Interkulturelle Barrieren und Ressourcen bei der Inanspruchnahme und in der Versorgung von PatientInnen mit Migrationshintergrund in der stationären Rehabilitation von Menschen mit psychischen / psychosomatischen Erkrankungen

Förderer: Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Hamburg, Mecklenburg‐
Vorpommern und Schleswig‐Holstein (vffr) und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Laufzeit: 36 Monate (2015/02 – 2018/02)

Schlagwörter: psychosomatische Rehabilitation, Migranten, MitarbeiterInnen, Gesundheitsversorgung, interkulturelle Öffnung

Webseite: www.ikoe-reha.de

Projektbeschreibung

Menschen mit Migrationshintergrund zeigen trotz eines zum Teil sehr hohen Behandlungsbedarfs eine niedrigere Inanspruchnahme von stationären psychosomatischen Rehabilitationsleistungen und einen zum Teil geringeren Behandlungserfolg als PatientInnen ohne Migrationshintergrund. Um die damit verbundenen Barrieren und Ressourcen besser zu verstehen und daraus entsprechende förderliche Maßnahmen für diese PatientInnen ableiten zu können, verfolgt das Projekt vier Ziele:

(1) Erstellung eines Scoping Reviews zu konkreten Maßnahmen, die die interkulturelle Öffnung von Gesundheitseinrichtungen fördern. Eine systematische internationale Literaturrecherche erfolgt über die Datenbanken PsycINFO, Pubmed und Web of Science.

(2) Qualitative Befragung von PatientInnen und Behandelnden mit und ohne Migrationshintergrund im Hinblick auf Barrieren und Ressourcen im stationären Behandlungsprozess. Die Interviews finden in vier kooperierenden Kliniken statt. Zwei davon haben einen Behandlungsschwerpunkt für MigrantInnen. Pro Einrichtung werden zwischen 16 und 24 Interviews mit Mitarbeitenden und PatientInnen durchgeführt.

(3) Erfassung der psychosozialen Ressourcen und Belastung von MitarbeiterInnen in psychosomatischen Rehabilitationskliniken. Mithilfe einer Fragebogenerhebung werden in 4 verschiedenen Kliniken die subjektiv erlebten arbeitsbezogenen Ressourcen und Belastungen der MitarbeiterInnen erfragt. Hinterher sollen Gruppenvergleiche zwischen Berufsgruppen sowie zwischen MitarbeiterInnen mit und ohne Migrationshintergrund gemacht werden.

(4) Quantitative und Qualitative Einrichtungsevaluation zum Stand der interkulturellen Öffnung in der stationären Rehabilitation von Menschen mit psychischen / psychosomatischen Störungen. Hierzu werden alle 33 stationären Einrichtungen der psychosomatischen Rehabilitation in Hamburg, Schleswig‐Holstein und Mecklenburg‐Vorpommern befragt.
Das Projekt liefert insgesamt umfangreiche Daten, die zum einen den Stand der interkulturellen Öffnung in der psychosomatischen Rehabilitation in Norddeutschland erfasst und mithilfe der Problem‐ und Ressourcenanalyse Anstöße für weitere Optimierungen aufdeckt.

ProjektmitarbeiterIn