10.01.2019        VORTRAGSREIHE

„Erst das Lazarett zeigt, was Krieg ist.“ Aufzeichnungen von Ärzten, Pflegenden und Verwundeten aus den Lazaretten des Ersten Weltkriegs

„(...) Die merkwürdig dunklen, geheimnisvollen Kopfschüsse. / Die zitternden Nasenflügel der Brustschüsse. / Die Blässe der Eiternden. / (...) Der schonende Gang der Arm- und Schulterbrüche, das Hupfen der Fuß- und Wadenschüsse / das steife Stelzen / Der ins Gesäß geschossenen. Das Kriechen auf allen Vieren.“ (Wilhelm Klemm, Lazarett)

In erschütternder Klarheit beschreibt Wilhelm Klemm, während des Ersten Weltkrieges Frontarzt in Belgien und Frankreich, in seinen Gedichten und Briefen sein Erleben im Krieg. Ausgehend von Selbstzeugnissen sowie autobiographischen Aufzeichnungen von Ärzten, Pflegenden und Verwundeten entfaltet die Lesung einen Blick in den Erfahrungsraum des Kriegslazaretts, den die Feldpostkarten mit ihrer zentralen Botschaft des „Mir geht es gut“, wenn überhaupt, nur bedingt offenbaren.

Standort: N30 Fritz Schumacher-Haus, Etage: EG, Raum: Hörsaal
18.30 bis 20.00 Uhr
Eintritt frei
Zielgruppen: Öffentlichkeit, Besucherinnen & Besucher, Wissenschaftlerinnen & Wissenschaftler, Interessierte

Veranstalter:
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin