Die „Integrierte Ausgleichsmaßnahme Pflege“ (INGA Pflege)

Ein neuer Anpassungslehrgang für internationale Pflegefachkräfte wird am UKE von 2022 bis 2024 für eine bundesweite Einsetzbarkeit pilotiert: INGA Pflege. Dieser Lehrgang ermöglicht eine frühe Berufsintegration mit einem hohen Anteil angeleiteter Praxis und einer begleitenden, intensiven Deutschförderung. Das Konzept für INGA Pflege wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit von der Forschungs- und Transferstelle „Gesellschaftliche Integration und Migration“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlands entwickelt. Das Konzept APQ-Pflege der UKE-Akademie für Bildung und Karriere bildete hierfür eine wertvolle Grundlage. Denn mit der APQ-Pflege schaut das UKE auf eine langjährige Erfahrung in der Qualifizierung und Integration zugewanderter Pflegefachkräfte zurück.

Mit den praktischen Erfahrungen aus vielen Jahren APQ, können wir nun mit INGA Pflege zukunftsweisende Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung erproben.

- Leandra Balke, Projektleitung

INGA-Pflege ist ein betriebsintegrierter Anpassungslehrgang für philippinische Pflegefachkräfte mit einem Bachelorabschluss in Pflege (B. Sc. Nursing), die über eine Sprachkompetenz auf Niveau GER B1 verfügen. Der Lehrgang ermöglicht die Teilnahme der Fachkräfte unabhängig von ihren berufspraktischen Erfahrungen.

  • Das Bundesministerium für Gesundheit hat im Kontext der Konzertierten Aktion Pflege das Ziel formuliert, das Angebot an Ausgleichmaßnahmen für internationale Pflegekräfte auszuweiten und die damit verbundenen bis dato noch oftmals erheblichen Aufwände zu vereinfachen.

    Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Institut für Gesellschaftliche Integration und Migration (GIM) wurde dafür beauftragt eine Integrierte Ausgleichsmaßnahme für die Anerkennung von Pflegefachkraftabschlüssen zu entwickeln. Das daraus entstandene Konzept INGA Pflege, soll eine qualitativ hochwertige und gleichzeitig beschleunigte Anerkennung internationaler Pflegeabschlüsse ermöglichen.

    Die Pilotierung dieses Konzepts wird durch einen Beirat des Deutschen Kompetenzzentrums für internationale Fachkräfte der Gesundheits- und Pflegeberufe (DKF) begleitet.

  • INGA Pflege ermöglicht bereits mit Deutschkenntnissen auf Niveau GER B1 die Teilnahme am Lehrgang. Damit die zugewanderten Fachkräfte diesen in der vorgesehenen Zeit erfolgreich abschließen können, ist die Sprachförderung zentraler Bestandteil des Konzepts. INGA Pflege setzt dafür die Sprachförderung zum einen in Form des Teamteachings um. Erfahrene Fach- und Sprachlehrkräffte der ABK gestalten den theoretischen und praktischen Unterricht gemeinsam, um so die Verstehensrate der Teilnehmenden zu erhöhen.

    Zum anderen wird ein integrierter Sprachkurs vom Projekt Partner passage gGmbH angeboten. Passage verfügt über langjährige Expertise in der Förderung Pflegeberufsbezogener Sprach- und Kommunikationskompetenzen und wird mit den Pflegekräften in diesem Kurs die sprachlichen Herausforderungen und Kommunikationssituationen aus den praktischen Einsätzen bearbeiten.

    Dabei bereiten die Kolleg:innen von passage die Teilnehmenden systematisch auf die Fachsprachenprüfung vor, die ab 2023 die formelle Anforderung für eine Berufszulassung zugewanderter Pflegekräfte ist.

  • INGA Pflege schließt an dem übergeordneten UKE-Projekt „Rekrutierung von internationalen Pflegenden“ an. Im Rahmen dieses Projekts wirbt das UKE auch im Ausland um internationale Pflegekräfte und qualifiziert diese im Rahmen der Anpassungsqualifizierung (APQ). Für die Teilnahme an INGA Pflege werden interessierte Pflegekräfte zusammen mit UKE-Kooperationspartner:innen auf den Philippinen angeworben, vorbereitet und bei ihrer Einreise und dem Ankommen in Hamburg und am UKE engmaschig von den Projektmitarbeitenden unterstützt.

  • Mit INGA Pflege wächst die kulturelle und sprachliche Diversität am UKE weiter - insbesondere unter den Mitarbeitenden in der Pflege. Diese Vielfalt sieht das UKE als eine Bereicherung und verfolgt das Ziel eine wertschätzende und vorurteilsfreie Unternehmenskultur zu stärken. Bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützt die UKE Integrations-und Anti-Rassismusbeauftragte und setzt sich für ein respektvolles Zusammenleben und Zusammenarbeiten am UKE ein und regt strukturelle Veränderungen im Sinne einer vielfaltssensiblen und rassismuskritischen Organisationsentwicklung an.

    Das UKE möchte auch die neuen Kolleg:innen in der Pflege unterstützen, sich am Arbeitsplatz und in Hamburg wohl zu fühlen. Dazu wird auch der Austausch und die Begegnungen zwischen Mitarbeitenden gefördert. Das UKE hat zu diesem Ziel ein Tandemprogramm entwickelt, das zugewanderte und nicht- zugewanderte Fachkräfte im UKE zusammenbringt, um gemeinsame soziale Aktivitäten, etwa ein Museumsbesuch oder eine Wanderung, zu ermöglichen.

    Am Tandemprogramm interessierte UKE-Mitarbeitende erhalten hier weitere Informationen.

    Kontakt:

    Arbeitsgruppe Tandemprogramm
    E-Mail: tandemprogramm@uke.de
    Telefon: +49 (0) 40 7410 – 58147

Gretchel lächelt in die Kamera
In der APQ gab es viel Praxis. Das war sehr hilfreich für mich und andere philippinische Kolleg:innen.
- Gretchel Funtelar
Monique lächelt in die Kamera
Die Sprache, die Umgebung, die Regelungen, alles war ganz anders und neu für uns. Aber ich habe so viel gelernt auf meiner Station
- Monique Leitch Delos Santos

Ein neuer multinationaler Kurs startet die Anpassungsqualifizierung zur Pflegefachperson am UKE

Am 26.02.2024 starteten die neuen UKE-Mitarbeitenden ihre Anpassungsqualifizierung (APQ) mit dem Ziel, bald schon als anerkannte Pflegefachfrauen und –männer die Pflege am UKE zu unterstützen.

Das APQ-Team der UKE-Akademie freut sich sehr auf die kommenden Monate mit einer so großen und internationalen Gruppe. Die Teilnehmenden des neuen Kurses kommen von den Philippinen, aus der Türkei, dem Iran, Nordmazedonien, Indien und Brasilien!

Das APQ-Team wird gemeinsam mit 16 beteiligten Stationen und Pflegeteams an acht verschiedenen Zentren die neuen Mitarbeitenden bestmöglich beim Ankommen am UKE und auf dem herausfordernden Weg zur Berufsanerkennung unterstützen.

Leandra Balke | Projektleitung Anpassungsqualifizierung für Gesundheitsberufe (APQ) | 27.02.2024

Glückwunsch zur Berufsanerkennung als Pflegefachmann/-frau!
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Glückwunsch zur Berufsanerkennung als Pflegefachmann/-frau!

Herzlichen Glückwunsch zur Berufsanerkennung als Pflegefachmann/-frau!

Das APQ-Team der ABK gratuliert den 19 philippinischen UKE-Mitarbeitenden, die als erster Kurs ihre Anpassungsqualifizierung auf Basis des neuen Konzepts INGA-Pflege absolviert haben.

Im September 2022 starteten die frisch eingereisten neuen Mitarbeitenden ihre APQ an der ABK. Nach rund acht herausfordernden Monaten in denen die Teilnehmenden nicht nur in ihren neuen Teams auf Station ankommen, die praktischen und theoretischen Qualifizierungsanteile meistern, sondern auch noch intensiv die deutsche Sprache lernen mussten, sind geschafft. Besonders wichtig für diesen gemeinsamen Erfolg, war auch die fachliche und zwischenmenschliche Unterstützung und die herzliche Aufnahme durch die beteiligten Pflegeteams diverser Zentren am UKE.

Das APQ-Team freut sich sehr, dass alle 19 Teilnehmenden nun als examinierte Fachkräfte die Pflege am UKE auch weiterhin unterstützen werden.

Leandra Balke | Projektleitung INGA Pflege | 20.06.2023

Herzlich Willkommen und Mabuhay!

Das APQ-Team der ABK begrüßt 18 neue Pflegefachfrauen und –männer von den Philippinen im UKE

Am 27.02.2023 startete die zweite Gruppe philippinischer Pflegender ihre Anpassungsqualifizierung (APQ). Das APQ-Team freut sich sehr, die 18 neuen UKE-Mitarbeitenden in Hamburg zu begrüßen. Hinter ihnen liegt ein langer Vorbereitungsprozess auf den Philippinen. Die größte Herausforderung: in rund einem Jahr ausreichend Deutschkenntnisse für die Arbeit im UKE zu erwerben.

Die Gruppe startet nun ihre Anpassungsqualifizierung auf Basis des INGA Pflege Konzepts. Mit dem Abschluss erhalten sie die formelle Berufsanerkennung in Deutschland und bereichern als anerkannte Fachkräfte die Pflege im UKE.

Das APQ-Team freut sich, die neuen Mitarbeitenden zusammen mit den Pflegeteams der beteiligten Stationen und Bereiche, auf diesem herausfordernden Weg zu unterstützen.

Autor:in Leandra Balke | Veröffentlichung: Ida Kieckhefen, UKE-Akademie für Bildung und Karriere 04. April 2023

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Hoch hinaus: Die Teilnehmenden auf dem Helikopterlandeplatz

Der Start in die APQ auf Basis des neuen Konzepts INGA Pflege

Am 12.09.2022 haben 22 internationale Pflegekräfte ihre Anpassungsqualifizierung (APQ) auf Basis des neuen Konzepts INGA Pflege aufgenommen. Das APQ-Team der UKE-Akademie für Bildung und Karriere (ABK) freut sich die neuen Kolleg:innen zu begrüßen und nach Monaten der intensiven Vorbereitung INGA Pflege nun in die Umsetzung zu bringen.

Die Teilnehmenden haben ebenfalls viele Monate der Vorbereitung in ihrem Herkunftsland, den Philippinen hinter sich, in denen sie ihr Jobs gekündigt, die deutsche Sprach gelernt und alles für ihren Umzug nach Deutschland bzw. Hamburg und ihre Arbeit im UKE vorbereitet haben – dann ging es endlich los!

Die APQ startete mit zwei Einführungswochen in denen es erstmal um ein Ankommen im UKE und ein gegenseitiges Kennenlernen gehen soll. Das APQ-Team bot in verschiedenen Workshops eine Heranführung an das Pflegeverständnis in Deutschland und die Pflege im UKE. Zudem haben die Teilnehmenden ihre ersten vier Tage auf ihrer jeweiligen Station verbracht, wo sie in den weiteren Monaten die praktische Qualifizierung ihrer APQ erhalten. Im Rahmen der Einführungswochen konnten die Teilnehmenden sich in ihrem neuen Arbeitsbereich orientieren und die neuen Kolleg:innen in den Pflegeteams kennen lernen.

Seit dem 26.09.2022 hat dann das eigentliche Programm der APQ begonnen, das die Teilnehmenden in sieben Monaten für ihre Berufsanerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland fachlich und auch sprachlich qualifiziert. Denn mit dem neuen Konzept, INGA Pflege, wird der Fokus noch stärker als bisher auf die Sprachförderung der internationalen Pflegenden gelegt.

Die fachtheoretischen und fachpraktischen Unterrichte und die praktischen Einsätze im UKE und auf den jeweiligen Stationen, werden von einem durchgehenden Sprachtraining begleitet. Dieses vermittelt gezielt die sprachlich-kommunikativen Kompetenzen, die für die Anforderungen der APQ und die anschließende Berufsausübung als Pflegefachkraft benötigt werden. Gleichzeitig werden die Teilnehmenden vorbereitet für das neue Prüfungsformat, der Fachsprachprüfung B2 Pflege , das ab 2023 Voraussetzung in Hamburg für die Berufsanerkennung als Pflegefachkraft ist.

Über die weitere Qualifizierung mit INGA Pflege wird in den kommenden Monaten an dieser Stelle berichtet.

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Die ganze Truppe in Lüneburg
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Schnelle Stärkung auf dem Weihnachtsmarkt
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Schlittenfahrt!

Exkursion ins weihnachtliche Lüneburg

Im September 2022 starteten 22 philippinischen Pflegefachkräfte ihre Anpassungsqualifizierung im Rahmen des Projekts „INGA Pflege“ für ihre Berufsanerkennung in Deutschland. Neben dem vielen Neuen, dass ein Umzug von den Philippinen nach Hamburg mitbringt, ist es nun auch der erste Winter und die erste Vorweihnachtszeit in Deutschland, die die Teilnehmenden erleben. Ihre Sprachlehrerin Birthe Scheffler startete daher eine winterliche Exkursion nach Lüneburg und hat dazu einen kleinen Bericht geschrieben.

Der Dezember ist in Deutschland der Monat mit den kürzesten Tagen. Man könnte sagen: Ein klimatisches Neuland für die 22 philippinischen Pflegefachkräfte, die im Rahmen des Projekts INGA Pflege aktuell ihre Anpassungsqualifizierung im UKE durchlaufen. Zum Vergleich: Der Dezember ist auf den tropischen Philippinen auch der kälteste Monat – allerdings mit einer Durchschnittstemperatur von 27°C. Neben der regelmäßigen Einnahme von Vitamin D kann ein anderes Mittel äußerst wirksam gegen den Winterblues sein: Ein Tagesausflug in das historische, romantische, vorweihnachtlich geschmückte Lüneburg. So starteten wir in Rahmen des Deutschunterrichts am 14.12.22 am zugigen Hamburger Hauptbahnhof mit dem Metronom in die Salzstadt. Die Wetter-App sagt an diesem sonnigen Tag „Es sind -5°, aber gefühlt -9°“.

In nur knapp einer Stunde waren wir mittendrin in der Weihnachtsstadt. Ausgestattet mit einem Stadtplan der Touristen-Information konnten die Hot Spots der „Weihnachtsstadt“ auch ohne Google Maps einfach gefunden werden. Mit dabei auch das „große Lüneburg-Quiz“ mit Fragen rund um die Stadt und die Region der Lüneburger Heide. Die erste Station war dann gleich der Stintmarkt im historischen Wasserviertel. Frage 5: „Was sieht man hier? (Mehrfachnennung möglich)"

  • A) Einen Kran
  • B) eine Brücke
  • C) Wasser

Allgemeinsprachlicher Wortschatz, den man im Deutsch als Zweitsprache-Unterricht nicht lernt. Und die nächste Frage: „Welche beliebte Telenovela wird in Lüneburg seit Jahren gedreht?“ Wie praktisch, dass sogleich ein Live-Dreh gesichtet wurde und man die Aufnahmeleitung direkt fragen konnte. Für alle, die es nicht wissen: Es handelt sich um die TV-Serie „Brennende Herzen“.

Weiter ging es zum Weihnachtsmarkt am Rathausplatz mit all den niedlichen Holzbuden. „Grünkohl? Was ist denn das? Das habe ich noch nie gehört. Und dazu wird natürlich in Deutschland Wurst gegessen.“ Die engen kopfsteingepflasterten Gassen der Altstadt führten uns zum Kalkberg, ein besonderes Erlebnis, da man von oben einen wunderbaren freien Rundumblick genießen kann: „Es ist so kalt, aber die Sonne spendiert hier Extra-Portion Vitamin D.“ Der Hunger und die klammen Gliedmaßen verlangten nach einem kuschelig warmen Restaurant. Vielleicht Lust auf Grünkohl mit einer schönen Kohlwurst? Lieber nicht. Lustigerweise fiel die Wahl letztlich auf dampfende Schalen mit „Pho“, eine vietnamesische Suppe.

Nun dämmerte es bereits, die lüneburger „Gemütlichkeitsbeleuchtung“ illuminierte nun die Altstadt und leuchtete den Weg zurück zum Bahnhof. „Gemütlichkeit“ ein Wort, dass übrigens nur in der deutschen Sprache existiert. Ein letzter Blick auf die „Märchenmeile“, kleine Büdchen mit Szenen aus Grimm’s Märchen. Begleitet von Hörtexten erschließen sich die Geschichten noch besser. Aber was meint: „Ick wull ni mehr töven? Was ist das für eine Sprache?“ Na, Plattdeutsch. Aber das wird später gelernt. „Wir haben ja gar keinen Glühwein getrunken“, fiel uns auf dem Rückweg ein. Macht‘ nichts: Ein wenig hält der Weihnachtszauber ja noch an. Und Glühwein wird auch noch vor Silvester verkauft.

Autor:in: Birthe Scheffler (Sprachlehrerin) | Veröffentlichung: Ida Kieckhefen, UKE-Akademie für Bildung und Karriere, 20. Dezember 2022

Förderung und Zusammenarbeit

Das Projekt „Integrierte Ausgleichsmaßnahme Pflege“ (INGA Pflege) erhält Fördermittel vom Europäischen Sozialfonds. Es wird in Kooperation mit der passage gGmbH durchgeführt. Darüber hinaus erfolgt eine Zusammenarbeit mit der Hamburger Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration sowie dem Deutschen Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen und der Forschungs- und Transferstelle Gesellschaftliche Integration und Migration.

Das Projekt „Integrierte Ausgleichmaßnahme Pflege“ wird von der Europäischen Union und von der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert.

Kontakt

Leandra Balke
Leandra Balke
B.A. Soziologie
  • Projektmanagerin
Standort

Kollaustraße 67 - 69, 22529 Hamburg, 3. Etage