Statistische Methoden zur Analyse rekurrenter Ereigniszeiten

In kardiologischen oder onkologischen Studien interessiert häufig als Zielgröße das Auftreten eines Ereignisses. Solche Ereignisse können beispielsweise „Herzinfarkt“, „Schlaganfall“, das „Auftreten von Rezidiven“, oder „das Auftreten eines Tumors“ sein. In gängigen Analysen wird in solchen Situationen meist nur die Zeit bis zum ersten auftretenden Ereignis betrachtet. Dabei wird vernachlässigt, dass ein:e individuelle:r Patient:in mehr als ein Ereignis erfahren kann, wobei diese auch unterschiedlichen Typs sein können und somit von unterschiedlicher klinischer Relevanz. Um diesen Krankheitsverlauf und die Wirksamkeit eines Therapieverlaufes ganzheitlich zu evaluieren, ist es daher von Interesse alle auftretenden Ereignisse in einer Analyse zu erfassen. Im Rahmen des Projekts mit dem Titel

Methoden zur Planung und Auswertung von Studien mit rekurrenten Ereigniszeiten mit verschiedenen Ereignistypen

gefördert durch den Forschungsförderungsfonds der Medizinischen Fakultät (Nachwuchsförderung 2019) sollten daher Methoden für die Analyse sogenannter rekurrenter Ereignisse evaluiert werden.

  • Methoden für solche rekurrenten Ereignisse wurden bereits vorgeschlagen, aber deren Annahmen sind in der klinischen Studienpraxis meist nicht erfüllt und unterschiedliche Ereignistypen werden in einer Analyse zusammengefasst und mit derselben klinischen Relevanz berücksichtigt, was meist nicht realistisch ist.

    Daher wurde mit Hilfe von Simulationsstudien die Performance dieser existierenden Methoden für die Analyse rekurrenter korrelierter Ereignisse unterschiedlichen Typs in für klinische und epidemiologische Studien relevanten Datensituationen analysiert. Die daraus gewonnenen Kenntnisse werden genutzt, um Empfehlungen für adäquate Analysemethoden abzugeben und eventuell in weiteren Projekten diese Grundlage zu nutzen um verbesserte Methoden zu entwickeln, die es ermöglichen verschiedene wiederkehrende Ereignisse effizient, allumfassend und unverzerrt zu analysieren.

    • Prof. Dr. Geraldine Rauch (Charité - Universitätsmedizin Berlin)

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