15. Fußballmedizinisches Symposium im Volksparkstadion
Am 11. Oktober nahmen wir als duale Studentinnen der Physiotherapie am Fußballmedizinischen Symposium im Volksparkstadion Hamburg teil. Die jährlich stattfindende Fortbildungsveranstaltung richtet sich an Ärzt:innen, Therapeut:innen und Trainer:innen und widmete sich in diesem Jahr dem Thema „Sportmedizin zwischen Extremsport, Leistungssport und Realversorgung“.
Der erste Themenblock, „Belastung extrem“, beinhaltete die körperlichen und mentalen Grenzbereiche im Sport.
Besonders spannend waren die Vorträge zu Profibodybuilding, den kardiologischen Aspekten des Krafttraining sowie zur medizinischen Kräftigungstherapie bei Rückenschmerzen. Es wurde deutlich, wie wichtig präventive und therapeutische Strategien sind, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Anschließend stand unter dem Thema „Transfer in den Alltag“ die Regeneration im Mittelpunkt.
Besonders inspirierend war für uns der Vortrag von Dr. Lutz Graumann zum Thema „Schlaf und Regeneration - Wie machen es die Profis?“. Er betonte, dass Schlaf eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verletzungsprophylaxe darstellt. Dabei hob er den Einfluss von Faktoren wie Koffein, Alkohol und digitalem Konsum hervor und gab wertvolle Hinweise, wie sich Schlafqualität und Erholung gezielt verbessern lassen. So empfiehlt er unter anderem, mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auf Bildschirme zu verzichten. Am Morgen sei es entscheidend, den Kreislauf durch Bewegung und Flüssigkeitszufuhr zu aktivieren und eine bewusste Regenerationspause zur Tagesmitte können helfen, Energie zu bewahren und das Stresslevel zu senken. In Bezug auf Ernährung erklärte er, dass eine ausreichende Proteinzufuhr, insbesondere bei Verletzungen, wesentlich zum Heilungsprozess beiträgt. Am Abend wiederum fördern kohlenhydratreiche Mahlzeiten wie Milchreis oder Grießbrei durch ihre Wirkung auf den Melatoninhaushalt einen schnelleren Schlafbeginn. Ergänzend wurde auf natürliche Unterstützungsmittel wie Ashwagandha hingewiesen.
Im dritten Themenblock „Aus der Praxis in die Praxis“ ging es schließlich um die konkrete Anwendung moderner diagnostischer und therapeutischer Verfahren. Besonders faszinierend war für uns die Demonstration der Sonoelastographie, die die Härte und Elastizität von Gewebe sichtbar macht und dadurch eine präzisere Beurteilung muskulärer oder tendinöser Strukturen ermöglicht. Die praktische Demonstration der Stoßwellentherapie vor Ort vermittelte uns ein lebendiges Bild davon, wie diese Methode in der physiotherapeutischen Arbeit Anwendung finden kann.
Bereichert durch die zahlreichen neuen Erkenntnisse durften wir zum krönenden Abschluss noch einen Blick in das neue Athleticum am Volkspark werfen. Dabei übernahm Prof. Dr. Götz Welsch die Führung durch die Räumlichkeiten. Unser persönliches Highlight ist die hochprofessionell ausgestattete große Trainingsfläche im zweiten Stock mit Panoramablick aufs Stadion.
Alles in einem war das Symposium für uns eine bereichernde und impulsreiche Erfahrung, die wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer Relevanz verbunden hat. Veranstaltungen wie diese zeigen uns, dass Physiotherapie mehr bedeutet als reine Behandlung. Sie steht im Zentrum moderner Gesundheitsförderung, interdisziplinärer Zusammenarbeit und Menschlichkeit.
Adelina Beqaj, Verle Neuber & Hanna Murray | Duale Studentinnen Physiotherapie | 15.10.2025
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