Erfahrungen und Umgang von Behandelnden mit dem Tod von Patient:innen

  • Zum Thema „Erfahrungen und Umgang von Behandelnden mit dem Tod von Patient:innen“ werden derzeit verschiedene Studien unter der Leitung von Isabelle Scholl durchgeführt.

    Internationale Untersuchungen haben gezeigt, dass der Tod von Patient:innen verschiedene Auswirkungen auf Behandler:innen haben kann. Ziel unserer Studien ist es zu erfahren, welche Erfahrungen Behandler:innen in verschiedenen Versorgungskontexten in Deutschland mit dem Tod von Patient:innen gemacht haben. Im Fokus stehen dabei die Bereiche Psychoonkologie, Onkologie und Intensivmedizin, als Versorgungsbereiche in denen sowohl ein intensiver Kontakt zwischen Behandler:innen und Patient:innen als auch eine hohe Sterberate bestehen kann. Mehr Informationen zu den jeweiligen Studien finden Sie unter den entsprechenden Reitern.

    Kontakt:

  • Krebserkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen weltweit, somit sind Behandler:innen von Menschen mit Krebs auch mit dem Tod dieser konfrontiert. Wie allerdings Behandler:innen in Deutschland den Tod von Krebspatient:innen erleben und welchen Umgang sie mit dem Erlebten finden ist weitestgehend noch unerforscht. Diese Wissenslücken möchten wir schließen. In zwei Teilstudien sollen dabei insbesondere die Erfahrungen und der Umgang von Psychoonkolog:innen mit dem Tod von Krebspatient:innen untersucht werden. Wenn Sie uns als Studienteilnehmer:in bei diesem Vorhaben unterstützen wollen, melden Sie sich gerne bei Svenja Wandke ( s.wandke@uke.de ; Tel.: +49 (0) 40 7410 - 58466 ).

    Studie I: Qualitative Interviewstudie

    Bis Januar 2024 wurden halbstrukturierte Interviews mit Psychoonkolog:innen in ganz Deutschland durchgeführt, um einerseits ihre Erfahrungen und individuellen Umgang mit dem Tod von Patient:innen abzubilden und andererseits ihre Bedürfnisse in Bezug auf Trauerbewältigung und Unterstützung im Zusammenhang mit dem Tod von Patient:innen zu untersuchen.

    Studie II: Quantitative Online-Befragung

    Basierend auf den Ergebnissen der Interviewstudie und Erkenntnissen aus der internationalen Literatur, möchten wir aktuell mittels einer Online-Befragung einen umfassenden Überblick über die Erfahrungen und den Umgang von Psychoonkolog:innen mit dem Tod von Krebspatient:innen in Deutschland abbilden. Die Teilnahme ist ab jetzt möglich! Wenn Sie an der Studie teilnehmen möchten, klicken Sie bitte hier oder kopieren Sie diesen Link in Ihre Browserzeile: https://studentische-umfragen.uni-hamburg.de/index.php/221384?lang=de. Für Nachfragen kontaktieren Sie gerne Svenja Wandke ( s.wandke@uke.de ; Tel.: +49 (0) 40 7410 - 58466 ).

  • In der Onkologie tätige Ärzt:innen gehören zu den medizinischen Fachdisziplinen, die besonders häufig mit dem Tod von Patient:innen konfrontiert sind. Internationale Studien deuten auf mögliche unerwünschte Auswirkungen durch diese Belastung auf das berufliche und private Leben der Ärzt:innen sowie auf einen empfundenen Mangel an Gesprächsmöglichkeiten und Unterstützungsangeboten hin. In Deutschland wurde das Thema des Umgangs von Ärzt:innen in der Krebsversorgung mit dem Tod von Patient:innen bislang wissenschaftlich nur wenig untersucht. Im Rahmen dieser Studie werden die Erfahrungen von Ärzt:innen in der Krebsversorgung mit dem Tod von Patient:innen, ihr Umgang mit dem Erlebten, sowie die Bedürfnisse nach Unterstützungsangeboten mittels qualitativer Methoden untersucht.

    Dazu führen wir halbstrukturierte Telefoninterviews. Alle in der stationären und ambulanten onkologischen Versorgung tätigen Ärzt:innen, die bereits mit mindestens einem Tod eine:r Patient:in konfrontiert waren, sind herzlich zur Teilnahme an dieser Studie eingeladen. Verschiedene medizinische Fachdiszliplinen (Hämatoonkolg:innen, Strahlenmediziner:innen, Chirurg:innen, etc.), die an der Behandlung onkologischer Patient:innen beteiligt sind, finden in dieser Interviewstudie Berücksichtigung.

    Die Erhebung ist bereits abgeschlossen.

  • Intensivstationen dienen der Behandlung von Patient:innen mit akuten, lebensbedrohlichen Erkrankungen. Aus diesem Grund sind Tod und Sterben ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Pflegekräften im intensivmedizinischen Bereich. Die Fragen wie Intensivpflegekräfte auf den Tod von Patient:innen reagieren, welche Auswirkungen diese auf sie haben sowie ihr Umgang mit dem Tod von Patient:innen wurden in Deutschland bisher kaum untersucht. Diese Wissenslücke möchten wir schließen.

    Zur Beantwortung der Forschungsfragen werden ab Anfang des Jahres 2024 halbstrukturierte, telefonische Interviews geführt. Eine Aufwandsentschädigung von 25€ für die einmalige Teilnahme an einem Interview ist geplant. Pflegekräfte, die auf einer Erwachsenen-Intensivstation arbeiten oder gearbeitet haben und mindestens einen Todesfall einer:s Patient:in erlebt haben, sind herzlich eingeladen an dieser Studie teilzunehmen.

    Die Erhebung ist bereits abgeschlossen.

  • Ärzt:innen in der Neuroonkologie begleiten Menschen mit Hirntumoren oft über lange Zeiträume – und sind dabei besonders häufig mit dem Tod von Patient:innen konfrontiert. Internationale Studien deuten darauf hin, dass diese wiederholten Verlusterfahrungen nicht nur emotional belastend sein können, sondern auch Auswirkungen auf das private und berufliche Wohlbefinden haben. Gleichzeitig berichten viele Behandelnde von fehlenden Gesprächsmöglichkeiten und unzureichenden Unterstützungsangeboten.

    In Deutschland wurde das Thema der beruflichen Trauer von Ärzt:innen in der Neuroonkologie bislang kaum wissenschaftlich untersucht. Die PROGRESS-Studie greift diese Lücke auf und untersucht, wie Ärzt:innen den Tod von Patient:innen erleben, wie sie mit diesen Belastungen umgehen und welche Formen der Unterstützung sie sich wünschen. Darüber hinaus wird erforscht, welche Faktoren – wie persönliche Stärken, Belastungsfaktoren oder Stressanfälligkeit – den Umgang mit beruflicher Trauer beeinflussen.

    Die Studie basiert auf einer anonymen Online-Befragung mittels wissenschaftlich etablierter Fragebögen. Eingeladen sind alle in der neuroonkologischen Versorgung tätigen Ärzt:innen, die bereits mit dem Tod von Patient:innen konfrontiert waren – unabhängig von Fachrichtung oder Klinikum. Ziel ist es, ein möglichst umfassendes Bild der Herausforderungen, Ressourcen und Bedürfnisse der Behandelnden zu erhalten.

    Wir freuen uns über die Teilnahme aller Neuroonkolog:innen und ärztlich Tätigen in den Disziplinen, Neurochirurgie, Strahlentherapie und Neurologie, die zur Verbesserung der Unterstützungsstrukturen beitragen möchten. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Raphael Detchev: r.detchev@uke.de

  • In unserer Forschungsgruppe „Psychoonkologie“ (Leitung: Prof. Dr. Isabelle Scholl und Dr. Mareike Thomas) beschäftigen wir uns mit Fragestellungen rund um die psychosozialen Begleiterscheinungen und Auswirkungen von Krebserkrankungen – für die Betroffenen selbst, für Angehörige und für eingebundenes Fachpersonal.

    Prof. Dr. Isabelle Scholl, Studienleitung
    i.scholl@uke.de

    Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
    Martinistr. 52, W26
    20246 Hamburg