Lebensretter Gefäßprothese

Erkrankungen der Hauptschlagader können verschiedene Ursachen haben. Im Deutschen Aortenzentrum Hamburg im UKE arbeiten unter Leitung von Prof. Dr. Tilo Kölbel Experten aus der Gefäßmedizin, der Herz­chirurgie und der Kardiologie daran, dass das Blut der Patienten wieder in den richtigen Bahnen fließt.

Im akuten Fall ist es besonders wichtig, dass Patienten möglichst schnell in einem spezialisierten Aortenzentrum behandelt werden. Prof. Kölbel betont: „Patienten mit gerissener Hauptschlagader müssen umgehend herzchirurgisch versorgt werden.“ Im Computertomographen werden die Gefäße sichtbar gemacht. „Die Hauptschlagader reißt normalerweise nicht einfach so, vorher hat sich das Gefäß häufig krankhaft ausgedehnt“, erläutert Prof. Kölbel. Dann entsteht ein sogenanntes Aortenaneurysma, eine Gefäßaussackung oder -erweiterung.

Auch bei dieser arbeiten er und seine Kolleginnen und Kollegen im Aortenzentrum mit Gefäßprothesen, setzen per Kathetertechnik sogenannte Coils – kleine Platinspiralen – ein, um das erweiterte Gefäß vor dem Einreißen zu bewahren, und verschließen mit „Plugs“ falsche Blutbahnen, die sich auf Nebenwegen gebildet haben.

Bleibt eine Gefäßerweiterung der Aorta unbehandelt, kann die Hauptschlagader einreißen und der Patient innerlich verbluten. Gründe dafür, dass ein Aneurysma entsteht, können angeboren sein, es gäbe aber auch verschiedene Risikofaktoren wie unbehandelten hohen Blutdruck, fortgeschrittenes Lebensalter oder ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel, so Prof. Kölbel. Zudem seien Männer weitaus öfter betroffen als Frauen: etwa dreimal so häufig. – Die Sprechstunde des Aortenzentrums ist telefonisch unter 040 7410-58609 und per E-Mail unter aortenzentrum@uke.de erreichbar.