Entwicklung einer Fortbildung für Behandelnde von Krebserkrankten zur Stärkung der Kompetenz im Umgang mit krebskranken Eltern minderjähriger Kinder

Förderung: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), Innovationsfonds

Laufzeit: Juni 2018-März 2022

Schlagwörter: Psychoonkologie, Psychosoziale Versorgung, Krebskranke Eltern mit minderjährigen Kindern, Communication Skills Training, Randomisiert-kontrollierte Studie

Projektbeschreibung

Hintergrund

Onkologisch erkrankte Patient:innen mit minderjährigen Kindern durchleben im Verlauf ihrer Erkrankung spezifische Belastungen und Unterstützungsbedürfnisse. Betroffene Eltern sind dabei nicht nur mit der Erkrankung und Behandlung an sich konfrontiert, sondern auch mit Verunsicherungen in ihrer elterlichen Kompetenz und mit Sorgen in Bezug auf ihre Kinder. Häufig sind erkrankte Eltern zudem unsicher, ob und wie sie ihre Kinder über die elterliche Diagnose aufklären sollten. Die Erkrankungssituation stellt für die gesamte Familie, einschließlich der Kinder, eine Herausforderung dar. Viele Eltern wünschen sich psychosoziale Unterstützung, auch in Hinblick auf ihre Kinder oder ihre eigene Rolle als Elternteil. Dennoch wird dieser Wunsch nach Unterstützung nur selten proaktiv von Betroffenen im Versorgungskontext geäußert. Auch auf Seiten der Behandelnden kann u.a. eine fehlende Routine und fehlendes Wissen dazu führen, dass das Thema Elternschaft nicht regelhaft in die Behandlung integriert wird. Es ist eine Basisqualifizierung aller an der Behandlung onkologischer Patient:innen beteiligten Berufsgruppen auch für psychosoziale Themen inklusive des Themas Elternschaft erforderlich.

Zielsetzung und Zielgruppe

Übergeordnetes Ziel des Projekts KOMKEK ist die langfristige Verbesserung der psychosozialen Versorgung von krebskranken Eltern mit minderjährigen Kindern durch die Sensibilisierung und Kompetenzstärkung behandelnder Personen. Dazu wird in der ersten Phase der Pilot-Studie eine Fortbildung auf Basis einer Literaturübersicht und qualitativen Interviews mit Behandelnden, betroffenen Eltern und klinischen Expert:innen auf dem Gebiet „Kinder krebskranker Eltern“ entwickelt. Die Fortbildung wird als Präsenz-Fortbildung (interaktive Fortbildung vor Ort am UKE, Interventionsgruppe 1) und als E-Learning (ortsunabhängige Online-Fortbildung, Interventionsgruppe 2) angeboten. Studienteilnehmende werden zufällig zu einer der drei Gruppen zugeteilt (Präsenz-Fortbildung, E-Learning oder Wartekontrollgruppe). Vordergründiges Ziel ist die Stärkung kommunikativer und fachlicher Kompetenzen, sowie die Stärkung der Selbstwirksamkeit auf Seiten der Behandelnden. In der zweiten Projektphase erfolgt die Evaluation der Fortbildungsformate mittels einer randomisiert-kontrollierten Studie. Die Datenerhebung findet zu 3 Messzeitpunkten statt (vor, nach und 3 Monate nach der Fortbildung).

Zielgruppe

Die Fortbildung richtet sich an alle an der Behandlung von Krebserkrankten beteiligten Berufsgruppen: v.a. ärztliches, pflegerisches und psychosoziales Personal.

Projektnutzen

Nach Abschluss des Projekts liegt eine entwickelte Präsenz-Fortbildung sowie ein E-Learning zum Thema „Krebserkrankung und Elternschaft“ für Behandelnde von Krebserkrankten vor.

Projektteam