ORPHYS: Psychodynamische Psychotherapie bei körperlicher Erkrankung – Ein Behandlungsangebot für Patient:innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung

In unserer Studie möchten wir die Wirksamkeit eines psychotherapeutischen Angebots für Patient:innen mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung und hoher psychischer Belastung untersuchen. Die Studie wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert.


Hintergrund

Eine schwere körperliche Erkrankung kann tiefgreifende Veränderungen und Verluste mit sich bringen. Dazu können Ängste vor dem Tod oder dem Sterben, Ängste vor dem Verlust der Selbstbestimmtheit oder der Würde, die Sorge, anderen eine Last zu sein, oder Gefühle von Sinnlosigkeit gehören. Diese Belastungen wirken sich häufig auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Eine psychodynamische Kurzzeittherapie kann dabei helfen, einen Umgang mit Verlusten, Veränderungen und Beziehungskonflikten zu finden, welche mit einer schweren körperlichen Erkrankung einhergehen.


Ziel der Studie

  • Wir möchten herausfinden, wie unterschiedliche Behandlungsangebote im Umgang mit seelischer Belastung erlebt werden und wie sich diese Belastung im Verlauf verändert.
  • Wir führen dazu eine sogenannte „randomisiert kontrollierte Studie“ durch. Das bedeutet: Teilnehmende werden per Zufall einer von zwei Gruppen zugeordnet. So können wir wissenschaftlich prüfen, ob die psychodynamische Kurzzeittherapie im Vergleich zur üblichen psychoonkologischen Versorgung wirksam ist.
  • Eine Gruppe erhält eine psychodynamische Kurzzeit-Psychotherapie mit wöchentlichen Sitzungen à 50 Minuten. Die andere Gruppe erhält die übliche psychoonkologische Versorgung. Beide Gruppen erhalten also Unterstützung, jedoch in unterschiedlicher Form. Welcher der beiden Gruppen Sie zugewiesen wurden, erfahren Sie nach dem Einschluss in unsere Studie.


Ablauf der Studie

Für beide Gruppen möchten wir untersuchen, welche Erfahrungen Sie im Verlauf machen und wie sich die existenziellen Belastungen über einen längeren Zeitraum entwickeln. Dafür planen wir, Sie über einen Zeitraum von insgesamt 12 Monaten zu befragen. Zu Beginn, nach sechs und zwölf Monaten, sowie nach Abschluss der Behandlung wird eine Mitarbeiterin der Studie mit Ihnen ein Interview zu Ihrem Befinden führen. Darüber hinaus bekommen Sie alle drei Monate zu insgesamt fünf Zeitpunkten jeweils einen Fragebogen zugesendet, der Fragen zu Ihren Belastungen und Erfahrungen enthält.


Teilnahmevoraussetzungen

  • Alter von mindestens 18 Jahren
  • Krebserkrankung im fortgeschrittenen Stadium
  • keine aktuell laufende Psychotherapie

Weitere Informationen finden Sie im Flyer zur Studie .


Sie haben Interesse oder Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne:

Charlotte Walbaum, M. Sc. Psych.
Telefon: 040 7410 53174
E-Mail: c.walbaum@uke.de


Team der ORPHYS-Studie

Dr. Rebecca Philipp
Postdoktorandin, UKE

Charlotte Walbaum, M. Sc. Psych.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, UKE

Prof. Dr. Isabelle Scholl
Stellvertretende Direktorin, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Leiterin der Spezialambulanz für Psychoonkologie, UKE

Prof. Dr. Reinhard Lindner
Lehrstuhl Soziale Therapie, Institut für Sozialwesen, Universität Kassel

Prof. Dr. Imad Maatouk
Leiter des Schwerpunkts für Psychosomatische Medizin, Universitätsklinikum Würzburg

Dr. André Karger
Leiter des Bereichs Psychoonkologie am Universitätstumorzentrum, Universitätsklinikum Düsseldorf

Prof. Dr. Ulrike Dinger-Ehrenthal
Direktorin der Klinik und des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf


Studienleitung

PD Dr. Sigrun Vehling
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Martinistr. 52 – W26
20246 Hamburg
Telefon: 040-7410-56805
E-Mail: s.vehling@uke.de