„Viele Patienten und Angehörige begegnen uns mit großer Aufgeschlossenheit und Vertrauen.“
„Viele Patienten und Angehörige begegnen uns mit großer Aufgeschlossenheit und Vertrauen.“
Ursula Bürger, Krankenhausseelsorge
„Musik kann wie ein Türöffner wirken, der Patienten hilft, das Unaussprechliche auszudrücken.“
„Musik kann wie ein Türöffner wirken, der Patienten hilft, das Unaussprechliche auszudrücken.“
Sarah Böhmer, Palliativstation

Die Seele im Blick

Die Arbeitswelt im UKE ist bunt und vielseitig. Hier erzählen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ihrem Berufsleben.

Sarah Böhmer, Musiktherapeutin

„Musiktherapie? Was ist das? Das höre ich häufig, wenn ich meinen Patienten auf der Palliativstation zum ersten Mal begegne. Doch schon nach wenigen erklärenden Worten stoße ich meist auf offene Ohren. Musiktherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das die Musik als zusätzliches Ausdrucksmedium nutzt – wie eine zweisprachige Therapie aus Worten und Musik. Gerade hier auf der Palliativstation haben Patienten angesichts ihres nahenden Todes mit sehr existenziellen Ängsten zu kämpfen. Vielen fällt es schwer, ihre Gefühle in Worte zu fassen.

Hier kann die Musik helfen, das Unfassbare auszudrücken. Konkret arbeite ich mit vielen verschiedenen Instrumenten, die keinerlei musikalische Vorkenntnisse erfordern. In der aktiven Improvisation zum Beispiel spielen Patient und Therapeut zusammen. Im reflektierenden Gespräch darüber werden oft wichtige Gefühle und Gedanken deutlich, die Musik fungiert dabei als Brücke. Es geht auch darum, Patienten in ihren Ressourcen zu stärken, ihnen vor Augen zu führen, was noch möglich ist. Und wenn es eine gedankliche Reise an einen schönen Ort ist, die ich mit Musik begleite. Zu erleben, was Musik in einem Menschen bewegen kann, fasziniert mich jeden Tag aufs Neue.“

Ursula Bürger, Seelsorgerin

„Seit drei Jahren arbeite ich im UKE und fühle mich genau am richtigen Platz. Warum? Weil sich für mich als Pastoralreferentin das Theologische und das Seelsorgerische hier auf besondere Weise treffen. Täglich begegne ich Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Ihnen und ihren Angehörigen beizustehen – etwa nach einer schweren Diagnose oder dem Sterben eines geliebten Menschen – empfinde ich als sinnvolle Herausforderung. Zum Warum des Leidens kann ich keine Antworten geben. Ich lasse mich von den Menschen berühren, halte an ihrer Seite auch manchmal stumm mit aus, höre zu oder spreche ein Gebet. In der Kinderklinik berichten mir Eltern von ihren Sorgen, den Kindern gelingt dies während des Spiels. Darüber hinaus sind wir Seelsorger in verschiedenen ethischen Gremien vertreten, bieten Fortbildungen an und richten Gottesdienste aus. Ein Beruf mit vielen Facetten in einem tollen Team!“

Text: Nicole Sénégas-Wulf/Uwe Groenewold
Fotos: Claudia Ketels