News & Presseberichte 2019

  • 18.12.2019

    NDR Visite vom 17.12.2019, 20.15 Uhr | Autor/in: Nadine Becker

    Das Herz stärken durch niedrigen Ruhepuls

    Wer dauerhaft einen hohen Ruhepuls hat, hat ein größeres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Welche Herzfrequenz ist normal? Und wie lässt sich ein schwaches Herz trainieren?

    Im Beitrag ab Minute 04:33 : Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Direktor der Klinik für Kardiologie

     

    Ein Herz für Lilly
    Ein Herz für Lilly
    Foto: Mark Sandten / MARK SANDTEN / FUNKE FOTO SERVICES

    16.12.2019

    Hamburger Abendblatt | 07.12.2019 von Peter Wenig

    Ein Herz für Lilly

    Im Januar entscheidet der Bundestag über ein Organspendegesetz. Lilly hofft seit 18 Monaten auf eine Transplantation im UKE.

    Es macht tschick, tschick, tschick. 24 Stunden pumpt die Maschine Luft in die Blutpumpe und wieder hinaus. 88-mal in der Minute schlägt das Kunstherz, verbunden mit Kanülen im Bauch. 5280-mal in der Stunde, 126.720-mal am Tag.

    „Lauti“ nennt Lilly (9) die 90 Kilogramm schwere Pumpe, die sie am Leben hält. Denn das Hightech-Herz im Rollcontainer mit Haltegriffen brummt ganz schön. Zuvor gab es „Quietschi“ (quietschte beim Rollen), „Fedi“ (rollte federleicht) und „Racki“ (ging ab wie eine Rakete).

    Ein schwarzer Pfeil weist den Weg zur Kinderherzintensivstation H2c im zweiten Stock des Herz- und Gefäßzentrums im UKE. Neben der Tür von Zimmer Vier steht Lillys Name, auf der linken Seite liegt ein Baby mit einem angeborenen Herzfehler. Hinter der Trennwand dann Lillys Reich. Sterne-Bettwäsche, Pferdeposter, selbst gemalte Bilder an den Wänden, auf dem Bett ein Meer von Kuscheltieren. Eine Tageslichtlampe auf dem Regal spendet Helligkeit. Die schale Sonne an diesem Novembertag kann Lilly nur durch die Fenster erahnen.

    Draußen, im Freien, war sie seit 18 Monaten nicht mehr. Lilly ist, wie Ärzte sagen, „intensivpflichtig“. Ein OP muss in unmittelbarer Nähe sein, falls ihr Kunstherz versagen sollte. Zudem spenden die Batterien nur für 30 Minuten Energie, wenn der Stecker der Pumpe gezogen wird. Das reicht für den Gang zur Toilette oder über den Flur, doch jede Aufzugfahrt wäre ein Risiko. Im Herzzentrum München blieb vor Jahren der Lift mit einem Kind mit Kunstherz stecken, der begleitende Arzt musste mit der Handpumpe Luft in das Kunstherz pressen, bis ein Techniker durch das Kabinendach ein Stromkabel werfen konnte.

    Prof. Rainer Kozlik-Feldmann rettete damals das Leben des kleinen Patienten, längst gilt der schmale Mann, Klinikdirektor am UKE, als einer der renommiertesten deutschen Experten für Kinder mit Herzfehlern. Wer in diesem Bereich arbeitet, bewegt sich ständig in den Grenzbereichen des Lebens. Doch das Schicksal von Lilly rührt den Kinder-Kardiologen besonders. Denn noch nie musste in Hamburg ein an ein Kunstherz angeschlossenes Kind so lange auf ein Spenderherz warten. Am heutigen Sonnabend beginnt für Lilly der 550. Tag auf der Station H2c.

    Manchmal verdichten sich die großen Fragen des Lebens in einem 30 Quadratmeter großen Raum. Wie kann es sein, dass mehr als 50 Jahre nach der ersten Herztransplantation durch Christiaan Barnard in Kapstadt (1967) ein Kind so lange auf ein Organ warten muss?

    Maria und Philipp Lange aus dem Hamburger Westen bewegt diese Frage seit 18 Monaten Tag und Nacht. Die Familie heißt in Wahrheit anders, auch Lilly hat einen anderen Vornamen. Die Langes öffnen die Tür zu ihrer Privatsphäre nur aus einem Grund einen Spalt für das Abendblatt: Die Öffentlichkeit soll erfahren, was es bedeutet, dass es viel zu wenig Spenderorgane gibt.

    Tag für Tag sterben in Deutschland im Schnitt drei Menschen, weil sie vergebens auf ein lebensrettendes Organ gewartet haben. 9400 Menschen stehen auf der Warteliste. Im Januar will der Bundestag über ein neues Gesetz entscheiden. Gesundheitsminister Jens Spahn wirbt für einen neuen Weg: Künftig soll jeder Bürger aktiv widersprechen, falls er nicht spenden möchte (Interview auf der nächsten Seite). Spahn verweist auf Umfragen, nach denen mehr als 80 Prozent der Bürger der Organspende positiv gegenüberstehen, aber nur 36 Prozent einen Spenderausweis haben.

    Die Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat wie die Kirchen ethische Bedenken, plädiert mit einem Entwurf für eine breite Informationskampagne. So soll jeder Bürger abgefragt werden, wenn er einen Ausweis abholt. Beide Vorschläge haben parteiübergreifend Unterstützer, das Ergebnis der Abstimmung gilt als völlig offen.

    Lillys Eltern können das nicht begreifen. „Allen erwachsenen Bürgern kann man zumuten, sich einmal im Leben damit zu beschäftigen, ob man Organe spenden möchte oder eben nicht“, sagt der Vater, selbst Jurist. Jede noch so gut gemeinte Werbeoffensive zerschelle am Ende am Phlegma. „Es war doch bei mir genauso. Alle paar Jahre kommt ein Brief von der Krankenkasse mit einem Organspendeausweis. Man legt das Schreiben auf die Fensterbank, denkt, die nächsten Tage muss ich das ausfüllen, vergisst es und schmeißt es irgendwann weg. Denn wer beschäftigt sich schon gern mit diesem Thema, solange es einen nicht selbst betrifft?“

    Für seine Familie gibt es seit dem 4. Juni 2018 kein anderes Thema mehr. Die Eltern begleiten ihre Tochter an diesen Montag in das Kinderkrankenhaus Altona. Lilly fühlt sich seit Tagen schlapp, muss häufiger erbrechen. Ein zufällig anwesender Kardiologe schaut sich die Herzfunktion genauer an und alarmiert sofort einen Rettungswagen, der das Mädchen mit Blaulicht ins UKE bringt. Dort diagnostizieren die Spezialisten eine dilatative Kardiomyopathie, eine Schädigung der linken Herzkammer. „Der betroffene Herzmuskel arbeitet nur noch wie ein ausgeleiertes Gummiband“, sagt Kozlik-Feldmann.

    Mit Medikamenten versuchen die Mediziner, das Herz zu stabilisieren. Vergebens. Zwei Wochen später bitten die Ärzte die Eltern zu einem Gespräch. Als eine Stunde vor dem Termin ein Psychologe in Lillys Zimmer kommt („Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich für Sie da bin“), ahnen die Eltern, dass sie keine guten Nachrichten erwarten. .....

    ...Lesen Sie hier die Forsetzung und den gesamten Artikel aus dem Hamburger Abendblatt.

     

    11.12.2019

    Förderung durch Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss

    UKE: Neues Versorgungsprojekt in der Herzchirurgie erhält 5,2 Millionen Euro aus Innovationsfonds

    Das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) konnte eine Förderung im Bereich neue Versorgungsformen vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss einwerben. Mit 5,2 Millionen wird das Projekt „Interdisziplinäre und sektorenübergreifende Versorgung in der Herzchirurgie am Beispiel von minimal-invasiven Herzklappeneingriffen" (INCREASE) unter der Leitung von Prof. Dr. Evaldas Girdauskas aus der Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie unterstützt. Ziel des Projekts ist die konsequente Durchsetzung von bereits hochevidenten Therapiekonzepten vor, während, und nach minimal-invasiven Herzklappen-Eingriffen.

    Die Verbesserung der Lebenserwartung und der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten nach einer Herzklappenoperation ist eine wesentliche Prämisse für die Medizinerinnen und Mediziner des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE. Das Behandlungskonzept „Enhanced Recovery After Surgery (kurz: ERAS)" gehört für Patienten, die sich im UKE einem komplexen chirurgischen Eingriff unterziehen müssen, mittlerweile zum Standard. Gemeinsam mit zehn weiteren Kliniken und Nachsorgeeinrichtungen sowie einer Krankenkasse möchte das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum dieses Behandlungskonzept jetzt sektorenübergreifend auch bei minimal-invasiven Herzklappen-Eingriffen evaluieren.

    Das ERAS Konzept ermöglicht eine raschere Rekonvaleszenz des Patienten, kürzere Verweildauer im Krankenhaus und eine unkomplizierte Wiedereingliederung in den Alltag. Durch die sektorenübergreifende Verzahnung der einzelnen Behandlungsstufen und dauerhafte Einbindung des Patienten in das ERAS-Behandlungskonzept, soll künftig die Versorgungsqualität bei Patientinnen und Patienten mit Herzklappeneingriffen wesentlich verbessern, so Prof. Girdauskas. Dafür werden zunächst die ERAS-Vorteile unter anderem hinsichtlich möglicher Komplikationen, der Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach dem Eingriff und der Lebensqualität der Patienten untersucht. Nach positiver Evaluierung und genauer gesundheitsökonomischer Betrachtung wäre dann eine flächendeckende Einführung des Behandlungskonzeptes auch auf weitere Herzzentren in Deutschland denkbar.

     

    10.12.2019

    NDR Info - Wissenschaft und Bildung | 06.12.2019, 10:50 Uhr | Autor/in: Daniela Remus

    Cholesterin: Schon in jungen Jahren ein Risiko

    Ein hoher Cholesterinspiegel kann das Herzinfarktrisiko erhöhen - und zwar auch langfristig. Das heißt: Auch junge Menschen sollten aufpassen, so eine aktuelle Studie.

    Im Beitrag Prof. Dr. Stefan Blankenberg und Dr. Christoph Waldeyer, beide Klinik und Poliklinik für Kardiologie. Hören Sie hier den aktuellen Beitrag auf ndr.de .

     

    04.12.2019

    Pressemitteilung | Internationale Studie zum Herzinfarktrisiko

    UKE-Forscher entwickeln Modell, das cholesterinabhängiges Langzeitrisiko für Herzinfarkt berechnet

    Ein erhöhter Cholesterinspiegel im Körper vergrößert insbesondere für junge Menschen das Langzeitrisiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, stärker als bisher in der Medizin berücksichtigt. Dies ergab eine Studie von Forschern der Klinik und Poliklinik für Kardiologie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die Kardiologen um Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE, haben ein Modell entwickelt, mit dem sich das cholesterinabhängige Risiko für einen Herzinfarkt bis zum Alter von 75 Jahren berechnen lässt. Ihre internationale Studie wurde heute in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht.

    Das für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortliche Cholesterin, das nicht zum „guten" HDL-Cholesterin gehört – im Blut gemessen als non-HDL-Wert –, ist nach Ergebnissen der Studie ein besonders guter Marker für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle, die unter Umständen erst in mehreren Jahrzehnten eintreten werden.

    Das neue Risikomodell der Mediziner zeigt im Langzeitverlauf, dass schon ein leicht erhöhter non- HDL-Wert zwischen 3,7 und 4,8 Millimol pro Liter (3,7-<4,8 mmol/L; das entspricht etwa 145 bis <185 Milligramm pro Deziliter – 145-<185 mg/dL –, der in Deutschland geläufigen Messweise) bei einer 40-jährigen Frau zu einem 1,8-fach erhöhten Infarktrisiko in ihrem Leben führt. Bei einem Mann gleichen Alters erhöht sich das Risiko um das Zweifache gegenüber Personen mit nicht erhöhten Cholesterinwerten. Kommen weitere Faktoren wie Diabetes oder Rauchen hinzu, liegt die Wahrscheinlichkeit bei demselben Cholesterinwert im Laufe des Lebens, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, bei bis zu 29 Prozent. „Der ungünstige Effekt der schädlichen Blutfette auf die Gefäße scheint sich mit steigendem Lebensalter zu akkumulieren, sodass auch geringe Grenzwertüberschreitungen, gerade bei jüngeren Menschen, über die Jahre negative Auswirkungen haben können", erklärt Dr. Fabian Brunner, Klinik und Poliklinik für Kardiologie und einer der Erstautoren der Studie.

    Lebenszeitrisiko bei geringfügiger Cholesterinerhöhung berücksichtigen
    Bisher wurde das Herzinfarktrisiko bei Personen mit erhöhten Blutfettwerten nur für die nächsten zehn Jahre errechnet. Dabei ergab sich, gerade bei jüngeren Menschen, häufig kein signifikant erhöhtes Risiko. Basierend auf der durchgeführten Studie lässt sich nun nahezu das Lebenszeitrisiko vorhersagen.

    Mit dem neu entwickelten Risikomodell haben die Forscher auch das hypothetische Risiko für dieselben Personen mit einem um 30 beziehungsweise um 50 Prozent gesenkten non-HDL-Wert errechnet – dies verringert das Infarktrisiko erheblich. Im Fall eines 40-jährigen Mannes ohne weitere Risikofaktoren von 19 auf nur noch gut 4 Prozent. Das Modell kann künftig Patienten und Ärzten bei der Entscheidung unterstützen, ob cholesterinsenkende Maßnahmen, wie beispielsweise die Einnahme eines Cholesterinsenkers (Statin-Medikation), sinnvoll sind. Die bisher verwendeten Risikorechner können das relevante Lebenszeitrisiko junger Patientinnen und Patienten unterschätzen. Behandlungsstudien zur Cholesterinsenkung in der Primärprävention geben uns bisher lediglich einen Anhalt über wenige Jahre, obwohl die Anwendung präventiver Maßnahmen eine lebenslange Herausforderung darstellt. Unser Modell schließt hier eine Wissenslücke und ermöglicht eine Veranschaulichung des individuellen Langzeitrisikos sowie des potentiellen Langzeitnutzens einer Cholesterinsenkung, sagt Dr. Christoph Waldeyer, Klinik und Poliklinik für Kardiologie und ebenfalls Erstautor der Studie.

    Daten von 38 verschiedenen Studien aus 19 Ländern ergaben belastungsfähige Ergebnisse
    Grundlage der über drei Jahre andauernden Datenanalysen ist ein harmonisiertes Modell, das neben weiteren europäischen Ländern auch Daten aus den USA und Australien berücksichtigt. Das Besondere an der zu diesem Thema bisher größten populationsbasierten Studie ist, dass auf Rohdaten – nicht auf bereits veröffentlichte Ergebnisse – von unterschiedlichen Datenbasen weltweit zurückgegriffen wurde, betont Prof. Dr. Stefan Blankenberg. Dabei ließen die Daten der rund 400.000 Teilnehmer aus 38 prospektiven populationsbasierten Studien aus 19 Ländern Rückschlüsse über die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Bezug auf die gemessene Cholesterinwerten bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studien über einen Verlauf von bis zu 43 Jahren zu. Dies ermöglicht eine sehr gute therapeutische Entscheidungshilfe in der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten über die Prävention von Herz-Kreislauf- Erkrankungen, betont Blankenberg.

    Literatur
    Brunner, F. J., Waldeyer, C., Ojeda, F. et al. Application of non-HDL cholesterol for population-based cardiovascular risk stratification: results from the Multinational Cardiovascular Risk Consortium. DOI: https://doi.org/10.1016/S0140-6736(19)32519-X

  • Was macht Musik mit uns?
    Kai Stefan Lothwesen und Eike Sebastian Debus im Interview

    11.11.2019

    Hamburg Abendblatt von Joachim Mischke | 09.11.2019

    Was Musik von Helene Fischer mit unserem Gehirn macht

    100 Fragen des Lebens
    Macht Mozart schlau? Experten erklären, warum Ärzte Konzertbesuche verordnen sollten und was Bachs Goldberg-Variationen bewirken.

    Hamburg. An Experten-Meinungen zu Musik herrscht kein Mangel, auch ihre kulturelle Wichtigkeit steht seit Jahrhunderten außer Zweifel. „Ohne Musik“, fand der Philosoph Nietzsche, „wäre das Leben ein Irrtum.“ Musik kann mit wenigen Tönen verdellte Herzen kitten und Menschenmassen aufpeitschen. Auf die Frage nach ihrer Bedeutung antwortete Leonard Bernstein: „Die liegt in der Musik selbst und sonst nirgends.“ Beim Gespräch mit dem Musikwissenschaftler Kai Stefan Lothwesen und dem Gefäßchirurgen Eike Sebastian Debus wurde klar, wie viel bei diesem Thema mitklingt und nachhallen kann.

    Welche Bedeutung hat für Sie beide, vor allem beruflich, Musik? Und wie sehen die Auswirkungen aus?
    Lothwesen Bedeutung ist ja nicht einfach so da, die wird konstruiert, indem wir mit Dingen oder Sachen umgehen. Wir erforschen unterschiedliche Bedeutungen und fragen: Was machen Menschen mit Musik und was macht sie mit ihnen? Psychologisch, physiologisch, soziologisch, historisch, pädagogisch, künstlerisch, aber auch ökonomisch. Neulich auf einem Stadtteilfest traten zwei junge Rapper auf, und ein älterer Herr tobte: Das ist doch keine Musik, das kann ja jeder! Die Aussage „Das ist keine Musik!“, die kann jeder treffen, die ist ganz subjektiv. Und wenn ich dann frage, was jemand unter Musik versteht, dann bin ich bereits mitten im Thema.

    Was ist für Sie die wichtigste Bedeutung?
    Lothwesen Ich sehe Musik als menschliches Grundbedürfnis. Damit kann ich mich ausdrücken, jenseits von Sprache, und habe trotzdem die Möglichkeit verstanden zu werden. Musik ist ein Kommunikationsmittel, das mich auch kulturelle Hintergründe sehen lässt.

    Debus Bei uns geht es um die Möglichkeiten, die Musik im Bezug auf Heilung bietet. Sie hilft heilen, in ganz verschiedenen Szenarien. In Studien wurde beispielsweise festgestellt, dass Patienten mit Durchblutungsstörungen der Beine unter Einfluss von Musik wesentlich weiter laufen können und man dadurch Schmerzmittel einsparen kann.

    Es gibt aber doch garantiert auch Kontraindikationen: Falls ich Helene Fischer nicht ausstehen kann und Bluthochdruck habe, sollte ich das lieber nicht hören …?
    Debus Absolut. Musik ist nicht gleich Musik. Und wenn ich bei Heavy Metal gut operieren kann, braucht mein Kollege vielleicht Mozart. Es gibt Untersuchungen mit Chirurgen, die ergaben, dass Mozart-Liebhaber zu Mozart-Musik atraumatischer und zügiger operiert haben. Bei therapeutischem Einsatz von Musik muss man immer nach Vorlieben des individuellen Patienten gehen.

    Mit Musik können ja Sie keinen Splitterbruch beheben. In welchen medizinischen Bereichen kommt sie konkret zum Einsatz?
    Debus: In der Psychiatrie, in der Behandlung von Depressionen, bei Demenzkranken, in der Onkologie …

    Wie wichtig ist für eine Gesellschaft der Umgang mit Musik, wenn es schon so viele mögliche Bedeutungen gibt?
    Lothwesen Ich finde das sehr zentral. In einer Studie wurde Musik einmal als „auditory cheese cake“ bezeichnet: nett zu haben, aber satt würde man davon nicht werden. Das geht natürlich so gar nicht. Ohne Musik geht gar nichts.

    Und was ist mit den Menschen, die sich bei einem Konzert einfach nur unterhalten lassen wollen, vom Alltag abschalten wollen? Die gar nicht wissen wollen, nach welchen Spielregeln diese Musik gebaut wurde?
    Lothwesen Wenn das für sie okay ist, muss man das respektieren. Aber solche subjektiven Vorlieben haben nichts mit Gesellschaft zu tun. Auf der gemeinschaftlichen Ebene spielen andere Faktoren eine Ebene. Ich kann individuelle Musik aussuchen, um Selbstheilungskräfte zu wecken und Kraft zu gewinnen.

    „Musik sind bewusst gestaltete, in der Zeit gegliederte und nichtsprachliche akustische Ereignisse in sozialen Zusammenhängen“, behauptet der Neurowissenschaftler und Musiker Eckart Altenmüller. Richtig?
    Lothwesen Das ist super.

    Mein Herz schlägt schneller, sobald mich eine bestimmte Musik erwischt, auch wenn ich nicht weiß, was ein Quartsextakkord ist?
    Debus Klar. Genau. Es gibt zwei Methoden Musik zu hören: analytisch oder rein emotional betont. Für uns in der Medizin, in der Therapie, geht es um das emotionale Erlebnis, weniger um die Analyse.

    Zeit heilt alle Wunden, aber Musik lindert viele Schmerzen?
    Debus Ja, das würde ich unterschreiben. Es geht bei Musik aber nicht um das Ausheilen, sie ist immer etwas Zusätzliches, Unterstützendes.

    Mozart muss für fast alles herhalten: Hühner geben dann mehr Eier, Kühe produzieren mehr Milch. Eine andere Studie kommt zum Schluss, seine Musik verbessere das räumliche Vorstellungsvermögen?
    Lothwesen
    Eine Studie von 1993, bekannt geworden als der „Mozart-Effekt“. „Musik macht schlau“, auf diesen Slogan wurde das damals gebracht. Und da müssen wir Musikwissenschaftler sagen: Ja, das stimmt. Aber: nur in Musik. Weil Sie in Musik Musik lernen. Es gab Wiederholungen dieser Experimente mit anderer Musik, mit Klassik von Schumann oder mit Heavy Metal, und siehe da: Es funktioniert auch damit. Es geht also immer um subjektive Gewohnheiten. Ich muss beobachten: Wie gehen Menschen mit Musik um, und wozu tun sie das?

    Wozu tun sie es denn?
    Lothwesen
    Sie können Musik hören, damit es ihnen besser geht. Um sich zu fokussieren, sich zu motivieren.
    Debus Menschen haben Angst vor der Einsamkeit haben und vor der Stille. Musik kann hier helfen, davor zu flüchten.
    Lothwesen Stille ist unnatürlich. Wenn Stille da ist, ist es potenziell gefährlich. Weil wir nicht wissen, was passiert.

    Das berühmteste rezeptfreie Medikament der Musikgeschichte sind Bachs Goldberg-Variationen, gegen Schlafstörungen komponiert. Haben Sie die schon mal verschrieben? Debus Nein. Aber ich verstehe, was Sie meinen. Das ist eine so unaufgeregte, schnörkellose Musik. Da könnte ich mich gut konzentrieren. Gern erwähnt beim Umgang mit Musik: die Glückshormone, die Endorphine. Debus Man kann es oft erleben, dass Menschen beim Hören bestimmter Stücke zu Tränen gerührt sind. Nachgewiesen wurde das beispielsweise bei Demenzkranken, wenn sie Musik hören, mit der sie aus der Jugend positive Assoziationen haben.

    Wagners Musik wird besonders gern als Droge bezeichnet. Wer einmal in Bayreuth war, will das immer wieder haben. Musik, egal welcher Stilrichtung, kann also ein natürliches High auslösen?
    Lothwesen
    Die Frage nach dem High kann man auch anders stellen. Und „Bayreuth“ könnte man durch „Wacken“ ersetzen oder andere Festivals. Das ist viel vielschichtiger als nur der Klang. Das mit der Droge ist mir zu platt. Musik wirkt. Musik wirkt körperlich. Beim Musikhören werden immer auch motorische Areale der Großhirnrinde aktiviert.

    Ist Musik ein Seelentrostpflaster für Menschen, die sich in unserer Gesellschaft immer mehr vereinzeln oder vereinzelt werden?
    Lothwesen Das könnte sein. Aber wenn Sie sich ansehen, wie Konzertpublika als Einheit und Gemeinschaft fungieren, dann ist das Potenzial von Musik, Identität in einer Gruppe zu stiften, unübersehbar. Wenn ich im Bayreuther Festspielhaus, im Schlamm von Wacken oder bei Helene Fischer in einer Arena-Show war, ist immer die Frage, was ich davon in mein Alltagsleben mitnehme.

    Speziell für Sie als Gefäßmediziner, Herr Debus, habe ich einen wunderbar passenden Text mitgebracht: „Durch meine Venen fließt der Bass / Hämmert gegen meine Sehnen / Auf das Leben ist Verlass / Es hat noch viel zu geben“. Helene Fischer, „Herzbeben“... Genau Ihr Thema.
    Debus
    Ja, klar. Sie versteht es, Massen zu emotionalisieren: ihre Show ist nicht nur Musik – sie wirkt auch sehr durch das optische Spektakel, durch Tanz und Akrobatik ... Helene Fischers Herzbeben erreicht offensichtlich nicht nur ihr Pu­blikum, sondern auch sie selbst. Es strahlt Freude am Leben und Lebenslust aus.

    Und das Herzbeben erst: Musik - etwas, das man nicht anfassen kann - wirkt sich also konkret auf einen Muskel im Körper aus.
    Debus
    Absolut. Das kann Musik.
    Lothwesen Ich war neulich in der Elbphilharmonie, bei einem Konzert des Pianisten Pierre-Laurent Aimard. An einer Stelle bebte das Klavier – und plötzlich nahm er das Pedal weg und hielt einen Klang. Und aus den 2000 Menschen hörte man eine Frauenstimme, ein langes „Aaaaah …!“ Das war eine so direkte Reaktion, völlig unverblümt.

    Ein klassisches Einsatzgebiet von Musik als Schmerztherapie ist: als Mittel gegen Liebeskummer. Da sind Sie beide völlig unisono?
    Beide
    Ja.
    Lothwesen Ein Forschungsbeispiel aus den 1970ern: Man kann über Musik auch soziale Beziehungen erleben und Situationen erinnern. Das wäre eine Art „Liebling, sie spielen unser Lied“-Hypothese.

    Wenn wir von den vielen Bedeutungen von Musik reden, ist und bleibt die wichtigste: Musik zu sein?
    Debus
    Musik ist in erster Linie Musik. Alles Weitere, all ihre reichhaltigen Facetten, können Effekte bei uns bewirken, die aber Musik nie vollständig und umfassend ausmachen.

    Wenn Musik diese positiven Wirkungen aufs Hirn hat, müsste ich dann nicht dauerbeschallt werden, damit der positive Effekt chronisch wird und die Synapsen nicht wieder auf den Vorher-Zustand gehen?
    Lothwesen
    Das glaube ich eben nicht. Die Wirkung von Musik ist ja gerade nicht, dass man sich ihr dauerhaft aussetzt. Sondern dass man in Musik als ästhetischem Erfahrungsraum Dinge erleben kann, die etwas mit mir machen. Wenn das dauernd so wäre, dann würde ich abstumpfen.

    Musik ist Kunst und Medizin zugleich?
    Debus
    Sie hat auf jeden Fall einen Effekt in verschiedenen medizinischen Bereichen.

    Also müsste es Konzertkarten vom Arzt verschrieben geben?
    Lothwesen
    Warum nicht? Fände ich super.

    Was würden Sie als Mediziner empfehlen, um auszutesten, ob Musik auf jemanden therapeutische Wirkung haben kann, der bislang nicht davon überzeugt war?
    Debus
    Wir sind den Weg gegangen, gezielt nach Lieblingsmusik zu fragen. Es wurde auch Musik eingesetzt, die von den Patienten explizit nicht gemocht wurde. Dabei haben wir nachweisen können, dass ganz unterschiedliche Hirnbereiche aktiviert werden. Musikvorlieben sind immer individuell, müssen also individuell eingesetzt werden. Wenn es dagegen um therapeutische Effekte von größeren Menschenmengen geht, beispielsweise in Warteräumen, in der Notaufnahme oder im OP, kann dies nur über subtil eingesetzte Klangwelten – beispielsweise Naturklänge oder nicht-repetitive artifizielle Klänge – funktionieren, sogenannte „healing soundscapes“. Ein Projekt, das wir derzeit mit der Hochschule für Theater und Musik und dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg durchführen. Wir wollen „healing soundscapes“ in unserem neuen Herz- und Gefäßzen­trum therapeutisch einsetzen.

    Und was würden Sie als Musikwissenschaftler jemandem empfehlen, damit er erkennt, dass Musik sein Leben verändern kann?
    Lothwesen Ganz schwierige Frage … Es kommt auch immer darauf an, wo und wie man diese Musik hört. Ein eigenes Erleben: Im Kloster Eberbach habe ich Verdis „Requiem“ gehört. Ich bekomme sofort wieder Gänsehaut beim Gedanken daran. Fantastisch! Überwältigend! Eine Empfehlung könnte sein: bewusst zu sein, sich auf die Musik einzulassen und versuchen zu merken, was das mit einem macht. Das kann eine kleine Mozart-Fantasie sein oder „My Generation“ von The Who. Oder etwas von Helene Fischer. Je nachdem, wie‘s gefällt.

  • B. Karan, Prof. Dr. Dr. H. Reichenspruner, J. Jahr-Goedhart
    Shima Lehmann mit Tochter Minu-Luisa, Rocco mit Mama Verona Pooth
    Künstler Frank Bürmann gestaltete das Dirndl von Sanna Englund
    Johannes B. Kerner, Carina Witthöft & Jonica Jahr-Goedhart

    28.10.2019

    WELT AM SONNTAG Hamburg | 27.10.2019

    Herzen im Gleichklang

    Charity-Oktoberfest mit 600 Gästen und über 1,6 Millionen Euro Spenden

    Hamburgs Herz schlägt heute bayrisch stand auf der Einladung – und dieses Motto zog sich durch den ganzen Abend, von Lebkuchenherzen über blinkende Ansteck-Herzen bis hin zu einem riesigen roten Herz aus Blüten beim Charity-Oktoberfest im Hofbräu Wirtshaus am Speersort.

    Mehr als 600 Gäste folgten der Einladung der engagierten Gastgeberinnen Barbara Karan, Vorsitzende des Fördervereins Universitäres Herzzentrum e.V., und Jonica Jahr-Goedhart, Schirmherrin des „Kleinen Herz im Zentrum“, das sich um herzkranke Kinder kümmert. Zum ersten Mal luden beide gemeinsam zum Oktoberfest ein. Unsere beiden Herzen schlagen seit Jahren im Gleichklang für das UHZ. Und weil wir uns so gut verstehen und ergänzen, haben wir uns überlegt, uns gemeinsam zu engagieren, so Jonica Jahr-Goedhart. Den Förderverein des Universitären Herzzentrums (UHZ) gibt es seit 2005, „das kleine Herz“, das sich ausschließlich um die kleinsten Patienten kümmert seit 2007.

    Die Gastgeberinnen freuten sich besonders über die Großzügigkeit ihrer Gäste: Wir haben mit dem heutigen Abend 205.000 Euro eingenommen. Dazu kommt eine Einzelspende in Höhe von 1,4 Millionen Euro für die neue Kinderkardiologiestation von Dorit und Alexander Otto. Auch der Moderator des Abends, Johannes B. Kerner, würdigte diese Spende noch einmal explizit: Ohne Dorit und Alexander Otto gäbe es viele Projekte in dieser Stadt nicht. Das ist absolut nicht selbstverständlich und ihnen sei von Herzen dafür gedankt.

     

    Finale: Die strahlenden Gewinner in großer Runde.
    Finale: Die strahlenden Gewinner in großer Runde.
    © Marc-Steffen Unger

    18.10.2019

    Ärzte Zeitung online | 17.10.2019

    Galenus-Preis 2019 – Das sind die Gewinner

    Herausragende pharmakologische Forschung und ehrenamtliches Engagement in Deutschland: Springer Medizin würdigt dies mit dem Galenus-von-Pergamon-Preis und dem Charity Award. Die Gewinner 2019 stehen nun fest.

    BERLIN. Auch in diesem Jahr würdigt Springer Medizin Höchstleistungen in Forschung und Ehrenamt. Am Donnerstagabend lud der Verlag, der Teil von Springer Nature ist, dazu wieder ins Axica in Berlin Mitte zur Springer Medizin Gala mit über 200 Gästen ein.

    Unter dem Motto Die Gesundheitsversorgung in Deutschland verbessern wurden herausragende Innovationen in der Pharmakologie mit dem Galenus-von-Pergamon-Preis ausgezeichnet. Die Schirmherrschaft des Galenus-Preises hatte die amtierende Bundesforschungsministerin Anja Karliczek übernommen. Stellvertretend für sie überreichte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Preise.

    Aus insgesamt 18 Bewerbern ermittelte die 14-köpfige Jury um den Vorsitzenden Professor Dr. Erland Erdmann am Nachmittag vor der Gala in geheimer Sitzung die Preisträger.

    BERLIN. Auch in diesem Jahr würdigt Springer Medizin Höchstleistungen in Forschung und Ehrenamt. Am Donnerstagabend lud der Verlag, der Teil von Springer Nature ist, dazu wieder ins Axica in Berlin Mitte zur Springer Medizin Gala mit über 200 Gästen einUnter dem Motto „Die Gesundheitsversorgung in Deutschland verbessern“ wurden herausragende Innovationen in der Pharmakologie mit dem Galenus-von-Pergamon-Preis ausgezeichnet. Die Schirmherrschaft des Galenus-Preises hatte die amtierende Bundesforschungsministerin Anja Karliczek übernommen. Stellvertretend für sie überreichte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Preise.

    Aus insgesamt 18 Bewerbern ermittelte die 14-köpfige Jury um den Vorsitzenden Professor Dr. Erland Erdmann am Nachmittag vor der Gala in geheimer Sitzung die Preisträger.

    Das sind die Galenus-Preisträger 2019

    1. Grundlagenforschung
    Für die Grundlagenforschung erhält das Team um Professorin Dr. Sonja Schrepfer, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, den Galenus-Preis. Schrepfer und ihre Mitarbeiter forschen im Bereich der Transplantationsmedizin mit Stammzellen, die aus Körperzellen hergestellt werden. Ihre Arbeiten ebnen den Weg zu vorgefertigten Stammzellpräparaten, die vom Immunsystem des Empfängers nicht als fremd erkannt und abgestoßen werden. Solche Stammzellpräparate könnten künftig zur Regeneration von Geweben und Organen genutzt werden.

    2. Primary Care
    In der Kategorie Primary Care geht der diesjährige Galenus-Preis an Shingrix®, einen Impfstoff des Unternehmens GlaxoSmithKline. Personen im Alter über 50 Jahren lassen sich damit anhaltend vor Gürtelrose (Herpes Zoster) und damit verknüpften Nervenschmerzen (postzosterische Neuralgie) schützen. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 400.000 Menschen an Gürtelrose.

    3. Specialist Care
    In der Kategorie Specialist Care erhält das Medikament Reagila® den Galenus-Preis. Mit der Arznei des Unternehmens Recordati werden Patienten behandelt, die an Schizophrenie erkrankt sind. Cariprazin, der in der Arznei enthaltene Wirkstoff, bessert nicht nur sogenannte „Positivsymptome“ wie Wahnvorstellungen oder Halluzinationen, sondern auch „Negativsymptome“ wie Gefühlsverflachung, Anhedonie und Antriebsminderung.

    4. Orphan Drugs
    In der Kategorie Orphan Drugs werden in diesem Jahr zwei Präparate mit dem Galenus-Preis ausgezeichnet, nämlich Kymriah® (Tisagenlecleucel) vom Unternehmen Novartis und Yescarta® (Axicabtagen-Ciloleucel) von Kite und Gilead. Beide Präparate ermöglichen bei definierten Gruppen von Leukämie- bzw. Lymphom-Patienten eine sogenannte CAR-T-Zell-Therapie. Bei der CAR-T-Zelltherapie werden den Krebskranken bestimmte Immunzellen entnommen, außerhalb des Körpers gentechnisch verändert und dann den Patienten wieder in einer Infusion zurückgegeben. Im Körper attackieren sie dann die Krebszellen.

    Weiter zum vollständigen Artikel inkl. der Galenus-Bildergalerie und zum Video der Springer Medizin Gala 2019.

  • Vertragsunterzeichnung Forschungsprogramm
    Unterzeichnung Kooperationsvertrag
    zwischen Kühne-Stiftung, Universitätsspital Zürich und UKE

    30.09.2019

    Start eines neuen Forschungsprogramms zur Erbgutentschlüsselung im UKE

    Unter der federführenden Leitung des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE wird ein Forschungsprojekt zur Erbgutentschlüsselung durchgeführt, das die Kühne-Stiftung mit 12,5 Millionen Euro fördert. Am 27. September wurde der Kooperationsvertrag im Beisein von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und der Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank unterzeichnet.

    Ziel des Forschungsvorhabens ist es, ein besseres Verständnis von kardiovaskulären Krankheitsursachen zu gewinnen, um neue diagnostische und zielgerichtete therapeutische Möglichkeiten entwickeln zu können. Herz-Kreislauferkrankungen werden durch ein Zusammenspiel genetischer Veränderungen und äußerer Einflüsse ausgelöst. Bisher ist dieses komplexe Zusammenwirken nur unzureichend erforscht. Im Rahmen des Forschungsprojekts wird das Erbgut von 9.000 genetischen Bioproben von gesunden Probandinnen und Probanden sowie Patientinnen und Patienten des UKE entschlüsselt und untersucht.

    Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: Das Forschungsprogramm zur Erbgutentschlüsselung ist ein wichtiger Schritt, um große Volkskrankheiten wie Herzinfarkte wirksam zu bekämpfen. Ziel des Projekts ist es, durch Früherkennung und neue Therapieansätze die Heilungschancen von Erkrankten spürbar zu verbessern. Das innovative und interdisziplinär angelegte Projekt ist gleichzeitig ein weiterer Beleg für die Spitzenforschung am UKE und die internationale Strahlkraft des Forschungsstandorts Hamburg. Ich danke insbesondere Klaus-Michael Kühne und seiner Stiftung für die großzügige Unterstützung des Projekts!

    Die Kühne-Stiftung erweitert mit diesem Projekt ihr Engagement in der Medizin. Wir freuen uns, dass wir in Kooperation mit dem UKE und dem Universitätsspital Zürich unseren Medizincampus in Davos erweitern und stärken können. Aber auch für die Herzerkrankungen gilt: Wir wollen nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse generieren, sondern vorrangig den Menschen helfen, sagt Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne, Vorsitzender der Kühne-Stiftung.

    Unser Dank gilt der Kühne-Stiftung, insbesondere ihrem Vorsitzenden Klaus-Michael Kühne, der damit ein zukunftsweisendes Projekt ermöglicht, das von großer Bedeutung für die Herz-Kreislauf-forschung und andere Bereiche der Gesundheitsforschung sein wird. Mit den Daten aus der Erbgutentschlüsselung werden die Möglichkeiten der Hamburg City Health Study enorm erweitert, so Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg und Mitglied des Vorstands des UKE.

    Das Forschungsvorhaben startet am 1. Oktober 2019. Bereits Ende 2020 sollen alle 9.000 genetischen Bioproben entschlüsselt sein, erste Ergebnisse werden im darauffolgenden Jahr erwartet. Dieses Projekt eröffnet eine bisher nicht dagewesene Möglichkeit, intensive Ursachenforschung zu Herz-Kreislauferkrankungen zu betreiben. Wir erhoffen uns, zukünftig Aussagen zur Früherkennung und zu neuen Therapien beziehungsweise maßgeschneiderten Therapieformen von Herz- Kreislauferkrankungen treffen zu können, erklärt Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE.

    Entschlüsselung und Auswertung des Erbgutes an drei Standorten
    An dem Forschungsvorhaben ist neben dem UKE auch das Universitätsspital Zürich/Schweiz beteiligt, dort werden die Sequenzierungen durchgeführt und es wird zu Fragen der Sequenzierungsmethodik geforscht. Die anschließende Auswertung der Daten erfolgt durch eine Arbeitsgruppe unter der Leitung einer neu geschaffenen Professur für Klinische Kardiologie mit dem Schwerpunkt Genetik und Biomarkerforschung im UKE und einer neu geschaffenen Professur für Bioinformatik am Standort Davos/Schweiz sowie im UKE. Das Projekt ist eingebunden in das strategische Konzept der Kühne-Stiftung zum Aufbau des Medizincampus Davos. Dort wird ein „Center for Cardiovascular Precision Medicine“ (CPM) gegründet, welches gemeinsam mit dem Universitären Herz- und Gefäßzentrum Hamburg neue Antworten zu den zentralen Fragen der Herzerkrankungen suchen wird.

    Foto: Axel Kirchhof

    Unterzeichnung Kooperationsvertrag zwischen Kühne-Stiftung, Universitätsspital Zürich und UKE

    Vordere Reihe von links:
    Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der Medizinischen Fakultät und Mitglied des Vorstandes des UKE; Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne, Präsident Kühne-Stiftung; Prof. Dr. Holger Moch, Institutsdirektor im Universitätsspital Zürich

    Hintere Reihe von links:
    Prof. Dr. Hermann Reichenspurner, Stellvertretender Ärztlicher Leiter Universitäres Herz- und Gefäßzentrum; Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung; Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg; Prof. Dr. Tanja Zeller, Forschungsleiterin Kardiologie Universitäres Herz- und Gefäßzentrum; Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter Universitäres Herz- und Gefäßzentrum

     

    Neubau Universitäres Herz- und Gefäßzentrum
    Ein Blick in die Baugrube
    Hier entsteht das neue Universitäre Herz- und Gefäßzentrum

    26.09.2019

    Grünes Licht von der Hamburger Bürgerschaft

    UKE baut neues Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg

    Die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg hat heute dem Neubau des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zugestimmt. 2023 sollen die ersten Patientinnen und Patienten einziehen.

    Aufgrund seiner hohen Kompetenz in Forschung, Lehre und Krankenversorgung nimmt das Herz- und Gefäßzentrum des UKE in der Herzmedizin im Norden eine besondere Stellung ein. Das Universitäre Herzzentrum genießt international einen erstklassigen Ruf. Mit dem Neubau verbessern wir seine Leistungsfähigkeit und Entwicklungsmöglichkeit in der Zukunft. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Strategie des Senats, die Universitätsmedizin als wichtigen Teil der Wissenschaft in Hamburg zu stärken und auszubauen, sagt Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.

    Der Neubau des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE wird ausgezeichnete Rahmen-bedingungen für universitäre Spitzenmedizin bieten. Davon profitieren zukünftig noch mehr Er-wachsene und Kinder mit Herz-Kreislauferkrankungen. Durch die Modernisierung des Campus schaffen wir zudem die baulichen Voraussetzungen dafür, dass das UKE auf der Rangliste der führenden medizinischen Forschungseinrichtungen in Deutschland weiterhin ganz oben mit dabei ist. Diese Kombination aus moderner Infrastruktur und Anwendung der neuesten Forschungsergebnisse zeichnet das UKE aus, sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung und Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg.

    Wir freuen uns sehr, dass die Hamburger Bürgerschaft unserem Neubau des Universitären Herz- und Gefäßzentrums zugestimmt hat. Seit seiner Gründung im Jahr 2005 ist es ein Erfolgsmodell und treibender Motor in der Behandlung von Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen. Hier arbeiten Expertinnen und Experten fachübergreifend, eng und vertrauensvoll zusammen, um die Patientinnen und Patienten optimal zu behandeln. Mit dem Neubau können wir diese Expertise noch mehr Hamburgerinnen und Hamburgern zur Verfügung stellen, sagt Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE.

    Mit bis zu 388 Betten, neun Operationssälen, neun Herzkatheterlaboren und einem Herzbildge-bungszentrum mit modernsten Diagnose-, Behandlungs- und Präventionsmethoden entsteht ein zukunftsweisender Klinikneubau für eine modern ausgerichtete, integrierte Versorgung von kardi-ovaskulären Erkrankungen. Auch die Anzahl hochwertiger Eingriffsräume wird erhöht: Statt bisher zwei können künftig sechs Säle als sogenannte Hybridlabore genutzt werden, in denen Kardiologen, Herzchirurgen, Kinderherzmediziner und Gefäßspezialisten Patientinnen und Patienten mit einer Kombination aus katheterbasiertem Eingriff und endoskopischer Operation behandeln.

    Die Finanzierung des Neubaus soll, wie die meisten Projekte des Zukunftsplans, über das von der Stadt favorisierte Mieter-Vermieter-Modell realisiert werden. Es sieht vor, dass die Klinik Facility- Management Eppendorf (KFE), ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des UKE, die Ge-bäude im Auftrag einer noch zu gründenden Objektgesellschaft erstellt. Die Gesellschaft vermietet an den Nutzer, also das UKE, der wiederum für die Miete einen Zuschuss von der Stadt erhält.

    Zukunftsplan 2050 des UKE
    Damit das UKE auch in Zukunft Krankenversorgung, Forschung und Lehre auf Spitzenniveau und mit internationaler Ausstrahlung leisten kann, muss die bauliche Infrastruktur diesen Erfordernissen kontinuierlich angepasst werden. Auf Basis des von der Stadt beschlossenen Bebauungsplans soll der UKE-Campus weiter strukturiert und die Bebauung verdichtet werden. Dafür wurde der Zukunftsplan 2050 entwickelt, der mit den Neubauten des Universitären Herz- und Gefäßzentrums Hamburg, der Martini-Klinik und des Campus Forschung II und Hamburg Center for Translational Immunology (HCTI) startet.

    Weitere Informationen zum Zukunftsplan 2050 des UKE und den einzelnen Bauprojekten unter: www.uke.de/2050

     

    25.09.2019

    NDR Visite vom 24.09.2019 | 20:15 Uhr | Autor/in: Tilman Hassenstein

    UKE Hamburg: Fortschritt in der Herzforschung

    Fortschritte in der Medizin erfordern Experimente, die man nicht immer am Menschen durchführen kann. Forschern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ist es gelungen, lebende Herzmuskelzellen außerhalb des menschlichen Körpers zu untersuchen, um den Ursachen der schweren Herzerkrankung hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) auf die Spur zu kommen und Therapieansätze zu testen.

    Herzzellen aus Hautzellen gezüchtet
    Die im Labor zuckenden Herzmuskelzellen wurden aus ehemaligen Hautzellen von Menschen mit einer erblichen Herzmuskelerkrankung gewonnen. Sie wandelten die Hautzellen zu Stammzellen um, aus denen sich alle möglichen Zelltypen züchten lassen - auch Herzmuskelzellen. Aus den Zellen haben die Wissenschaftler kleine Herzmuskelstränge hergestellt, in denen sich die genetische Ursache für die Erkrankung befindet.

    Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie
    Bei der hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie verdickt sich der Herzmuskel aufgrund einer Genmutation und behindert den Blutfluss. Die Betroffenen leiden unter Luftnot bei Belastung, Druck auf der Brust, Schwindel und Ohnmacht. Gefährlich ist die Erkrankung vor allem dann, wenn Herzrhythmusstörungen auftreten.

    Forschung mit der Genschere
    Die Wissenschaftler am UKE wollen herausfinden, wie genau der Gendefekt die Erkrankung verursacht. Um die kranken Zellen mit gesunden Zellen vom selben Organismus zu vergleichen, "heilen" die Forscher den Gendefekt in einem Teil der Zellen, indem sie das mutierte Gen mithilfe der Genschere CRISPR/Cas9 korrigieren. Bis auf diese Reparatur ist der genetischen Hintergrund der Zellen identisch. So können die Wissenschaftler genau nachweisen, welche Mutation welche Beschwerden erzeugt.

    Auf diese Weise haben sie bei der HOCM bereits erkannt, dass sich die kranken Zellen stärker und länger zusammenziehen und zudem länger elektrisch erregt werden. Und es gelang ihnen, die Ursache dafür zu finden - einen vermehrten Kalziumstrom, der sich mit Medikamenten wie dem Kalziumkanalblocker Diltiazem beeinflussen lässt.

    Im Beitrag: Prof. Dr. Monica Patten-Hamel und Dr. Marc D. Lemoine aus dem Universitären Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg

    Hier gelangen Sie zum vollständigen Visite-Beitrag auf ndr.de.

  • 111.500 Euro für die Kinderherzmedizin

    26.08.2019

    Kicken mit Herz: Placebo Kickers siegen im Elfmeterschießen

    Mit der Sonne im Gesicht und der Kulisse im Rücken spielt es sich doch gleich viel leichter: Vor über 4000 Zuschauern lieferten UKE-Ärzte (Placebo Kickers) und Promis (Allstars) ein regelrechtes Offensiv-Feuerwerk, das das UKE-Team im Elfmeterschießen für sich entscheiden konnte. Gewinner war jedoch insbesondere die Kinderherzmedizin, die sich über eine Spende von 111.500 Euro freuen darf.

    So manch einer hatte seinen Platz auf den Tribünen des Stadion Hoheluft noch gar nicht eingenommen, da netzten die erstmals ganz in Weiß auftretenden Placebo Kickers bereits das erste Mal ein – Tom Mir, seines Zeichens Initiator der Benefizspiel-Reihe, verwandelte einen berechtigten Handelfmeter sicher. Doch nicht nur die erste Führung des Spiels sorgte für Freude, sondern auch die Erinnerung an vorangegangene Versprechen: Schauspieler Bjarne Mädel konnte nicht persönlich am Event teilnehmen, aber sicherte zur Entschuldigung eine Spende von 500 Euro für jedes Tor seines Kumpels Mir zu. Es begann also vielversprechend…

    Nachdem Ex-HSV-Profi Rodolfo Cardoso die Chance auf den Ausgleich per Strafstoß liegenließ, brauchte es einen ehemaligen St. Paulianer, um den Spielstand wieder zu neutralisieren: Ralph Gunesch hämmerte das Ding zum 1:1 in die Maschen. Die Freude währte jedoch nur kurz, da die Placebo Kickers es jetzt so richtig wissen wollten und noch vor der Halbzeit solide auf 4:1 erhöhten. Den Promis fiel schlicht kein Gegenmittel ein; es brauchte schon die Einwechslung vom siebenjährigen Alessio, um nochmal dagegenhalten zu können. Der kleine Herzpatient aus dem UKE ließ seinem Gegenüber zwischen den Pfosten keine Chance und versenkte den Ball im Tor des Ärzte-Teams. Mit einem verdienten 4:2 entließ Referee Lou Richter die Kicker anschließend in die Halbzeitpause, in der abseits des Rasens die erzielte Spendensumme errechnet wurde: Passend zur elften Ausgabe von Kicken mit Herz belief sie sich auf 111.500 Euro, die der Kinderkardiologie im UKE zukommen werden.

    Die Allstars hatten in der Pause währenddessen wohl eine ordentliche Motivationsrede ihrer Trainer Stefan Orth und Joe Zinnbauer über sich ergehen lassen müssen. Innerhalb kürzester Zeit holten sie den Rückstand auf, und nachdem Debütant Fabian Hambüchen einen weiteren Strafstoß vergab, sorgte Ivan Klasnic (ehemals Werder Bremen) sogar für die erstmalige Führung des Prominententeams. Jorge Gonzalez erhöhte diese im Tutu unter Mithilfe der Ballerina der Herzen und erzielte das 6:4. Die Placebo Kickers ließen sich jedoch nicht lumpen, und nachdem Tom Mir mit dem 6:5 und dem späteren 7:6 zum wiederholten Male Bjarne Mädels Konto plünderte, stand am Ende der regulären Spielzeit von 2 x 35 Minuten ein gerechtes 7:7 auf der Anzeigetafel.

    Insbesondere die jungen Fans tummelten sich dann zum anschließenden Elfmeterschießen an den Zäunen, das die Placebo Kickers nach einem erneuten Fehlschuss vom Unglücksraben Fabian Hambüchen glücklich, aber nicht unverdient für sich entscheiden konnten. Den entscheidenden Strafstoß versenkte Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums, souverän gegen den früheren Nationaltorhüter Uli Stein. Die Freude war entsprechend groß, sodass auch Ehrengast Sigmar Gabriel (SPD) reichlich lobende Worte fand, ehe er den schneeweißen Gewinnern den Pokal überreichte und dem sportlich wie menschlich abermals herausragenden Tag ein adäquates Ende setzte.

    Fotos: Marco J. Drews (Kicken mit Herz)

     

    26.08.2019

    Hamburg Journal | 25.08.2019, 19:30 Uhr

    Promis und UKE-Ärzte kicken für den guten Zweck

    Zum elften Mal traf unter dem Motto "Kicken mit Herz" ein Fußball-Team mit Ärzten des UKE auf eine Prominenten-Auswahl. Die Erlöse kommen herzkranken Kindern zugute.

    Weiter zum Beitrag auf ndr.de

     

    22.08.2019 | Pressemitteilung

    UKE-Wissenschaftler publizieren neues Verfahren in der Fachzeitschrift Nature-Biotechnology

    Patienteneigene pluripotente Stammzellen werden vom Immunsystem als fremd erkannt und abgestoßen

    Erneut hat das Team um Prof. Dr. Sonja Schrepfer, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), wichtige Erkenntnisse ihrer Stammzellforschung in der renommierten Fachzeitschrift Nature Biotechnology veröffentlicht.

    Patienteneigene induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) sind immunologisch so verändert, dass sie vom Immunsystem des Patienten als fremd erkannt und abgestoßen werden, lautet die Kern-botschaft der aktuellen Forschungsarbeiten. Diese neuen Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit von hypo-immunen iPS-Zellen, die wir in unseren vorherigen Forschungen beschrieben haben, erläutert Prof. Schrepfer.

    iPS-Zellen sind Stammzellen, die durch künstliche Rückprogrammierung aus ausgereiften Körper-zellen entstanden sind und sich zu jedem Zell- oder Gewebetyp des Körpers entwickeln können, zum Beispiel zu intakten Herzmuskelzellen. Langfristig, so die Hoffnung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, kann mit Hilfe der Stammzelltherapie der Organmangel in der Transplantati-onsmedizin beeinflusst werden.

    Literatur:
    Deuse T. et al., De novo mutations in mitochondrial DNA of iPSCs produce immunogenic ne-oepitopes in mice and humans, Nature Biotechnology (2019). DOI: 10.1038/s41587-019-0227-7

    Kontakt für Rückfragen:
    Prof. Schrepfer forscht derzeit an der University of California San Francisco (UCSF).
    Sie ist erreichbar unter: Sonja.Schrepfer@ucsf.edu

    Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit von Prof. Schrepfer und ihrer Forschungsarbeit in San Francisco.

     

    Patrick Bach & Nova Meierhenrich

    19.08.2019

    NDR Talk Show - 16.08.2019 22:00 Uhr

    Patrick Bach und Nova Meierhenrich unterstützen "Kicken mit Herz"

    Beide standen schon in jungen Jahren im Scheinwerferlicht: Nova Meierhenrich als Moderatorin im Jugendfernsehen und Patrick Bach als Kinderstar. Beide unterstützen das Projekt Kicken mit Herz und setzen sich damit für schwer herzkranke Kinder ein.

    Erfahren Sie mehr und sehen Sie sich hier den Auftritt der beiden Herzbotschafter in der NDR Talk Show an.

     

    Kicken mit Herz
    Kicken mit Herz
    Pressekonferenz

    15.08.2019

    SAT.1 Regional vom 14.08.2019

    „Kicken mit Herz“: Motto für Benefiz-Fußballturnier veröffentlicht

    Jedes Jahr steigt in Hamburg die Benefizveranstaltung „Kicken mit Herz“: Dort spielen fußballbegeisterte Ärzte vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gegen engagierte Prominente vor tausenden Zaungästen im Stadion Hoheluft. Auf der Vorab-Pressekonferenz wurde am Mittwoch das Geheimnis um das diesjährige Motto gelüftet. Es lautet: Auf zum Tanz! Willkommen zum Fußball-Ballett.

    Hier gelangen Sie direkt zum SAT.1-Beitrag zur diesjährigen Pressekonferenz.

     

    HerzPiraten Segelregatta
    Nova Meierhenrich
    ©Katrin Schoening

    13.08.2019

    Hamburg Journal | 10.08.2019, 19.30 Uhr

    HerzPiraten Segelregatta
    10.000 Euro für Kinderherzmedizin

    Am Wochenende brachte Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich wieder viele Kinderaugen zum Strahlen. Bei der Segelregatta ihres gemeinnützigen Vereins HerzPiraten startete sie gemeinsam mit 16 herzkranken Kindern und mit der Unterstützung professioneller Skipper zur HerzPiraten-Regatta 2019 auf der Hamburger Außenalster.

    Nach der Regatta gab es noch ein gemeinschaftliches Grillfest und ein ganz besonderes Highlight: Die Band Revolverheld überraschte die Kinder mit einem exklusiven HerzPiraten-Auftritt und sorgte damit für den perfekten Abschluss dieses bis dahin schon sehr besonderen und emotionalen Tages.

    Auch das Hamburg Journal berichtete über dieses besondere Event:

    HerzPiraten Segelregatta auf der Hamburger Alster (ab Miniute 10:41)

    HerzPiraten
    Die HerzPiraten wurden im Jahr 2013 zunächst als Initiative von Schauspielerin und Moderatorin Nova Meierhenrich zusammen mit dem Segler und Arzt Malte Kamrath ins Leben gerufen. Aufgrund des großen Zuspruches folgte im Jahr 2014 dann schon kurz danach die offizielle Vereinsgründung.

    Insbesondere geht es den HerzPiraten darum, betroffenen Kindern mit Herzproblemen Erlebnisse zu schenken, die sie von dem oft jahrelangen Krankenhausalltag ablenken und ihren Alltag mit positiven, gemeinschaftlichen Erlebnissen füllen. Mit vielen Aktionen, wie z.B. den jährlichen Segelregatten, fördern sie darüber hinausTeamgeist, Gruppendynamik und Abenteuerlust der kleinen Patienten. Die HerzPiraten stellen die Kinder selbst in den absoluten Fokus all ihrer Aktivitäten – Mit Herzkindern für Herzkinder lautet das Motto!

     

    5. Niklas Braack Charity Golf Cup
    16.000 Euro für die Aortenforschung
    5. Niklas Braack Charity Golf Cup
    16.000 Euro für die Aortenforschung
    5. Niklas Braack Charity Golf Cup
    16.000 Euro für die Aortenforschung
    5. Niklas Braack Charity Golf Cup
    16.000 Euro für die Aortenforschung
    5. Niklas Braack Charity Golf Cup
    16.000 Euro für die Aortenforschung

    09.08.2019

    5. Niklas Braack Charity Golf Cup |
    16.000 Euro für die Aortenforschung

    Am 13. Juli 2019 fand bereits zum fünften Mal der Niklas Braack Charity Golf Cup auf dem Golfplatz An der Pinnau statt. Mit diesem Turnier erinnert die Familie Braack an ihren Sohn und Bruder Niklas, der als Pinnau-Mitglied jahrelang ein begeisterter und leidenschaftlicher Golfer war und im Alter von 18 Jahren im Oktober 2014, aufgrund einer Dissektion der Aorta und des daraus resultierenden Aneurysmas, verstorben ist. Gleichzeitig unterstützt die Familie mit dem Charity Golf Cup das Forschungsprojekt „Früherkennung und neue Therapiestrategien bei Aortenerkrankungen“ des Universitären Herz- und Gefäßzentrums UKE Hamburg.

    Während in Hamburg und Umgebung teilweise heftiger Regen niederprasselte, konnten sich die Teilnehmer glücklicherweise den ganzen Tag über trockenes Wetter und Sonne freuen. Mit einem stärkenden Frühstück der Club-Gastronomie sind dieses Mal rund 100 Teilnehmer ganz im Sinne des Mottos „Nette Menschen kennenlernen, Spaß haben und Gutes tun“in Vierer-Teams auf die Runde gegangen. Alle Golfer trugen wieder mit viel Spaß, Einsatz und Ehrgeiz, aber vor allem mit viel Teamgeist zum Gelingen der Veranstaltung bei. Trotz des sehr traurigen Anlasses war die Stimmung fröhlich und herzlich, es wurde viel gelacht und nahezu jeder kehrte mit einem Grinsen im Gesicht von der Runde zurück.

    Die anschließende Golf-Trick-Show, die PGA Head-Professional Joost Hage präsentierte, war ein weiteres Highlight der Veranstaltung. Die artistischen Darbietungen von kaum möglichen Golfschlägen, mit Schwüngen – mit zunächst gänzlich ungeeignet wirkenden Utensilien und einer Menge wertvoller Tipps für das eigene Golfspiel – haben alle Besucher sehr begeistert und ließen sie aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.

    Im Rahmen der Siegerehrung erläuterte Prof. Dr. Sebastian Debus, Leiter der Klinik für Gefäßmedizin des Universitären Herz- und Gefäßzentrums dann noch, wie genau die Spendengelder beim Forschungsprojekt im Herz- und Gefäßzentrum eingesetzt werden und wie wertvoll diese für die Forschungsarbeit sind.

    Wir sind stolz, zusammen mit allen Teilnehmern und Beteiligten einen Spendenbeitrag in Höhe von 16.000 Euro gesammelt zu haben. Wir hoffen, einen kleinen Beitrag leisten zu können, damit zukünftig anderen Menschen Niklas Schicksal erspart bleibt. , äußert sich Familie Braack nach dem Turnier glücklich über den Erfolg dieses Charity-Turniertages.

  • Prof. Dr.Dr.H. Reichenspurner, B. Karan, C. Poletto, O. Gietemann

    29.07.2019
    ALSTER Magazin 07/2019 | S.10

    Charity-Shopping in der Kaisergalerie

    Shoppen für den guten Zweck: Am 26. Juni stand in der Kaisergalerie an den Großen Bleichen einen ganzen Abend lang alles im Zeichen des Fördervereins „Das Herz im Zentrum“.
    Bei Chillout-Musik, ausgefallenen Drinks und anregenden Gesprächen konnte entspannt geshoppt, oder in Form eines Tombola-Loses Gutes getan werden. Die Vereinsvorsitzende Barbara Karan bedankte sich für die Unterstützung aller Anwesenden, zu denen auch Starköchin Cornelia Poletto zählte, die einmal mehr für das leibliche Wohl der Gäste sorgte.

    Ein sehr gelungener Abend, mit dem auch noch herzkranken Menschen geholfen werden konnte, resümierte der Eigentümervertreter der Kaisergalerie, Oliver Gietemann. Mit seinem Engagement unterstützt der Verein „Das Herz im Zentrum“ seit jeher das Herzzentrum des UKE.

    Original-Artikel aus dem ALSTER Magazin.

     

    Mitralklappe
    Interdisziplinäres Herz-Team mit viel Erfahrung

    22.07.2019

    Minimal-invasiv die Schlussfähigkeit der Mitralklappe erreichen

    1000. Patient mit schonendem Herzkatheterverfahren an der Mitralklappe im UKE behandelt

    Seit 2008 setzen die Medizinerinnen und Mediziner des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) auf eine minimal-invasive Methode bei der Versorgung von älteren, mehrfach erkrankten Patientinnen und Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz. Nun wurde beim 1000. Patienten mit dem kathetergestützen Mitralklappen-Clip die Undichtigkeit seiner Mitralklappe (Mitralklappeninsuffizienz) behoben.

    Die Mitralklappeninsuffizienz gehört in Deutschland zu einem der häufigsten Klappenfehler und kann mit einer erheblichen Abnahme der alltäglichen Belastbarkeit, Luftnot und Einschränkung der Lebenserwartung einhergehen. Bei einer Undichtigkeit der Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer wird üblicherweise eine aufwändige operative Therapie, wie beispielsweise eine Rekonstruktion oder ein Klappenersatz, angewendet. Ältere und mehrfach erkrankte Patienten können oft aufgrund ihrer körperlichen Konstitution nicht mehr am offenen Herzen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine operiert werden. Sie profitieren von dem minimal-invasiven Reparatur-verfahren per Katheter. Wir wägen sorgfältig ab, ob eine herkömmliche Operation oder ein kathe-tergestütztes Verfahren für den Patienten infrage kommt. Der überwiegende Teil der Patienten, die wir minimal-invasiv behandeln, leiden unter mehreren Begleiterkrankungen mit einem hohen OP-Risiko. Besonders für sie eignet sich diese Intervention aufgrund niedriger Komplikationsraten und des schonenden Eingriffs, erklärt Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE.

    Bei dem schonenden Verfahren, ohne den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine, wird über einen Venenzugang in der Leiste des Patienten ein Katheter im linken Vorhof des Herzens platziert. Durch das Kathetersystem kann dann ein Clip vorgeschoben und mittels Ultraschallkontrolle an der Stelle der größten Undichtigkeit eingesetzt werden. Der Clip greift die beiden Klappensegel und kann dadurch die vorhandene Undichtigkeit beheben. Im Universitären Herz- und Gefäßzentrum hat sich diese Methode über das letzte Jahrzehnt hinweg als Alternative zum operativen Eingriff für ältere und entsprechend erkrankte Patienten mit guten Langzeitergebnissen etabliert. Das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum war nach der CE-Zulassung 2008 das erste Zentrum europaweit, dass einen Mitralklappen-Clip implantierte. Mit der hohen Anzahl der Mitralklappen-Clip-Therapien verfügt das Zentrum weltweit über die größte Erfahrung in der minimal-invasiven Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz.

    Auf dem Foto von links nach rechts:
    Vordere Reihe: Kristina Rehberg, Johanna Svoboda, PD Dr. Edith Lubos, Dr. Niklas Schofer, Tau Hartikainen, Oliver Bhadra Hintere Reihe: Dr. Daniel Kalbacher, Dr. Sebastian Ludwig, Dr. Lenard Conradi

     

    Prof. Dr. Stefan Blankenberg im Interview

    01.07.2019

    NDR Hamburg Journal | 27. Juni 2019, 19.30 bis 20.00 Uhr

    Durchbruch bei Herzinfarkt-Diagnose

    Forscher am Hamburger UKE haben einen Risikorechner entwickelt, der die Herzinfarkt-Abklärung binnen einer Stunde möglich macht. Er steht online zur Verfügung.

    Prof. Dr. Stefan Blankenberg im Interview im NDR Hamburg Journal (ab Minute 17:58)

     

    Prof. Dr. Stefan Blankenberg und Dr. Johannes Neumann

    01.07.2019

    Herzforscher des UKE entwickeln einen Risiko-Kalkulator für Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt

    UKE: Personalisierter Algorithmus hilft Herzinfarkt schneller und sicherer zu erkennen

    Patienten mit Verdacht auf akuten Herzinfarkt können auf eine schnellere und sicherere Diagnose hoffen: Dank eines neuen auch online verfügbaren Risiko-Kalkulators „Compass MI" können Kardiologen nun früher und sicherer als bislang abschätzen, ob tatsächlich ein Infarkt vorliegt. Entwickelt wurde die Diagnosehilfe von einem internationalen Wissenschaftlerteam unter Federführung der Medizinerinnen und Mediziner des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).

    Grundlage der Diagnosehilfe sind moderne Tests, die auch sehr geringe Troponin-Konzentrationen feststellen können. Troponin ist ein Proteinkomplex, der nur im Herzmuskel vorkommt und bei Schädigungen der Muskelzellen ins Blut gelangt. Mithilfe der gemessenen Troponin-Werte und der genauen Zeit zwischen den Messungen kann man nun unter Berücksichtigung der Art des verwendeten Bluttests ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der betreffende Patient einen akuten Herzinfarkt hat. Das ist ein Novum, erklärt Dr. Johannes Neumann, Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie des Universitären Herz- und Gefäßzentrums.

    Diagnose Herzinfarkt binnen einer Stunde möglich
    Entscheidend für die Infarktdiagnose sei nicht mehr ein fester Grenzwert der Troponin-Konzentration im Blut, sondern das Ansteigen der Troponin-Werte während des Messzeitraums. Wir haben das in den medizinischen Leitlinien niedergeschriebene Konzept zur Diagnose eines akuten Herzinfarkts aufgebrochen, sagt Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums. Für die klinische Praxis bedeutet das: Wenn bei Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt das EKG (Elektrokardiogramm) keine eindeutigen Zeichen für einen Infarkt liefert, können Ärzte dennoch innerhalb von rund einer Stunde zu einer gesicherten Diagnose kommen, um dann die notwendigen Therapiemaßnahmen einzuleiten. Bislang konnte es passieren, dass solche Patienten bis zu zwölf Stunden warten mussten, bis die Ärzte einen Infarkt sicher diagnostizieren oder ausschließen konnten.

    Weltweite Studie mit 22.000 Patienten führt zu Neudefinierung
    Das neue Konzept haben die Hamburger Herzforscherinnen und Herzforscher gemeinsam mit internationalen Kollegen in der aktuellen Ausgabe der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine" veröffentlicht. Es ist das Ergebnis der Datenauswertung von mehr als 22.000 Patienten aus weltweit 13 Ländern. Bei allen Patientinnen und Patienten, die mit Verdacht auf einen Herzinfarkt in eine Notaufnahme kamen, maßen die Ärzte unmittelbar bei der Eingangsuntersuchung und bis zu dreieinhalb Stunden später jeweils mithilfe hochsensitiver Bluttests die Konzentration von Troponin I oder Troponin T. Wir haben hier in Hamburg den Algorithmus entwickelt. Dazu haben wir die weltweiten Daten harmonisiert und dann als gemeinsamen Datensatz für die Analyse verwendet, erklärt Dr. Neumann, der auch einer der beiden Erstautoren der Veröffentlichung ist.

    Lediglich 15 Prozent der Studienpatienten hatten tatsächlich einen Herzinfarkt. Geringe Ausgangskonzentrationen an Troponin und ein geringer Konzentrationsanstieg waren mit einer geringen Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt verknüpft. Diese Patienten hatten zudem ein geringes Risiko für weitere Herz-Kreislauf-Komplikationen in den kommenden 30 Tagen. Mit einer Ausgangskonzentration an Troponin I von unter 6 Nanogramm pro Liter (<6 ng/L) und einem nur geringen Anstieg (<4 ng/L) innerhalb von 45 bis 120 Minuten gehörte insgesamt mehr als die Hälfte aller Patienten (57%) zu dieser Niedrig-Risiko-Gruppe.

    Im ersten Schritt lieferte die Studie den Wissenschaftlern wertvolle Daten zur Erstellung des Algorithmus, um im zweiten Schritt daraus einen Risiko-Kalkulator zu entwickeln, der künftig den Ärztinnen und Ärzten bei der Entscheidung zu weiteren therapeutischen Maßnahmen die Richtung weist.

    Weitere Informationen zum Risikokalkulator „MI-Compass" unter: https://compass-mi.com

    Literatur
    Neumann J.T., Twerenbold R. et al. Application of High-Sensitivity Troponin in Suspected Myocardial Infarction. Doi: https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1803377

  • 06.06.2019 |
    Hamburg News - Wirtschaftsnachrichten aus der Metropolregion

    UKE: Universitäres Herz- und Gefäßzentrum setzt auf Vernetzung

    Aus dem Universitären Herzzentrum Hamburg ist das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg geworden. Neubau geplant

    Mehr als 10.000 stationäre und 16.500 ambulante Patienten aus der Metropolregion Hamburg werden jährlich im Universitären Herzzentrum behandelt. Dafür arbeiten Kardiologie, Kinderkardiologie, Herz- und Gefäßchirurgie eng zusammen. Diese vernetzte Zusammenarbeit soll nun durch einen neuen Namen auch nach außen hin sichtbar gemacht werden: Das Universitäre Herzzentrum benennt sich in das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum um und soll mithilfe eines Neubaus erweitert werden.

    Neubau in Planung
    Insbesondere vom medizinischen Leistungsspektrum des Zentrums und den Synergieeffekten der dort tätigen Fachbereiche sollen die Patienten profitieren – und das bald auch in einem neuem Gebäude: bis zu 388 Betten, neun Operationssäle und neun Herzkatheterlabore sollen in dem geplanten Neubau des Herz- und Gefäßzentrums entstehen. Damit will das Klinikum dem stetig wachsenden Bedarf bei der Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen gerecht werden.
    cf/sb

    Quelle:
    Hamburg News - Wirtschaftsnachrichten aus der Metropolregion Hamburg

     

    Prof. Dr. Dr. Hermann Reichenspruner zu Gast bei NDR Visite
    Tag der Organspende
    Prof. Dr. Dr. H. Reichenspruner zu Gast bei NDR Visite

    NDR Visite | 04.06.2019 20.15 Uhr

    Was passiert bei einer Herztransplantation?

    Bei einer ausgeprägten Herzschwäche brauchen Erkrankte ein neues Herz. Was bei einer Transplantation zu beachten ist, erklärt Herzchirurg Prof. Hermann Reichenspurner.

    Sehen Sie sich hier den NDR-Beitrag mit Prof. Dr. Dr. Hermann Reichenspurner an.

  • SpardaBank
    M. Weichert-Prinz, Prof. Dr. R. Kozlik-Feldmann, J. Matthias

    30.05.2019

    Eine Bank mit Herz setzt sich ein -
    5.000 Euro für Kinderherzmedizin

    Vor Kurzem gab es im Universitären Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg einen sehr erfreulichen Besuch: Jörn Matthias, Filialleiter der Sparda-Bank in Altona war vor Ort, um eine Spende in Höhe von 5.000 Euro an Prof. Dr. Rainer Kozlik-Feldmann, Direktor der Klinik für Kinderkardiologie, zu überreichen. Die Mittel stammen aus dem Gewinnsparverein der Bank.

    Wie es zu dieser schönen Geste kam? Dank des Projektes „Energie für Kinderherzen“ im Freundes- und Förderkreis von HAMBURG schnackt!, einem Online-Magazin für Menschen, Unternehmen und Organisationen in der Metropolregion Hamburg, war der Sparda-Bank die Klinik für Kinderkardiologie am Universitären Herz- und Gefäßzentrums UKE Hamburg bekannt. Der Bank wollte die wertvolle Arbeit in der Kinderherzmedizin unbedingt unterstützen und entschied sich für eine Spende in Höhe von 5.000 Euro, um auch zukünftig noch viele weitere Kinderaugen zum Leuchten zu bringen

    Für uns als Bank ist die Unterstützung solcher Projekte eine echte Herzensangelegenheit. Wenn man dann noch direkt vor Ort sieht, dass das Geld genau an der richtigen Stelle eingesetzt wird, ist es umso schöner, äußert sich Jörn Matthias erfreut.

    Mit dem Geld können die Beschäftigungs- und Spieloptionen auf der Kinderherzstation weiter ausgebaut werden. Für die kleinen Patienten bedeutet dies etwas mehr Ablenkung vom oft langen Krankenhausaufenthalt und mehr bunte und fröhliche Augenblicke auf der Station – und jeder glückliche Moment hilft dann natürlich auch dabei, dass kleine Herzen noch besser heilen können.

     

    Prof Dr. Dr. Hermann Reichenspurner
    Foto: Michael Rauhe / Funke Foto Services

    29.05.2019
    Hamburger Abendblatt | von: Matthias Popien

    "Das Herz ist perfekt – wenn man drauf aufpasst"

    Herzchirurg Professor Hermann Reichenspurner spricht in der UKE-Gesundheitsakademie über den "Taktgeber des Lebens".

    Rund 400 Herztransplantationen hat er schon vorgenommen. In Hamburg vertrauen ihm viele Prominente, wenn es um das Organ geht, das angeblich in Liebesdingen eine entscheidende Rolle spielt. Professor Hermann Reichenspurner, Chef des Herzzentrums des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE), sprach im Rahmen der UKE-Gesundheitsakademie vor rund 400 Zuhörern über Herzensangelegenheiten. Titel seines Vortrags: „Schlagkräftiges Herz – den Taktgeber des Lebens stabil erhalten“.

    Denn dieser Taktgeber ist durchaus nicht immer stabil. Die Herzkranzgefäße können verstopfen, die Herzklappen können Probleme bereiten, die Pumpleistung des Organs kann sinken. Für all diese Probleme halten Kardiologen und Herzchirurgen jeweils eigene Lösungen bereit. Der medizinische Fortschritt führt gerade dazu, dass der Unterschied zwischen diesen beiden medizinischen Berufen verschwimmt. Früher waren diejenigen, die unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine am offenen Herzen operierten, die Herzchirurgen. Schwere, stundenlange Eingriffe sind das.

    Herztransplantation wie der Mount Everest
    Die Herztransplantation ist für die Herzchirurgen das, was für den Bergsteiger der Mount Everest ist. Die Kardiologen, kurz „Kardios“ genannt, setzen Katheter ein – dünne Schläuche, die, über Blutbahnen eingeführt, den Weg zum Herzen freimachen. Raffinierte Technik und filigrane Arbeit, die den Patienten so wenig belastet, dass er – Wunder der Medizin – manchmal schon am Tag nach der Behandlung wieder nach Hause kann.

    .... Hier gelangen Sie zum vollständigen Artikel im Hamburger Abendblatt

     

    15.05.2019
    Starke Herz- und Gefäßmedizin des UKE unter neuem Namen

    Aus Universitärem Herzzentrum wird Universitäres Herz- und Gefäßzentrum
    UKE Hamburg

    Aus dem Universitären Herzzentrum Hamburg ist das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg geworden. Die enge fächerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Kardiologie, Kinderkardiologie, Herz- und Gefäßchirurgie wird jetzt auch nach außen mit einem neuen Logo und Namen sichtbar.

    Die Patientinnen und Patienten profitieren vom medizinischen Leistungsspektrum des Universitären Herz- und Gefäßzentrums und den Synergieeffekten der dort tätigen Fachbereiche. Durch Innovationen und Forschung bringen die Bereiche gemeinsam die Spitzenmedizin im Zentrum voran. Mit der Umfirmierung wurde jetzt ein konsequenter Schritt zur Sichtbarmachung dieser vernetzten Zusammenarbeit gegangen.

    Ein weiterer folgt mit dem geplanten Neubau des Herz- und Gefäßzentrums. Mit dem Neubau möchte das Herz- und Gefäßzentrum dem stetig wachsenden Bedarf bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen gerecht werden. Mit bis zu 388 Betten, neun Operationssälen und neun Herzkatheterlaboren soll ein zukunftsweisender Klinikneubau für eine modern ausgerichtete Versorgung von kardiovaskulären Erkrankungen entstehen. Auch ein Kardiovaskuläres Imaging Center ist hier in Planung.

    Das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg bietet Diagnostik und Therapie sämtlicher Herz- und Gefäßerkrankungen für Erwachsene und Kinder auf universitärem Niveau an. Als Maximalversorger behandelt das Zentrum jährlich über 10.000 stationäre und 16.500 ambulante Patientinnen und Patienten der Metropolregion Hamburg.

  • 15.04.2019 | ZDF heute

    Erstes Herz aus 3D-Drucker

    Wissenschaftlern in Israel ist es gelungen, ein Herz aus menschlichem Gewebe zu drucken. Die Rede ist von einem Durchbruch - aber auch von einem noch langen Weg.

    Israelische Forscher haben erstmals ein Herz aus menschlichem Gewebe mit einem 3D-Drucker hergestellt. Die Technik soll irgendwann bei Transplantationen eingesetzt werden können.

    Im Beitrag: Prof. Dr. Dr. Hermann Reichenspurner (Universitäres Herzzentrum Hamburg)

    Weiter zum Beitrag auf zdf.de

  • 28.02.2019 | Hamburger Abendblatt (Stormarn)

    Reinbek: Herzspezialisten schließen Bündnis

    Kardiologen des St. Adolf-Stifts kooperieren mit Herzzentrum des UKE. Ziel ist eine bessere Patientenversorgung in der Region.

    Ihre Kooperation ist ihnen eine Herzensangelegenheit. Ab sofort arbeiten Reinbeker Kardiologen des St. Adolf-Stifts mit den Spezialisten des Universitären Herzzentrums (UHZ) des UKE Hamburg zusammen. Selbst Menschen mit Herz-Rhythmus-Störungen oder jene, die an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden müssen, können nun in Reinbek versorgt werden.

    Auch bei nächtlichen Notfällen in Reinbek sind Kardiologen des UKE schnell zur Stelle. Unser Krankenhaus möchte die bestmögliche Medizin in einer zunehmend stärker besiedelten Region anbieten, sagt Björn Pestinger, Geschäftsführer des St. Adolf-Stifts. Das UHZ verspricht sich von der Zusammenarbeit eine bessere wohnortnahe Versorgung im Hamburger Osten, in Stormarn und im Herzogtum-Lauenburg. Und eine breitere Ausbildungsmöglichkeit ihrer Assistenzärzte. Durch diese Verzahnung mit den Möglichkeiten einer Universitätsklinik können wir garantieren, dass in Reinbek stets auf dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Entwicklungen gearbeitet wird, sagt Prof. Dr. Stefan Jäckle, ärztlicher Direktor des St. Adolf-Stifts.

    10.000 Herzpatienten pro Jahr

    Herz-Kreislauferkrankungen sind in der westlichen Welt mit Abstand die häufigste Todesursache. Rund sieben Millionen Deutsche leiden an Herzerkrankungen. Etwa 100.000 Menschen sterben hier jedes Jahr an einem plötzlichen Herztod. Schon jetzt versorgt die Reinbeker Abteilung für Kardiologie unter Chefarzt Dr. Ali Aydin fast 10.000 Herzpatienten pro Jahr. Schwerpunkt ist die Implantation von Schrittmachern, Defibrillatoren und Ereignisrekordern. Mehr als 5000 Untersuchungen von Patienten mit verengten Herzkranzgefäßen bis zum akuten Infarkt wurden seit dem Jahr 2014 im Herzkatheterlabor in Reinbek durchgeführt – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.

     

    "Tarnkappen" schützen transplantierte Stammzellen
    "Tarnkappen" schützen transplantierte Stammzellen

    26.02.2019 | NDR aktuell

    Tarnkappen schützen transplantierte Stammzellen

    Ein Forscherteam hat sogenannte Tarnkappen entwickelt, die Stammzellen aufgesetzt werden, so dass diese vom Immunsystem nicht als fremd erkannt werden.

    Im Beitrag: Prof. Sonja Schrepfer, Prof. Dr. Hermann Reichenspurner (Universitäres Herzzentrum Hamburg)

    Hier gelangen Sie zum Beitrag auf ndr.de

     

    Prof. Sonja Schrepfer

    19.02.2019

    „Wichtiger Schritt auf dem Weg zur universellen Stammzelltherapie"

    Neues Verfahren verhindert Abstoßung transplantierter Stammzellen

    Einem internationalen Wissenschaftlerteam unter Leitung von Prof. Dr. Sonja Schrepfer ist es erstmals gelungen, bestimmte Stammzellen so zu verändern, dass sie nach einer Transplantation nicht mehr vom Immunsystem des Empfängers als fremd erkannt und abgestoßen werden. Wie die For-schungsgruppe des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in der internationalen Fachzeitschrift Nature Biotechnology berichten, wird den sogenannten iPS-Zellen eine „Immun-Tarnkappe" verpasst, die sie fürs Immunsystem unangreifbar machen. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Entwicklung einer universellen Stammzelltherapie, sagt die Wissenschaftlerin.

    Das neue Verfahren kann große Bedeutung erlangen, wie Prof. Dr. Dr. Hermann Reichenspurner, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des UKE, unterstreicht. Spenderorgane gehen weltweit zurück und die Wartelisten für eine Organtransplantation werden stetig länger. Wir haben für unsere Patientinnen und Patienten mit Organversagen großen Bedarf an anderen Therapiestrategien. Eine mögliche vielversprechende Strategie ist die Zelltherapie, bei der Organe oder Gewebe durch neue, aus Stammzellen entstandene Zellen ersetzt werden.

    Prof. Schrepfer forscht derzeit an der University of California San Francisco; sie leitete zuvor als von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Heisenberg-Professorin das Transplant and Stem Cell Immunobiology Lab (TSI Lab) im UKE und hat in dieser Zeit den Grundstein der jetzt veröffentlichten Forschungen gelegt. Ihr Team hat viele Jahre versucht zu verstehen, welche Mechanismen für die Abstoßung transplantierter Zellen verantwortlich sind und wie Zellen verändert werden können, damit sie nicht mehr abgestoßen werden. Zum Erfolg führte schließlich ein Ansatz, den es in der Natur bereits gibt, und der von den Forschenden im Labor auf die iPS-Zellen übertragen werden konnte.

    Modellfall Schwangerschaft: Moleküle machen Mütter tolerant fürs Kind

    Während der Schwangerschaft wird ein Fötus, obwohl er zur Hälfte väterliche Anteile enthält, nicht vom Körper der Mutter abgestoßen. Verantwortlich hierfür sind sogenannte tolerogene Moleküle, die während der Schwangerschaft gebildet werden. Bei einem dieser Moleküle handelt es sich um das Molekül CD47. Es hemmt mütterliche Immunzellen, die den Fötus als fremd erkennen und dann abstoßen würden. CD47 ist ein zentraler Widerstandsmechanismus, den die Zellen benutzen, um der Eliminierung durch Immunzellen zu entkommen, erklärt Prof. Schrepfer. Dieses Prinzip übertragen wir nun auf iPS-Zellen: Sie werden vor ihrer Transplantation modifiziert, so dass sie CD47 produzieren. Wir hoffen, dass sie dadurch tolerogen wirken und bestenfalls in jeden Patienten transplantiert werden können. Im Modell hat das Verfahren funktioniert, nach ihrer Transplantation haben die iPS-Zellen keine Abstoßungsreaktion mehr induziert.

    iPS-Zellen gelten als ethisch korrekte Stammzellen

    iPS-Zellen (induzierte pluripotente Stammzellen) sind Stammzellen, die durch künstliche Rückpro-grammierung aus ausgereiften Körperzellen entstanden sind. Wie embryonale Stammzellen, die beim Menschen aus einem Embryo gewonnen werden, sind sie pluripotent. Das heißt, sie können sich zu jedem Zell- oder Gewebetyp des Körpers entwickeln. Diese Pluripotenz ist eine wichtige Eigenschaft für therapeutische Anwendungen. Pluripotente Stammzellen können sich zum Beispiel zu intakten Herzmuskelzellen entwickeln und nach einem Infarkt geschädigtes Herzmuskelgewebe regenerieren. Die Ethik um embryonale Stammzellen wird immer wieder diskutiert, sagt Prof. Schrepfer. Die Gewinnung von iPS-Zellen, die großer Hoffnungsträger für die regenerative Medizin sind, sei dagegen unbedenklich und mit keinerlei Risiko für den Zellspender verbunden.

    Problem: Schnelle Verfügbarkeit

    Ein grundsätzliches Problem der iPS-Zelltherapie ist die Verfügbarkeit geeigneter Zellen zum Zeit-punkt der Akuttherapie. Theoretisch könnten die Zellen auch aus dem Gewebe desjenigen Patien-ten, der sie als Therapie benötigt, gewonnen werden. Das Problem der Abstoßung bestünde dann nicht. Praktikabel ist ein solches Vorgehen nach Ansicht von Prof. Dr. Sonja Schrepfer aber nicht: Die Gewinnung von iPS-Zellen ist sehr zeit- und kostenintensiv. Qualitätskontrollen sind schwierig und die Generierung der Zellen variiert sehr stark von Patient zu Patient. Deshalb sei es sinnvoll iPS-Zellen universell herzustellen und für alle Patientinnen und Patienten zugänglich zu machen. Das größte Problem stellt hierbei jedoch die Abstoßung dieser Zellen dar, da der menschliche Kör-per sie bislang als fremd erkennt.

     

    10.02.2019 | Hamburg Journal

    Vor 35 Jahren: Erste Herztransplantation im UKE

    Im Jahr 1984 wagte Professor Niels Bleese am Uni-Klinikum Hamburg-Eppendorf die erste Herztransplantation in der Stadt. Patientin Lisa Trapp lebte mit dem Organ noch bis 2007.

    Im Beitrag ab Minute 11:15:
    Prof. Dr. Hermann Reichenspurner und Prof. Dr. Dr. Volker Döring (Universitäres Herzzentrum Hamburg)

     

    Aortendissektion
    Prof. Dr. Sebastian Debus zu Gast bei NDR Visite

    NDR Visite | 05.02.2019

    Aortendissektion erkennen und behandeln

    Bei einem Riss der Hauptschlagader ist schnelles Handeln wichtig: Nur eine rechtzeitige Operation kann Leben retten. An welchen Symptomen erkennt man eine Aortendissektion?

    Sehen sie sich hier den Beitrag mit Prof. Dr. Sebastian Debus an.

  • Sandra Fink
    Unzertrennlich: Sandra und Doreen leben Tür an Tür

    30.01.2019

    Glück auf Umwegen

    Sandra Fink kommt 1982 mit einem schweren Herzfehler zur Welt – ihre Zwillingsschwester Doreen ist kerngesund. Erst mit sechs Jahren können Ärzte Sandras Herz teilweise reparieren. 25 Jahre lang geht alles gut. Doch als sie selbst ein Kind erwartet, beginnt für die Familie eine dramatische Odyssee zwischen Leben und Tod.

    Sie haben dasselbe Grübchen auf der rechten Wange, dieselben strahlenden Augen und viel Fröhlichkeit in sich – Sandra und Doreen sind unzertrennlich, schon immer. Die tiefe Zuneigung, die sie füreinander empfinden, ist auch heute spürbar. Insbesondere, wenn Sandras angeborener Herzfehler zur Sprache kommt: Fallot-Tetralogie – eine Kombination gleich mehrerer Fehlbildungen des Herzens. „Obwohl ich körperlich immer die Langsamere war, ist mir Doreen nie von der Seite gewichen“, sagt Sandra lächelnd. „Wir wohnten mit unseren Eltern damals im vierten Stock. Wenn ich aus der Puste war, setzte sich meine Schwester mit mir auf den Treppenabsatz und wartete.“ Doch irgendwann läuft Sandra immer häufiger blau an, weil ihr Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Mit sechs Jahren wird sie in der Uniklinik Rostock am offenen Herzen operiert und ihre defekte Kammerscheidewand verschlossen. „Obwohl die Ärzte meine Überlebenschancen damals als sehr gering einschätzten, erholte ich mich wieder und konnte ein fast normales Leben führen“, erzählt die 36-Jährige....

    Weiterlesen - hier gelangen Sie zum vollständigen Artikel.

    Artikel zum Download

     

    AMTV Hamburg Kinderherzstation Spende
    AMTV-Handballerinnen besuchen die Kinderherzstation

    03.01.2019

    Erfolgreiches Weihnachtsspendenprojekt
    AMTV Hamburg Handballerinnen spenden für Kinderherzen

    Dank einer tollen Weihnachtsspendenaktion im Dezember 2018 wurde die Kinderherzstation direkt zum Jahresbeginn mit einer Spende in Höhe von 450 Euro sowie neuen Kinder-Softhandbällen überrascht.

    Die Oberliga-Handballerinnen des AMTV Hamburg haben sich in der Weihnachtszeit entschieden, 250€ aus ihrer Mannschaftkasse für einen guten Zweck in Hamburg zu spenden – die Wahl ist dabei auf die Kinderherzstation des Universitären Herzzentrums am UKE gefallen.

    Um die Spendensumme noch etwas zu erhöhen, haben die Handballerinnen das letzte Punktspiel des Jahres zum Benefizspiel erklärt, sodass auch die Zuschauer die Möglichkeit hatten, diese tolle Aktion zu unterstützen. Durch Zuschauerspenden erhielt das Team dann noch zusätzliche 132 Euro und hat entschieden, diese Spende nochmal aus eigener Tasche auf 400 Euro aufzurunden. Mit einer zusätzlichen Privatspende kamen am Ende dann sogar 450€ für die Kinderherzstation zusammen – ein tolles Ergebnis!

    Doch als wäre diese Nachricht nicht schon schön genug, gab es für die Herzkinder noch eine weitere Überraschung: Die Ausstattungsfirma der AMTV-Handballerinnen, der Sportartikelhersteller Kempa, spendete zusätzlich Kinder-Softhandbälle zum Spielen auf der Station.

    Stellvertretend für das gesamte Team des AMTV Hamburg besuchten Mareike Schulz, Svenja Eckert und Larissa Geisler die Kinderherzstation, um die Spenden zu überreichen.