Hinter uns liegt ein kräftezehrendes Jahr. Und auch dieses Jahr wird wahrscheinlich nicht weniger anstrengend. Ein Lichtblick sind die ersten Impfungen, mit denen wir noch vor dem Jahreswechsel bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beginnen konnten. Auch für das UKE ist die Corona-Pandemie eine Herausforderung, der wir ohne den unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter niemals hätten begegnen können. Aber auch Sie haben Ihren Beitrag dazu geleistet, dass das UKE gut durch das vergangene Jahr gekommen ist. Zugleich möchten wir Sie einladen, sich unseren Podcast anzuhören.

Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr. Und vor allem: Bleiben Sie und Ihre Familien gesund – ein Satz, der in dieser Zeit an Wert gewonnen hat.

Ihr Burkhard Göke, Ihr Joachim Prölß, Ihre Blanche Schwappach-Pignataro, Ihre Marya Verdel

Podcast

2020 - WAS FÜR EIN JAHR

Im Podcast spricht Pressesprecherin Saskia Lemm mit dem Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Burkhard Göke über die Corona-Situation und die Zukunft des UKE.

Digitalisierung ist mehr als ein Schlagwort

Das UKE setzt während der Pandemie auch auf die Telemedizin. Inzwischen bieten mehr als 70 Ärztinnen und Ärzte des Ambulanzzentrums des UKE ihren Patientinnen und Patienten Therapiegespräche per Video an. Der Ausbau der Telemedizin ist nur eine Lösung, die die IT-Mitarbeitenden des UKE praktisch über Nacht gefunden haben, um das UKE gut durch die Corona-Pandemie zu bringen. Daneben haben sie die im UKE betriebene Telekommunikations- und Videoplattform ad hoc ausgebaut und gemeinsam mit dem Dekanat die Lehre digitalisiert.


Aus der Vergangenheit lernen

Beim Umgang mit COVID-19 stützen sich die Forschenden auch auf Erkenntnisse aus der langen Seuchengeschichte. Besonders im Blick: die Spanische Grippe. Denn der Blick in die Vergangenheit kann dabei helfen, die aktuelle Pandemie zu verstehen und die gesellschaftlichen Reaktionen einzuordnen. Davon ist UKE-Medizinhistoriker Prof. Dr. Philipp Osten überzeugt.

Kinder in der Pandemie

6000 gesunde und chronisch kranke Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren hat das Team von Prof. Dr. Ania C. Muntau, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Prof. Dr. Søren W. Gersting (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin) und Prof. Dr. Thomas S. Mir (Klinik und Poliklinik für Kinderkardiologie) im Rahmen der Studie C19.CHILD Hamburg auf die Häufigkeit und Schwere einer Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus untersucht. Unterstützt wurden sie dabei von allen Hamburger Kinderkliniken. Das Zwischenergebnis: Nur 1,5 Prozent der untersuchten Kinder und Jugendlichen haben Antikörper gebildet.

In einer weiteren Studie hat ein Team um Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer aus der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik herausgefunden, dass sich die psychische Gesundheit von Kindern während der Pandemie verschlechtert hat.

Task Force gegen die Pandemie

Im UKE wurde bereits vor dem ersten COVID-19-Fall in Hamburg eine dem Vorstand unterstellte Task Force gegründet. Hier treffen sich unter der Leitung von Joachim Prölß, Direktor für Patienten- und Pflegemanagement und Vorstandsmitglied, regelmäßig Expertinnen und Experten unter anderem aus den Bereichen Intensivmedizin, Krankenhaushygiene und Infektiologie – natürlich digital. Sie beraten über die aktuelle Situation im UKE, treffen gemeinsam Entscheidungen und passen Maßnahmen der dynamischen Entwicklung an.

Die Finanzen im Blick

Das UKE ist wirtschaftlich gut aufgestellt – ein Verdienst von Marya Verdel, der Kaufmännischen Direktorin und Vorstandsmitglied. Sie steuert das UKE mit ihrem kaufmännischen Team erfolgreich durch die auch finanziell belastende Corona-Pandemie. Denn eine stabile Finanzlage ermöglicht es dem UKE, dass alles, was bei der Pandemiebekämpfung getan werden muss – die Versorgung aller Patientinnen und Patienten und der Schutz der Mitarbeitenden –, auch getan werden kann.

Mit der Kraft des Wissens in die Zukunft

Mitten in der Pandemie hat der UKE-Vorstand Verstärkung bekommen: Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro ist seit April neue Dekanin der Medizinischen Fakultät am UKE und zweites weibliches Vorstandsmitglied. Die Molekularbiologin wird die Forschung und Lehre im UKE im Blick haben und für die Zukunft rüsten.

PCR-Tests am laufenden Band

Am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene des UKE unter Leitung von Prof. Dr. Martin Aepfelbacher werden seit Anfang Februar 2020 sensitive molekularbiologische Methoden zum Nachweis des neuartigen Corona-Virus SARS-CoV-2 durchgeführt – täglich rund 1000 PCR-Tests. Mehr als 95 Prozent aller Ergebnisse werden innerhalb von 24 Stunden nach Probeneingang übermittelt.

Hochkarätige Forschung

SARS-CoV-2 ist ein Multiorganvirus und in zahlreichen Organen nachweisbar. Außerdem kann sich das neuartige Corona-Virus auch außerhalb der Lunge, zum Beispiel in den Nieren und im Herzen, vermehren. Das haben UKE-Forschende in Studien nachgewiesen, die sie unter anderem im internationalen Fachmagazin The Lancet veröffentlicht haben. Für die Studien haben die Forschenden – allen voran Prof. Dr. Tobias B. Huber, Direktor der III. Medizinische Klinik und Poliklinik, und Prof. Dr. Dirk Westermann aus der Klinik und Poliklinik für Kardiologie – Obduktionen von verstorbenen Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Infektion ausgewertet. Das Institut für Rechtsmedizin des UKE – inzwischen unter der Leitung von Prof. Dr. Benjamin Ondruschka – führte seit Beginn der Pandemie in großem Umfang Obduktionen von Patienten mit einer COVID- 19-Infektion durch.


Nachschub für das UKE

Ob Schutzkittel, Einmalhandschuhe, Hauben, Schutzbrillen oder Atemschutzmasken: Im Kontakt mit COVID-19-Patientinnen und -Patienten ist höchster Infektionsschutz gefordert. Obwohl das UKE ständig große Mengen Schutzausrüstung vorhält, ist der Verbrauch derzeit so hoch, dass die Vorräte schnell zur Neige gehen können. Das Team des Strategischen Einkaufs rund um Sven Mildahn sorgt dafür, dass trotzdem genügend Material zur Verfügung steht.

Hygiene in Pandemiezeiten

Hygiene ist das A und O in der Klinik, sie schützt Kranke und Beschäftigte vor Infektionen. Das UKE verfügt deshalb über eine eigene Abteilung Krankenhaushygiene unter Leitung von Prof. Dr. Johannes Knobloch, die sich mit dem Erkennen, der Bekämpfung, aber vor allem mit der Verhütung von Krankenhausinfektionen beschäftigt. Dazu werden Präventions- und Therapiestrategien entwickelt und angewandt. Aber auch die Compliance ist ein Schwerpunktthema der Krankenhaushygiene.

UKE ist gut aufgestellt

Seit Beginn der Pandemie wurden im UKE rund 500 COVID-19-Patientinnen und -Patienten versorgt; viele davon auf der so genannten BNK-Station im Zentrum für Innere Medizin; die Bernhard-Nocht-Klinik (BNK) ist eine Normalstation mit dem Schwerpunkt Infektiologie, Tropenmedizin und Gastroenterologie mit bis zu 24 Betten für Patienten mit Infektionserkrankungen. Die Koordination der Bettenbelegung übernimmt das Zentrale Belegungsmanagement des UKE.

Impfstoffentwicklung im UKE

Gemeinsam mit ihrem Team treibt Prof. Dr. Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie des UKE, die Impfstoffentwicklung gegen COVID-19 voran. Sie hat die Klinische Phase I-Studie des von Forschenden des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung und der IDT Biologika entwickelten Impfstoffs MVA-SARS-2-S gegen COVID-19 geleitet und ist aktuell an dessen Weiterentwicklung beteiligt.

Gemeinsam für Patientinnen und Patienten

Viele Berufsgruppen, die sonst nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen, gehören nicht nur während der Corona-Pandemie zu den wichtigsten. Dazu zählen auch die Reinigungskräfte, Verpflegungsassistenten und Logistiker im UKE.

Angespannt, aber beherrschbar

Die Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte der Klinik für Intensivmedizin leisten einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen das neuartige Corona-Virus – auch in der Forschung. Gemeinsam mit Forschenden aus dem Institut für Rechtsmedizin des UKE fand das Team um Klinikdirektor Prof. Dr. Stefan Kluge heraus, dass COVID-19 in ungewöhnlich vielen Krankheitsfällen zu Thrombosen sowie Lungenembolien führt. Unter anderem daraufhin wurden die Leitlinien zur Behandlung von COVID-19-Patientinnen und -Patienten dahingehend angepasst, dass COVID-19-Patienten mit einem Blutverdünnungsmittel behandelt werden sollten.

Blutspenden dringend benötigt

Auch während der Corona-Pandemie ist das UKE auf Blutspenden angewiesen. Wer gesund ist und keinen Kontakt zu nachweislich Erkrankten hatte, kann weiterhin regelmäßig zur Blutspende kommen – und zugleich einen Forschungsbeitrag leisten: Mit Hilfe von anonymisierten Blutspenden hatten UKE-Forschende im Sommer festgestellt, dass bis dahin nur eine geringe Anzahl an Blutspenderinnen und Blutspendern Antikörper gegen das neuartige Corona-Virus aufweist.

Mit Neubauten in die Zukunft

Trotz Corona-Pandemie gehen die Arbeiten am Zukunftsplan des UKE mit Hochdruck voran. Im vergangenen Jahr wurden die Grundsteine für das neue Universitäre Herz-und Gefäßzentrum und die Martini-Klinik gelegt. 2023 sollen die Neubauten bezugsfertig sein.

Trotzdem in die Notaufnahme

Weniger Patientinnen und Patienten als sonst kommen während der Corona-Pandemie in die Zentrale Notaufnahme des UKE. Daher ein Appell: Die Behandlung ist sicher, aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus sollte keine Patientin und kein Patient zu Hause bleiben.

Danke für die Spenden

In den vergangenen Monaten erreichten das UKE unzählige Zuwendungen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten sowie Angehörige in der Corona-Pandemie zu unterstützen: Carsharing-Angebote, Mittagessen, Desinfektionsmittel und zahlreiche selbstgestaltete Dankeskarten. An dieser Stelle sagen wir HERZLICHEN DANK.

Schweren Herzens

Zum Schutz der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeitenden gilt im UKE bis auf Weiteres ein Besuchsverbot. Ausnahmen gelten im Kinder-UKE, in der Kinder-und Jugendpsychiatrie sowie bei schwerkranken Patienten, die sich in einem sehr kritischen Zustand befinden. Auch Schwangere, die zur Entbindung ins UKE kommen, dürfen ihren Partner oder ihre Partnerin mitbringen.

Information ist alles

Seit Beginn der Pandemie hat die Unternehmenskommunikation etwa 10.000 Medienanfragen zum Thema Corona bearbeitet, regelmäßig Expertinnen und Experten für Interviews vermittelt und intern wie extern umfangreiches Informationsmaterial entwickelt und zur Verfügung gestellt.

Hohe Impfbereitschaft

Das UKE hat am 30. Dezember mit der Schutzimpfung seiner Mitarbeitenden gegen SARS-CoV-2 begonnen. Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission werden zuerst die Mitarbeitenden der COVID-Intensivstationen, der COVID-Normalstationen und der Notaufnahmen geimpft, da sie regelhaft COVID-19-Patientinnen und -Patienten versorgen. Die Nachfrage im UKE nach der Corona-Schutzimpfung ist hoch, die Impftermine für die bisherigen Impfstofflieferungen waren in kürzester Zeit ausgebucht.