Priv.-Doz. Dr. Anne-Sophie Knipper

Tschüss – und bis bald

„Man muss reisen, um zu lernen“, wusste Mark Twain. Ein passender Leitspruch für Priv.-Doz. Dr. Anne-Sophie Knipper. Die Urologin an der Martini-Klinik befindet sich auf zweijähriger Bildungsreise.

Ihr Lernthema sind robotische Operationssysteme. In der Martini-Klinik wird das Robotik-System „Da Vinci“ seit Jahren mit großem Erfolg zur Behandlung von Prostatakrebs genutzt. „Robotische Unterstützungssysteme sind die Zukunft“, betont Dr. Knipper. „Man benötigt viel Training für die praktische Nutzung. Das geht nicht von heute auf morgen.“ Während eines Forschungsjahrs in Montreal vor drei Jahren hatte die 37-Jährige bereits weitreichende Erkenntnisse zu diesem Thema gesammelt und in ihrer Habilitationsschrift, dem Vergleich klassischer „offener“ mit robotisch unterstützten Operationen, verarbeitet. Die Urologin ist seit Juni lehrberechtigt, hält ihre Vorlesungen online, ebenso ein Seminar für Doktoranden zum wissenschaftlichen Arbeiten.

Das funktioniert auch von Belgien aus. Im Städtchen Melle hat sich Dr. Knipper ein halbes Jahr lang an der „Orsi Academy“, dem größten europäischen Forschungs- und Trainingsinstitut für robotische Chirurgie, mit verschiedenen Systemen am Simulator und am Tiermodell vertraut gemacht. Im Wechsel hat sie im Klinikum der Stadt Aalst gearbeitet. Und ist kürzlich weiter gereist nach Marseille, um an einer renommierten Klinik andere Arbeitsweisen kennenzulernen, Wissen zu vertiefen, den Blick zu weiten.

Jeder Wechsel ist ein Neubeginn, „manchmal geht man auch mit Wehmut“, sagt Anne-Sophie Knipper. Sie vermisst ihre Kolleg:innen im UKE, findet es aber „wichtig, die eigene Komfortzone auch mal zu verlassen. Dadurch lernt man am meisten.“

Text: Ingrid Kupczik, Foto: Eva Hecht