„1000 Mal ein neues Leben“

Feier im Kinder-UKE mit vielen lebertransplantierten Patient:innen

Am Samstag, 20. September, fand von 11 bis 16 Uhr eine Feier anlässlich der 1.000. Kinder-Lebertransplantation der Klinik und Poliklinik für Viszerale Transplantationschirurgie und der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) statt. Zum Jubiläum kamen rund 300 ehemalige transplantierte Patient:innen mit ihren Angehörigen aus ganz Deutschland ins KinderUKE. Nach Grußworten von Dr. Eva Gümbel, Staatsrätin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, folgten Vorträge über die Anfänge des Transplantationsprogramms, ein Rückblick auf die vergangenen 15 Jahre der Transplantationsmedizin und ein Ausblick auf künftige Entwicklungen in der Lebertransplantationsmedizin.

Das UKE betreibt seit 1991 eines der größten Kindertransplantationsprogramme in Deutschland und zählt zu den ältesten und erfahrensten Einrichtungen in Europa. Rund 40 Prozent der transplantierten Kinder sind jünger als ein Jahr alt. „Die biliäre Atresie, eine Erkrankung mit einem Verschluss der Gallenwege im Neugeborenenalter und schwere, angeborene Stoffwechselerkrankungen, sind die häufigsten die Gründe für eine Lebertransplantation. Mit zunehmender Erfahrung bei der Durchführung von Lebertransplantationen betragen die Überlebensraten bei Kindern und Jugendlichen am UKE heute über 95 Prozent “, berichtete Prof. Dr. Lutz Fischer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszerale Transplantationschirurgie. Aufgrund des Mangels an alters- und größenkompatiblen Spenderorganen werden viele Kinder mit einem Teilorgan versorgt, dem sogenannten Splitleberverfahren. Die transplantierte Leber wächst in den Folgejahren mit, so dass stets eine altersentsprechende Größe gewährleistet ist.

„Wir sind stolz darauf, 1000 Mal ein neues Leben ermöglicht und den Kindern eine Perspektive auf ein ganz normales Leben und Heranwachsen gegeben zu haben“, freute sich Prof. Dr. Ania Muntau, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin und ergänzte: „Hinter jeder Zahl steht eine ganz eigene individuelle Geschichte“. Wie unterschiedlich diese sein kann, wurde bei den Vorträgen von ehemaligen Patient:innen und der Mutter eines organtransplantierten Mädchens deutlich. Sie berichteten über die Herausforderungen, mit dem neuen Organ aufzuwachsen, einen Beruf zu ergreifen, eine Familie zu gründen und trotz Lebertransplantation eine Goldmedaille im Mittelstreckenlauf bei den Weltmeisterschaften der Transplantierten in Australien zu erringen. Die Fernsehmoderatorin und Schauspielerin Janin Ullmann moderierte die Veranstaltung kurzweilig. Neben einem bunten Rahmenprogramm mit vielfältigen Spiel- und Bastelaktionen für die Kinder gab es zum Abschluss Musik zum Mitsingen des Hamburger Musikers Jan Jahn.