Zahnklinik geöffnet – derzeit noch mit einigen Einschränkungen

Seit kurzem sind die drei Polikliniken des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZMK) wieder geöffnet – wenngleich noch mit einigen Einschränkungen. In der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik versorgt Zahnärztin Dr. Josefine Holter derzeit vor allem Schmerzpatienten. Ursprünglich geplante Termine müssen noch verschoben werden.

Dr. Josefine Holtermann im Patientengespräch, beide tragen einen Mund-Nasen-Schutz. Der Patient passt sich an den linken Unterkiefer
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Hier tut´s weh
Mund-Nasen-Schutz auch im Arzt-Patienten-Vorgespräch

„Bei uns in der Klinik ist derzeit nicht so viel los“, erzählt die 29-jährige Assistenzärztin im Telefoninterview. Normalerweise geben sich in der Zahnärztlichen Prothetik die Patientinnen und Patienten die Türklinke in die Hand. „Wir versorgen insbesondere ältere Menschen mit Zahnersatz, oftmals mit einem neuen Gebiss.“ Hierfür sind meist zahlreiche Folgetermine notwendig, die derzeit allesamt ausfallen müssen. „Viele Patienten rufen an und fragen ‘Wann geht´s endlich weiter?’. Aber noch können wir kein grünes Licht geben.“ Das ZMK steht permanent in engem Austausch mit der Task-Force „Corona“ des UKE, in der alle Maßnahmen rund um die Patientenversorgung besprochen werden. Und diese sind bei der Behandlung von Zahnpatienten wegen des engen Körperkontakts sehr restriktiv: Alle elektiven, also geplanten und vereinbarten Termine sind bis auf Weiteres verschoben worden. Bereits begonnene Behandlungen und andere medizinisch dringliche Maßnahmen werden aber bereits wieder durchgeführt.

Bestens ausgestattet und ausgebildet

Notfälle, wozu insbesondere plötzlich auftretende starke Schmerzen zählen, werden selbstverständlich versorgt. „Hierfür sind wir bestens ausgestattet und ausgebildet“, erläutert Dr. Holter. Bei jeder Behandlung ist eine komplette Schutzausrüstung mit spezieller Atemmaske, Schutzbrille und Handschuhen Pflicht. Das macht das Arbeiten am und mit dem Patienten zwar nicht unbedingt einfacher, dafür aber sicherer. „Für uns ist das selbstverständlich und die Patientinnen und Patienten haben sich daran gewöhnt.“

Dr. Josefine Holter in Schutzkleidung: Haube, Brille, Mund-Nasen-Schutz, blauem Kunststoffkittel und Handschuhen. Durch eine spezielle zusätzliche Lupenbrille blickt sie in den geöffneten Mund des Patienten. Sie arbeiten mit feinen, metallischen Geräten. feinen
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Gut geschützt
Auf eine sichere Behandlung legt die Zahnklinik größten Wert

Seit zweieinhalb Jahren arbeitet Zahnärztin Holter im UKE, davor war sie in einer Hamburger Praxis tätig. „Der universitäre Charakter und der hohe Qualitätsanspruch der ZMK haben mich sehr gereizt. Ich kann hier viel lernen und gleichzeitig mein Wissen an die Studierenden weitergeben. Die Arbeit im Team mit meinen Kolleginnen und Kollegen macht mir ausgesprochen viel Spaß – auch wenn wir uns gerade nicht so oft sehen.“

Wenn die Klinik kürzertreten muss, rücken Forschung und Lehre stärker in den Fokus. „Ich habe jetzt viel mehr Zeit, Statistiken und Datenauswertungen für geplante wissenschaftliche Veröffentlichungen voranzutreiben.“ Dafür nutzt Josefine Holter die Möglichkeit des Home Office, wechselt sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Klinikpräsenz ab. „Das passt für mich, ich brauche nur zehn Minuten mit dem Rad bis nach Hause.“

Auch für Studierende ist Geduld gefragt

Dort bereitet sie auch Vorlesungen und Seminare vor, die jetzt allesamt digital stattfinden. „Für die Studierenden tut es mir schon leid, dass sie derzeit nicht ins UKE kommen können.“ Denn nicht nur die Veranstaltungen vor Ort fallen aus, sondern auch die Übungen am Modell sowie die praktische Anwendung zahnmedizinischer Behandlungsmethoden. „Normalerweise lernen hier jedes Jahr rund 70 Studierende unter Anleitung für ihr späteres Berufsleben. Derzeit müssen sich aber alle gedulden, bis es weitergeht“, erzählt Dr. Holter.

Eine vergleichbare Situation hat die Zahnärztin in ihrem bisherigen Berufsleben nicht kennengelernt. Beindruckt ist sie, mit welcher Gelassenheit Patientinnen und Patienten, Studierende und die Kolleginnen und Kollegen mit der Situation umgehen. „Wir machen hier alle das Beste daraus. Jeder ist verständnisvoll, jeder hält sich an die Richtlinien – das ist wirklich toll. Es wäre schön, wenn es bald wieder richtig losgeht!“

  • Notfall

    In der Zahnklinik des UKE kann sich jeder behandeln lassen; angeboten wird das gesamte Spektrum der Zahnmedizin. Eine Vielzahl an Zahnärzten, Spezialisten und Fachzahnärzten arbeiten hier Hand in Hand.

    Kontakt: Tel. 040 7410-25000

    Weitere Infos: www.uke.de/zahnklinik

Text: Uwe Groenewold, Fotos: Axel Kirchhof (Stand: 14. Mai 2020)