Entwicklung und Evaluation eines Präventionsprogramms zur Förderung der Resilienz geflüchteter Kinder für den Schulunterricht

Zur Prävention psychischer Störungen bei Kindern mit Migrationserfahrung, wird eine Intervention für den Schulunterricht entwickelt, mit dem Ziel die Resilienz dieser Kinder zu stärken und ihre psychische Gesundheit zu verbessern.

Förderer: Hans-Böckler-Stiftung

Laufzeit: 36 Monate (2017/08 – 2020/07)

Schlagwörter: Universelle Intervention, Kinder mit Migrationserfahrung, Resilienz, Prävention, Schule

Zielsetzung und Aufbau des Projekts

Etwa ein Drittel der in den letzten Jahren nach Deutschland geflüchteten Menschen sind Kinder und Jugendliche. Eine große Anzahl unter ihnen zeigt eine hohe psychosoziale Belastung und eine klinisch auffällige Symptomatik. Die psychosozialen Belastungen geflüchteter Kinder können dazu führen, dass sie nicht in der Lage sind, den schulischen Alltag zu bewältigen. Der Ausdruck ihrer inneren emotionalen Konfliktlage kann zudem bei Mitschülern und Lehrern Gefühle von Hilflosigkeit, Frustration und Überforderung erzeugen.

Schulen eignen sich, um mit dort durchgeführten Interventionen belasteten Kindern den leichten und nicht stigmatisierenden Zugang zu psychischer Gesundheitsförderung zu ermöglichen. Im Rahmen dieses Projektes wird eine Intervention für den Schulunterricht entwickelt, mit dem Ziel die Resilienz dieser Kinder sowie der Klasse insgesamt zu stärken und der Entstehung bzw. Chronifizierung psychischer Störungen vorzubeugen.

Die Erarbeitung der Intervention erfolgt anhand folgender Teilprojekte:

(1) Durchführung und Auswertung eines internationalen systematischen Reviews zu evaluierten Interventionen zur Stärkung der Resilienz von Schulkindern mit Migrations- oder Fluchterfahrung.

(2) Durchführung und Auswertung einer Bedarfsanalyse. Hierzu werden semi-strukturierte Interviews mit Lehrern, Schülern, geflüchteten Kindern und Experten durchgeführt. Inhaltich geht es um die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse für eine solche Intervention im Schulunterricht. In Abhängigkeit des Sättigungsgrades werden zwischen 6 und 12 Interviews pro Gruppe angestrebt.

(3) Basierend auf den Ergebnissen des Reviews und der Bedarfsanalyse wird eine Intervention zur Stärkung der Resilienz von Schulklassen mit psychisch belasteten geflüchteten Kindern entwickelt. Die Intervention erfolgt an teilnehmenden Hamburger Grundschulen. Es wird überprüft, ob sich der Zustand der psychisch belasteten Kinder aufgrund der Intervention verbessert hat. Voraussetzungen für die Teilnahme an der Studie sind, dass die Kinder die deutsche Sprache ausreichend beherrschen, um dem Unterricht folgen zu können und dass sie in gemischten Klassen mit deutschen Kindern gemeinsam unterrichtet werden.

Projektmitarbeiter:

Mike Mösko, Dr. phil., Dipl.-Psych., mmoesko@uke.de

Sanna Higgen, Psychologin, M.A., s.higgen@uke.de