03.11.2025        FORSCHUNG

Neues aus der Forschung

Querschnittsstudie zum Polysubstanzkonsum von wohnungslosen Menschen in Deutschland | Forschende entdecken Zusammenhang zwischen Klimawut und sozialer Isolation

Querschnittsstudie zum Polysubstanzkonsum von wohnungslosen Menschen in Deutschland

In einer bundesweiten Querschnittsstudie haben Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) den Substanzkonsum von wohnungslosen Menschen in Deutschland mittels eines umfangreichen Drogenscreenings (LC/MS-MS) untersucht. Dabei stellten die Forschenden eine Tripartition der Kohorte fest: Rund 35 Prozent der untersuchten Menschen hatten in den vergangenen 24 bis 48 Stunden keine Substanzen konsumiert, rund ein Drittel hatte eine Substanzgruppe konsumiert und etwa 34 Prozent hatten gleich mehrere Substanzen unterschiedlicher Substanzgruppen eingenommen. Am weitesten verbreitet waren in absteigender Reihenfolge Alkohol, Stimulanzien des zentralen Nervensystems (unter anderem Amphetamine, Kokain, Ecstasy), Cannabis und narkotische Analgetika (unter anderem Heroin, Morphin, Methadon, Fentanyl). Vor allem junge, wohnungslose Menschen, die rauchten und in der Vergangenheit bereits straffällig geworden waren, nahmen demnach mehrere Substanzen parallel ein.

Für die Studie hatten die Forschenden im Jahr 2021 rund 670 wohnungslose Menschen im Großraum Hamburg, Leipzig, Frankfurt und München befragt. Außerdem hatten die Befragten Blutproben in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe abgegeben. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen jetzt im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.

Publikation: Heinrich, Manthey et al. Polysubstance use among the homeless in Germany: A nationwide, cross-sectional multicenter study. Deutsches Ärzteblatt. 2025.

DOI: https://doi.org/10.3238/arztebl.m2025.0132

Kontakt für Rückfragen: Dr. Fabian Heinrich , Institut für Rechtsmedizin

Forschende entdecken Zusammenhang zwischen Klimawut und sozialer Isolation

Klimawut, insbesondere die Wut auf Personen aus dem eigenen Umfeld, die dem Klima schaden, und soziale Isolation hängen zusammen – wie Wissenschaftler:innen aus dem Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in einer Studie herausgefunden haben. Diese Aussage trifft zumindest auf Männer, junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren und ältere Menschen zwischen 55 und 74 Jahren zu. Bei Frauen und Menschen mittleren Alters konnten die Wissenschaftler:innen hingegen keinen Zusammenhang feststellen. Außerdem hängt Klimawut auch nicht mit Einsamkeit zusammen. Für ihre Studie haben die Forschenden fast 3300 Menschen in Deutschland zwischen 18 und 74 Jahren online befragt. Ihre Ergebnisse haben sie im Fachmagazin Journal of Public Health veröffentlicht. „Menschen mit großer Klimawut könnten sich zunehmend von anderen sozialen Gruppen distanzieren, deren Werte und Überzeugungen zum Klimawandel sie nicht teilen. Klimawut ist demnach eine soziale Herausforderung, die letzten Endes zur Spaltung der Gesellschaft führen kann. Deswegen sind weitere Studien notwendig, um den Zusammenhang zwischen Klimawut und sozialer Isolation weiter zu erforschen“, sagt Erstautor Prof. Dr. André Hajek aus dem Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des UKE.

Publikation: Hajek, Zwar, Gyasi et al. Association of climate anger with loneliness and social isolation amongst the general adult population in Germany. Journal of Public Health. 2025.

DOI: https://doi.org/10.1007/s10389-025-02626-7

Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. André Hajek , Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung


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