AG Zytogenetik

Leitung: Prof. Dr. Dr. Judith Dierlamm

Forschungsschwerpunkte:

Den meisten Krebserkrankungen liegen spezifische Veränderungen der Erbsubstanz zugrunde. Die Kenntnis dieser genetischen Veränderungen spielt eine wichtige Rolle in der Diagnosestellung, der Überwachung des Krankheitsverlaufs, der Einschätzung der Prognose und zukünftig möglicherweise auch in der Behandlung dieser Erkrankungen. Zudem stellt der Nachweis wiederholt auftretender Chromosomenveränderungen die Grundlage für die Identifizierung krankheitsspezifischer Gene und der zugrundeliegenden pathophysiologischen Veränderungen dar.

Die Arbeitsgruppe Experimentelle Zytogenetik beschäftigt sich mit der Charakterisierung genetischer Veränderungen bei Erkrankungen des hämatopoetischen und lymphatischen Systems. Wissenschaftliche Schwerpunkte stellen die genetische Analyse von Non-Hodgkin-Lymphomen, insbesondere Marginalzonen-B-Zell-Lymphomen, Burkitt-Lymphomen und multiplen Myelomen, dar. Dabei ergibt die klassische zytogenetische Analyse einen ungerichteten Blick über sämtliche strukturelle und numerische chromosomale Aberrationen im Tumorgenom. Wiederholt auftretende Veränderungen der Chromosomen erlauben Rückschlüsse auf die Regionen des Erbguts, die besonders wichtig in der Entwicklung oder Progression bestimmter maligner Erkrankungen sind, z. B. Tumor-Suppressorgene oder Proto-Onkogene. Diese Stellen werden mittels Fluoreszenz-markierten Erbgutsonden untersucht, um relevante Bereiche weiter einzugrenzen und schließlich mit molekulargenetischen Verfahren die beteiligten Gene zu charakterisieren.


Vielfarben-Fluoreszenz

Neben der konventionellen Chromosomenanalyse (Abb. 1A), kommen die Vielfarben-Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (M-FISH, Abb. 1B)


Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung an Metaphase-Chromosomen und Interphase-Kernen (Abb. 2A), immunhistochemischer Plasmazelldarstellung (cIg-FISH, Abb. 2B),


Ergänzt werden diese Methoden durch die Analyse auf DNA-, RNA- und Protein-Ebene, durch die analytische Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die quantitative PCR sowie die Southern-, Northern- und Western-Blot-Analyse.

Die gewonnenen Ergebnisse werden mit klinischen, morphologischen und immunologischen Befunden korreliert. Sie tragen zur Diagnosestellung und Einschätzung der Prognose der entsprechenden Erkrankungen bei und ermöglichen in Verbindung mit anderen Prognosefaktoren in optimaler Weise die Wahl einer risikoadaptierten Therapie.

Mitarbeiter:
Prof. Dr. Dr. med. Judith Dierlamm (Leiterin der Arbeitsgruppe
Dr. rer. nat. Dipl. Biol. Nuray Akyüz (Wissenschaftlerin)


Kontakt: AG Experimentelle Zytogenetik

Prof. Dr. Dr. med. Judith Dierlamm
II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Onkologie, Hämatologie
Knochenmarktransplantation mit der Abteilung für Pneumologie

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