Behandlung - Bösartige Neubildung des Kolons
Bei den meisten Patienten mit Kolonkarzinom steht die Operation im Vordergrund, oft kann erst nach der Operation eine genaue Erfassung der Ausbreitung des Tumors und somit die weitere Planung für die Therapie erfolgen.
Bei kleinen Tumoren (Stadium I) reicht meist die Entfernung des Tumors mit einem entsprechenden Sicherheitssaum aus, um eine Heilung zu erzielen. Im Stadium II und III mit Durchbruch des Tumors durch die Darmwand kann durch Entfernung größerer Darmabschnitte mit entsprechend befallenen angrenzenden Strukturen auch noch eine Heilung erzielt werden, oftmals wird jedoch im Anschluss eine Chemotherapie (adjuvante Chemotherapie) durchgeführt.
Liegt ein Enddarmkrebs (Rektumkarzinom) vor, wird oftmals eine vorgeschaltete (neoadjuvante) Strahlenchemotherapie empfohlen, entweder um den Tumor zu verkleinern oder das Risiko für das Wiederauftreten des Tumors an gleicher Stelle zu vermindern.
Bei fortgeschrittenem Kolonkarzinom mit Metastasen wird eine Behandlung mit Medikamenten (Chemotherapie u.a.) vorrangig zur Verkleinerung und Kontrolle des Tumors empfohlen. In manchen Fällen jedoch kann auch mit einer operativen Entfernung von Metastasen (z.B. in der Leber), ggf. mit vorheriger oder folgender Chemotherapie noch eine Heilung erzielt werden. Zahlreiche weitere lokale Therapieverfahren sind verfügbar wenn eine Operation nicht sinnvoll oder technisch nicht durchführbar ist z.B. Radiofrequenz- oder Mikrowellablation (RFA/MWA), selektive interne Radiotherapie (SIRT), laserinduzierte Thermotherapie (LITT).
Chemotherapie wird entsprechend bestimmter Therapie-Protokolle meist über die Vene (als Infusion) und über mehrere Wochen verabreicht. Zum Einsatz kommen verschiedene Kombinationen von Chemotherapeutika (u.a. 5-Fluorouracil oder Capecitabin, Oxaliplatin, Irinotecan,) und auch anderen zielgerichteten Medikamenten.
Neue Medikamente, die sich gegen einen bestimmten Rezeptor auf einer Zelle richten und gezielt wirken können, werden häufig in Kombination mit Chemotherapie gegeben. Hierzu zählen z.B. der EGFR-Hemmer Cetuximab oder EGF-Hemmer Panitumumab oder die Angiogenese-Hemmer (Angiogenese =Blutgefäßneubildung) Bevacizumab, Aflibercept oder Regorafenib. Einige dieser Substanzen wirken jedoch nur bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen (z.B. RAS Wildtyp bei EGFR Hemmer).