11 Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen
Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.
Das UKE ist Dienstleister im Gesundheitssektor mit einem Versorgungsauftrag für den Großraum Hamburg. Im Fokus steht die Krankenversorgung. Daneben gehören die Forschung und der Lehrbetrieb zum Kerngeschäft des UKE. Im Rahmen dieser Tätigkeiten werden sowohl von den patientennahen Bereichen, den Forschungsbereichen als auch den Servicegesellschaften insbesondere die Ressourcen Wasser und Energie genutzt sowie Ressourcen zur Aufbereitung von Medizinprodukten. Umweltauswirkungen haben die entstehenden Abfälle, Abwässer, Emissionen sowie die Flächenverdichtung aufgrund des Zukunftsplans 2050 des UKE.
Vielseitige Energiegewinnung
Das UKE bezieht für seine Geschäftstätigkeit Strom, Erdgas und Fernwärme. Ferner wird für die Notstromaggregate ein geringer Anteil an Heizöl eingesetzt.
Im Berichtsjahr lag der Gesamtenergieverbrauch bei 146.210 MWh (inkl. Verkauf), davon wurden 57.730 MWh Strom, 58.461 MWh Heizwärme, 12.745 MWh Kälte und 17.139 MWh Dampf verbraucht. Im Stromverbrauch sind rund 14,7 GWh Eigenstromerzeugung mittels Blockheizkraftwerk (BHKW) enthalten.
Der Wärmebedarf setzt sich zu 93 Prozent aus Fremdbezug und zu 7 Prozent aus Eigenerzeugung mittels BHKW zusammen. Dampf wird selbst erzeugt aus Erdgas (52 Prozent) und aus Abhitze des BHKWs (48 Prozent). Für den Betrieb des BHKWs werden rund 42,5 GWh Erdgas bezogen. Weitere 9,9 GWh Erdgas werden in Dampfkesseln eingesetzt.
Genaue Daten zum Energieverbrauch
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Energieverbrauch innerhalb der Organisation
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Verringerung des Energieverbrauchs
Wasser/ Abwasser
Im Jahr 2024 wurde für die gesamte Geschäftstätigkeit ein Volumen von 356.892 m³ Wasser bezogen.
Genaue Daten zur Wasserentnahme
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Wasserentnahme
Materialien
Aufgrund des umfangreichen Leistungsportfolios des UKE kommt eine Vielzahl unterschiedlichster Materialien zum Einsatz (z. B. Produkte der Krankenversorgung, Diagnostika, Chemikalien, Büromaterialien, IT-Zubehör). Die zum Einsatz kommenden Materialien werden derzeit nicht differenziert nach natürlichen und nicht erneuerbaren Ressourcen erfasst. Das Gesamtvolumen von Materialien oder Materialgruppen kann gegenwärtig nicht beziffert werden, da verschiedene Materialien wie z. B. Verpackungsmaterial aus der Beschaffung nicht erfasst werden. Rückschlüsse könnten – allerdings nur teilweise – über die Abfallmengen abgeleitet werden (s. u.).
Abfall
Die Abfall-Gesamtmenge betrug im Berichtsjahr 5218 Tonnen. Das ist eine leichte Steigerung zum Vorjahr.
Folgende Abfallarten werden differenziert: krankenhausspezifischer Abfall, Abfall zur Verwertung (Pappe/Papier/Kartonagen, Glas, Leichtverpackungen, Altakten, Speisereste, Abscheiderinhalte, Tierstreu, Sperrmüll/Altholz, Schrottmetall, Bauschutt), gefährliche Abfälle (Elektronikschrott, infektiöse Abfälle, Zytostatika, Chemikalien). Radioaktive Stoffe werden gesondert erfasst. Die gefährlichen Abfälle bilden mengenmäßig einen vergleichsweise geringen Anteil der gesamten Entsorgungsmenge und werden einem zertifizierten Zerlegebetrieb zugeführt.
Im Berichtsjahr hat sich die Menge der gefährlichen Abfälle mit 347 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr um 56 Tonnen erhöht. Die gefährlichen Abfälle machen damit 6,7 % des gesamten Abfallvolumens aus. Der krankenhausspezifische Restabfall (z. B. Einmalmaterialien wie OP-Handschuhe, Schlauchsysteme, Wundverbände, verschmutzte Verpackungen) dominiert mit 59,8 % Gewichtsanteil am Abfallaufkommen des UKE. Wertstoffmengen wie Pappe/Papier, Glas, Altmetall und Verpackungen aus Kunststoff werden der Sortierung und Wiederverwertung zugeführt.
Bei den Abfällen zur Verwertung gab es 2024 eine Steigerung von über 100 t. Diese Abfälle stellen 33,6% des Gesamtabfalls. Biologische Abfälle und Speiseabfälle werden getrennt erfasst und über einen zertifizierten Entsorgungsdienstleister verwertet.
Genaue Daten zum Abfallaufkommen
Emissionen
Die Summe der direkten CO2-Emissionen betrug im Berichtsjahr 23.381 Tonnen (Berech-nungsgrundlage Emissionsfaktor finnische Methode, Erläuterung siehe DNK13) und ist damit ca. 8 Prozent geringer als im Vorjahr. Wird für die Berechnung der vom Energieversorger Wärme Hamburg zur Verfügung gestellte Emissionsfaktor zugrunde gelegt (Erläuterung siehe DNK13), so ergeben sich mit 13.426 Tonnen CO2-Äquivalenten deutlich weniger Emissionen. Nähere Erläuterungen, warum mit verschiedenen Emissionsfaktoren gerechnet wurde, sind im Kapitel DNK13 nachzulesen. Indirekte und sonstige indirekte CO2-Emissionen werden derzeit nicht erfasst (siehe auch Kapitel 13 des Nachhaltigkeitsberichtes ).
Genaue Daten zu den Emissionen
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Direkte THG-Emissionen
Fläche/ Biodiversität
Die Hauptliegenschaft des UKE umfasst eine Fläche von ca. 330.000 m². Hiervon sind ca. 221.300 m² (ca. 68%) versiegelt. Insgesamt verfügt das UKE über ca. 106.200 m² (ca. 32%) Grünfläche, auf denen zahlreiche Pflanzen und über 1.000 Bäume wachsen. Zusätzlich befinden sich auf der Hauptliegenschaft des UKE mehrere Gründächer mit einer Fläche von ca. 5.716 m².
Zur Förderung der Biodiversität wurde 2021 im Rahmen eines Pilotprojekts eine Grasfläche von ca. 40 m² in eine Wildblumenwiese umgewandelt. Nachfolgend wurde in einem 3-Jahresplan die weitere Umgestaltung von Teilflächen unterschiedlicher Größe zu Wildblumenwiesen bis 2025 festgelegt. Zudem wird auf jedem dieser Wildblumenareale ein Insektenhotel installiert werden. Aktuell werden an 3 Standorten Bienenstöcke von Mitarbeitenden mit Imkererfahrung überwacht und gepflegt. Der auf dem UKE Gelände befindliche Teich wurde 2022 saniert und mit neuen Anpflanzungen versehen. Zum Auffangen von Regenwasser wurden bisher ca. 4200 m² Versickerungsfläche (Zisternen) geschaffen.
Globale Nachhaltigkeitsziele l SDG
Hinsichtlich der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, setzt sich das UKE durch sein Vorgehen und seine Zielsetzung für folgende Ziele ein:
Zur näheren Erklärung siehe auch Nachhaltigkeitsbericht UKE
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SDG 6 l Sauberes Wasser und Sanitärversorgung
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser undSanitärversorgung für alle gewährleisten
Insbesondere das produzierende Gewerbe, die Landwirtschaft und Unternehmen in der Lebensmittelbranche können durch einen effizienten Wassereinsatz den Wasserverbrauch senken und durch den Verzicht auf Chemikalien zu sauberem Wasser beitragen. Technologische Innovationen können die Reinigung von Abwasser erleichtern und das Grundwasser vor Verunreinigungen schützen.
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SDG 7 l Bezahlbare und saubere Energie
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern
Unternehmen können sowohl durch die Reduktion des Verbrauchs als auch durch einen verantwortungsvollen Bezug von Energie zur Erreichung von SDG 7 beitragen. Produkte, Technologien und Dienstleistungen zur Verbesserung der Energieeffizienz stehen dabei genauso im Fokus wie der Ausbau der erneuerbaren Energien.
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SDG 12 l Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster
Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen
Eine nachhaltige Produktion beginnt schon bei der Produktentwicklung der eingesetzten Rohstoffe. Durch ressourceneffiziente Technologien, die Nutzung von Sekundärrohstoffen und die Förderung der Kreislaufwirtschaft können Unternehmen ihre Wertschöpfungsprozesse neu ausrichten und sich öffentlichkeitswirksam positionieren. Beim Produkt selbst trägt eine verlängerte Nutzungsphase dazu bei, dass weniger Rohstoffe verbraucht werden.
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SDG 13 l Maßnahmen zum Klimaschutz
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
Produkte oder Dienstleistungen, die zum Klimaschutz und zur Klimaresilienz beitragen, können für Unternehmen ein Erfolgsfaktor sein. Sie antizipieren damit regulatorische Entwicklungen, wie eine mögliche Verschärfung der Klimagesetzgebung. Insgesamt gilt es, geschäfts- oder produktbedingte Treibhausgase zu reduzieren.
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SDG 15 l Leben an Land
Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
Die nachhaltige Bewirtschaftung von Wald- und Landwirtschaftsflächen und der schonende Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden sind notwendig, um Ökosysteme langfristig zu erhalten. Daneben ist es erforderlich, mit der Ressource Boden möglichst sparsam umzugehen. Weniger Flächen sollten für Siedlungen und Verkehr beansprucht werden, um fruchtbare Böden zu erhalten und die Biodiversität zu stärken.