamkeit von achtsamkeitsbasierten Interventionen wird insbesondere durch das günstige Einwirken auf die Fähigkeit zur Selbstregulation neurokognitiver Prozesse erklärt – ein Prozess, der in der Entwicklung von Suchterkrankungen im Kindes- und Jugendalter eine zentrale Rolle spielt. Die wissenschaftliche Evaluation von „Familien Achtsam Stärken“ erfolgt unter möglichst versorgungsrealen Bedingungen in kooperierenden Einrichtungen der Hamburger Jugendhilfe. Das Projekt ist Teil des Forschungsverbundes IMAC-Mind („Improving Mental Health and Reducing Addiction in Childhood and Adolescence through Mindfulness: Mechanisms, Prevention and Treatment“), der im Rahmen der „Förderinitiative Gesund – ein Leben lang“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Ziel des Verbundprojektes ist es, Risikofaktoren für die Entstehung von Suchterkrankungen zu identifizieren und die suchtbezogene Wirksamkeit (achtsamkeitsbasierter) Prävention und Intervention in verschiedenen Zielgruppen zu untersuchen (siehe www.imac-mind.de).

    Arnaud, N., Baldus, C., Laurenz, L.J., Bröning, S., Brandt, M., Kunze, S., Austermann, M., Zimmermann, L., Daubmann, A., Thomasius, R. (2020). Does a mindfulness-augmented version of the German Strengthening Families Program reduce substance use in adolescents? Study protocol for a randomized controlled trial. Trials 21, 114. https://doi.org/10.1186/s13063-020-4065-1.

    Kooperationspartner: Medical School Hamburg

    Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

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    "Gesundheitsnetz „Alkohol im Jugendalter“ - Verbesserung des Behandlungszugangs für Kinder und Jugendliche mit riskantem Alkoholkonsum („HaLT Hamburg“)"

    Mit dem Teilprojekt 10 innerhalb des Forschungsverbund Psychenet – Gesundheitsmetroplole Hamburg wurde aufbauend auf internationalen Erkenntnissen und auf relevanten eigenen Vorarbeiten erstmalig in einem randomisiert-kontrollierten Design die Wirksamkeit einer manualisierten, motivierenden Kurzintervention für Kinder und Jugendliche nach einer akuten Alkoholintoxikation untersucht. Während eine kleine Zahl von internationalen Studien die Wirksamkeit von alkoholspezifischen Kurzinterventionen im Notfallsetting für Minderjährige, die aufgrund eines positiven Screeningergebnisses für riskanten Alkoholkonsum identifiziert wurden und / oder die in den sechs Stunden vor dem Klinikaufenthalt Alkohol konsumiert hatten untersucht hat, lag bislang keine randomisiert-kontrollierte Studie zur Wirksamkeit einer Kurzintervention für Jugendliche nach einer akuten Alkoholintoxikation vor. Das im Rahmen der Studie weiterentwickelte HaLT-Präventionsangebot ("Hart am Limit") ist ein durch öffentliche Mittel (BMG) initiiertes im gesamten Bundesgebiet (bis dato jedoch nicht in Hamburg) eingesetztes, leitfadengestütztes Praxisprojekt, das Elemente der Motivierenden Kurzintervention integriert aber nicht systematisch Forschungswissen anwendet, keine einheitlichen Verfahrensweisen ermöglicht und letztlich nicht evidenzbasiert ist.

    Arnaud, N., Diestelkamp, S., Wartberg, L., Sack, P-M., Daubmann, A. & Thomasius, R. (2017). Short- to Midterm Effectiveness of a Brief Motivational Intervention to Reduce Alcohol Use and Related Problems for Alcohol Intoxicated Children and Adolescents in Pediatric Emergency Departments: A Randomized Controlled Trial. ACAD EMERG MED 24, 2, 186-200.

    Arnaud, N., Diestelkamp, S., Wartberg, L., Sack, P.-M., Lammers, K., Kammerahl, S. & Thomasius, R. (2015). Nachhaltiger Transfer des Gesundheitsnetz Alkohol im Jugendalter: Eine Kooperation aus Forschung, Praxis und Politik. Psychiatrische Praxis, 42 (S01), 35-38.

    Diestelkamp, S., Kriston, L., Arnaud, N., Wartberg, L., Sack, P.-M., Härter, M. & Thomasius, R.. (2015). Drinking patterns of alcohol intoxicated adolescents in the emergency department: a latent class analysis. Addictive Behaviors, 50, 51-59.

    Diestelkamp, S., Drechsel, M., Arnaud, N., Baldus, C. & Thomasius, R. (2016). Brief Interventions for Adolescents and Young Adults following Alcohol-related Events in Emergency Care: A Systematic Review and European Evidence Synthesis. European Addiction Research, 22, 17-35.

    Thomasius, R., Sack, P.-M., Arnaud, N. & Hoch, E. (2016). Behandlung alkoholbezogener Störungen bei Kindern und Jugendlichen: Altersspezifische Empfehlungen der neuen interdisziplinären S3-Leitlinie. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 44(4), 295 – 305.

    Kooperationspartner: Referat Drogen und Sucht der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) Hamburg, der Suchtberatungsstelle Kö*Schanze und den Hamburger Kliniken

    Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

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    „Lebenslust statt Online-Flucht“ (Förderverein) – Evaluation eines psychoedukativen Gruppenprogramms für Jugendliche und junge Erwachsene mit pathologischem Internetgebrauch.

    Wann hört ein „normaler“ Mediengebrauch auf, und wo beginnt die Abhängigkeit? Das wissenschaftlich evaluierte und jahrelang erprobte „Lebenslust statt Onlineflucht“-Programm unterstützt Jugendliche mit Computer- oder Internetabhängigkeit beim Erlernen eines sinnvollen Umgangs mit den neuen Medien. Das Behandlungskonzept umfasst 8 Module à 90 Minuten. Mit dem Programm kann eine Gruppe von 4 bis 8 Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren (evtl. erweiterbar auf 13–20 Jahre) von einem dysfunktionalen zu einem funktionalen Internetgebrauch hingeführt werden. Eine Besonderheit des Programms liegt in der Ausrichtung auf junge Menschen und der altersgemäßen Anpassung der Interventionen.

    Moll, B., Thomasius, R. (2019). Kognitiv- verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm für Jugendliche mit abhängigem Computer- oder Internetgebrauch: Das "Lebenslust statt Onlineflucht"-Programm. Hogrefe, Göttiingen. https://www.hogrefe.com/de/shop/kognitiv-verhaltenstherapeutisches-gruppenprogramm-fuer-jugendliche-mit-abhaengigem-computer-oder-internetgebrauch-88695.html

    Moll, B., Thomasius, R., Thomsen, M., Wartberg, L. (2014). Pilotstudie zur Effektivität eines kognitiv-verhaltenstherapeutischen Gruppenprogramms mit psychoedukativen Anteilen für Jugendliche mit pathologischem Internetgebrauch. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 63(1), https://doi.org/10.13109/prkk.2014.63.1.21.

    Kooperationspartner: Drogen- und Alkoholambulanz für Jugendliche, junge Erwachsene und deren Familien (DAA) im UKE, Hamburg

    Förderung: Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, Stiftung „Hamburg macht Kinder gesund

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    "Localize It! Lokale Strategien zur Reduktion von Alkoholkonsum bei Minderjährigen und episodisch exzessiven Trinkens"

    Das Projekt Localize It! wurde in Kooperation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Koordinationsstelle Sucht (Federführung) und unter Beteiligung von 11 Partnerinstitutionen aus verschiedenen europäischen Ländern von 2017 bis 2019 durchgeführt. In einem partizipativen Ansatz wurden best practice Beispiele für kommunale Alkoholprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen identifiziert und in 22 Gemeinden in 11 europäischen Ländern implementiert. Implementierung, Zielgruppenerreichung, Umsetzung und Nachhaltigkeit der eingeführten Präventionsmaßnahmen sowie Funktionalität und Entwicklung der entstandenen Netzwerke auf europäischer und lokaler Ebene wurden durch das DZSKJ evaluiert. Das Projekt wurde im 3rd Health Programme der Europäischen Kommission gefördert (siehe www.localize-it.eu).

    Diestelkamp S (2019). Community-based alcohol prevention for youth – Evaluation of bestpractice implementation and local capacity building in the project 'Localize it!'. Short communication, Lisbon Addiction Conference. Lisbon, October 23rd 2019.

    Landschaftsverband Westfalen-Lippe, LWL Koordinationsstelle Sucht (Hrsg.) (2019). Localize It. Ein praktischer Leitfaden für eine erfolgreiche Lokale Alkoholstrategie. Münster.

    Kooperationspartner: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Koordinationsstelle Sucht, pro mente (Österreich), CAD Limburg (Belgien), Center for Education about Drugs and Treatment of Drug Addicted Persons Ltd (Zypern), PSYCHIATRICKE CENTRUM PRAHA (Tschechei), Diakonisches Werk Herford (Deutschland), UNIVERSITAETSKLINIKUM HAMBURG-EPPENDORF (Deutschland), CENTER FOR THE PREVENTION OF ADDICTIONS AND PROMOTION OF PSYCHOSOCIAL SUPPORT, "ATHENA HYGEIA" (Griechenland), Forum Prävention ONLUS (Italien), CePT - Centre de Prévention des Toxicomanies (Luxemburg), TACTUS verslavingszorg (Niederlande), IREFREA - Institudo Europeu de Investigação de Factores de Risco de Crianças e Adolescentes (Portugal), Prevencia V&P (Slowakei)

    Förderung: European Union‘s Health Programme (2014-2020), Consumers, Health, Agriculture and Food Executive Agency (CHAFEA)

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    „Mind-It“ - Achtsamkeitsbasierte Gruppentherapie bei Jugendlichen mit Suchtstörung im stationären Setting"

    Um die Behandlung von Suchterkrankungen bei Jugendlichen zu verbessern, wird in dieser Studie die Wirksamkeit von achtsamkeitsbasierter Gruppentherapie bei Jugendlichen mit Suchthintergrund im stationären Setting untersucht. Sowohl in der Arbeit mit anderen psychiatrischen Störungen als auch mit Erwachsenen im Suchtbereich ist die Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Anwendungen bereits wissenschaftlich belegt. Erste Studien mit Jugendlichen mit Suchtstörung im englischsprachigen Raum weisen auf eine gute Wirksamkeit und mögliche Ergänzungsmöglichkeit der gängigen therapeutischen Praktiken hin. Jedoch fehlen bisher Therapiemanuale und Studien, die die Wirksamkeit im deutschsprachigen Raum belegen. Diese Forschungslücke möchte dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt schließen. Dazu werden etwa 180 stationär behandelte Jugendliche mit einer Abhängigkeitserkrankung zusätzlich zur Regelbehandlung über vier Wochen regelmäßige Gruppenpsychotherapiesitzungen und anschließende Stabilisierungssitzungen besuchen (siehe www.imac-mind.de).

    Baldus, C.*, Mokros, L.*, Daubmann, A., Arnaud, N., Holtmann, M., Thomasius, R.+& Legenbauer, T.+(2018). Treatment effectiveness of a mindfulness-based inpatient group psychotherapy in adolescent substance use disorder - study protocol for a randomized controlled trial. Trials, 19:706. (both first * and last + authors contributed equally to the paper)

    Baldus, C., Legenbauer, T., Schiller, S., Herdering, R., Huhn, C., Radix, A., Holtmann, M., Daubmann, A. & Thomasius, R. (2019). Komorbiditäten bei stoffgebundenen Abhängigkeiten im Jugendalter. Suchttherapie, 20, S.

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    „MZo - Meine Zeit ohne“: Prävention und Gesundheitsförderung an Berufsschulen mit dem Schwerpunkt Suchtmittelkonsum und internetbezogene Störungen von Auszubildenden

    „Meine Zeit ohne – die Challenge“ ist ein Präventionsprojekt speziell für die Berufsschule. Schülerinnen und Schüler entscheiden sich freiwillig, für einen Zeitraum von zwei Wochen auf ein Konsummittel wie Tabak, Alkohol oder Cannabis bzw. auf eine Verhaltensweise wie Chatten, im Internet surfen oder Streaming zu verzichten oder aber den Konsum spürbar zu reduzieren. Die Schüler*innen reflektieren und überprüfen dabei ihre Gewohnheiten beim Umgang mit bestimmten Konsummitteln und Medien. Außerdem lernen sie alternative Verhaltensweisen kennen und probieren diese aus. Ziel des gemeinschaftlich mit den Instituten für Therapieforschung (IFT) Kiel und München durchgeführten mit Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) geförderten Projektes ist es, durch das Erleben eines bewussten Verzichtes einen eigenverantwortlichen und problembewussten Umgang mit Konsummitteln und Medien zu fördern. Die Erprobung des Programms erfolgt an Berufsschulen des Dualen Systems aus den drei Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Bayern im Schuljahr 2020/2021. Neben Machbarkeit, Umsetzungsquote und Akzeptanz soll im Rahmen einer cluster-randomisierten Kontrollgruppen-Studie mit zwei Messzeitpunkten auch die Wirksamkeit der Intervention überprüft werden. (https://www.meine-zeit-ohne.de/).

    Weymann, J., Arnaud, N., Morgenstern, M., Lochbühler, K., Hanewinkel, R, Thomasius, R. (in Vorbereitung). "Meine Zeit ohne - Die Challenge": Study protocol of a randomized controlled trial of an app-based intervention to reduce substance use, gambling, and digital media consumption in vocational school students. BMC Public Health.

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    "ProWISE-TIP- Webbasiertes Screening und Kurzintervention für Alkoholkonsum bei Jugendlichen

    Eine interaktive webbasierte Kurzintervention für Kinder und Jugendliche wird derzeit in Kooperation mit Instituten in Heidelberg, Marburg, Hamburg, Leipzig, und Schwäbisch Gmünd durchgeführt. Das Projekt ist Teil des laufenden BMBF-Forschungsverbundes “Promoting Help-seeking using E-technology for ADolescents” (kurz: Pro-HEAD). Über ein schulbasiertes Screening sollen Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren mit psychiatrischen Auffälligkeiten (riskanter Alkoholkonsum, Essstörungen, Depressionen) identifiziert und in geeignete Maßnahmen vermittelt werden (siehe www.prohead.de).

    Diestelkamp, D., Wartberg, L., Kaess, M., Bauer, S., Rummel-Kluge, C., Becker, K., Eschenbeck, H., Salize, H.-J., Moessner, M., Baldus, C., Arnaud, N., Thomasius, R. (2019). Effectiveness of a Web-based Screening and Brief Intervention with Weekly Text-Message-Initiated Individualised Prompts for Reducing Risky Alcohol Use among Teenagers: Study Protocol of a Randomised Controlled Trial within the ProHEAD Consortium. Trials 20: 73. https://doi.org/10.1186/s13063-018-3160-z.

    Kooperationspartner: Klinik für Allgemeine Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg (Federführung), Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Leipzig, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Marburg, Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg

    Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (Laufzeit: 01.10.2017 – 30.09.2021)

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    „Plattform Mediensuchthilfe“ - Informationen zum Thema Mediensucht

    Die Onlineplattform ist mit Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und der DAK-Gesundheit entstanden und stellt eine bundesweite Übersicht über vorhandene Beratungs- und Behandlungseinrichtungen sowie aktuelle und gesicherte Informationen zum Thema medienbezogene Süchte und Tests zur Einschätzung des eigenen Nutzungsverhaltens bereit. Das besondere Anliegen dieser Webseite ist es, wissenschaftlich fundierte Informationen zum problematischen und pathologischen Umgang mit Games, Social Media und Streamingdiensten bereitzustellen. Ziel ist es, Betroffene auf ihrem Weg zu einem sorgenfreien Umgang mit dem Smartphone, dem Computer, der Konsole, dem Fernseher und/ oder dem Tablet zu unterstützen und den schwerwiegenden Folgen, die mit einem ungesunden Medienkonsum in Verbindung gebracht werden, entgegenzuwirken (siehe https://www.mediensuchthilfe.info/ ).

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    "Prävalenz und Belastung durch medienbezogene Störungen bei Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Eltern"

    Seit 2015 führt das DZSKJ gemeinsam mit der forsa Politik- und Sozialforschung GmbH und mit Unterstützung der DAK-Gesundheit großangelegte Repräsentativbefragungen mit Kindern und Jugendlichen (und jungen Erwachsenen) sowie Eltern in Deutschland zu deren Mediennutzung durch. Auf der Grundlage dieser Befragungen konnten Prävalenzen für pathologische bzw. problematische Computerspiel- und Social-Media-Nutzung berechnet werden. Assoziierte Problemfelder wie Schlafmangel, Stresserleben, Depression und Schwierigkeiten in der Emotionsbewältigung bei Kindern und Jugendlichen wurden ebenfalls systematisch erfasst. Des Weiteren standen elterliches Medienregelverhalten, eigene Mediennutzung sowie psychische Belastungen und die erlebte Erziehungskompetenz der Eltern im Fokus. So konnten neben komorbid bestehenden Problemen auch Risikofaktoren für einen problematischen Medienkonsum identifiziert werden, die Ansätze für wirksame Prävention liefern können. Mit Einführung der ICD-11-Kriterien für ein pathologisches Computerspielen entwickelte das DZSKJ den ersten auf diesen Kriterien basierten Fragebogen für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern. Dieser wurde im Frühjahr englischsprachig publiziert und findet seitdem große internationale Beachtung. Eine Weiterentwicklung erfolgte durch Übertragung der Kriterien auf die pathologische Nutzung sozialer Medien. Erstmals konnten Prävalenzen nach den neuen Kriterien ermittelt werden. Bis Herbst 2019 erfolgten die Befragungen in einem jährlichen Turnus und querschnittlichen Format. Um die Auswirkungen der COVD-19-Pandemie im Hinblick auf das Mediennutzungsverhalten und die psychische Gesundheit besser zu verstehen, Risikofaktoren zu ermitteln und potenzielle Ansätze für Präventionsmaßnahmen zu identifizieren, führen wir seitdem halbjährliche längsschnittliche Untersuchungen durch. In diesem Rahmen wurden bislang mehr als 1200 Haushalte mit einem Elternteil und einem Kind/Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren mittels psychometrisch valider Instrumente befragt.

    Die Ergebnisse der DZSKJ-DAK-forsa-Umfragen werden jährlich im Rahmen von Bundes-presseveranstaltungen vorgestellt, zuletzt gemeinsam mit der Bundesdrogenbeauftragten, in deren Bericht die Ergebnisse Eingang fanden.

    Paschke, K., Austermann, M.I., Simon-Kutscher, K., Thomasius, R. (im Druck). Adolescent gaming and social media usage before and during the COVID-19 pandemic. Sucht 2021, 67(1).

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    Res@t - Ressourcenstärkendes Adoleszenten- und Eltern-Training bei Medienbezogenen Störungen

    Mit dem Inkrafttreten der ICD-11 gewinnt die Medienbezogene Störung (MBS) an Bedeutung. Sie beschreibt die pathologische Nutzung von digitalen Spielen an elektronischen Geräten, wobei Adoleszente besonders gefährdet sind. Betroffene zeigen häufiger emotionale Probleme sowie Verhaltensauffälligkeiten als Nicht-Betroffene. Darüber hinaus entstehen oftmals psychische Komorbiditäten. Ebenfalls sind die Eltern der Kinder hochbelastet und zumeist hilflos im Umgang mit ihnen. Es bedarf einer evidenzbasierten Intervention für Jugendliche und deren Eltern, wobei das Projekt Res@t im Rahmen einer neuen Behandlungsform unterstützt. Mit Res@t sollen standardisierte Behandlungsprogramme für die Medienbezogene Störung in Form einer individualisierten, wohnortunabhängigen App digitalisiert werden. Ziel ist primär die Abnahme der Medienbezogenen Störung sowie der Begleitsymptomatik bei den Adoleszenten und ihren Eltern. Die Effektivität der Intervention wird in Form eines randomisierten Prä-Post-Follow-Up-Designs mit Wartekontrollgruppe untersucht. Primäres Outcome ist die Differenz eines standardisierten Fragebogens zwischen t0 und t1. Sekundäre Outcomes sind Nutzungszeiten, Komorbiditäten sowie die Lebensqualität der Eltern. Das hohe Umsetzungspotenzial zeigt sich u. a. in der zur Verfügung stehenden technischen Plattform, die eine ISO-Zertifizierung/CE-Markierung als Medizinprodukt sowie diverse Funktionalitäten besitzt.

    Kooperationspartner: AOK Rheinland/Hamburg - Die Gesundheitskasse, BARMER, Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e. V., DAK-Gesundheit, Embloom GmbH, Techniker Krankenkasse, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Universitätsmedizin Rostock

    Förderung: Innovationsfond

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    „Sicherheit finden“ - Kognitiv-behaviorale Therapie bei Jugendlichen mit posttraumati-schen Belastungsstörungen und substanzbezogenen Störungen"

    Im Rahmen einer Phase-I-Studie innerhalb des CANSAS-Forschungsverbundes („Childhood Abuse and Neglect as a cause and consequence of Substance Abuse – understanding risks and improving Service“) wurde ein adoleszenten- und gender-sensitives Format des manualisierten, kognitiv-behavioralen Gruppenprogramms “Sicherheit finden (Seeking Safety)” von Lisa M. Najavits adaptiert und evaluiert. Die Wirksamkeit einer kognitiv-behavioralen Gruppentherapie („Sicherheit finden“) konnte bei 76 weiblichen Jugendlichen mit PTBS und Suchtproblemen, die sich in ambulanter Suchtbehandlung befinden, überprüft werden. Aufgrund der Verbesserung der PTBS-Symptomatik und des Substanzkonsums sowie traumabezogene Kognitionen und weitere Zielgrößen wurde das Gruppenprogramm als fester Bestandteil des Behandlungsangebots beim Projektpartner Kajal aufgenommen. Zur Unterstützung der weiteren Verbreitung von „Sicherheit finden“ im Jugendalter finden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen und Workshops statt.

    Baldus, C. & Thomasius, R. (2018). Die Anwendung des Gruppenprogramms “Sicherheit Fin-den” bei weiblichen Jugendlichen mit Traumatisierung und Suchtproblemen – Ergebnisse einer Pilotstudie[Abstract]. Sucht, 64 Supl. 1, 151.

    Thomsen, M., Baldus, C., Herschelmann, S., Schäfer, I., Thomasius, R. & der CANSAS Studienverbund (2016). Psychosoziale Charakteristiken jugendlicher Mädchen mit posttraumatischer Belastungsstörung und Substanzgebrauchsstörung. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie.

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    "Trampolin – ein Präventionskonzept für Kinder aus suchtbelasteten Familien"

    Das niedrigschwellige und wissenschaftlich evaluierte Gruppenprogramm Trampolin wurde gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Sucht- und Präventionsforschung in Köln für die hochbelastete und in ihrer Entwicklung gefährdete Risikogruppe der Kinder suchtkranker Eltern entwickelt. Es schließt eine wichtige Lücke vorhandener Präventionsmaßnahmen in Deutschland. Das Programm wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) an zahlreichen Einrichtungen der Sucht-, Familien-, und Jugendhilfe in Deutschland erprobt. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation (Bröning et al., 2019) zeigen, dass Trampolin den teilnehmenden Kindern signifikant dabei hilft, mit einer psychischen Belastung durch die elterliche Suchterkrankung zurechtzukommen. (http://www.projekt-trampolin.de/).

    Klein, M., Moesgen, D., Bröning, S., Thomasius, R. (2013). Kinder aus suchtbelasteten Familien stärken: Das »Trampolin«-Programm. Hogrefe, Göttingen. https://www.hogrefe.de/shop/kinder-aus-suchtbelasteten-familien-staerken-66498.html

    Bröning, S., Sack, P.-M., Haevelmann, A., Wartberg, L., Moesgen, D., Klein, M., & Thomasius, R. (2019). A new preventive intervention for children of substance-abusing parents: Results of a randomized controlled trial. Child & Family Social Work; https://doi.org/10.1111/cfs.12634

    Kooperationspartner: Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung in Köln

    Förderung: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

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  • "AVOIDANCE - CANNCUE"

    "Beeinträchtigung der Kognition durch chronischen Methamphetaminkonsum (Werner-Otto-Stiftung)"

    "Entwicklung und Evaluation von Instrumenten zur Diagnostik problematischen Tabak-, Alkohol- und Drogenkonsums im Rahmen der pädiatrischen Kinder- und Jugenduntersuchung J1"

    "Ergebnisevaluation der stationären kinder- und jugendpsychiatrischen Suchtbehandlung bei „Teen Spirit Island“ (Förderverein)"

    "Erstellung einer Expertise „Beratungs- und Behandlungsangebote des pathologischen Internetgebrauchs in Deutschland“ und zielgruppenspezifischen Informationsmaterials für betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene (BMG)"

    "Erstellung und Überarbeitung von Materialien für die Prävention von pathologischem Internet- und Computergebrauch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen"

    "Exzessive Computer- und Internetnutzung Jugendlicher im Zusammenhang mit dem (medien)erzieherischen Handeln in deren Familien (EXIF) (BMFSFJ)

    "Evaluation der neuen Suchtberatungsangebote im Rahmen des Programms „Drogenfreie Kindheit und Jugend“ in Hamburg (FHH)"

    "Evaluation des Nikotinentwöhnungsprogamms für Jugendliche im Projekt „Nichtrauchen ist cool“ (Förderverein)"

    "Evaluation einer Therapievorbereitungsstation für drogenabhängige und –missbrauchende Gefangene im hamburgischen Strafvollzug (FHH)"

    "Evaluation eines psychoedukativen Gruppenprogramms für Jugendliche und junge Erwachsene mit pathologischem Internetgebrauch „Lebenslust statt Online-Flucht“ (Förderverein)"

    "Evaluation eines psychoedukativen Gruppenprogramms für Jugendliche und junge Erwachsene mit pathologischem Internetgebrauch"

    "Exzessive Internetnutzung in Familien (EXIF) – Zusammenhänge zwischen der exzessiven Computer- und Internetnutzung Jugendlicher und dem (medien-)erzieherischen Handeln in den Familien“

    "Geschlechtsspezifische Anforderungen an die Suchthilfe – Gender Mainstreaming in der Suchttherapie von Jugendlichen (BMG)"

    "Gesundheitsnetz Alkohol im Jugendalter (Teilprojekt 10) - Verbund psychenet- Hamburger Netzwerk psychische Gesundheit (Bundesministerium für Bildung und Forschung"

    "HaLT_Elternintervention - Weiterentwicklung von evidenzbasierten Handlungsempfehlung für Eltern im Umgang mit dem Alkoholkonsum ihrer Kinder"

    "Internetabhängigkeit bei Jugendlichen: eine empirische Studie zur Identifizierung von Motiven und Risikofaktoren“

    "IMAC-Mind, Teilprojekt 7 – Treatment effectiveness of mindfulness-based psychotherapy in adolescent substance use disorders (Behandlungseffekte Achtsamkeits-basierter Psychotherapie bei Jugendlichen mit Substanzgebrauchsstörungen)"

    "Katamnesestudie zur Erlangung und Aufrechterhaltung der Tabakabstinenz von Teilnehmern des Programms „Rauchfrei in 10 Wochen"

    "Kognitiv-behaviorale Therapie bei Jugendlichen mit posttraumatischen Belastungsstörungen und substanzbezogenen Störungen (BMBF)"

    "Motivations- und Veränderungsprozesse in der Tabakentwöhnung unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten der „Familienorientierten Tabakprävention“

    "MIGRATION"

    "Nichtrauchen ist cool – eine Aufklärungsveranstaltung für 5. bis 7. Klassen"

    "Onlineberatung zu Pathologischem Internetgebrauch – eine Recherche zum Forschungsstand, zu vorhandenen Angeboten und zur Identifizierung Erfolg versprechender Gestaltung (BMG)"

    "Optimierung eines Behandlungs- und Erziehungsangebots für Gefangene mit Gewalt- und Suchtproblemen in einer sozialtherapeutischen Haftstation des Jugendstrafvollzugs (BENGALO) (Justizvollzugsamt FHH)"

    "PIGMOTIV – Internetabhängigkeit bei Jugendlichen: eine empirische Studie zur Identifizierung von Motiven und Risikofaktoren (Willy Pitzer Stiftung)"

    "Pilotstudie zur Adaptation des Strengthening Families Program 10-14 zur universellen familienbasierten Prävention von Suchtstörungen (div. Fördervereine, Dekanat UKE)"

    "PLATTFORM - Onlineplattform Pathologischer Internetgebrauch"

    "Schwangere - Eltern - Kinder“ in der Suchthilfe. Recherche und Evaluation ausgesuchter Netzwerke zu regionalen Hilfen für suchtgefährdete und -abhängige Schwangere, Eltern und deren Kinder sowie Darstellung von ‚best practice’-Modellen (BMG)"

    "Systematischer Review zu Gesundheitsförderungs- und Präventionsansätzen bei Kindern aus suchtbelasteten Familien"

    "Trampolin II – Katamneseerhebung zur Überprüfung der Langzeiteffekte des Bundesmodellprojektes "Trampolin" (BMG)"

    „WISEteens“ – eine webbasierte. motivierende Kurzintervention gegen riskanten Alkohol-konsum und den Konsum illegaler Drogen bei 16- bis 18-Jährigen in Europa"


Verantwortlich für den Inhalt
Autoren: Sabrina Kunze
Erstellung: 13.02.2018
Letzte Änderung: 06.02.2019