Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche

Seit 1998 versorgen wir Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 21 Jahren und deren Angehörige, die in ihrem Heimatland oder auf der Flucht Opfer von Krieg und Gewalt wurden, ambulant in Hamburg. Wir sind ein multikulturelles und interdisziplinäres Team aus mittlerweile 14 Ärzt:innen, Therapeut:innen sowie Sozialpädagog:innen. Wir bieten Psychotherapien, psychiatrische und psychosoziale Angebote, Familientherapien und psychoedukative Elterngruppen sowie non-verbale Therapieformen wie Kunsttherapie sowohl einzeln als auch in Gruppen an.

Die Behandlungen werden ungeachtet des Aufenthaltsstatus der Patient:innen durchgeführt und mittlerweile mit Hilfe von Sprachvermittler:innen auf über 21 Sprachen angeboten. Seit 2022 koordiniert die Flüchtlingsambulanz die psychosoziale Versorgung von geflüchteten Kindern, Jugendlichen und deren Angehörigen aus der Ukraine, die in Hamburg angekommen sind. In Einzelfällen können diese direkt in der Flüchtlingsambulanz behandelt werden.

Besonderheiten

Die Flüchtlingsambulanz hat 47 Sprachvermittler:innen unter Vertrag, die mehr als 21 Sprachen bedienen, darunter etwa Ukrainisch, Dari/Farsi, Fula, Kurmanci oder Mandinka. Voraussetzung für die Mitarbeit in der Flüchtlingsambulanz ist eine Pflichtfortbildung zu den Grundlagen und Besonderheiten des Dolmetschens im therapeutischen Setting. Durchschnittlich werden die Dolmetscher:innen 1100 Mal pro Quartal in der Flüchtlingsambulanz eingesetzt.

Etwa einmal pro Monat bietet die Flüchtlingsambulanz eine Fortbildung für Berufsgruppen aus dem Bildungssektor, darunter Lehrer:innen, Erzieher:innen und Jugendhelfer:innen, an. 2018 haben 92 Teilnehmer:innen die Fortbildungen für Berufsgruppen aus dem Bildungs- und Gesundheitssektor wahrgenommen. Die Themen reichen vom Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung über berufsspezifische Fallsupervision bis zu Techniken zur Anspannungsregulation bei geflüchteten Jugendlichen.

Patient:innen und Herkunftsländer

In der Flüchtlingsambulanz werden jährlich rund 540 Patient:innen pro Jahr auf bis zu 21 Sprachen behandelt, die meisten von ihnen stammen aus Afghanistan, Syrien und Somalia.

Stellenwert in Deutschland

Die Einrichtung zählt zu den ältesten, größten und umfangreichsten ihrer Art in Deutschland. Förderer Gefördert wird die Flüchtlingsambulanz des Ambulanzzentrum des UKE wird u. a. von der Sozialbehörde sowie von der Stiftung Children for Tomorrow (CfT) mit ihrer Botschafterin Stefanie Graf.