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Gedächtnis im Alter: Früherkennung, natürlicher Verlauf und Versorgungsaufwand von Demenz in der hausärztlichen Versorgung (AgeCoDe)

AgeCoDe Intern

Hanna Kaduszkiewicz*, Dagmar Lühmann, Marion Eisele, Annette Ernst, Tina Mallon,
Carolin von der Leeden, Thomas Zimmermann, Hendrik van den Bussche, Martin Scherer

*Institut für Allgemeinmedizin, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Hintergründe und Ziele

Degenerative Demenzen beginnen schleichend. Daher ist es schwer, eine frühe Diagnose sowie eine Prognose für den Verlauf der Erkrankung zu stellen. Im Rahmen dieses Projektes wurde untersucht, welche Faktoren die Entstehung und den Verlauf einer demenziellen Erkrankung beeinflussen. Dazu wurden im Jahr 2003 in sechs deutschen Großstädten 3.327 nicht-demente hausärztliche Patientinnen und Patienten im Alter von 75 – 89 Jahren in die Studie eingeschlossen. Ziel der Studie ist die Identifikation von Risikofaktoren und Vorzeichen einer Demenz, die Bestimmung der Vorhersagegültigkeit neuropsychologischer Tests für die Entwicklung einer Demenz, die Prädiktion des Demenzverlaufs sowie die Analyse der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens durch Patientinnen und Patienten mit demenzieller Erkrankung.

Design und Methodik

Die Patientinnen und Patienten wurden bis Ende 2013 alle 18 Monate zu Hause untersucht. Ab dem 01.01.2014 wurde das Projekt unter dem offiziellen Acronym „AgeQualiDe“ mit einer erweiterten Fragestellung weitergeführt (siehe Projektbeschreibung „AgeQualiDe“). Im Jahr 2016 wurden die Untersuchungen der bis dahin noch ca. 600 in der Studie verbliebenen hochaltrigen Patientinnen und Patienten der AgeCoDe-Studie abgeschlossen.

Ergebnisse

Neben den bereits publizierten Ergebnissen (z.B. der Erarbeitung eines Risikoscores für die Entwicklung einer Demenz, der Berechnung der stadienspezifischen Kosten einer Demenz und der Analyse der Demenz-Prognose bei Patientinnen und Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung) wurden in der Abschlussphase weitere Auswertungen zu Charakteristika und Schutzfaktoren kognitiv gesunder Hochaltriger und zu Prävalenz/Inzidenz demenzieller Erkrankungen und leichter kognitiven Störungen in dieser höchsten Altersgruppe durchgeführt.

Ergebnisverwertung

Es wurden bereits über 50 Publikationen zu der Studie veröffentlicht. Siehe unter:
http://www.knd-demenzen.de/die-verbunde/verbund-epidemiologie/publikationen.html Diese und weitere, die sich noch in der Bearbeitung befinden tragen zu gesundheitspolitischen Diskussionen, wie beispielsweise der kritischen Diskussion um die Aufnahme der Diagnose "Mild Neurocognitive Disorder" in das DSM-5 bei.

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit: 2013 bis 2020

Partner: AgeCoDe-Study Group (siehe Grafik)

Publikationen: z.B. Kaduskiewicz et al. Prognosis of mild cognitive impairment in general practice: results of the German AgeCoDe study. Ann Fam Med 12(2):158-65, 2014

Ansprechpartnerinnen: Dagmar Lühmann , Marion Eisele