Zurück ins normale Leben

Die Zahl der Menschen mit schwerer Herzschwäche, die dank einer Herztransplantation im UKE ihr normales Leben wiedergewinnen, steigt kontinuierlich. „Darüber sind wir sehr glücklich“, sagt Dr. Meike Rybczynski, Leiterin derAmbulanz für Herz- und Lungentransplantationen im UKE.

Bis zum Herbst 2021 konnten bereits 26 Patient:innen mit schwerer Herzschwäche von dieser Therapie profitieren. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 waren es 28. „Wir könnten aber noch deutlich mehr Betroffene mit lebensbedrohlicher Herzschwäche transplantieren. Dass diese manchmal lange auf ein neues Herz warten müssen, ist allein dem Mangel an Spenderorganen geschuldet“, erklärt die Kardiologin, die Patient:innen vor und nach einer Herztransplantationambulant betreut.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem gesunden Wachstum unseres Transplantationsprogramms mehr Menschen mit fortgeschrittener Herzschwäche im Norden helfen können.“ Die Organe werden über Eurotransplant vermittelt. Der Organisation gehören acht europäische Länder mit 78 Transplantationszentren an. Aktuell betreut das UKE 64 Personen auf der Warteliste für ein neues Herz. Sieben von ihnen sind als „hoch dringlich“ gelistet und warten stationär auf ein Spenderherz. Die Richtlinien der Bundesärztekammer regeln streng, wer auf welche Warteliste gesetzt wird.

Auf ein Spenderorgan zu warten und nicht zu wissen, wann es so weit ist, zehrt an den Nerven der Patient: innen. Die bevorstehende Transplantation sei mit vielen Ängsten verbunden, sagt Dr. Rybczynski. „In unserem Team aus Mediziner:innen, Psycholog:innen, hochspezialisierten Pflegekräften und einer pflegerischen Transplantationsbeauftragten arbeiten wir sehr eng mit den Betroffenen zusammen und helfen ihnen bestmöglich, ihre Kräfte zu sammeln und gut durch diese schwierige Phase zu kommen. “

Wenn der erlösende Anruf von Eurotransplant kommt, dass ein geeignetes Spenderherz für einen Patienten oder eine Patientin zur Verfügung steht, sei dies für alle ein sehr emotionaler Moment. „Zu sehen, wie den Betroffenen nach der Transplantation die Rückkehr ins normale Leben gelingt, ist sehr befriedigend und stiftet viel Sinn.“

Text: Ingrid Kupczik, Foto: Eva Hecht