13 Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas (THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Die hauptsächlichen Emissionsquellen des UKE

Die wichtigste klimarelevante Emissionsquelle des UKE ist der Energieverbrauch. Hierunter fallen der Stromverbrauch, Heizwärme, Erdgasverbrauch und der Einsatz von Heizöl und Kraftstoffen. Hierdurch wurden im Berichtsjahr in Summe Emissionen von ca. 25.183 Tonnen CO2-Äquivalente hervorgerufen. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies eine Reduktion von ca. 11.000 Tonnen (ca. 30 Prozent) dar. Diese deutliche Reduktion kann größtenteils auf die im Herbst 2021 durchgeführte Umstellung auf den Bezug von Grünstrom zurückgeführt werden.

Ein ebenfalls wesentlicher Teil der Emissionsquellen sind die umfänglichen Transportaktivitäten. Hierzu zählen der Patienten:innen- und Labortransport auf dem UKE-Gelände und die Güterlogistik auf dem Gelände sowie zwischen dem in Norderstedt gelegenen Logistikzentrum und dem UKE.

Weitere klimarelevante Emissionen werden durch die Mobilität der Lieferant:innen und externen Vertragspartner:innen, die am UKE tätig sind und die anfahrenden Mitarbeitenden und Studierenden hervorgerufen. Da die dadurch erzeugten Emissionen mengenmäßig momentan nicht erfasst werden (können), kann das Ausmaß dieser indirekten und sonstigen Emissionen derzeit nicht konkret kalkuliert werden.

Genaue Daten der energiebedingten direkten THG-Emissionen

Die jährliche Ermittlung der Treibhausgas-Emissionen des UKE und des AKK erfolgt als Corporate Carbon Footprint (CCF) entsprechend dem Greenhouse Gas Protocol (GHG). Die konkreten Ergebnisse können Sie hier nachlesen:

Herausforderungen bzgl. Emissionen und Ressourceneinsatz

Empfang im Hauptgebäude O10

Die wesentliche Ursache für die signifikanten Mengen klimarelevanter Emissionen und den hohen Ressourceneinsatz liegt in der Aufgabe des UKE als Universitätsklinik und Maximalversorger und damit einhergehend der Größe des UKE mit über 15.000 Mitarbeitenden, ca. 3.200 Studierenden der Human- und Zahnmedizin, ca. 230 Studierenden aus der Hebammenwissenschaft, jährlich ca. 95.000 stationär und 417.000 ambulant betreuten Patient:innen und einer zusätzlichen Vielzahl an Lieferanten:innen und Besuchenden.

Neben dem durch die hoch technisierten Behandlungsformen hervorgerufenen hohen Energieverbrauch verursacht allein die Grundversorgung der hohen Personenzahl Umweltauswirkungen durch Energie- und Wasserverbrauch, Mobilität sowie Speisen- und Getränkeversorgung.

Auch aktuelle Bauvorhaben und künftig die Weiterentwicklung im Rahmen des Zukunftsplan 2050 des UKE führen zu Umweltauswirkungen. So sieht der Zukunftsplan 2050 die Errichtung mehrerer neuer Gebäude auf dem Campus vor, um auch in Zukunft eine Krankenversorgung, Forschung und Lehre auf Spitzenniveau und mit internationaler Ausstrahlung zu ermöglichen. Hierdurch werden aktuell und auch in den kommenden Jahren neben dem Energieverbrauch auch die Flächennutzung und Biodiversität beeinflusst. Dabei wird der Einsatz umweltverträglicher und ressourcenschonender Materialien und Techniken und ein bestmöglicher Ausgleich negativer Effekte angestrebt, die zum Teil bereits im Kapitel 12 Ressourcenmanagement beschrieben wurden.

Verpflichtung für den Hamburger Klimaplan

Mit der ersten Fortschreibung des Hamburger Klimaplans (2019) entwickelte der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den Klimaplan vom Dezember 2015 inhaltlich und methodisch weiter und hat definierte Klimaziele festgesetzt. Darin werden die erforderlichen Maßnahmen aufgeführt, um die verursachten Treibhausgasemissionen schnell und umfassend zu reduzieren.

Aktuell wird mit der in 2022 verabschiedeten Hamburger Stadtwirtschaftsstrategie ein Leitbild vorgestellt, in dem gemeinsame Ziele sowohl der Stadt und auch der öffentlichen Unternehmen formuliert werden, die dem Gemeinwohl dienen. Darin werden in den vier Themenclustern (1) Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit, (2) Ökonomie, (3) Klima und Umwelt sowie (4) Soziale Verantwortung, Zielvorgaben beschrieben, an denen sich auch die Unternehmenspolitik ausrichten soll.

Als Körperschaft der Freien und Hansestadt Hamburg erstrecken sich diese Zielvorgaben auch auf das UKE. Ziel des UKE ist es, die eigene Unternehmenspolitik derart aufzustellen, dass die im Hamburger Klimaplan, bzw. der Hamburger Stadtwirtschaftsstrategie gestellten Anforderungen mindestens erfüllt werden und das UKE somit zur Erfüllung des Hamburger Gemeinwohls, aber auch der nationalen Bestrebungen sowie des ‚Übereinkommen von Paris‘ von 2015 und des europäischen Green Deals (Klimaneutralität bis 2050) beiträgt. Entsprechend der Hamburger Stadtwirtschaftsstrategie wird eine Klimaneutralität des UKE bis 2040 angestrebt, die auch in der UKE Nachhaltigkeitsstrategie dokumentiert ist. Mit dieser eigenen Zielsetzung des UKE werden auch die Anforderungen des Klimaschutzgesetzes (Klimaneutralität bis 2045) übererfüllt. Der Verbrauch insbesondere der begrenzten natürlichen Ressourcen soll größtmöglich reduziert und die durch den Betrieb des UKE hervorgerufenen Auswirkungen auf die Umwelt sollen bestmöglich eingegrenzt werden. Aufgrund der Übererreichnung der CO2-Einsparziele in den Jahren 2021 und 2022 beträgt das jährliche Einsparziel ab 2023 jährlich 5 %.

Hauptansatzpunkte zur Erreichung der vorgegebenen Ziele werden vor allem bei der Wärmewende und Gebäudeeffizienz (durch die Effizienzsteigerung von Altgebäuden, bzw. deren Gebäudetechnik sowie entsprechende Planung von Neubauten) sowie im Bereich Mobilität gesehen.

In Hinblick auf die Gebäudeeffizienz wurde im Rahmen der strukturellen Anpassung eine neue Struktur zum Management der UKE-Immobilien etabliert. Dieses Modell stellt die Betreuung der Gebäude und Anlagen über alle Lebenszyklen sicher. Seit 2022 werden über diese Struktur auch Mittel zur erweiterten Gebäude- und Infrastruktur-Instandhaltung bereitgestellt. Bei notwendigem Ersatz von Bauteilen wird durchgängig auch der Aspekt der Effizienzsteigerung berücksichtigt.

Ein weiteres wichtiges Teilziel des UKE hinsichtlich des Einsatzes nachhaltiger Energiequellen wurde im September 2021 durch die Umstellung des Strombezugs auf Grünstrom erreicht. Weitere Beispiele für einzelne Maßnahmen und Projekte zur Effizienzsteigerung, Verringerung des Ressourcenverbrauchs etc. werden auch in Kapitel UKE - Nachhaltigkeitsbericht - 12 Ressourcenmanagement beschrieben. Bei der Umsetzung aller Ziele ist es essentiell, dass die Mitarbeitenden sensibilisiert und eingebunden werden, um ein entsprechend nachhaltiges Bewusstsein und Verhalten zu erreichen.

2022 ist die EU-Taxonomieverordnung wirksam geworden. Als Vorbereitung auf die in diesem Rahmen voraussichtlich ab 2025 auch für das UKE als großes Nicht-Finanzunternehmen geltenden sukzessive ausgeweiteten Berichtsplichten, beschäftigt sich das UKE schon jetzt mit den ergänzenden Anforderungen bzgl. der nichtfinanziellen Erklärung zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten und der CSRD-Berichtspflicht. Hierfür werden beteiligte Bereiche dafür sensibilisiert, die Finanzströme hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit zu bewerten und zu dokumentieren.

Zur Erleichterung der Umsetzung dieser Klimaziele wurden im Klimaplan sog. Transformationspfade, d. h. Maßnahmenschwerpunkte, entwickelt (Wärmewende inkl. Gebäudeeffizienz, Mobilitätswende, Klimaanpassung). Das UKE ist als öffentlich-rechtliches Unternehmen diesem Klimaplan ebenfalls verpflichtet und sieht die Hauptansatzpunkte zur Erreichung der vorgegebenen Sektorziele vor allem bei der Wärmewende und Gebäudeeffizienz (durch die Effizienzsteigerung von Altgebäuden, bzw. derer Gebäudetechnik sowie entsprechende Planung von Neubauten) und im Bereich der Mobilität. Bei der Umsetzung dieser Ziele ist es essentiell, dass die Mitarbeitenden sensibilisiert und einge-bunden werden, um ein entsprechend nachhaltiges Bewusstsein und Verhalten zu erreichen.
Einzelne Beispiele für Maßnahmen und Projekte zur Effizienzsteigerung, Verringerung des Ressourcenverbrauchs etc. werden in Kapitel 12 Ressourcenmanagement beschrieben.

Als Vorbereitung auf die ab 2022 wirksam werdende EU-Taxonomieverordnung beschäftigt sich das UKE schon jetzt mit den dann neuen Berichtspflichten und den Anforderungen bzgl. der nichtfinanziellen Erklärung zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten. Hierfür werden beteiligte Bereiche dafür sensitiviert die Finanzströme hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit zu bewerten und zu dokumentieren.


Der Rohbau des neuen Universitären Herz- und Gefäßzentrums

Globale Nachhaltigkeitsziele l SDG

Hinsichtlich der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, setzt sich das UKE durch sein Vorgehen und seine Zielsetzung für folgende Ziele ein:

Zur näheren Erklärung siehe auch Nachhaltigkeitsbericht UKE

    Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern

    Unternehmen können sowohl durch die Reduktion des Verbrauchs als auch durch einen verantwortungsvollen Bezug von Energie zur Erreichung von SDG 7 beitragen. Produkte, Technologien und Dienstleistungen zur Verbesserung der Energieeffizienz stehen dabei genauso im Fokus wie der Ausbau der erneuerbaren Energien.

    Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen

    Eine nachhaltige Produktion beginnt schon bei der Produktentwicklung der eingesetzten Rohstoffe. Durch ressourceneffiziente Technologien, die Nutzung von Sekundärrohstoffen und die Förderung der Kreislaufwirtschaft können Unternehmen ihre Wertschöpfungsprozesse neu ausrichten und sich öffentlichkeitswirksam positionieren. Beim Produkt selbst trägt eine verlängerte Nutzungsphase dazu bei, dass weniger Rohstoffe verbraucht werden.

    Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

    Produkte oder Dienstleistungen, die zum Klimaschutz und zur Klimaresilienz beitragen, können für Unternehmen ein Erfolgsfaktor sein. Sie antizipieren damit regulatorische Entwicklungen, wie eine mögliche Verschärfung der Klimagesetzgebung. Insgesamt gilt es, geschäfts- oder produktbedingte Treibhausgase zu reduzieren.