Zysten der Bauchspeicheldrüse | Pankreaszysten – FAQ

  • Zysten der Bauchspeicheldrüse sind ein relativ häufig auftretender Befund. So wurden in Sektionsstudien beispielsweise in bis zu 50% aller Patienten Zysten der Bauchspeicheldrüse beschrieben. Nicht jede Zyste hat jedoch eine medizinische Relevanz. Deshalb werden Zysten der Bauchspeicheldrüse in verschiedene Untertypen unterteilt.

    Während beispielsweise sogenannte seröse Zysten (seröse zystische Neoplasien, seröses Zystadenom) des Pankreas in der regel ein vernachlässigbares bösartiges Potential haben, können die sogenannten intraduktalen papillär-muzinösen Neoplasien (IPMN) oder muzinös zystischen Neoplasien einen Grund zur Operation darstellen, da hier potentiell ein relevantes Entartungsrisiko besteht oder bereits ein bösartiger Tumor vorliegen kann.

    Zur Diagnostik und Differenzierung von Zysten der Bauchspeicheldrüse ist eine Magnetresonanztomographie (MRT) ggf. in Kombination mit einer Endosonographie und ggf. eine Punktion notwendig.

    Sollten bei Ihnen Zysten an der Bauchspeicheldrüse im Rahmen von Routineuntersuchungen festgestellt werden oder wenn Sie eine Zweitmeinung hinsichtlich der Notwendigkeit einer Operation bzw. Nachsorge benötigen, wenden Sie sich gerne an unsere Pankreashotline zur weiteren Terminabstimmung.

  • Sie können sich bei uns eine Zweitmeinung sowohl für gesichert bösartige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, unklaren Befunden als auch für nicht bösartige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse einholen.

    Wenden Sie sich gerne hierzu im ersten Schritt an die Pankreashotline des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Sie erreichen hier direkt einen ärztlichen Spezialisten für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der mit Ihnen das weitere Vorgehen bespricht.

    Die persönliche Beratung erfolgt im Rahmen unserer interdisziplinären Pankreassprechstunde und wenn notwendig auch außerhalb der regulären Sprechstundenzeiten, in der Sie die Gelegenheit haben mit den behandelnden Kollegen der Chirurgie, Gastroenterologie und Onkologie Ihre Erkrankung zu besprechen und eine interdisziplinäre Expertenempfehlung zu erhalten.

    Bitte bringen Sie zu Ihrem Termin sämtliche Befunde und die Bilder der Computertomographie (CT) oder des MRTs auf CD sowie die schriftlichen Befunde zur Bildgebung mit oder informieren Sie uns vorab, wenn wir die bisherigen Befunde für Sie bei Ihren Vorbehandlern einholen sollen

  • Basierend auf den bildgebenden Maßnahmen, die bei einer Zyste der Bauchspeicheldrüse erfolgen, wurden gemäß internationaler und europäischer Leitlininen Kriterien definiert, die entweder als Hochrisiko-Veränderungen gelten oder als kontrollbedürftige Veränderungen.

    Hochrisikoveränderungen von zystischen Neoplasien sind beispielsweise Gelbsucht, feste Zystenanteile, knotige Anteile die Kontrastmittel aufnehmen, ein erweiterter Hauptgang der Bauchspeicheldrüse >10mm. Liegt eines dieser Kriterien vor, besteht gemäß den Leitlinien formal eine Empfehlung zur Operation.

    Im Gegensatz hierzu gibt es kontrollbedürftige Veränderungen wie z.B. eine Bauchspeicheldrüsenentzündung die durch die Zyste bedingt ist, eine Zystengröße > 3cm, eine sprunghafte Veränderung des Pankreasganges oder ein Wachstum der Zyste >5 mm in zwei Jahren. Liegt eine kontrollbedürftige Veränderung vor, sind engmaschige Kontrollen empfohlen.

    Die Entscheidung für eine Operation oder eine Verlaufskontrolle ist jedoch immer individuell und wird am UKE im Rahmen einer Konferenz nach Diskussion Ihres Falles und Berücksichtigung aller Faktoren von einem auf Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse spezialisierten Team bestehend aus Gastroenterologen, Chirurgen und Radiologen gestellt.

  • Wenn die Empfehlung zur operativen Entfernung einer Zyste gestellt wird, ist oberstes Ziel eine vollständige Entfernung der Zyste bzw. des zystischen Tumors.

    Gleichzeitig gilt jedoch, dass je mehr Bauchspeicheldrüsengewebe entfernt wird, desto wahrscheinlicher ist die Wahrscheinlichkeit eines Diabetes (Zuckerkrankheit) und einer nicht ausreichenden Produktion von Verdauuungsenzymen nach der Operation.

    Deshalb wird Ihr behandelnder Chirurg immer versuchen, so viel Bauchspeicheldrüsengewebe wie möglich zu erhalten, jedoch immer unter der Voraussetzung, dass die Zyste/der zystische Tumor vollständig entfernt wird.

    In Abhängigkeit von der Anzahl und Lage der Zysten kann das Ausmaß der Organresektion unterschiedlich ausfallen und von einer einfachen Ausschälung der Zyste bishin zur kompletten Bauchspeicheldrüsenentfernung reichen.

    Die operative Taktik ist somit immer individuell. Ihr chirurgisches Team wird Ihnen vor der Operation jedoch immer genau die Gründe für das bei Ihnen notwendige Ausmaß der Resektion von Bauchspeicheldrüsengewebe erklären.

  • Sollten wir Ihnen Verlaufskontrollen empfohlen haben, bedeutet dies, dass regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.

    In Abhängigkeit von den individuellen Risikofaktoren und der bei Ihnen zugrunde liegenden zystischen Neoplasie Ihre Bauchspeicheldrüse erfolgen die Nachsorgen in 3 - 48 monatigen Abständen. Diese Nachsorgeuntersuchungen können Ultraschalluntersuchungen und Tumormarker- Bestimmungen beinhalten als auch bildgebenden Verfahren wie eine Endo-Sonographie, ein MRT/MRCP oder ein CT.

    Die genauen zeitlichen Intervalle werden für Sie individuell von dem Spezialistenteam für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen am UKE festgelegt.

  • In Abhängigkeit von der Art der Zyste kann die Notwendigkeit einer lebenslangen Verlaufskontrolle des verbliebenen Anteiles der Bauchspeicheldrüse notwendig sein.

    Ihr behandelndes Team wird Sie hierüber gegen Ende Ihres stationären Aufenthlates ausführlich informieren.

    Die Nachsorgen bzw. Verlaufskontrollen erfolgen im Rahmen der Pankreassprechstunde am UKE. Alle notwendigen Termine und Untersuchungen werden durch ihr betreuendes Team für Sie vereinbart.

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