Anhaltende und belastende Körperbeschwerden

Der Bereich der anhaltenden und belastenden Körperbeschwerden bildet einen großen Forschungsschwerpunkt unserer Abteilung. Unsere Forschung berücksichtigt hierbei sowohl die Perspektive der Patient:innen auf Körperbeschwerden als auch die der Versorgung. Weiterhin zielt unsere Forschung auf Grundlagen der Symptomentstehung, -wahrnehmung und -chronifizierung und ihrer psychometrischen Erfassung.

Aktuelle Studien

  • SOMACROSS-Studie
  • SOMACROSS-Studie

    DFG Forschungsgruppe FOR 5211 - SOMACROSS

    Entstehung und Chronifizierung von somatischen Beschwerden

    (SOMACROSS - Persistent SOMAtic Symptoms ACROSS Diseases: From Risk Factors to Modification)

    Die neue Forschungsgruppe FOR 5211 unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für vier Jahre mit rund 4,6 Millionen Euro gefördert.

  • Ein besseres Verständnis für die Chronifizierung von Körperbeschwerden

    Das großangelegte Projekt zielt darauf ab, bei verschiedenen Erkrankungen zu untersuchen, welche Risikofaktoren und Mechanismen dazu führen, dass kurzfristig entstandene Körperbeschwerden chronisch werden. Anhaltende Körperbeschwerden wie Müdigkeit, Juckreiz oder gastrointestinale Beschwerden, sogenannte „Persistierende Somatische Symptome (PSS)“, sind in der Medizin weit verbreitet.

    Für die Betroffenen sind sie äußerst belastend und ihre Entstehung ist bisher unzureichend erforscht. Die UKE-Wissenschaftler:innen und ihre Kooperationspartner:innen untersuchen jetzt bei unterschiedlichen Krankheitsbildern, welchen Einfluss somatische, psychologische und soziale Faktoren auf die Chronifizierung von Körperbeschwerden haben und ob bei verschiedenen Erkrankungen vergleichbare Prozesse stattfinden.

    Durch interdisziplinär angelegte Forschung soll ein erweitertes Verständnis darüber erzielt werden, wie genau Körperbeschwerden chronisch werden. Daraus sollen zielgenaue Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden, die zur Linderung der anhaltenden Beschwerden beitragen können. Der Vergleich der Chronifizierungsprozesse über verschiedene Erkrankungen hinweg, ermöglicht es zu verstehen, welche Faktoren krankheitsspezifisch und welche Faktoren krankheitsübergreifend für die Chronifizierung von Körperbeschwerden verantwortlich sind.

    Projektdauer

    2021-2024

  • Insgesamt besteht SOMACROSS aus sieben Einzelprojekten. An der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie werden verschiedene Teil-Projekte durchgeführt.

    SOMA.CORE

    SOMA.CORE ist das Koordinationsprojekt von SOMACROSS. Wichtigstes Ziel von SOMA.CORE ist zunächst die Koordination der Forschungsgruppe und aller Teilprojekt-übergreifenden Aufgaben. Hierzu zählen Aufgaben wie eine effektive Projektkommunikation, das Management der zentralen Ressourcen, die Bioprobenerhebung, die Nachwuchs- und Gleichstellungsförderung und die Öffentlichkeitsarbeit. Im Hinblick auf den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn wird SOMA.CORE, zusammen mit dem Teilprojekt SOMA.STATS, erkrankungsübergreifenden Fragestellungen nachgehen.

    Prof. Dr. Bernd Löwe ist Projektsprecher.

    Weiter Informationen zu SOMA.CORE finden Sie hier .

    SOMA.LIV

    Fatigue bei Patient:innen mit Primär Biliärer Cholangitis: Einflussfaktoren auf Schweregrad und Chronifizierung als mögliche Therapieziele

    Fatigue, im Sinne eines belastenden Erschöpfungszustands, ist ein häufiges Symptom bei Patient:innen mit Primär Biliärer Cholangitis (PBC), welches sich bislang nicht wirksam behandeln lässt. Ziel von SOMA.LIV ist es, modifizierbare biologische und psychosoziale Risikofaktoren zu identifizieren, die den Verlauf und Schweregrad der Fatigue bei Patient:innen mit PBC bestimmen. Diese Faktoren sollen zukünftig durch gezielte Interventionen modifiziert und dadurch die Qualität der Versorgung und die Lebensqualität der Patient:innen verbessert werden.

    Weitere Informationen zu SOMA.LIV finden Sie hier.

    SOMA.GUT

    Persistierende gastrointestinale Symptome bei Reizdarmsyndrom und Colitis ulcerosa: Vom Risikofaktor zur Modifikation

    Colitis ulcerosa (CU) und Reizdarmsyndrom (RDS) sind belastende chronische Erkrankungen, die mit Bauchschmerzen und veränderten Verdauungsgewohnheiten einhergehen. Unsere primäre Hypothese ist, dass persistierende gastrointestinale Symptome bei CU und RDS durch eine Modifikation von dysfunktionalen Symptomerwartungen und krankheitsbezogenen Ängsten im Rahmen eines gezielten Erwartungsmanagements verbessert werden können. Zweitens erwarten wir, dass weitere biologische, psychologische und soziale Faktoren identifiziert werden können, die zur Persistenz gastrointestinaler Symptome beitragen. Schließlich werden wir in einem explorativen Ansatz Risikofaktoren sowie verstärkende und aufrechterhaltende Faktoren der gastrointestinalen Symptomatik bei CU und RDS vergleichen.

    Weitere Informationen zu SOMA.GUT finden Sie hier.

    SOMA.SSD

    Modifizierbare Einflussfaktoren für persistierende Körperbeschwerden bei Somatischer Belastungsstörung

    Die Somatische Belastungsstörung ist gekennzeichnet durch mindestens ein persistierendes somatisches Symptom sowie relevante psychologische Belastungen durch exzessive Gedanken, Gefühle oder Verhaltensweisen, die mit dem Symptom einhergehen. Diese Studie analysiert multivariate Modelle zur Vorhersage der Persistenz somatischer Symptome bei Patient:innen mit Somatischer Belastungsstörung. Unsere Hypothese besagt, dass Erwartungen und somatische Komorbidität in einem relevanten Zusammenhang zur Symptombelastung stehen. Zudem gehen wir davon aus, dass beide Faktoren unabhängig oder im Zusammenspiel mit weiteren a priori definiteren Faktoren, wie vorhergehender Behandlungserfahrungen, den Langzeitverlauf der Symptombelastung über 12 Monate auf Makroebene beeinflussen sowie zusätzlich die täglichen Schwankungen bei einer 10-tägigen ambulatorischen Messung auf Mikroebene beeinflussen. Explorativ untersuchen wir zudem den Einfluss von unterschiedlichen Erwartungsmessungen und von Mediatoren des Zusammenhangs von Symptombelastung mit somatischer Komorbidität.

    Weitere Informationen zu SOMA.SSD finden Sie hier.

    SOMA.COV

    Long COVID: Psychologische Risikofaktoren und ihre Modifikation

    Ein wesentlicher Anteil von Betroffenen berichtet nach dem Abklingen einer SARS-CoV-2-Infektion von anhalten-den belastenden Körperbeschwerden. Dieses Phänomen wird inzwischen weitläufig als „Long COVID“ bezeichnet. Das primäre Ziel des Projekts ist zu untersuchen, ob Symptome von Long COVID durch die Modifikation krankheitsbezogener Ängste und dysfunktionaler Symptomerwartungen verbessert werden können. Zweitens zielen wir auf die Identifikation zusätzlicher psychosozialer Risikofaktoren für die Aufrechterhaltung von Symptomen ab. Schließlich vergleichen wir Risikofaktoren für die Symptompersistenz bei Long COVID mit Faktoren, die im Rahmen der Forschungsgruppe SOMACROSS identifiziert werden.

    Weitere Informationen zu SOMA.COV finden Sie hier.

  • ETUDE - Studie
  • ETUDE - Studie

    Encompassing Training in fUnctional Disorders across Europe (ETUDE)

    Umfassende Ausbildung zu funktionellen Störungen in ganz Europa

  • Umfassende Ausbildung zu anhaltenden Körperbeschwerden in ganz Europa

    Anhaltende Körperbeschwerden äußern sich in chronischen somatischen Symptomen, die nicht mit den zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen in Verbindung gebracht werden können. Betroffene Patient:innen leiden unter einer hohen körperlichen Belastung, Einschränkungen ihrer Lebensqualität und einer Stigmatisierung durch die Gesellschaft. Die durch Arbeitsausfälle und Arbeitsunfähigkeit entstehen direkten und indirekten Kosten sind enorm und stellen eine große Herausforderung für die Gesundheitspolitik in ganz Europa dar. Darüber hinaus unterscheiden sich die ätiologischen Konzepte für anhaltende Körperbeschwerden in den verschiedenen Fachdisziplinen, was zu einer fragmentierten und unzureichenden Gesundheitsversorgung betroffener Patient:innen führt.

    ETUDE ist ein Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Network (ITN), das von der Europäischen Kommission im Rahmen von Horizon 2020 finanziert wird. ETUDE hat zum Ziel eine neue Generation von interdisziplinären Nachwuchsforschenden auszubilden, die in der Lage sind, interdisziplinäre Theorien und experimentelle Modelle in Dienstleistungen und Produkte umzusetzen, die die Versorgung von Patienten funktionellen Störungen verbessern werden. Dazu werden 15 Nachwuchsforschende Projekte in 10 akademischen Einrichtungen und einer nichtakademischen Einrichtung in sechs Ländern (Niederlande, Deutschland, Vereinigtes Königreich, Dänemark, Polen und Italien) durchführen. ETUDE-Nachwuchsforschende werden an einer internationalen Fortbildungsreihe teilnehmen, die von internationalen Expert:innen geleitet wird. Zudem werden sie an akademische und nicht-akademische Partnerorganisationen des ETUDE-Netzwerks entsandt, um die internationale Zusammenarbeit zu fördern.

  • Das UKE Hamburg leitet die Projekte ESR5 und ESR9:

    ESR5: Prädiktive Validität von Diagnosekriterien für funktionelle Störungen, die in der psychotherapeutosch-psychiatrischen Versorgung verwendet werden

    Das Hauptziel dieses Projekts besteht darin, die prädiktive Validität der in der psychiatrischen Versorgung verwendeten Diagnosekriterien für funktionelle Störungen (FS), Somatic Symptom Disorder (SSD, DSM-5) und Bodily Distress Disorder (BDS, ICD-11) zu bewerten und dadurch die validesten und prädiktivsten Diagnosekriterien zu ermitteln, die eine evidenzbasierte Grundlage für künftige diagnostische Klassifikationssysteme bilden könnten. ESR5 wird dazu mit der Entwicklung einer gemeinsamen Methodik-Toolbox beginnen, die im gesamten ETUDE-Projekt eingesetzt werden soll. Mit Hilfe einer zu entwickelnden Online-Erhebung wird eine prospektive Patientenkohorte rekrutiert und über ein Jahr lang beobachtet, um epidemiologische Analysen zu ermöglichen. Verschiedene diagnostische Kriterien von FS, SSD und BDS, der Schweregrad der somatischen Symptome, gesundheitsbezogene Ängste, funktionelle Beeinträchtigungen und der Diagnosestatus werden zu Beginn, nach 6 Monaten und nach einem Jahr bewertet. Die prädiktive Validität der einzelnen diagnostischen Kriterien wird verglichen, die diagnostische Überlappung von FS, SSD und BDS wird beschrieben und ihre Wechselbeziehung wird geklärt. Schließlich werden Empfehlungen für eine zukünftige diagnostische Klassifizierung abgeleitet.

    ESR9: Gesundheitsversorgungsbezogene Faktoren für die Persistenz somatischer Symptome in Europa

    Das Hauptziel dieses Projekts ist es die Identifizierung von gesundheitssystembezogenen Faktoren, die zur Besserung oder Persistenz von Symptomen bei anhaltenden Körperbeschwerden beitragen. Diese Studie umfasst 2 Phasen: In der ersten Phase wird ein systematisches Review zu gesundheitssystembezogene Faktoren und ihrem Einfluss auf den Symptomverlauf durchgeführt. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse werden wir in der zweiten Phase in unterschiedlichen europäischen Gesundheitssystemen Online-Befragungen durchführen, an denen Teilnehmende mit einem hohen Risiko für anhaltende Körperbeschwerden teilnehmen (erhöhte Werte beim PHQ-15 und SSD-12), um zu ermitteln, welche Faktoren zur Symptombesserung oder -persistenz beitragen. Daran schließt sich eine qualitative Studie mit Fachkräften aus unterschiedlichen europäischen Gesundheitssystemen an, um deren Sicht auf Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung bei anhaltenden Körperbeschwerden und ihre Bedürfnisse im Hinblick auf eine erfolgreiche Umsetzung europaweiter Leitlinien für die Diagnose und Behandlung von Patient:innen mit anhaltenden Körperbeschwerden zu erfassen.

    Hier können Sie an der Studie teilnehmen.

  • Projektleitung

    • Prof. Dr. Bernd Löwe (Supervisor)
    • Dr. Anne Toussaint (Co-Supervisor ESR5)
    • Dr. Angelika Weigel (Co-Supervisor ESR9)

    Projektmitarbeiterinnen

    • ESR5: MSc. Abigail Smakowski (Doktorandin)
    • ESR9: MSc. Aleksandra Kustra (PhD-Kandidatin)

    Kooperationspartner:innen

    • Prof. Dr. Michael Witthöft
    • Prof. Dr. Nadine Lehnen
    • Prof. Dr. Joanna Rymaszewska
    • Prof. Dr. Charlotte Rask
    • Prof. Dr. Judith Rosmalen
    • Dr. Tim Olde Hartman
    • Prof. Dr. Fiammetta Cosci
    • Prof. Lisbeth Frostholm
    • Prof. Dr. Alan Carson
    • Dr. Lineke Tak & Prof. Dr. Judith Rosmalen
    • Prof. Dr. Chris Burton
    • Prof. Dr. Jon Stone

    Projektdauer

    • 2021-2024

Abgeschlossene Studien

  • Helpful explanatory models for somatoform symptoms: an experimental study (HERMES)

    Somatoforme Symptome sind anhaltende körperliche Beschwerden, die jedes Organsystem betreffen können und weder ausschließlich durch eine körperliche Grunderkrankung noch eine psychische Störung erklärbar sind. Betroffene erhalten häufig keine oder eine zu späte Behandlung, was häufig daran liegt, dass Behandler:innen und ihre Patient:innen keine gemeinsamen Modelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung somatoformer Symptome finden. Patienten- und behandlergerechte Erklärungsmodelle sind daher ein relevanter Ansatzpunkt zur Verbesserung der Frühbehandlung somatoformer Symptome. In der HERMES-Studie sollen ätiologische Modelle somatoformer Symptome in eine für Patient:innen verständliche und für Behandler:innen anwendbare Sprache übersetzt und ihr Potential zur Beeinflussung der psychischen und körperlichen Symptombelastung experimentell überprüft werden. Zudem sollen der Effekt einer zusätzlichen Individualisierung des Erklärungsmodells und der Wirkmechanismus zwischen Erklärungsmodell und psychischer sowie körperlicher Symptombelastung durch Berücksichtigung der eingeschätzten Nützlichkeit und der Änderung psychologischer Einflussvariablen untersucht werden. Die HERMES-Studie soll als Pilotstudie für eine spätere randomisiert-kontrollierte Studie dienen, einen wichtigen Erkenntnisgewinn zum Potential von Erklärungsmodellen zur Beeinflussung der psychischen und körperlichen Symptombelastung ermöglichen und einen relevanten Ansatzpunkt zur Verbesserung der Frühbehandlung von Menschen mit somatoformen Symptomen schaffen.

    Projektleitung

    Dr. Dipl.-Psych. Angelika Weigel
    Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe

    Projektmitarbeiter

    M.Sc. Psych. Paul Hüsing (wissenschaftlicher Mitarbeiter)
    Cand. Psych. Miriam Hellweg (wissenschaftliche Hilfskraft)
    Cand. Psych. Katinka Soltow (wissenschaftliche Hilfskraft)

    Kooperationspartner

    Dr. Tim Olde Hartman, Facharzt für Innere Medizin, niedergelassener Hausarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Radboud in Nijmegen, Niederlande
    Prof. Lisbeth Frostholm, Klinik für Funktionelle Störungen Universitätsklinikum Århus, Dänemark

    Förderer

    Werner-Otto-Stiftung Hamburg

    Projektlaufzeit

    05/2019 - 05/2020

    Ausgewählte Publikationen

    Weigel A, Toussaint A, Kohlmann S, Hüsing P, Lehmann M, Shedden-Mora M, Löwe B. A European research network to improve diagnosis, treatment and care for patients with persistent somatic symptoms: Work report of the EURONET-SOMA conference series. J Psychosom Res. 2017;97:136-138.

    Weigel A, Witt K, Maehder K, Löwe B. Psychotherapists’ explanatory models for somatoform and functional disorders: A qualitative study. J Psychosom Res. 2019;121: 143.

    Kontakt

    Dr. Dipl-Psych. Angelika Weigel
    Mail: a.weigel@uke.de

  • Collaborative and Stepped Care in Mental Health by Overcoming Treatment Sector Barriers (COMET)

    Hintergrund und Ziel

    COMET ist ein 3-jähriges, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Versorgungsforschungsprojekt, das im Rahmen des Hamburger Netzwerks für Versorgungsforschung (HAM-NET) durchgeführt wird. Unter der Federführung des Instituts für Medizinische Psychologie sind neben dem Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie fünf weitere UKE-Institute an COMET beteiligt. Hintergrund der Studie ist die hohe Prävalenz von psychischen Erkrankungen, die in der Hausarztpraxis noch immer zu selten erkannt und zeitnah bedarfsgerecht behandelt werden. Eine Herausforderung in der Versorgung von betroffenen Patient:innen, insbesondere bei denjenigen mit komorbiden Störungen, ist die multiprofessionelle, sektorübergreifende Behandlung. In der COMET-Studie sollen diese Versorgungs- und Schnittstellenprobleme durch ein integriertes und gestuftes Behandlungskonzept und die Bildung eines Netzwerks aus Behandlerinnen und Behandlern der hausärztlichen, psychotherapeutischen, psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung überwunden werden.

    Design und Methodik

    Die wissenschaftliche Überprüfung der Effektivität und Effizienz von COMET erfolgt im Rahmen einer prospektiven randomisierten-kontrollierten Interventionsstudie mit vier Messzeitpunkten. In 50 Hausarztpraxen (clusterrandomisiert in Interventions- und Kontrollgruppe) werden hierfür insgesamt 750 Patient:innen eingeschlossen, die unter einer depressiven, Angst-, somatoformen und/oder alkoholbezogenen Erkrankung leiden. Dabei wird die „Stepped-Care-Intervention“ des COMET-Projekts mit der Regelversorgung verglichen. Die Untersuchung der klinischen Effektivität wird durch eine Prozess- und ökonomische Evaluation ergänzt. Intervention Durch die Bildung eines integrierten, multiprofessionellen Gesundheitsnetzes soll die sektorübergreifende Kooperation verbessert werden. Die Intervention erfolgt anhand leitlinienbasierter Behandlungspfade, die unterschiedliche Behandlungsintensitäten („Stepped Care“) und Komorbiditäten berücksichtigen. Zur Optimierung des strukturierten Screening- und Monitoringprozesses kommen Tablet-gestützte standardisierte Fragebögen und Checklisten zum Einsatz. Die interprofessionelle Zusammenarbeit wird mithilfe einer Online-Terminplattform erleichtert. Zusätzlich finden regelmäßige Qualitätszirkel statt. Für schwer erkrankte Patient:innen wird ein Case-Management eingerichtet.

    Aufgaben der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

    • Konzeption und Begleitung der COMET-Intervention für somatoforme Störungen
    • Rekrutierung und Betreuung der Behandler:innen aus der psychotherapeutischen, psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung (ambulant und stationär)
    • Beteiligung an der Rekrutierung und Betreuung der Hausarztpraxen
    • Beteiligung an der telefonischen Diagnose- und Datenerhebung der eingeschlossenen Patient:innen
    • wissenschaftliche Begleitung und Evaluation
    • Casemanagement
    • qualitative Studie mit Psychotherapeut:innen zu somatoformen Störungen und interprofessioneller Kooperation

    Projektverantwortliche an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

    Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe
    Dr. Dipl.-Psych. Angelika Weigel
    Dr. M.Sc. Psych. Kerstin Maehder

    Fördererung

    Bundesministerium für Bildung und Forschung

    Laufzeit

    2017 bis 2020

    UKE-Partner

    Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
    Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin
    Institut für Medizinische Soziologie
    Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung
    Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
    Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie

    Weitere Informationen auf der Webseite des Hamburger Netzwerks für Versorgungsforschung (HAM-NET): http://ham-net.de/de/projekte/projekt-comet.html

    Kontakt

    Dr. Dipl.-Psych. Angelika Weigel
    Email: a.weigel@uke.de
    Dr. M.Sc. Psych. Kerstin Maehder
    Email: k.maehder@uke.de

  • Identification of barriers and difficulties involved in the process of diagnosing somatic symptom disorders in primary care

    Ziele

    Viele Patient:innen in hausärztlicher Versorgung leiden unter starken und andauernden körperlichen Beschwerden, für die keine medizinische Ursache gefunden werden kann. Man spricht hierbei von somatoformen Beschwerden und es wird vermutet, dass mindestens 20% aller Hausarztpatient:innen davon betroffen sind. Obwohl es professionelle medizinische und psychologische Hilfe gibt, finden sich Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Identifikation dieser Patienten in hausärztlichen Praxen.Viele Betroffene gehen damit auf eine jahrelange Odyssee durch das Gesundheitssystem, bis sie vielleicht die richtige Hilfe erhalten. Es gibt offensichtlich Barrieren in der hausärztlichen Versorgung, die eine angemessene Hilfe verhindern. Unser Forschungsprojekt möchte diese Barrieren aufdecken und dann Empfehlungen für eine bessere Patient:innenversorgung erarbeiten. Wir kooperieren mit dem Institut für Allgemeinmedizin des UKE und planen mehrere Studien:

    • (1.) Hausärzte dikutierten in Kleingruppen über mögliche Barrieren in der Versorgung von Patient:innen mit somatoformen Beschwerden.
    • (2.) Patienten und ihre Hausärzt:innen diskutierten in vertiefenden Interviews über den von ihnen erlebten Diagnoseprozess.
    • (3.) Ein Fragebogen wurde deutschlandweit an Hausärzt:innen versandt, um auch quantitative Informationen über die empfundenen Barrieren zu gewinnen.Die Ergebnisse der drei Teilstudien leifern ein detailliertes und für Deutschland repräsentatives Bild. Auf dieser Grundlage werden Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung für Patient:innen mit somatoformen Beschwerden für die Hausarztpraxis empfohlen.

    Projektleitung

    Prof. Dr. Bernd Löwe
    Prof. Dr. Martin Scherer

    Projektmitarbeiter:innen

    Dr. Christina Jonas
    Prof. Dr. Bernd Löwe
    Dr. Nadine Janis Pohontsch
    Prof. Dr. Martin Scherer
    Dr. Thomas Zimmermann
    Dr. Lisa Rustige
    Katharina Weidenhöfer M.Sc.
    Katinka Kurz

    Projektpartner

    Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf

    Projektlaufzeit

    November 2015 bis Dezember 2018

    Weitere Informationen

    DFG-Projektbeschreibung

  • ENCERT - Enriching Cognitive-Behavioral Therapy (CBT) with Emotion Regulation Training (ERT) in Patients with Multiple Somatoform Symptoms

    Behandlung von körperlichen Beschwerden mit medizinisch ungeklärten Ursachen

    Medizinisch ungeklärte Körperbeschwerden sind körperliche Missempfindungen, für die trotz sorgfältiger Abklärung durch verschiedene Ärzte keine eindeutige organische Ursache gefunden werden kann. Der Fachmann spricht hierbei von somatoformen Beschwerden. Diese sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Studien haben gezeigt, dass etwa jeder fünfte Patient einen Arzt aufsucht, ohne dass dieser eine organische Erkrankung feststellen kann. Medizinisch unklare körperliche Beschwerden sind vielfältig und können alle Körperteile betreffen.

    Zu den häufigsten körperlichen Missempfindungen zählen Schmerzen im Rücken, im Kopf, in den Gelenken oder im Bauch sowie Magen-Darm-Beschwerden wie zum Beispiel Übelkeit, Verstopfung oder Blähungen. Aber auch Schwindel, Schweißausbrüche, Herz- und Atembeschwerden, Lähmungserscheinungen, Hautirritationen, Seh- und Hörprobleme werden häufig berichtet.

    Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse konnten zeigen, dass der Entstehung medizinisch unerklärter Körperbeschwerden ein komplexes Wechselspiel zwischen genetischer Veranlagung, biologischen Besonderheiten aber auch speziellen Prozessen der Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung sowie Sozialisations- und Lernprozesse zugrunde liegt. Daher greift eine rein organmedizinische Sichtweise dieser Symptome zu kurz.
    Ein Zusammenspiel dieser Faktoren können körperliche Beschwerden erzeugen, ohne dass krankhafte organische Veränderungen festgestellt werden können. Psychologische Behandlungsansätze setzen an diesen verschiedenen Faktoren an und versuchen vor allem die Beeinträchtigungen, die Betroffene aufgrund der Beschwerden erleben, zu reduzieren und deren Lebensqualität zu verbessern.

    In der Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Philipps-Universität Marburg wird aktuell im Rahmen eines Behandlungsprojekts unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Winfried Rief versucht, die bereits bewährte Therapieform - kognitive Verhaltenstherapie - für Patienten mit somatoformen Beschwerden weiter zu verbessern und zu optimieren.

    Wissenschaftliche Studien haben wiederholt nachgewiesen, dass bei der Entwicklung medizinisch unerklärter Körperbeschwerden unter anderen negative Gefühle eine wichtige Rolle spielen können. Intensive negative Emotionen können mit körperlichen Erregungsprozessen einhergehen, die sich wiederum verstärkend auf die somatoformen Beschwerden auswirken können.

    Patienten mit unerklärten Körpersymptomen in einem funktionalen Umgang mit negativen Gefühlen zu unterstützen, erscheint daher als sehr wichtig. In dem vorliegenden, wissenschaftlich begleiteten Behandlungsprojekt soll daher die bereits bewährte Therapieform, die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), mit einer neuen Therapieform (ENCERT) verglichen werden.

    Diese neue Therapieform integriert die bewährten Methoden der Verhaltenstherapie und Techniken zur Regulation von negativen Emotionen. Die beiden Therapieformen entsprechen dem neuesten Stand der Wissenschaft und die Ergebnisse einer bereits abgeschlossenen Pilot-Studie konnte zeigen, dass Patienten, die chronisch an medizinisch unerklärten Körperbeschwerden leiden, durch beide Behandlungsverfahren beachtliche Verbesserungen hinsichtlich ihrer Lebensqualität und ihres Funktionsniveaus im Alltag erzielen konnten.

    In dem aktuellen wissenschaftlichen Projekt soll nun gezielt untersucht werden, inwieweit durch die Erweiterungen der bewährten kognitiven Verhaltenstherapie um ein Training zur Regulation negativer Emotionen die Therapieeffekte hinsichtlich der körperlichen Symptome - insbesondere auch dauerhaft - vergrößert werden können. Zudem soll untersucht werden, ob sich zusätzliche, mit den Körperbeschwerden verbundene Probleme während der Therapie verbessern.

    Dieses Behandlungsprojekt richtet sich an Personen, die seit mind. 6 Monaten unter mindestens drei körperlichen Beschwerden mit medizinisch ungeklärter Ursache leiden und durch die Beschwerden stark belastet sind. Zudem sollten Sie zwischen 18 und 69 Jahre alt sind und sich aktuell nicht in psychotherapeutischer Behandlung befinden.

    Projektverantwortliche

    Dr. Christian Brünahl
    Birte Sörensen

    Förderung

    Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Kooperationen/ Zentren

    Prof. Dr. Josef Bailer, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim
    Prof. Dr. Alexandra Martin, Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal
    Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
    Priv.-Doz. Dr. med. Claas Lahmann, Technische Universität München, München
    Prof. Dr. Rudolf Stark, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen
    Prof. Dr. Annette Schröder, Universität Koblenz-Landau, Landau/Pfalz

    Kontakt

    Mail: b.soerensen@uke.de

    Weitere Informationen über das Hauptstudienzentrum in Marburg finden Sie hier ENCERT Marburg .

  • Psychosoziale Belastungen von Ärzten und Pflegepersonal bei der Behandlung eines mit dem Ebola-Virus infizierten Patienten am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf im September 2014

    A controlled study on the psychological stress of health care professionals in the fight against Ebola in a Western tertiary care center

    Im September 2014 wurde zum ersten Mal in Deutschland ein Ebolapatient behandelt; der erste davon im Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE). Das UKE hält für solche Fälle eine Isolierstation mit dem weltweit höchsten Sicherheitsstandard bereit (biosafety level 4). Das medizinische und pflegerische Versorgungsteam arbeitet dort mit Schutzanzügen, welche Bewegung und Kommunikation erschweren. Da eine Ansteckung nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden kann, ist zu vermuten, dass die Mitarbeiter eines solchen Teams hohem psychologischen Stress ausgesetzt sind.

    Um diese Vermutung zu überprüfen, erfasste unsere Studie den subjektiven Stress und andere Variablen bei den pflegerischen und ärztlichen Mitarbeiter/innen einer Normalsation. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass Mitarbeiter/innen der Isolierstation im Vergleich zu Mitarbeiter/innen der Normalstation besorgter hinsichtlich einer möglichen Ansteckung waren und sich stärker sozial isoliert fühlten. Die Mitarbeiter der Isolierstation fühlten sich gut über Ebola informiert und gut vorbereitet, die Mitarbeiter/innen der Normalstation dagegen weniger. Diese Ergebnisse können bei der Planung zukünftiger Behandlungen von Patienten mit hoch ansteckenden Krankheiten herangezogen werden.

    Projektleitung

    Prof. Dr. Bernd Löwe
    Prof. Dr. Christoph Schramm

    Projektmitarbeiter

    Dr. Christian A. Bruenahl
    Dr. Marco Lehmann
    Prof. Dr. Bernd Löwe

    Projektpartner

    Prof. Dr. Marylyn M. Addo, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Prof. Dr. Stephan Becker, Institut für Virologie, Universität Marburg
    Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Dr. Stefan Schmiedel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Prof. Dr. Christoph Schramm, Ko-Projektleiter, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Förderer

    keine

    Projektlaufzeit

    September 2014 bis September 2015

    Ausgewählte Publikationen

    Lehmann M, Bruenahl CA, Addo MM, Becker S, Schmiedel S, Lohse AW, Schramm C, Löwe B. Acute Ebola virus disease patient treatment and health-related quality of life in health care professionals: A controlled study. Journal of Psychosomatic Research 2015 (Online first).
    Lehmann M, Bruenahl CA, Löwe B, Addo MM, Schmiedel S, Lohse AW, Schramm C. Ebola and Psychological Stress of Health Care Professionals. Emerging Infectious Diseases 2015;21.

    Abbildungen und Präsentationen

    Ebola Projekt Summary

    Kontakt

    Dr. Marco Lehmann
    Dipl.-Psych., M.Sc.
    Telefon: +49 (0) 40 7410 - 53545
    E-Mail: ma.lehmann@uke.de

  • Die Somatische Belastungsstörung nach DSM-5: Entwicklung und Validierung eines neuen Selbstbeurteilungsinstruments (SSD-12)

    Somatic Symptom Disorder according to DSM-5: Development and validation of a new self-report measure (SSD-12)

    In der Neuauflage des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen (DSM-5) werden zur Verbesserung von Reliabilität und klinischer Nützlichkeit der Diagnose der somatoformen Störung (neue Bezeichnung Somatic Symptom Disorder / Somatische Belastungsstörung) erstmals psychosoziale Variablen als Diagnosekriterien berücksichtigt.

    Bislang fehlte jedoch eine Selbstbeurteilungsskala, welche die Messung der psychologischen Dimension nach DSM-5 erlaubt. Von unserer Arbeitsgruppe wurde deshalb mit der Somatic Symptom Disorder - B Criteria Scale (SSD-12) ein solches Selbstbeurteilungsinstrument entwickelt. Erste Berechnungen zur faktoriellen Struktur, Reliabilität sowie zur konvergenten und diskriminanten Validität zeigen vielversprechende Ergebnisse.

    Um eine gezielte und frühe Diagnose der Somatischen Belastungsstörung sowie zukünftig auch eine Schweregradbestimmung anhand von Cut-off-Werten zu ermöglichen, wird der Fragebogen aktuell weiterentwickelt und an einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe normiert.

    Die Kriteriumsvalidität des SSD-12 wird anhand strukturierter klinischer Interviews überprüft und seine Änderungssensitivität im Rahmen einer stationären Erhebung untersucht. Im Rahmen internationaler Kooperationen wird der SSD-12 derzeit auch für andere Sprachräume übersetzt und validiert.

    Projektleitung

    Prof. Dr. Bernd Löwe und Dr. Anne Toussaint

    Projektmitarbeiter

    M. Sc. Paul Hüsing

    Projektpartner / Förderer

    Deutsche Forschungsgemeinschaft

    Projektlaufzeit

    2,5 Jahre

    Ausgewählte Publikationen

    Toussaint A, Murray A, Voigt K, Herzog A, Gierk B, Kroenke K, Rief W, Henningsen P, Löwe B. Development and Validation of the Somatic Symptom Disorder–B Criteria Scale (SSD-12). PSYCHOSOM MED. 2016;78(1):5-12.

    Toussaint A, Löwe B, Brähler E, Jordan P. The Somatic Symptom Disorder - B Criteria Scale (SSD-12): Factorial structure, validity and population-based norms. J PSYCHOSOM RES. 2017;97:9-17.

    Toussaint A, Riedl B, Kehrer S, Schneider A, Löwe B, Linde K. Validity of the Somatic Symptom Disorder - B Criteria Scale (SSD-12) in Primary Care. FAM PRACTICE. 2017:1-6.

    Hüsing P, Bassler M, Löwe B, Koch S, Toussaint A. Validity and sensitivity to change of the Somatic Symptom Disorder – B Criteria Scale (SSD-12) in a clinical population. GEN HOSP PSYCHIATRY. 2018;55:20-26.

    Hüsing P, Löwe B, Toussaint A. Comparing the diagnostic concepts of ICD-10 somatoform disorders and DSM-5 somatic symptom disorders in patients from a psychosomatic outpatient clinic. J PSYCHOSOM RES. 2018;113:74-80.

    Kop W, Toussaint A, Mols F, Löwe B. Somatic symptom disorder in the general population: Associations with medical status and health care utilization using the SSD-12. GEN HOSP PSYCHIAT. 2019;56:36-41.

    Toussaint A, Hüsing P, Kohlmann S Löwe B. Detecting DSM-5 Somatic Symptom Disorder: Criterion validity of the Patient Health Questionnaire – 15 (PHQ-15), and the Somatic Symptom Scale – 8 (SSS-8) in combination with the Somatic Symptom Disorder - B Criteria Scale (SSD-12). PSYCHOL MED. 2020;50(2):324-333.

    Kontakt

    Dr. Anne Toussaint
    Mail: a.toussaint@uke.de

    Downloads

    SSD-12

  • Sofu-Net - Gesundheitsnetz Somatoforme und Funktionelle Störungen

    Sofu-Net - Health Care Network for Somatoform and Functional Disorders

    Somatoforme und funktionelle Störungen, d.h. belastende Körperbeschwerden, die nicht ausreichend durch organische Befunde erklärt werden können, können durch hausärztliche psychosomatische Grundversorgung in Verbindung mit Psychotherapie und ggf. ergänzender Pharmakotherapie wirksam behandelt werden. Niedrige Erkennungsraten, wenig koordinierte Diagnostik und dadurch mitbedingt ein langjährig verzögerter Behandlungsbeginn erschweren allerdings die Versorgung und fördern die Chronifizierung der Beschwerden.Vor diesem Hintergrund ist das innovative Ziel unseres Projekts, ein gestuftes, koordiniertes Gesundheitsnetzwerk für Patienten mit somatoformen und funktionellen Störungen (Sofu-Net) zu etablieren.Ein interdisziplinäres Netzwerk aus Hausärzten, Psychotherapeuten und stationären Versorgern soll durch gezielte Screeningmaßnahmen, gestuftes Vorgehen und strukturierte Behandlungspfade Patienten mit somatoformen und funktionellen Störungen schneller in eine wirksame Behandlung vermitteln, um unnötige Chronifizierung und persönliches Leiden zu vermeiden und Gesundheitskosten zu reduzieren.Sofu-Net ist ein Teilprojekt von psychenet - Hamburg Netz Psychische Gesundheit. Die wissenschaftliche Evaluation des Projektes erfolgt zunächst in einer Machbarkeitsstudie im Prä-Post-Design (Phase I), und anschließend in einer kontrollierten Studie im Vergleich zur Routineversorgung (Phase II).Derzeit findet die 4-Jahres-Katamnese zur kontrollierten Studie statt.

    Projektleitung

    Prof. Dr. Bernd Löwe
    Dr. Meike Shedden Mora (Stellvertretende Projektleitung)

    Projektmitarbeiter:innen

    Alexandra Seesing
    Dr. Pascal Jordan
    Dr. Annabel Herzog
    Dr. Katharina Piontek
    Amina Kuby
    Maria Gladigau
    Beatrice Groß
    Dr. Katharina Voigt
    Dr. Jan Wiborg

    Projektpartner:innen und assoziierte Mitglieder

    Hausärzt/innen, Psychotherapeut/innen und psychosomatische Kliniken im Hamburger Raum
    Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) e.V.
    Dr. rer. med. Dipl.-Psych. Katharina Lau; Universität Greifswald

    Förderer

    Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Projektlaufzeit

    01/2011 – 12/2015

    Ausgewählte Publikationen

    Kuby, A., Löwe, B., Fabisch, A., Piontek, K., Härter, M., König, H.-H., & Shedden Mora, M. C. (in press). Predictors of seeking psychotherapy in primary care patients with high somatic symptom burden Behavioral Medicine.
    Grochtdreis, T., Brettschneider, C., Shedden-Mora, M. C., Löwe, B., & König, H.-H. (2018). Cost-effectiveness analysis of a stepped, collaborative and coordinated health care network for patients with somatoform disorders (Sofu-Net). The Journal of Mental Health Policy and Economics, 21, 59-69.
    Herzog, A., Shedden-Mora, M. C., Jordan, P., & Löwe, B. (2018). Duration of untreated illness in patients with somatoform disorders. Journal of Psychosomatic Research, 107, 1-6.
    Hüsing, P., Löwe, B., Piontek, K., & Shedden-Mora, M. C. (2018). Somatoform Disorder in Primary Care: The Influence of Comorbidity with Anxiety and Depression on Health Care Utilization. Journal of Evaluation in Clinical Practice, 24(4), 892-900.
    Jordan, P., Shedden-Mora, M. C., & Löwe, B. (2018). Predicting suicidal ideation in primary care: an approach to identify easily assessable key variables. General Hospital Psychiatry, 51, 106-111. Jordan, P., Shedden-Mora, M. C., & Löwe, B. (2017). Psychometric analysis of the Generalized Anxiety Disorder scale (GAD-7) in primary care using modern item response theory. PLoS One, 12(8), e0182162.
    Löwe, B., Lau, K., Daubmann, A., Härter, M., Wegscheider, K., König, H.-H., & Shedden-Mora, M. C. (2017). Effectiveness of a stepped, collaborative, and coordinated health care network for somatoform disorders (Sofu-Net): A controlled cluster cohort study. Psychosomatic Medicine, 79(9), 1016-1024.
    Shedden-Mora, M. C., Groß, B., Lau, K., Gumz, A., Wegscheider, K., & Löwe, B. (2016). Collaborative stepped care for somatoform disorders: A pre–post-intervention study in primary care. Journal of Psychosomatic Research, 80, 23-30.
    Shedden-Mora, M. C., Lau, K., Kuby, A., Groß, B., Gladigau, M., Fabisch, A., & Löwe, B. (2015). Verbesserte Versorgung von Patienten mit somatoformen und funktionellen Störungen: Ein koordiniertes gestuftes Netzwerk (Sofu-Net). Psychiatrische Praxis, S1, S60-64.
    Wiborg, J. F., Gieseler, D., Fabisch, A. B., Voigt, K., Lautenbach, A., & Löwe, B. (2013). Suicidality in primary care patients with somatoform disorders. Psychosomatic Medicine, 75(9), 800-806.
    Wiborg, J. F., Gieseler, D., & Löwe, B. (2013). Suicidal ideation in German primary care. General Hospital Psychiatry, 35(4), 366-369.
    Fabisch, A. B., Wiborg, J. F., Lautenbach, A., Voigt, K., & Löwe, B. (2012). Wenn die Seele krank macht. Das „Netzwerk für somatoforme Störungen“ – Sofu-Net – arbeitet fachübergreifend und hilft Patienten damit noch schneller. Arzt und Krankenhaus, 11, 338-340.

    Studienregistrierung

    ISRCTN Register (Trial ISRCTN55870770).
    http://www.isrctn.com/ISRCTN55870770

    Kontakt

    Dr. Meike Shedden Mora
    Mail: m.shedden-mora@uke.de