Muskuloskelettale Tumorchirurgie

In unserer Klinik werden alle gut- und bösartigen Tumoren der Weichteile und des Knochens sowie tumorähnliche Erkrankungen behandelt. Bei diesen Tumoren handelt es sich um sehr seltene Erkrankungen, daher ist eine präzise Diagnosestellung sowie eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit in Zentren mit ausreichender Erfahrung zur Erstellung und Durchführung eines multimodalen, interdisziplinären Therapiekonzeptes für den Therapieerfolg entscheidend. Als Teil des Sarkomzentrums am Universitären Cancer Center des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, eines der 11 von der Deutschen Krebshilfe e. V. anerkannten und geförderten onkologischen Spitzenzentren in Deutschland, können wir allen betroffenen Patienten ein Höchstmaß an Kompetenz und Interdisziplinarität bieten.

Zur optimalen Therapie von Tumoren der Weichteile und des Knochens ist ein erfahrenes, interdisziplinäres Behandlungsteam erforderlich. In der Muskuloskelettalen Tumorchirurgie arbeiten insgesamt 5 Ärzte eng mit den Spezialisten der folgenden Kliniken zusammen, die ihre Behandlungskonzepte in interdisziplinären Tumorboards abstimmen:

  • Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
  • Klinik für Onkologie und Hämatologie
  • Klinik für Pädiatrische Onkologie
  • Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
  • Institut für Pathologie
  • Klinik für Gynäkologie
  • Klinik für Urologie
  • Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Somit profitiert jeder Patient mit seiner individuellen Erkrankung von der Expertise aller Kliniken und Institute eines modernen Universitätsklinikums ohne dass weite Wege oder mehrfache Vorstellungen erforderlich sind.

Neben den diversen konservativen Behandlungsansätzen umfasst unser operatives und interventionelles Behandlungsspektrum die Diagnosesicherung und Therapie aller gut- und bösartigen Tumoren der Knochen und Weichteile, tumorähnlicher Erkrankungen und Metastasen:

  • Entnahme einer Biopsie aus allen Tumorlokalisationen unter Berücksichtigung des Zugangsweges für einen möglichen späteren Eingriff
  • Entnahme von transiliakalen Beckenkammbiopsien bei unklaren Osteopathien
  • CT-gesteuerte Biopsieverfahren bei schwer zugänglichen Tumoren
  • Minimal-invasive bildwandler-gesteuerte operative Nidusresektion mit histologischer Diagnosesicherung oder CT-gesteuerte Radiofrequenzablation bei Osteoidosteomen
  • Endovaskuläre Embolisation zuführender Arterien bei großen inoperablen Tumoren, z.B. großen aneurysmatischen Knochenzysten oder Riesenzelltumoren des Beckens
  • Arthroskopische und arthroskopisch-assistierte Operationsverfahren an Schulter-, Ellenbogen-, Hand-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenken
  • Resektion oder Kürettage sämtlicher gutartiger und semimaligner Tumoren und ggf. Auffüllung des Defektes mit autologer Spongiosa oder Zement (Aneurysmatische Knochenzysten, Riesenzelltumoren)
  • Biologische Rekonstruktion von Knochen und Gelenken nach Tumorresektion, insbesondere auch im Kindesalter, mittels autologer Knorpel-Knochentransplantation (DBCS aus dem distalen Oberschenkelknochen), Fibulainterposition, Beckenkammspantransplantation, Spongiosaplastik und Verwendung verschiedenster Knochenersatzmaterialien
  • Behandlung aller bösartigen Knochentumoren nach international anerkannten Studienprotokollen und Operationsverfahren (Osteosarkom, Ewing-Sarkom, Chondrosarkom u.a.)
  • Verwendung modernster osteosynthetischer Verfahren und Implantate (diverse Marknägel, winkelstabile Plattensysteme)
  • Rekonstruktion von Knochen und Gelenken durch modernste Tumor-Endoprothesen
  • Resektion von Tumoren im Beckenbereich bis hin zur internen Hemipelvektomie oder Implantation eines Beckenteilersatzes
  • Resektion sämtlicher gutartiger und bösartiger Weichteiltumoren mit ggf. notwendiger plastischer Deckung von Weichteildefekten gemeinsam mit den Kollegen der Klinik für
    Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und den plastisch-rekonstruktiven Spezialisten aus der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie