Mini- Tumore im Reagenzglas - Sarkommodelle zur Entwicklung neuer Therapien und individueller Medizin

Sarkome sind Tumore, die von Zellen des Binde- und Stützgewebes ausgehen. Sie können überall im Körper lokalisiert sein: im Binde- oder Fettgewebe, in den Muskeln, Nerven, Blutgefäßen, Knorpel oder Knochen. Aufgrund ihrer Diversität ist es eine große Herausforderung, das Wachstumsverhalten dieser Tumore zu erforschen und gezielte Therapien zu entwickeln. Momentan ist die Therapie der Wahl meist noch die operative Entfernung des Tumors und eine anschließende Bestrahlung des Operationsgebietes. Für bereits metastasierte Erkrankungen ist die Behandlung noch stark eingeschränkt und die Etablierung systemischer Therapien weiterhin notwendig. Hier sind Immuntherapien besonders vielversprechend.


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UKE-Forscher:innen untersuchen entnommenes Tumorgewebe im Labor und züchten die Tumorzellen in einem speziellen Medium weiter. Durch die besondere Art der Kultivierung entstehen 3D Modelle der Sarkome, die sich genauso verhalten wie ihre Vorgänger im Körper. Durch das gleichzeitige Hinzufügen von patienteneigenen Blutzellen, das Tumorgewebe umgebenden Zellen und besonderen Immunzellen kann das Verhalten der Sarkome im Körper und der Umgebung untersucht werden.

Patienten- und tumorspezifische Eigenschaften werden von den Wissenschaftler:innen im Reagenzglas erforscht. Bereits vorhandene oder neue Therapien lassen sich direkt am Tumor auf ihre Wirksamkeit testen. Auf die hohe Variabilität der Sarkome wird so eingegangen und patientenspezifische Behandlungen können entwickelt werden.