Priv.-Doz. Dr. Timo Nieder
Spezialambulanz sexuelle Gesundheit und Transgender-Versorgung

Geschlechtsidentitäten im Wandel

Das Expert:innenteam der Gesundheitsakademie des UKE vermittelt regelmäßig neueste Erkenntnisse aus der Welt der Medizin. Heute geht es um das Thema Trans*-Gesundheit.

Weiblich, männlich und?

Die Einteilung der Geschlechtsidentität in weiblich und männlich wird als binär beschrieben. Nicht-binär steht für Identitäten außerhalb dieser Zweiteilung. Das neue Selbstbestimmungsgesetz trägt dem Rechnung: Neben männlich und weiblich sind auch „divers“ und „keine Angabe“ als Geschlechtseintrag möglich. Mit diesem Wandel müssen Gesellschaft und die Gesundheitsversorgung umgehen lernen.

Wenn Identität nicht gleich Merkmal ist

Wenn Geschlechtsidentität und körperliche Merkmale nicht übereinstimmen, spricht man von Geschlechtsinkongruenz. Betroffene bezeichnen sich oft als trans* oder transgender oder eben als nicht-binär. Obwohl dies keine Erkrankung ist, kann es zu hohem Leidensdruck führen. In solchen Fällen sind psychotherapeutische, medizinische und soziale Unterstützungsangebote wichtig.

Transgender-Centrum im UKE

Das interdisziplinäre Transgender-Centrum des UKE vereint elf Fachbereiche. Es bietet trans* und nicht-binären Personen einen ganzheitlichen Ansatz in der Gesundheitsversorgung: Beratung und psychotherapeutische Begleitung bei Diagnostik, Coming-out und Transition, medizinische Betreuung mit endokrinologischer Beratung und Hormontherapien, chirurgische Eingriffe zur geschlechtsangleichenden Operation sowie Unterstützung bei sozialen Fragen.

Die nächsten Termine und weitere Infos finden Sie unter: uke.de/gesundheitsakademie-uke

Text: Priv.-Doz. Dr. Anna Levke Brütt, Foto: Anja Meyer