14.02.2020        AKTUELLES

Avatare im Klassenzimmer ermöglichen jungen Krebspatienten Unterrichtsteilnahme

„Karlsson“ – das digitale Schulprojekt

Das digitale Schulprojekt „Karlsson“ wird ausgeweitet: Damit künftig noch mehr krebskranke Kinder als bislang während ihrer Behandlung im Kinderkrebs-Zentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am Schulunterricht teilnehmen können, werden dort künftig acht statt bislang drei Avatare eingesetzt. Außerdem unterstützt die Behörde für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg mit dem Bildungs- und Beratungszentrum (BBZ) nun das digitale Schulprojekt „Karlsson“ der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. und der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE. Schulsenator Ties Rabe informierte sich im UKE über das Projekt.

„Die Verantwortung der Schule und der Schulbehörde für gutes Lernen und ein gelungenes soziales Miteinander macht nicht an der Krankenhaustür halt. Ich bin fest davon überzeugt, dass es Schülerinnen und Schülern Mut macht, wenn sie trotz schwerer Krankheiten so gut es geht am normalen Schulleben teilnehmen können. Das verbessert nicht nur die Bildung, sondern stärkt auch die sozialen Kontakte und damit den Heilungsprozess. Um das zu erreichen, sind wir bereit auch ungewöhnliche und neue Wege zu gehen. Deswegen freue ich mich, dass die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. und das UKE dieses wundervolle Projekt ins Leben gerufen haben, das Kindern mit chronischen Erkrankungen eine Teilhabe am Unterricht ermöglicht“, sagt Schulsenator Ties Rabe.

„Das digitale Schulprojekt ‚Karlsson‘ ist ein weiteres wichtiges Begleitangebot im Rahmen einer optimalen Patientenversorgung im Kinder-UKE. Wir sind froh über das langanhaltende Engagement der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. und freuen uns, dass das Bildungs- und Beratungszentrum das Projekt künftig unterstützt“, sagt Joachim Prölß, Direktor für Patienten- und Pflegemanagement und Vorstandsmitglied des UKE.

„Wir wollen den jungen Patientinnen und Patienten mit ‚Karlsson‘ etwas von ihrem Alltag zurückge-ben, sozusagen ein Stück Normalität in Zeiten des Ausnahmezustandes. Für den Erfolg des Projekts ist es wichtig, zwei starke und verlässliche Partner an unserer Seite zu haben, die dem Projekt Gewicht geben. Wir danken allen Spendern, die ‚Karlsson‘ möglich gemacht haben“, sagt Dr. Holger Iversen, Vorstandsvorsitzender der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.

Das digitale Schulprojekt „Karlsson“

Mit der Diagnosestellung ändert sich das Leben krebskranker Kinder und ihrer Familien schlagartig. Auf stationäre Aufenthalte, die mit einer langen und oft strapaziösen Therapie einhergehen, folgen Wochen und Monate der Rekonvaleszenz. Treffen mit Freunden oder die Teilnahme am Schulunterricht sind in dieser Zeit oft nicht möglich – zu hoch ist die Gefahr von Infektionen und Überforderung. Ziel des spendenfinanzierten Projekts ist es, mit der frühzeitigen, digitalen Reintegration den Therapieerfolg zu fördern, soziale Isolation zu durchbrechen und Einsamkeit vorzubeugen.

„Für die jungen Patientinnen und Patienten bietet der Avatar ‚Karlsson‘ die Möglichkeit, am Schulunterricht teilzunehmen. Hierbei geht es nicht nur darum, möglichst wenig Schulstoff zu verpassen. Vielmehr bleibt der Patient durch den Avatar Teil der Klassengemeinschaft. Dies fördert die Reintegration nach der Krankheit und bietet den Patienten ein Stück normales Leben während der krankheits- und therapiebedingten Isolationsphasen“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Beate Winkler, Oberärztin in der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE.

Insgesamt acht Telepräsenzroboter stehen den Patientinnen und Patienten der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE künftig zur Verfügung. Die rund 30 Zentimeter großen Roboter nehmen stellvertretend für den Patienten am Unterricht teil. Ausgestattet mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher kann der Patient dem Unterricht folgen, sich per LED-Signal zu Wort melden und an Gesprächen im Klassenraum teilnehmen. Gesehen wird der Patient nicht. Gesteuert wird der Roboter über ein Tablet. Die Internetverbindung zwischen dem Avatar und dem Tablet des Kindes wird per WLAN oder eingebautem LTE-Mobilfunk hergestellt und ist „Ende zu Ende“ verschlüsselt.

Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.

Die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. ( www.kinderkrebs-hamburg.de ) unterstützt seit 45 Jahren die Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE, kurz das Kinderkrebs-Zentrum Hamburg. Der gemeinnützige Verein wurde 1975 von betroffenen Eltern krebskranker Kinder gegründet. Die Spendenmittel werden verwendet, um eine optimale Patientenversorgung zu erreichen, psychosoziale Hilfen für betroffene Familien zu leisten und das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg zu fördern. Unter dem Slogan KNACK DEN KREBS sensibilisiert die Fördergemeinschaft die Öffentlichkeit für das Thema Krebs bei Kindern.

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