Wahlpflichtcurriculum

Der Wahlpflichtbereich in iMED bietet unseren Studierenden die Möglichkeit, wissenschaftliches Arbeiten in einem strukturierten Mantelcurriculum zu erlernen und anzuwenden. Damit wird die Bedeutung einer wissenschaftlichen Herangehensweise in der Medizin deutlich. Außerdem haben die Studierenden im Wahlpflichtbereich die Möglichkeit, ausgewählte Teilbereiche der Medizin methodisch und inhaltlich aufeinander abgestimmt kennen zu lernen. Thematisch werden folgende Wahlpflichtbereiche angeboten (Stand 10.10.2023):

  • Allgemeinmedizin
  • Chirurgische Anatomie und operative Technik in Unfallchirurgie und Orthopädie
  • Digital Health
  • Genetik in der Pränatal- und Kinder- und Jugendmedizin
  • Inflammation, Infektion, Immunität (I3) (ab SoSe 2023: Grundlagen: Entzündung, Infektion, Tropenmedizin (in der Vertiefungsphase: Entzündung und Immunität oder Klinische Infektiologie und Tropenmedizin))
  • intermed - Globale Gesundheit, Kulturelle Kompetenz und Internationale Medizin
  • Kardiovaskuläre Medizin
  • Katastrophenmedizin
  • Minimalinvasive Medizin
  • Molekulare und Experimentelle Medizin (ab SoSe 2024: Molekulare Medizin Seltener Erkrankungen)
  • Gehirn und Geist - Faszination Neurowissenschaften
  • Praktische Medizin in Geburtshilfe, Pädiatrie, Kinderchirurgie und Kinderkardiologie
  • Präventive Medizin
  • Psychosoziale Medizin und Versorgungsforschung
  • Radiologische Verfahren in der Diagnostik und Therapie (ab SoSe 2022: The Magic of Medical Imaging)
  • Regenerative Medizin
  • Transplantationsmedizin
  • Tumorbiologie/Onkologie

  • Wahlpflichtbereich
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    Wahlpflichtbereich

    Der Wahlpflichtbereich umfasst neun Module à zwei Wochen (1.- 9. Semester) sowie das Modul "Studienarbeit" im 10. Semester. Unterrichtet werden innerhalb der neun Module in den Semestern 1 bis 9 mindestens 180 Unterrichtstunden (à 45 min) und maximal 360 Unterrichtstunden (à 45 min), so dass minimal 10 und maximal 20 Unterrichtstunden pro Woche im Mittel erreicht werden. Die Abfolge der Wahlpflichtmodule der Semester 1 bis 10 wird als "2nd Track" bezeichnet. Ziel war es, ein an den Forschungsinteressen und klinischen Schwerpunkten der Fakultät und den Interessen der Studierenden orientiertes Angebot von 2nd Tracks zu etablieren. Dabei stehen theoretische, experimentelle und klinisch-praktische Anteile in einem ausgewogenen Verhältnis.

    Zu Beginn des Wahlpflichtbereichs werden in dem Modul des 1. Semesters die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens sowohl im molekular-experimentellen, im klinischen, als auch im psychosozialen Bereich gelegt. Neben der Profilbildung dient der Wahlpflichtbereich ganz wesentlich dem frühen Heranführen der Studierenden an die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät Hamburg. Es geht darum, den Studierenden sehr früh das notwendige wissenschaftliche "Handwerkszeug" für einen Einstieg in die Forschungsschwerpunkte zu vermitteln, vertiefte Methodenkenntnisse anhand konkreter wissenschaftlicher Fragestellungen zu lehren und damit eine Brücke zwischen den Bereichen Lehre und Forschung zu schlagen.

    Besonders relevant ist die strukturierte Einführung in sowie das kontinuierliche Einüben des wissenschaftlichen Arbeitens als Vorbereitung für die im 10. Semester zu absolvierende Studienarbeit. Die einzelnen Module umfassen daher die Anfertigung von sich in ihrer Komplexität steigernden schriftlichen Ausarbeitungen (Projektarbeiten), um die Erarbeitung und Abfassung der Studienarbeit zu gewährleisten.

    Dabei handelt es sich bei den Modulen im 2. bis 4. Fachsemester um einführende Veranstaltungen, die basale Methoden und Inhalte der beteiligten Fächer in integrierter Form zum Lehrinhalt haben. Lernziele sind hier in erster Linie exemplarisch in die Themengebiete des 2nd Tracks einzutauchen und die Konkretisierung wissenschaftlicher Arbeitsweisen in diesem Teilgebiet der Medizin zu verstehen. Zwischen dem 2. und 4. Semester, der Orientierungsphase, müssen die Studierenden zwischen den 2nd Tracks wechseln, um drei verschiedene, potentiell interessante Schwerpunkte erkunden zu können (siehe Abbildung). Daher haben die Module in diesem Abschnitt einen "Stand alone" - Charakter haben, sind also ohne Besuch eines vorausgehenden Moduls durchführbar.

    Nach dieser Orientierungsphase treten die Studierenden in die Vertiefungsphase ein, die sich vom 5. bis 9. Semester zieht. Diese ist gekennzeichnet durch eine zunehmende Komplexität und Tiefe der Inhalte. Die Module bauen aufeinander auf (siehe Abbildung). Um eine Vergabe von Themen für Studienarbeiten, und bei Bedarf Dissertationsthemen, zu unterstützen, werden im 5. und 6. Semester vertiefende Lehrangebote zur Forschungsmethodik angeboten.

    Wahl und Verteilung der 2nd-Tracks im Wahlpflichtbereich

    Bei dem Vergabeverfahren der Wahlpflichtstränge spielt die von den Studierenden selbst vorgenommene Präferenz in Form einer Priorisierung aller angebotenen 2nd Tracks stets die wesentliche Rolle.

    Die Verteilung der Wahlpflichtmodule für die Orientierungsphase (WP2 bis WP4) wird vor dem zweiten Semester auf Basis der von den Studierenden online angegebenen Präferenzen und der verfügbaren Kapazitäten algorithmisch vorgenommen. Da die Wahlpflichtmodule voneinander unabhängig sind, spielt die Semesterabfolge der zugeteilten Wahlpflichtfächer dabei keine Rolle.

    Nach dem Abschluss der Orientierungsphase findet die Wahl der Wahlpflichtfächer für den zweiten Abschnitt des Wahlpflichtcurriculums statt, die Vertiefungsphase. Auch die wählbaren Wahlpflichtmodule der Vertiefungsphase werden vom Prodekanat für Lehre anhand von Auswahlprioritäten der Studierenden und verfügbaren Kapazitäten algorithmisch verteilt. Zusätzlich können studienbezogene Leistungskriterien, wie beispielsweise Prüfungsleistungen, in das Vergabeverfahren aufgenommen werden.

    Studienunterbrechung im Wahlpflichtbereich

    Die Teilnahme an den 2nd Tracks ist verpflichtend. Wenn Studierende aus gesundheitlichen oder anderen wichtigen Gründen (z.B. Krankheit, Schwangerschaft, Elternzeit oder studienbedingter Auslandsaufenthalt) an einem oder mehreren Wahlpflichtmodulen nicht teilnehmen können, sollten sie frühzeitig Kontakt zu den Verantwortlichen des betreffenden Wahlpflichtfaches und zu der Studienberatung Wahlpflichtbereich ("2nd Tracks") im Prodekanat für Lehre aufnehmen, um den weiteren Studienverlauf zu erörtern.

    Wenn Studierende nach einer vorübergehenden Unterbrechung in ihrem 2nd Track weiterstudieren möchten, werden sie im Wahlpflichtbereich nicht regelhaft in die nicht besuchten Module eingegliedert bzw. zurückgestuft, sondern kümmern sich selbst vor Beginn des Semesters in Rücksprache
    a) Orientierungsphase (WP1-4): mit der Studienberatung Wahlpflichtbereich ("2nd Tracks") im Prodekanat für Lehre um die Zuteilung eines neuen Moduls bzw.
    b) Vertiefungsphase (WP5-WP9): mit den Verantwortlichen ihres Wahlpflichtfaches aktiv um das Nachholen versäumter Module.
    Alle Verantwortlichen bemühen sich im Rahmen der Möglichkeiten um flexible Lösungen zur Wiedereingliederung von Studierenden, die aus wichtigen Gründen an einer Teilnahme verhindert waren. Eine Rückkehr in den einmal gewählten 2nd Track kann dennoch - auf Grund nicht im Vorfeld absehbarer Veränderungen bezüglich des Wahlpflichtfachangebots - nicht garantiert werden.

    • Studierende, die bereits vor der Wahl und Verteilung der 2nd Tracks der Vertiefungsphase im 4. Fachsemester wissen, dass sie das Studium unterbrechen bzw. die Äquivalenz zum Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung gemäß §17 Absatz 3* der Prüfungsordnung nicht innerhalb der Regelstudienzeit zzgl. eines Semesters (insgesamt also sechs Semester) abschließen werden, sollten zur Studienplanung ebenfalls frühzeitig Kontakt zu der Studienberatung Wahlpflichtbereich ("2nd Tracks") im Prodekanat für Lehre aufnehmen.

    *Gemäß §17 Absatz 3 in Verbindung mit Anlage 3 der Prüfungsordnung des Modellstudiengangs dürfen Studierende erst dann an Lehrveranstaltungen des 6. Semesters und höher teilnehmen, wenn Sie die Äquivalenz zum Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung erfolgreich abgelegt haben. Das gilt auch für den Wahlpflichtbereich.

  • Augenmerk auf die wissenschaftliche Ausbildung

    2nd Tracks, die zunächst allgemein und grundlegend und anschließend sehr themenzentriert auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereiten, bilden eine wesentliche Säule der wissenschaftlichen Ausbildung. Eine für alle Studierenden verpflichtende wissenschaftliche Arbeit, die Studienarbeit, bildet das zweite wesentliche Element.

    Das 10. Semester beinhaltet das Modul "Studienarbeit". Falls von den Studierenden angestrebt, kann ebenfalls an der studienbegleitenden medizinischen Dissertation gearbeitet werden. Während die Studienarbeit verpflichtend ist, ist die zusätzliche Erarbeitung und Verfassung einer medizinischen Dissertation wie bisher freiwillig.
    Thematisch können Studienarbeit und medizinische Dissertation eng miteinander verbunden sein. Allerdings müssen zwei eigenständige Arbeiten verfasst und eingereicht werden. Praktisch bedeutet dies, dass beispielsweise zwei voneinander abgrenzbare Aspekte eines Themas in Studienarbeit und medizinischer Dissertation behandelt werden. Damit kann der Einstieg in eine medizinische Dissertation erleichtert werden.

    Beispiele für die inhaltliche Gestaltung einer Studienarbeit:

    • Aufarbeitung des Forschungsstandes anhand der Literatur zu einem spezifischen Thema
    • klinisch-fallbasierte Darstellung derzeitiger leitlinien- und evidenzbasierter Diagnostik und Therapie
    • Ausarbeitung eines Fallberichts "Der ungewöhnliche Fall"
    • Auswertung von Qualitätsindikatoren für klinische Versorgung oder Lehre (z.B. Analyse von EQS-Daten)
    • Beschreibung und Evaluation von Organisationsstrukturen im Krankenhaus oder in der Lehre, verbunden mit einer vergleichenden Analyse z.B. zwischen verschiedenen Krankenhäusern im Inland und Ausland
    • Zusammenfassung und kritische (Review-artige) Diskussion gesundheitspolitischer Themen (z.B. Schritte der Reformierung des Gesundheitswesens in Deutschland in einem überschaubaren Zeitraum)
    • weitere nicht-experimentelle Themen, die keine zeitlich umfänglichen Arbeiten auf Station oder im Labor voraussetzen.

    Umfassende Informationen zu organisatorischen Aspekten der Studienarbeit finden Sie in Moodle/Mephisto im Leitfaden Studienarbeit für Studierende .

    Abstracts der Studienarbeiten (Abstractband)

    Jährlich werden Abstracts der Studienarbeiten (Wahlpflichtmodul 10) zentral durch die Medizinische Fakultät in einem Abstractband im Intranet veröffentlicht. Hierbei werden neben den Verfasser:innen immer auch die Beurteiler:innen genannt. Damit ein Abstract in den Abstractband aufgenommen wird, muss er zunächst von den jeweiligen Erstbeurteilenden geprüft und freigegeben werden.

  • Studierende, die eine Promotion anstreben, können diese derzeit entweder studienbegleitend oder im Rahmen eines Graduiertenkollegs absolvieren. Das auf die medizinische Promotion aufbauende und seit Mai 2011 angebotene zweijährige PhD-Programm richtet sich an forschungsbegeisterte Studierende der Humanmedizin und der Zahnmedizin sowie angehende Ärzt:innen, die über den erfolgreichen Abschluss einer medizinischen Doktorarbeit hinaus die Befähigung zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit erlangen wollen. Die Zulassungsvoraussetzungen und die Durchführung werden durch die bereits verabschiedete Promotionsordnung für den PhD geregelt.

    Informationen finden Sie auf den Webseiten des PhD-Programms . Ansprechperson ist Dr. Katrin Klempahn .