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Design und Methodik
Design und Methodik

Entwicklung und Evaluation eines Konzeptes zur berufsübergreifenden Zusammenarbeit
bei Patientinnen und Patienten mit palliativem Versorgungsbedarf (KOPAL)

Gabriella Marx, Tina Mallon, Nadine Pohontsch, Anja Rakebrandt, Martin Scherer

Hintergründe und Ziele

Die Versorgung von Menschen mit progredienten nicht-onkologischen chronischen Erkrankungen ist eine Herausforderung in der hausärztlichen Praxis. Betroffene Patient*innen leiden oft jahrelang unter starken Schmerzen, Luftnot, Angst oder anderen Begleiterscheinungen. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) konzentriert sich auf die Kontrolle dieser Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankungen erfolgen häufig Krankenhauseinweisungen, die durch frühzeitige Symptomlinderung und -kontrolle potenziell vermeidbar gewesen wären. Trotz des Ausbaus der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV) – 2017 ergänzt durch die besonders qualifizierte und koordinierte ambulante palliativmedizinische Versorgung (BQKPMV) – sind fallbezogene Beratungen zwischen Hausärzt*innen und SAPV als Teil der Regelversorgung nicht vorgesehen.

Die KOPAL-Studie hat zum Ziel, durch Intensivierung der ambulanten berufs- und fachübergreifenden Zusammenarbeit die Versorgung am Lebensende zu optimieren und dadurch Krankenhausaufenthalte zu reduzieren, die Symptomlast zu verringern und die Lebensqualität zu steigern.

Design und Methodik

  • Zweiarmige cluster-randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie an vier norddeutschen Standorten.
  • Einschluss von 608 Patient*innen mit dokumentierter gesicherter Diagnose Herzinsuffizienz (NYHA 3-4), COPD (GOLD 3-4, Gruppe D) oder Demenz (GDS ≥ 6) in 56 Hausarztpraxen.
  • Standardisierte Befragung zur gesundheitlichen Situation zur Baseline und nach 6, 12, 24 und 48 Wochen.
    Primärer Endpunkt: Gesamtzahl der Krankenhaus-einweisungen während des Beobachtungszeitraumes;
    Sekundäre Endpunkte: Aktuelle Versorgungssituation, Gesundheitskosten (ökonomische Effizienz), Symptomlast, gesundheitsbezogene Lebensqualität.
  • Abschließende qualitative Evaluation der Intervention.

Intervention

  • Hausbesuch einer SAPV-Pflegekraft mit strukturiertem Gespräch zur Vorbereitung der
  • einmaligen strukturierten telefonischen Fallbesprechung zwischen SAPV-Pflegekraft, SAPV-Ärzt*in und Hausärzt*in.

Geplante Ergebnisverwertung

Das KOPAL-Konzept kann bei Erfolg eine leicht zu implementierende niedrigschwellige Vorgehensweise zur Stärkung der berufs- und fachübergreifenden ambulanten palliativen Versorgung sein.

Förderer: Innovationsausschuss des G-BA
Laufzeit: Juni 2019 bis Mai 2022
Partner: Universitätsmedizin Göttingen, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
Ansprechpartner: Gabriella Marx, g.marx@uke.de