INTEGRATE-ADHD

INTEGRATE ADHD

ADHS in Deutschland - Vergleich und Integration administrativer und epidemiologischer ADHS-Diagnosedaten durch klinisches Assessment

Das durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderte Projekt INTREGRATE-ADHD beschäftigt sich mit dem Vergleich und der Integration administrativer und epidemiologischer Diagnosedaten der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) durch klinisches Assessment in Deutschland. Das Projekt wird vom Robert Koch-Institut geleitet und in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, dem Universitätsklinikum Würzburg, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Vandage GmbH sowie der DAK-Gesundheit durchgeführt.

ADHS ist eine der am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland diagnostizierten Verhaltensstörungen, die durch Symptome wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität gekennzeichnet ist und u.a. mit erhöhten Risiken für andere Erkrankungen, Substanzkonsum, einem geringeren Bildungserfolg, einer niedrigeren Lebensqualität sowie hohen gesundheitsökonomischen Kosten einhergeht. Angaben zur Häufigkeit von ADHS-Diagnosen in der Bevölkerung variieren stark zwischen administrativen Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen und epidemiologischen Daten aus bundesweiten Studien (z.B. KiGGS und BELLA ).

Ziele

INTEGRATE-ADHD hat das Ziel, administrative und epidemiologische ADHS-Diagnosen zu vergleichen und klinisch zu überprüfen, um so die tatsächliche Prävalenz von ADHS bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland festzustellen. Es sollen Aussagen über potenzielle Über- und Fehldiagnosen getroffen, Defizite und Handlungsfelder zur Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen mit ADHS-Diagnose identifiziert und so die Grundlagen für weitere Forschung und eine Verbesserung der Diagnostik und Versorgungsqualität bei ADHS gelegt werden.

Ablauf des Projektes

Das Projekt INTEGRATE-ADHD hat eine Laufzeit von drei Jahren (01/2021-12/2023) und setzt sich aus sechs Teilprojekten zusammen. Versicherte der DAK-Gesundheit mit Kindern im Alter von 0 bis 17 Jahren mit vorhandener ADHS-Diagnose werden kontaktiert und zur Teilnahme an einer Online-Befragung eingeladen. Im Rahmen dieser bundesweiten Befragung werden Teilnehmende u.a. zur ADHS-Diagnose ihres Kindes, zu dessen Wohlbefinden und zur Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen befragt. Zudem werden vorhandene ADHS-Diagnosen bei einem Teil der Kinder und Jugendlichen zusätzlich durch eine klinische Diagnostik mittels der aktuellen S3-Leitlinie überprüft.

Die Forschungsabteilung Child Public Health des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf unter der Leitung von Frau Prof. Dr. phil. Ulrike Ravens-Sieberer ist für das Teilprojekt drei (TP 3) zur Versorgungsqualität und zu patienten-orientierten Outcomes bei Kindern mit ADHS zuständig. Die Hamburger Forschungsgruppe unterstützt in diesem Rahmen die Planung und Durchführung der Online-Befragung von Kindern und Jugendlichen mit ADHS-Diagnose und analysiert die epidemiologischen Daten im Hinblick auf Zusammenhänge zwischen einer vorhandenen AHDS-Diagnose und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Betroffenen, potenzielle Assoziationen mit psychosozialen Risiko- und Schutzfaktoren sowie die Inanspruchnahme, Versorgungsbarrieren und Behandlungszufriedenheit von Kindern und Jugendlichen mit ADHS.

Ansprechpartnerinnen: Prof. Dr. phil. Ulrike Ravens-Sieberer ( ravens-sieberer@uke.de ) und Dr. Anne Kaman ( a.kaman@uke.de )