Social Prescribing EU, ein Projekt zur Förderung und Verbesserung des Zugangs zu lokalen sozialen Versorgungsangeboten für Menschen in prekären Situationen in Europa

Rote und gelbe Spielfiguren auf einem Netz aus Linien

Hintergründe und Ziele

Das internationale Projekt Social Prescribing EU verbindet die primärärztliche Versorgung mit sozialen Unterstützungsangeboten und gemeindenahen Dienstleistungen. Social Prescribing EU (SP) ermöglicht Hausärzt:innen, Personen mit sozialen Belastungen an sogenannte Link‑Worker zu überweisen. Diese Fachkräfte (i. d. R. Sozialarbeiter:innen) unterstützen Betroffene dabei, passende Hilfen zu finden, Zugänge zu klären und Unterstützungsangebote tatsächlich in Anspruch zu nehmen. Das übergeordnete Ziel ist, den Zugang zu medizinischer und sozialer Versorgung für vulnerable Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Im Fokus stehen LGBTIQ‑Personen, Geflüchtete, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sowie alleinlebende ältere Menschen.

Design und Methodik

Das Projekt folgt einem Mixed‑Methods‑Ansatz; die Interventionsentwicklung erfolgt partizipativ mit den Zielgruppen, um Beratung und Vermittlung an Bedürfnisse und sozialen Kontext anzupassen. Das Studiendesign ist ein pragmatischer randomisierter kontrollierter Versuch (pragmatic randomized controlled trial, pRCT). Geplant ist die Randomisierung von 1.776 Patient:innen aus acht EU‑Ländern in zwei Gruppen: Entweder erhalten sie eine Informationsbroschüre oder eine Beratung durch eine:n Link‑Worker. Ergänzend wird eine qualitative Prozessanalyse durchgeführt, um fördernde und hindernde Faktoren der Implementierung zu identifizieren.

Vorgehen in Hamburg

In Hamburg werden ab April 2026 zehn hausärztliche Praxen gesucht, die Social Prescribing an ausgewählten Praxistagen anbieten. Jede Praxis rekrutiert etwa 18 Patient:innen, die je nach Randomisierung entweder eine Broschüre oder eine Link‑Worker‑Beratung erhalten. Die Aufgabe der Hausärzt:innen endet mit der Vermittlung; in der Interventionsgruppe sind bis zu fünf Beratungstermine vorgesehen. Der Einschluss der ersten Patient:in ist für Mai 2026 geplant, der Einschluss der letzten Patient:in für Juni 2027.

Schaubild Social-Prescribing.eu
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Grafik zur Vorgehensweise der Studie
Standorte des SP-EU-Projekte
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Standorte des SP-EU-Projekte

Erwartete Ergebnisverwertung

Die Studienergebnisse werden für länderspezifische und regionale Kontexte aufbereitet und in Implementierungsstrategien überführt. Social Prescribing EU bietet Gesundheitssystemen damit eine skalierbare, sichere, kosteneffektive und patient:innenzentrierte Lösung für eine gerechtere und nachhaltige Versorgung.

Das Projekt Social Prescribing bietet vielfältige Möglichkeiten des E-learnings mit weiterführenden Videos, Blog, Links und Downloads rund um das Projekt und seine Hintergründe

Zur Social Prescribing-Website mit weiterführenden Informationen

Social Prescribing.eu Website

Zur Website

Website der europäischen Komission

Zur Website des Strategieplans Horizon Europe 2021-2024 der Europäischen Komission

Horizon Europe Strategieplan (Förderrichtlinie)

Strategieplan Horizon Europe 2021-2024

Logo der Europäischen Union

Förderer: Europäische Union

Laufzeit: 01.01.2025 - 31.12.2029

Interventionszeitraum: 01.05.2026 - 30.06.2027

Ansprechpartner: Dr. Thomas Kloppe