Kopfschmerz

Fast jeder Mensch hat hin und wieder Kopfschmerzen. Von einer Kopfschmerzerkrankung redet man jedoch dann, wenn das Symptom Kopfschmerz so häufig auftritt, dass es ein Leiden wird. Jeder Mensch kann zum Beispiel einmal eine Migräneattacke haben. Ein Migränepatient ist man jedoch erst, wenn mindestens fünf Attacken aufgetreten sind.
Die Medizin kennt rund 250 verschiedene Kopfschmerzarten und eine große Anzahl unterschiedlicher Therapien, meist zugeschnitten für eine spezielle Kopfschmerzform. An welcher aber leiden Sie? Grundsätzlich kann man 2 Formen unterscheiden:

1. Primäre Kopfschmerzen

2. Sekundäre Kopfschmerzen

Primär bedeutet, dass der Kopfschmerz die Erkrankung selbst ist (die Migräne ist ein typisches Beispiel) und sekundär, wenn der Kopfschmerz nur ein Symptom oder Merkmal einer zugrundeliegenden anderen Erkrankung (z.B. einer Blutung oder eines Tumors) ist. Bei den primären Kopfschmerzen sind alle medizinischen Untersuchungen, wie das Blutbild, die Elektroencephalographie (Hirnstrommessung, EEG), der Ultraschall der Gefäße, die Computertomographie (CCT) und die Kernspintomographie (MRT) einsetzbar. Trotzdem ist es möglich, dass diese Untersuchungen des Kopfes keinen Hinweis auf die Ursache der Kopfschmerzen liefern. Wenn man aber nichts Krankhaftes findet, bedeutet das nicht, dass man nicht krank ist. Es bedeutet jedoch, dass der Arzt bei der Diagnosestellung ausschließlich auf die Schilderung der Kopfschmerzen durch die Patienten angewiesen ist (denn alle Untersuchungen sind ja normal). Allein auf der Basis der Anamnese und klinischen Schilderungen hat die Internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) jetzt 250 Kopfschmerzarten zusammengefasst und aktualisiert.

Eine genaue Schilderung der Kopfschmerzen ist deswegen so wichtig, weil unterschiedliche Kopfschmerzsyndrome ganz unterschiedlich behandelt werden. Ebenso wichtig ist sie, um die seltenen gefährlichen Kopfschmerzen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Damit Ihr Arzt oder Ihre Ärztin eine genaue Diagnose stellen kann, braucht er/sie Ihre Hilfe:
Wichtig sind ausführliche Informationen etwa über den Ablauf, die Häufigkeit und die Dauer Ihrer Kopfschmerzen, über die Schmerzart (pulsierend, dumpf, drückend, stechend, einschießend, etc.), die Begleitsymptome (Übelkeit, Erbrechen, Licht- oder Lärmempfindlichkeit, tränende Augen, neurologische Symptome) und mögliche Auslöser. Es ist hilfreich, wenn Sie hierzu einen Kopfschmerzkalender führen und ihn zu Ihrem Arztbesuch mitnehmen.
Beispiele für primäre Kopfschmerzen sind:

  • Migräne
  • Spannungskopfschmerz
  • Cluster-Kopfschmerz

Sekundäre Kopfschmerzen können ggf. gefährliche Kopfschmerzen sein. Eine Sonderform der sekundären Kopfschmerzen ist der Medikamenteninduzierte Kopfschmerz (MIKS).