01.02.2022        FORSCHUNG

Neues aus der Forschung

Publikationen aus dem UKE

Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) veröffentlichen neueste Erkenntnisse aus klinischer und Grundlagenforschung. Hier einige Hinweise auf aktuelle Publikationen, Studien und andere Forschungsprojekte.

Forschende etablieren Risikoscores für Vorhofflimmern

Um die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen weiter verbessern zu können, ist es wichtig, die jeweiligen Erkrankungen im Detail zu verstehen. Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist es nun gemeinsam mit Expert:innen der Universität zu Lübeck und des Helmholtz Zentrums München gelungen, neue polygenetische Risikoscores zu etablieren und auf der molekularen Ebene neue Moleküle zu identifizieren, die zum besseren Verständnis der Mechanismen von Vorhofflimmern genutzt werden könnten. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachmagazin Nature Communications veröffentlich. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Für ihre Arbeit haben die Forschenden ein komplexes Analyseverfahren genutzt – einen sogenannten Multi-OMICs-Ansatz. OMICs-Analysen untersuchen die kleinsten Einheiten im Körper auf der genetischen, der Expressions- oder der Proteinebene. Beim Multi-OMICs-Ansatz werden diese komplexen Daten in Zusammenhang mit klinischen Patient:innendaten untersucht.

„Dieser neuartige Multi-OMICs-Ansatz bei Vorhofflimmern ist bisher einmalig und ermöglicht es, auch in kleineren Datensätzen Gene und pathophysiologische Pfade bei kardiovaskulären Erkrankungen zu identifizieren“, sagen die Studienleiterinnen Prof. Tanja Zeller und Prof. Dr. Renate Schnabel aus dem Universitären Herz- und Gefäßzentrum des UKE.

Literatur: M. Heinig, B. Schnabel et. al. Tissue-specific multi-omics analysis of atrial fibrillation. Nature Communications. 2022.

DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-022-27953-1

Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Renate Schnabel, Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, E-Mail: r.schnabel@uke.de

Publikation zu Autismus-Spektrum-Störung

Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) haben Schwierigkeiten, das Verhalten anderer zu interpretieren, wobei die Gründe hierfür noch unklar sind. Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nun mit Bewegungstracking, Psychophysik und computergestützten Analysen untersucht, wie Menschen mit und ohne ASS Verhalten deuten. Ausgangsfrage war, ob die Schwierigkeiten von Menschen mit ASS, das Verhalten anderer zu interpretieren, eher aus einem generellen Interpretationsdefizit resultieren oder eher damit zu begründen sind, dass sich Bewegungen von Menschen mit und ohne ASS grundsätzlich stark unterscheiden. Ergebnis der im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlichten Untersuchung ist, dass beide Aspekte eine Rolle spielen.

„Das Verstehen von Informationen über Handlungen bildet die Grundlage für soziale Wahrnehmung, Kommunikation und Lernen. Wir gehen davon aus, dass unser Ansatz für die Untersuchung anderer Prozesse des Gedankenlesens wie zum Beispiel soziale Entscheidungsfindung und für die Entwicklung neuer Instrumente und Interventionen zur Verbesserung des Lesens von Informationen nützlich sein wird, die in der Kinematik von Momenten kodiert sind“, sagen die Autor:innen Prof. Dr. Cristina Becchio, seit Januar 2022 als W3-Professorin neu in der Klinik und Poliklinik für Neurologie, und Prof. Dr. Stefano Panzeri, Direktor der Exzellenz-Abteilung für Neurale Informationsverarbeitung im Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg des UKE.

Literatur: N. Montobbio, S. Panzeri, C. Becchio et. al. Intersecting kinematic encoding and readout of intention in autism. PNAS. 2022.

DOI: https://doi.org/10.1073/pnas.2114648119

Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Cristina Becchio ( c.becchio@uke.de ), Klinik und Poliklinik für Neurologie, und Prof. Dr. Stefano Panzeri , Exzellenz-Abteilung für Neurale Informationsverarbeitung des UKE

Förderung für Projekt „Global Mental Health, Migration und Kommunikation“

Das von Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) geleitete, internationale Projekt „Multilingualism in providing quality mental health care to migrants – needs, resources and practices (MiM2M)“ wird von der VolkswagenStiftung mit knapp 1,5 Millionen Euro gefördert.

Ziel des Projektes ist es, die sprachliche Kommunikation zwischen Migrant:innen, die unter psychischen Störungen leiden, und ihren Behandler:innen zu analysieren und die Behandlungsqualität zu steigern. „Weltweit haben psychisch erkrankte Migrant:innen Schwierigkeiten, Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erhalten. Sprachbarrieren zwischen Migrant:innen und ihren Gesundheitsdienstleistern gehören zu den stärksten Hindernissen, die jedoch noch zu wenig erforscht sind“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Mike Oliver Mösko aus dem Institut und der Poliklinik für Medizinische Psychologie. Das interdisziplinäre Projekt wird in zwei Ländern mit hohem und drei Ländern mit mittlerem Einkommen durchgeführt. Projektpartner sind neben der Universität Hamburg die Stellenbosch Universität in Südafrika, die Babes-Bolyai Universität in Rumänien, die New York Universität Shanghai in China und die Utrecht Universität in den Niederlanden.

Finanziert wird das Projekt im Rahmen der Förderinitiative „Global Issues: Mobility – Global Medicine and Health Research“, die von einem Konsortium aus vier europäischen Stiftungen initiiert wurde: La Caixa Foundation (Spanien), Novo Nordisk Fonden (Dänemark), Wellcome Trust (Großbritannien) und der VolkswagenStiftung (Deutschland).

Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Mike Oliver Mösko , Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie

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