Parodontose

Alternative Bezeichnungen:

Parodontitis


Parodontitis marginalis


Zahnbettentzündung


Zahnlockerung

  • Kurzdefinition
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  • Studien
  • Kontakt
  • Kliniken
  • Kurzdefinition

    Unter einer Parodontitis versteht man eine entzündliche Veränderung von allen Anteilen des Zahnhalteapparates (Parodontium): dem Zahnfleisch und dem Kieferknochen. Bakterielle Plaque führt zur Vertiefung der Zahnfleischtasche. Wenn diese Plaque in der Tasche mineralisiert, entstehen Konkremente. Die Parodontitis wird heute als immunologisch infektiöses Geschehen betrachtet, bei dem sich eine bakterielle Entzündung abhängig von körpereigenem Immunsystem auswirkt. Die Immunreaktion wird durch interne und externe, erworbene und angeborene Faktoren beeinflusst, z.B. Rauchen, Stress, Diabetes und Osteoporose. Der Gewebeabbau erfolgt schubweise unterschiedlich schnell und ist irreversibel. Ohne Therapie kann die Erkrankung bis zum Zahnverlust fortschreiten.

  • Diagnostik

    Bei der zahnärztlichen Untersuchung gibt der parodontale Screening-Index (PSI) einen Hinweis darauf, ob eine Parodontitis vorliegen könnte. Wenn dem so ist müssen durch weitere diagnostische Maßnahmen die Schwere und Geschwindigkeit der Erkrankung festgestellt werden. Dazu sind Röntgenaufnahmen unerlässlich. Klinisch wird das Maß an vorhandener Gewebedestruktion(Geweberückgang, Taschentiefe) mit einer stumpfen Sonde gemessen. Gegebenenfalls stehen auch mikrobiologische und genetische Testverfahren zur Verfügung.

  • Behandlung

    Zur Behandlung der Parodontitis wird zunächst eine Vorbehandlung durchgeführt, bei der das Gebiss zur Mundhygiene pflegbar gemacht wird. Es werden individuelle Hilfsmittel zur häuslichen Zahnpflege ausgewählt, demonstriert und instruiert. Danach werden die Zahnfleischtaschen und alle Zahnoberflächen unter lokaler Anästhesie von harten und weichen Belegen gereinigt. Diese Maßnahmen werden mit Hilfe von Handinstrumenten oder schwingenden Instrumenten mechanisch durchgeführt. Unterstützt werden können sie durch Antibiotikagabe und entzündungsreduzierenden Mundspülungen. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der Entzündungsfreiheit in schweren Fällen kann dies erst im zweiten Schritt durch chirurgischen Maßnahmen erfolgreich durchgeführt werden. Die Beurteilung des Erfolges der Behandlung erfordert Zeit, d.h. frühestens nach 8-12 Wochen. In Abhängigkeit von der Situation kann danach ein Knochenwiederaufbau erfolgen. Das Behandlungsergebnis muss immer durch eine regelmäßige parodontale Kontrolle unterstützt werden.

  • Studien

    • Löe H, Anerud A, Boysen H, Morrison E. Natural history of periodontal disease in man. Rapid, moderate and no loss of attachment in Sri Lankan laborers 14 to 46 years of age. J Clin Periodontol 13(5):431-45 (1986)5
    • Haffajee AD, Socransky SS. Attachment level changes in destructive periodontal diseases. J Clin Periodontol 13(5):461-75 (1986)5
    • Lindhe J, Socransky S, Wennström J. Design of clinical trials of traditional therapies of periodontitis. J Clin Periodontol. 13(5):488-99 (1986)5 Review
    • Kornman KS, Page RC, Tonetti MS. The host response to the microbial challenge in periodontitis: assembling the players. Periodontology 2000, Vol. 14, 1997, 33-53
    • Sculean A, Donos N, Windisch P, Brecx M, Gera I, Reich E, Karring T. Healing of human intrabony defects following treatment with enamel matrix proteins or guided tissue regeneration. J Periodontal Res 34(6):310-22 (1999)8
    • Drisko CH. Nonsurgical periodontal therapy. Periodontol 2000. 25:77-88 (2001)
    • Eickholz P. Glossar der Grundbegriffe für die Praxis. Parodontologische Diagnostik. Teil 1: Klinische Plaque- und Entzündungsparameter. Parodontologie 16(1), 69-75 (2005), Nr. 1/ Teil 2: Zahnbeweglichkeit, Parodontologie 18(4), 413-6 (2007), Nr. 4 / Teil 3: Mikrobiologie, Parodontologie 19(2) 165-74 (2008), Nr. 2
    • Scannapieco FA, Cantos A. Oral inflammation and infection, and chronic medical diseases: implications for the elderly. Periodontol 2000. 72(1):153-75(2016)10

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