Studiengangstruktur
Wesentliche Strukturmerkmale des Curriculums sind die über den gesamten Studienverlauf eng verzahnte theoretische und praktische Ausbildung. Die Abbildung verdeutlicht den V-förmigen Aufbau des Curriculums. Innerhalb des V stellen die zahnmedizinischen Inhalte das zahnmedizinische Kerncurriculum dar. Dieses wird flankiert von und ist verknüpft mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen sowie medizinischen Inhalten als Mantelcurriculum.
Das Curriculum orientiert sich an wissenschaftsbasierten, ärztlichen und psychosozialen Kompetenzen. Die Anforderungen steigern sich in dem 10-semestrigen Studienverlauf und reichen vom wissenschaftlichen Verständnis zahnmedizinischer Basiskenntnisse über die Vermittlung der praktischen Relevanz der wissenschaftlichen Grundlagen für die zahnmedizinische Theorie und Praxis bis zur klinischen Ausbildung im Rahmen der synoptischen Behandlungskurse.
Das Curriculum von iMED DENT:
- beinhaltet eine fundierte Ausbildung zum wissenschaftlichen Arbeiten, die durch eine Studienarbeit abgeschlossen wird, mit der Möglichkeit der sich anschließenden, studienbegleitenden Promotion zum Dr. med. dent.
- befähigt den approbierten Zahnarzt bzw. die approbierte Zahnärztin zur lebenslangen Weiterbildung
- berücksichtigt ein interdisziplinäres Krankheitsverständnis sowie longitudinale Aspekte (z.B. Lebensphasen, psychosoziale Medizin, Schmerz und Palliativmedizin, Gender-Aspekte etc.)
- gestattet Auslandsaufenthalte im Bereich der Krankenversorgung und/oder der Forschung
Der 10-semestrige iMED DENT Studiengang wird in modularisierter Form durchgeführt. Das Studium gliedert sich dabei in 3 Studienabschnitte und jeweils 1 bis 3 Module sind thematisch zu Modulblöcken zusammengefasst.
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Studienabschnitte
1. - 2. Semester Grundausbildung: "Normalfunktion: Die Mundhöhle, ihre Funktionen und Mundgesundheit, Prävention, manuelles Training"
- Symptombasierter, modularisierter und interdisziplinärer Aufbau
- Zahnentwicklung, Zahnwechsel und Zahndurchbruch
- Aufbau und Form der Zähne, der Zahnreihen und Zahnmerkmale
- Grundlagen Biomaterialien, speziell Wachse und Kompositionsmassen
- Mikroskopische Anatomie der Zelle und der Grundgewebe, Grundlagen der Embryologie
- Chemie: Elemente, Moleküle, Bindungen, Reaktionen, Energetik
- Biologie: DNA-Aufbau und -Replikation
- Ionisierende Strahlung
- Erstversorgung medizinischer Notfälle
- Grundlagen wissenschaftlich-kritischen Denkens und Arbeitens
- Einführung in die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten
3. - 6. Semester: "Vom Symptom zur Erkrankung"
Theoretische sowie praktische präklinisch-klinische Ausbildung
- Symptombasierter, modularisierter und interdisziplinärer Aufbau
- Molekulares, mikroskopisches und makroskopisches Verständnis von Krankheitserregern, Krankheit und Therapieprinzipien anhand von zahnmedizinisch relevanten Standardfällen
- Fachspezifische und interdisziplinäre Befunderhebung unter besonderer Berücksichtigung der Strahlenbiologie und des Strahlenschutzes (inkl. Röntgenkurs)
- Vertiefung und fortgeschrittenes Training präklinischer zahnmedizinischer, feinmotorischer Basisfertigkeiten
- Assistenz bei Fortgeschrittenen und intensive klinische Simulation
- Erlernen psychosozialer und kommunikativer Kompetenzen
- Vermittlung der praktischen Relevanz der wissenschaftlichen Grundlagen für die zahnmedizinische Theorie und Praxis, Vermittlung der Prinzipien der evidenzbasierten Medizin, Anwendung von Recherche-, Zitations- und Präsentationstechniken, Verfassen der Studienarbeit
- Patientenkontakt im Rahmen der Assistenz am zahnärztlichen Behandlungsstuhl
7. - 10. Semester "Therapie"
An klinischen Kompetenzen orientiertes, weitergehendes und umfassenderes Verständnis zahnärztlich-praktischer Tätigkeit
- Vorwiegend klinisch-praktischer Unterricht, im Rahmen der integrierten Behandlungskurse
- Begleitend Therapieplanungsseminare, systematische Vorlesungen und Seminare zur Besprechung und Erarbeitung der Patientenfälle und der zahnmedizinisch und medizinisch relevanten Themen
- Komplexere und schwierige Themen und Situationen in Bezug auf die psychosozialen und kommunikativen Kompetenzen, Reflexion ethischer Fragen der Zahnmedizin, psychische Gesundheit von Zahnärztinnen und Zahnärzten, interprofessionelle Kommunikation
- Anwendung wissenschaftlicher Methoden
Vorgesehen sind zwei je siebenwöchige Pflichtmodule in den Semestern 1 bis 10. Die Modulprüfungen sind in die jeweiligen Module integriert. Hinzu kommen Nachprüfungswochen. Jeweils 1 bis 3 Module sind thematisch zu Modulblöcken zusammengefasst.
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Module im Curriculum
Die Modulstruktur können Sie der nebenstehenden Abbildung entnehmen, die den Studienverlauf zeigt.
Vorgesehen sind zwei je siebenwöchige Pflichtmodule in den Semestern 1 bis 10.
Die Modulprüfungen sind in die jeweiligen Module integriert. Hinzu kommen Nachprüfungswochen.
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Modulblöcke
Die Themen der Modulblöcke A bis H und S sind:
A: Naturwissenschaftliche und zahnmedizinische Grundlagen
B: Gewebe und Funktionen des oralen Systems, Präklinisches Training und systemische Aspekte, Form, Funktion, Forschung
C: Infektionen, Entzündungen und Prävention
D: Angeborene und erworbene Zahn- und Kieferdefekte, initialer Zahnverlust
E: Zahn- und Kieferfehlbildungen
F: Fortgeschrittener Zahnverlust und Zahnlosigkeit
G: Synoptische Behandlungsplanung
H: Spezifische Patientengruppen: Kinder, Senioren, Beeinträchtigte etc.
S: Wahlfach Z3 - Studienarbeit
Die im singulären Modulblock A vermittelten und erlernten Lehrinhalte sind unverzichtbare naturwissenschaftliche und zahnmedizinische Grundlagen, deren Kenntnis Voraussetzung für alle anderen Modulblöcke sind, sodass sie dort wiederholt und vertieft werden sowie Anwendungsgrundlage sind.
Auch für die Modulblöcke G und H (ab Semester 6), die über jeweils zwei Module verfügen, sind alle davor absolvierten Module unabdingbare Voraussetzung, da in beiden Modulblöcken die zahnmedizinische und medizinische Fachvielfalt im synoptischen Sinne vermittelt, erlernt und angewandt werden soll.
Modulblock F verbindet mit zwei Modulen, im 5. und im 8. Semester Diagnostik und das Erlernen aller Zusammenhänge zum fortgeschrittenen Zahnverlust und der Zahnlosigkeit (I) mit dem Erlernen und der Anwendung der Therapie (II) zu diesem Thema.
Modul F2 stellt ebenso wie Modul G2 in besonderer Weise die Verzahnung von Theorie (F2T und G2T) und klinischer Anwendung (F2P und G2P) dar: beide bilden zum Abschluss des jeweiligen Studienjahres 4 und 5 ein, auch prüfungstechnisch relevantes, duales Modul mit den longitudinal über die beiden Studienjahre verlaufenden praktischen Tätigkeiten, der Behandlung durch die Studierenden an ihren Patientinnen und Patienten.
Die Verknüpfung von Theorie und Praxis im jeweiligen Behandlungsjahr (F2P und G2P) gilt inhaltlich auch für die Module D3, C3 und E2 sowie H1, E3 und H2.
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Wahlfach Z3 - Studienarbeit
Der longitudinale Studienbereich Wissenschaft, der zunächst allgemein und grundlegend und anschließend sehr themenzentriert auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet, bildet eine wesentliche Säule der wissenschaftlichen Ausbildung. Eine für alle Studierenden verpflichtende wissenschaftliche Arbeit, die Studienarbeit, bildet das zweite wesentliche Element.
Das 5. Semester beinhaltet das Modul "Wahlfach Z3 - Studienarbeit". Falls von Studierenden angestrebt, kann ebenfalls an der studienbegleitenden medizinischen Dissertation gearbeitet werden. Während die Studienarbeit verpflichtend ist, ist die zusätzliche Erarbeitung und Verfassung einer medizinischen Dissertation freiwillig.
Thematisch können Studienarbeit und zahnmedizinische Dissertation eng miteinander verbunden sein. Allerdings müssen zwei eigenständige Arbeiten verfasst und eingereicht werden. Praktisch bedeutet dies, dass beispielsweise zwei voneinander abgrenzbare Aspekte eines Themas in Studienarbeit und medizinischer Dissertation behandelt werden. Damit kann der Einstieg in eine medizinische Dissertation erleichtert werden.
Beispiele für die inhaltliche Gestaltung einer Studienarbeit:
- Aufarbeitung des Forschungsstandes anhand der Literatur zu einem spezifischen Thema
- klinisch-fallbasierte Darstellung derzeitiger leitlinien- und evidenzbasierter Diagnostik und Therapie
- Ausarbeitung eines Fallberichts "Der ungewöhnliche Fall"
- Auswertung von Qualitätsindikatoren für klinische Versorgung oder Lehre (z.B. Analyse von EQS-Daten)
- Beschreibung und Evaluation von Organisationsstrukturen im Krankenhaus oder in der Lehre, verbunden mit einer vergleichenden Analyse z.B. zwischen verschiedenen Krankenhäusern im Inland und Ausland
- Zusammenfassung und kritische (Review-artige) Diskussion gesundheitspolitischer Themen (z.B. Schritte der Reformierung des Gesundheitswesens in Deutschland in einem überschaubaren Zeitraum)
- weitere nicht-experimentelle Themen, die keine zeitlich umfänglichen Arbeiten auf Station oder im Labor voraussetzen.
Umfassende Informationen zu organisatorischen Aspekten der Studienarbeit finden Sie in Moodle/Mephisto im Leitfaden Studienarbeit für Studierende.
Abstracts der Studienarbeiten (Abstractband)
Jährlich werden Abstracts der Studienarbeiten (Modul S) zentral durch die Medizinische Fakultät in einem Abstractband im Intranet veröffentlicht. Hierbei werden neben den Verfasser:innen immer auch die Beurteiler:innen genannt werden. Damit ein Abstract in den Abstractband aufgenommen wird, muss er zunächst von den jeweiligen Erstbeurteilenden geprüft und freigegeben werden.