Mutismus

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  • Kurzdefinition

    Es werden totaler und selektiver Mutismus voneinander unterschieden.

    Kinder oder Jugendliche mit totalem Mutismus sprechen gar nicht mehr, obwohl ausreichende Sprachfähigkeiten bestehen. Der selektive Mutismus gehört mit einer Prävalenzrate von 0,7% zu den selteneren Erkrankungen und tritt meist im Vorschulalter auf. Kinder mit bereits erworbenen Sprachfähigkeiten sind nicht in der Lage, in bestimmten Situationen, in denen eine sprachliche Reaktion erwartet wird, zu sprechen, sondern reagieren mit konsistentem Schweigen. In anderen Situationen hingegen (meist mit vertrauten Personen) ist es ihnen möglich, problemlos zu kommunizieren.

    Mutismus ist üblicherweise mit besonderen Persönlichkeitsmerkmalen wie Sozialangst, Rückzug, Empfindsamkeit oder Widerstand verbunden. Die Auslöser sind vielfältig und können durch biologische, soziale und psychologische Faktoren bedingt sein, beispielsweise: soziale Ängstlichkeit, familiäre Stress- und Belastungserfahrungen, Bindungsunsicherheiten, Migrationshintergrund und Mehrsprachigkeit, Sprachentwicklungsstörung. Einschränkungen im Wortschatz. Grammatikalische und Ausspracheauffälligkeiten und andere Entwicklungsstörungen im Bereich der Sprache treten häufig begleitend auf.

    Bei Kindern mit Migrationshintergrund und Mehrsprachigkeit tritt selektiver Mutismus häufiger auf als bei Kindern mit Deutsch als Muttersprache. Dies kann zum einen an den noch nicht ausreichenden Sprachkompetenzen der neu zu lernenden Umgebungssprache und einer damit verbundenen Ängstlichkeit oder Scham sich zu äußern, liegen. Zum anderen kann es zu Irritationen beim Kind kommen, die die Anpassung der Eltern an die neue Kultur und Beibehaltung alter kultureller Werte betreffen.

    Mögliche begleitende Erscheinungen: Es kann neben der eingeschränkten sprachlichen Kommunikation zu folgenden Auffälligkeiten kommen: verminderte Mimik, starrer Blick, fehlender Blickkontakt, Anspannung im Bereich des Rumpfes und der Arme.

  • Diagnostik

    Um die Diagnose selektiver Mutismus zu stellen, müssen zunächst differenzialdiagnostisch andere Erkrankungen wie z.B. Hörstörungen, schwere Sprachentwicklungsstörungen oder Autismus ausgeschlossen werden. Aus diesem Grunde ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Psychologen, Logopäden unerlässlich. Weitere Untersuchungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie können sich anschließen.

    Es erfolgt zunächst eine ausführlichen Anamnese mit den Eltern und eine Verhaltensbeobachtung des Kindes. Im Weiteren wird das Hörvermögen abgeklärt und der Sprachstand erhoben. Die Überprüfung des Sprachverständnisses ist ohne aktive Lautsprache des Kindes in der Regel möglich. Über die Spontansprache des Kindes können häufig nur die Eltern Auskunft geben. Aktuelle Ton- oder auch Bildaufzeichnungen, die die Eltern von ihrem Kind gemacht haben, sind hilfreich bei der Analyse des Sprachstatus.

  • Behandlung

    Der Schwerpunkt der Behandlungsmethoden bei selektivem Mutismus liegt auf verhaltenstherapeutischen Therapiemethoden. Grundsätzlich wird im Falle des Vorliegens einer Sprachentwicklungsstörung bei selektivem Mutismus eine Kombination aus Sprachtherapie und Psychotherapie in ambulanten Praxen empfohlen.

  • Studien

    Keine aktuellen Studien vorliegend.

  • Kontakt

    Für eine Terminvereinbarung nehmen sie bitte telefonischen Kontakt zur Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachheilkunde auf unter +49 (0)40 7410 – 52365.

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