Jutta Holz

Tschüss

Mit 17 kam sie zur Ausbildung als Krankenschwester ins UKE. Nach 47 Jahren im Dienste unzähliger Patient:innen ist Jutta Holz nun in Rente gegangen – und hat zum Abschied einen Baum gepflanzt.

Jutta Holz ist auf einem Hof im Wendland aufgewachsen. „Viele Bauerntöchter wie ich wurden Krankenschwestern.“ 1976 zog sie ins Wohnheim auf dem UKE-Gelände, Wohngeld: 60 Mark im Monat. Nach dreijähriger Ausbildung startet sie in der chirurgischen Notaufnahme, bleibt sechs Jahre, arbeitet danach in verschiedenen OP-Bereichen. „Für meine Fachweiterbildung als OP-Schwester, die damals neu war, musste ich aber richtig kämpfen“, erinnert sie sich. Die Psychiatrie war ihr letzter Einsatzort. 14 Jahre arbeitete sie dort, bevor sie 2021 in die passive Phase der Altersteilzeit eintrat, die nun endete.

Ein Wechsel an ein anderes Krankenhaus kam für Jutta Holz nie infrage. Sie konnte die Klinikbereiche problemlos wechseln und sich einen Traum erfüllen: Ende der 80er-Jahre nahm sie drei Monate Auszeit, um in Kalkutta bei Mutter Teresa im Sterbehaus zu arbeiten. „Ich hatte ein hochinteressantes, vielfältiges Berufsleben und habe unglaublich viel erlebt, zwischenmenschlich und beruflich.“

Die 63-Jährige wird einen Großteil ihrer Energie nun dem Schutz der Biodiversität widmen. Ihre umfangreichen Kenntnisse der Ökologie hat sie sich in zahlreichen Bildungsurlauben angeeignet – ihr Arbeitgeber hat sie für diese fünf Tage im Jahr freigestellt. Zum Abschied hat sie dem UKE einen Baum gespendet: Die junge Stieleiche wurde zwischen Haupteingang und Verwaltungsgebäude gepflanzt – genau dort, wo Jutta Holz zu Beginn ihres Berufslebens eine prächtige Buche bewundert hatte. Diese musste wegen Pilzbefalls gefällt werden. Der neue Baum ist pilzresistent und kann 200 Jahre alt werden.

Text: Ingrid Kupczik; Foto: Eva Hecht